Heinrich P. Koch

Forscher- und Autorenportrait

Abb. 1 Heinrich P. Koch und die beiden Frontcovers von Originalausgabe (Mitte) und aktueller Neuauflage der englischsprachigen Version ("The Diluvian Impact") seiner Publikation "Der Sintflut-Impakt" aus dem Jahr (1998

(red) Der österreichische Wissenschaftler und Sachbuchautor Heinrich P. Koch (* 1931 in Preßburg), Dr. phil. habil., Mag. pharm., Dr. phil., ist ein emeritierter Professor für Pharmazeutische Chemie an der Universität Wien und Professor für Biopharmazie an der Universität Cincinnati (Ohio, USA). In gereiftem Alter profilierte er sich zudem als Privatforscher auf den kombinierten Gebieten der Sintflut- und Impakt-Forschung.

Werdegang als Berufswissenschaftler

Seine naturwissenschaftliche Laufbahn begann Koch mit einem Studium der Pharmazie (Sponsion 1955) und Chemie an der Universität Wien, wo er 1960 promovierte. Danach absolvierte ein Postdoc-Studium an der Universität London (1964) und habilitierte sich 1968 für Pharmazeutische Chemie in Wien. Von 1971 bis 1973 war er als Forschungsdirektor in Köln tätig, und in letztgenanntem Jahr erfolgte seine Umhabilitation an die Universität Bonn. 1979 folgte er einen Ruf an die Universität Cincinnati, wo er schließlich 1985 zum Full Professor of Biopharmaceutics avancierte. [1] Im Verlauf seiner vierzigjährigen Berufslaufbahn veröffentlichte Koch zahlreiche fachwissenschaftliche Papiere und Artikel sowie - vor allem gegen Ende seiner beruflichen Karriere - diverse Fachbücher, darunter "Synopsis der Biopharmazie und Pharmakokinetik" [2], "Wissenschaftliche Literatur- und Bibliothekskunde. Eine Einführung für Pharmazeuten, Mediziner und Biologen" [3], "Knoblauch: Grundlagen der therapeutischen Anwendung von Allium sativum L" [4], "Ganzheitsmedizin: Philosophie und Grundlage einer medizinischen Denkrichtung" [5] und "Traditionelle chinesische Medizin" [6].

Privatgelehrter und Sachbuchautor

Abb. 2 Das Frontcover von Prof. Kochs zweitem Buch über die Sintflut aus dem Jahr 2000

Nach seiner Emeritierung im Jahr 1996 wandte sich Heinrich P. Koch u.a. seinen historischen und linguistischen Interessen zu, wobei er auch diesbezüglich Wert auf eine wissenschaftliche Arbeitsweise legte. Auf dem zweiten Bildungsweg begann er ein 'Seniorenstudium' wobei er sich für eine Fächerkombination aus Geschichte, Ur- und Frühgeschichte sowie Finnougristik entschied. Diesen Studien-Komplex an der Universität Wien schloss er dort bereits 1997 mit der Promotion zum Dr. phil. ab. Das Thema seiner Dissertation lautete: "Ural-altaische Flutsagen in neuem Lichte..." [7] Diese Promotionschrift erschien 1998 als Buch mit dem Titel "Der Sintflut-Impakt". [8] Im Jahr 2000 wurde das Werk auch in englischer Sprache publiziert. [9] [10] Zudem studierte er (ohne akademischen Abschluß) mehrere alte Sprachen, Slawistik, Volkskunde (Ethnologia Europaea) und Vergleichende Religionswissenschaft. [11]

Als Autor betätigte Koch sich sich in den späten 1990er Jahren und nach der Jahrtausendwende, seinen persönlichen Interessen-Schwerpunkten folgend, vorwiegend in drei Bereichen: Zum einen veröffentlichte er im Jahr 2000 im Rahmen seiner Privatforschung zur Sintflut-Problematik mit "Sintflut - Die Bibel berichtet von der Urkatastrophe der Menscheit" [12] (Abb. 2) einen Folgeband seiner ersten diesbezüglichen Publikation. Zum zweiten widmete er sich nun mit Schriften, wie "Die Karpatendeutschen unter dem Nationalsozialismus" [13], "Unser Holocaust. Der Genozid an den Sudetendeutschen, Deutschmährern und Karpatendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg" [14], "Rotkopf - Eine altösterreichische Familiengeschichte" [15] und "“Der” Weinbau im Pressburger Land: (Comitatus Posoniensis)" [16] der Geschichte seiner alten Heimat, des Pressburger Landes, sowie der Karpatendeutschen. Schließlich wandte er sich auch der Endlichkeit des menschlichen Lebens und dem Phänomen des Todes zu, ein Problem, zu dem er neben seinem Buch "Selber schuld: Wer früher stirbt, ist länger tot" [17] auch mindestens einen Artikel [18] vorstellte.

Prof. Kochs Sintflut- und Impakttheorie

Abb. 3 Das Frontcover von Kochs katastrophistischem Hauptwerk "Der Sintflut-Impakt" (1998)

Dass Heinrich P. Kochs Ansatz bezüglich seiner katastrophistischen Sintflut-Forschung polydisziplinärer Natur ist, zeigt schon ein Blick auf den Verlagstext zu seinem Buch "Der Sintflut-Impakt" von 1998. Darin heißt es:

"Ausgehend von den Flutsagen der nordeurasischen Völker und den Sintflut-Traditionen anderer Kulturkreise erklärt der Autor die größte globale Katastrophe vor 10.000 Jahren, die in der Erinnerung der Überlebenden als «Sintflut» erhalten geblieben ist, mit Hilfe der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Ergänzend zur literarischen Überlieferung werden geologische und archäologische Spuren des endpleistozänen Impakts sowie zahlreiche wissenschaftliche Experimente und Befunde berücksichtigt, um die diversen anthropomorphen Umdeutungen der tatsächlichen chemischen und physikalischen Abläufe zu verdeutlichen. Der Autor kommt zu dem Schluß, daß es tatsächlich der gewaltige kosmische Impakt und die apokalyptischen Folgeerscheinungen waren, welche in der Mythologie und in den Erzählungen vom Untergang der alten Welt und der Neuschöpfung einer besseren Welt am Übergang von der Altsteinzeit zum Neolithikum ihren Ausdruck gefunden haben." [19]

Ähnlich wie vor ihm schon Alexander und Edith Tollmann [20] geht auch Koch davon aus, dass es sich bei dem erwähnten Einschlag um den Streu-Impakt eines in (mindestens) sieben größere und zahlreiche kleinere Bruchstücke zerfallenen kosmischen Körpers gehandelt hat, dessen Auswirkungen [21] in globalem Maßstab katastrophal waren. Dieses "Urerlebnis der Menschheit" habe auch in der jüdisch-christlichen religiösen Überlieferung, mithin im Alten Testament, seinen massiven Niederschlag gefunden.

Diese Annahme will Koch mit seinem zweiten Sintflutbuch (2000) beweisen, in dem er - bei "professionellen Bibelwissenschaftlern" auf heftige Kritik stoßend [22] - seine zuvor (1998) publizierten mythologischen und naturwissenschaftlichen Erkenntnisse zum 'Sintflut-Impakt' in eine umfassende Exegese der Bibel und apokrapher Schriften zu überführen trachtet. Ob er mit diesen religionsgeschichtlichen Sub-Thesen seiner Sintflut-Forschung richtig oder falsch liegt, ist aber letztlich nur von zweitrangiger Bedeutung. Mit seiner akademischen Studie aus dem Jahr 1998 hat sich Heinrich P. Koch einen Platz 'auf Augehhöhe' mit seinen Landsleuten Otto Muck und den Tollmanns sowie anderen wichtigen neo-katastrophistischen Forscher-Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts verdient.


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Heinrich P. Koch, "Selber schuld - Wer früher stirbt, ist länger tot - Die Endlichkeit des Lebens in ganzheitlicher Betrachtung - Eine Analyse" (TB), Klosterneuburg (Edition Va Bene), 2004, "Über den Autor", ISBN 10 3851671570 - ISBN 13 9783851671575
  2. Siehe: Derselbe (mit Wolfgang A. Ritschel), "Synopsis der Biopharmazie und Pharmakokinetik", Ecomed, 1986
  3. Siehe: Derselbe, "Wissenschaftliche Literatur- und Bibliothekskunde. Eine Einführung für Pharmazeuten, Mediziner und Biologen", Wien (Facultas Universitätsverlag), 1989
  4. Siehe: Derselbe (mit Gottlieb Hahn), "Knoblauch: Grundlagen der therapeutischen Anwendung von Allium sativum L.", München u. Baltimore (Urban & Schwarzenberg), 1988
  5. Siehe: Derselbe (mit Astrid Unger), "Ganzheitsmedizin: Philosophie und Grundlage einer medizinischen Denkrichtung", , Wien (Facultas Universitätsverlag), 1996
  6. Siehe: Derselbe (mit Sonja Kupka), "Traditionelle chinesische Medizin: eine Einführung", Stuttgart u.a. (Schattauer), 1996
  7. Siehe: Heinrich P. Koch, "Ural-altaische Flutsagen in neuem Lichte: der Sintflutmythus in der Überlieferung der nordeurasischen Völker im Kontext mit den Traditionen anderer Kulturkreise und die Erklärung des Geschehens aufgrund der neuesten naturwissenschaftlichen Erkenntnisse", Universität Wien, 1997
  8. Siehe: Heinrich P. Koch, "Der Sintflut-Impakt: die Flutkatastrophe vor 10,000 Jahren als Folge eines Kometeneinschlags", Verlag Peter Lang, 1998
  9. Siehe: Derselbe, "The Diluvian Impact - The Great Flood Catastrophe 10,000 Years Ago as the Consequence of a Comet’s Impact", Verlag Peter Lang, 2000
  10. Quelle: Heinrich P. Koch, "Selber schuld - Wer früher stirbt, ist länger tot", 2004, "Über den Autor"
  11. Quellen: Heinrich P. Koch, op. cit. (2004), "Über den Autor"; sowie: o.A., "HEINRICH P. KOCH", bei Zeitgeist.online (abgerufen: 04. März 2017)
  12. Siehe: Heinrich P. Koch "Sintflut - Die Bibel berichtet von der Urkatastrophe der Menschheit", Wien (Kremayr & Scheriau), 2000, ISBN-10: 3218006821 - ISBN-13: 978-3218006828
  13. Siehe: Derselbe, "Die Karpatendeutschen unter dem Nationalsozialismus. Mit besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in Preßburg (Sonderdruck), Wien Karpatendeutsche Landsmannschaft, 2002, 32 S."
  14. Siehe: Derselbe, "Unser Holocaust. Der Genozid an den Sudetendeutschen, Deutschmährern und Karpatendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg", Wien (Österr. u. Karpatendeutsche Landsmannschaft), 2001
  15. Siehe: Derselbe, "Rotkopf: Eine altösterreichische Familiengeschichte - Teil 1. Die engere Familie: Ihre Mitglieder, Partnerschaften", Ulm/Donau u. Weiler/Allgäu (Hess), 2003
  16. Siehe: Derselbe, "“Der” Weinbau im Pressburger Land: (Comitatus Posoniensis)", Verlag der Karpatendeutschen Landsmannschaft in Österreich, 2005
  17. Siehe: Derselbe, "Selber schuld: Wer früher stirbt, ist länger tot - Die Endlichkeit des Lebes in ganzheitlicher Betrachtung", Wien (Edition Va Bene), 2004
  18. Siehe: Derselbe, "Der Tod: Schicksal oder Chance?", in: zeitgeist - Die Welt mit anderen Augen sehen, Ausgabe 23 (Heft 2-2004)
  19. Quelle: o.A., "Der Sintflut-Impakt - Die Flutkatastrophe vor 10.000 Jahren als Folge eines Kometeneinschlags - Heinrich P. Koch", Verlag Peter Lang
  20. Siehe: Alexander und Edith Tollmann, "Und die Sintflut gab es doch - Vom Mythos zur historischen Wirklichkeit", Droemer Knaur, 1993
  21. Siehe dazu: "Ablauf und Folgen eines Impaktes" (Christian Rother)
  22. Siehe dazu: Gerhard Ringshausen, "Die Sintflut: zwischen Keilschrift und Kinderbuch; das neue Interesse an der alten Erzählung als religionspädagogische Herausforderung", LIT Verlag Münster, 2005, S. 48 ff.

Bild-Quellen:

1) Links: o.A., "HEINRICH P. KOCH", bei Zeitgeist.online
1) Mitte u. rechts: Verlag Peter Lang / Bild-Archiv Atlantisforschung.de
2) Sintflut. Die Bibel berichtet von der Urkatastrophe der Menscheit Gebundene Ausgabe – 2000 bei Amazon.de
3) Verlag Peter Lang / Bild-Archiv Atlantisforschung.de