L. Don Leet

Forscher- und Autorenportrait

Abb. 1 Prof. Dr. L. Don Leet (1901-1974)

(red) Lewis Don Leet (Abb. 1) (* 1. Juli 1901 in Alliance, Ohio; † 2. Januar 1974) - bekannt geworden als L. Don Leet - war ein US-amerikanischer Geologe und Seismologe.

Biographische Notizen

Nachdem er in Cleveland zur Schule gegangen war und ein Jahr lang die Columbia University besucht hatte, wechselte er zum Denison College in Granville, wo er 1923 den akademischen Grad eines Bachelors (S.B.) erlangte. 1927 wurde er von der Harvard Graduate School for the study of seismology aufgenommen. 1930 stellte Leet seine, "Empirical Investigation of Surface Waves Generated by Distant Earthquakes" betitelte, Dissertation fertig, mit der er als einer der allerersten Wissenschafter in den USA im Fach Seismologie zum Ph.D. promovierte. Von 1946 hatte L. Don Leet bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1968 in Harvard eine Professur im Bereich der Geowissenschaften inne. [1]

Abb. 2 Eine, Ignatius Donnellys Karte nachempfundene, Skizze von Atlantis als Kleinkontinent auf dem Mittelatlantischen Rücken aus L. Don Leets Buch "Causes of Catastrophe: Earthquakes, Volcanoes, Tidal Waves, And Hurricanes" (1948); ein Modell, dem der arrivierte Geowissenschaftler eine klare Absage erteilte.

Bei Stelios Grant Pavlou heißt es weiter über ihn: "Leet war Leiter der Fakultät für Geologie [orig: "Division of Geological Sciences"] an der Harvard University, Direktor der Harvard Seismograph Station, und er war Mitbegründer der Vibration Engineering Company, wo er in den 1940er Jahren den ersten transportablen Drei-Komponenten-Seismographen entwickelte. [2] Der Leet-Seismograph ist nach ihm benannt worden. [3] Leet stand während der Entwicklung der Atombombe an vorderster Front, was die Fähigkeit anging, zwischen unterirdischen Nuklear-Explosionen und natürlichen Erdbeben unterscheiden zu können." [4]

Leet und Atlantis

Lewis Don Leets Zugang zum Atlantis-Problem war zwar, da er weder Kompetenzen im Bereich der Altphilologie noch in jenem der transdisziplinären Atlantisforschung aufzuweisen hatte, durchaus eingeschränkt und im Grundsatz auf seinen fachwissenschaftlichen Horizont reduziert; trotzdem gelangte er bei seiner Betrachtung des Atlantis-Rätsels zu einer erstaunlich differenzierten Position. In seinem 1948 veröffentlichten Buch "Causes of Catastrophe: Earthquakes, Volcanoes, Tidal Waves, And Hurricanes" [5] (inzwischen online frei abrufbar), widmete er das achte und letzte Kapitel dem Thema "Geophysical fables - fom Atlantis to Zealots". Dort erteilte er zwar der Vorstellung eines im Atlantik versunkenen Kontinents Atlantis (Abb. 2) eine klare Absage und bezeichnet Platons Erzählung zunächst als "reine politische Philosophie" (S. 219), schließt dann aber mit der Feststellung:

"Es ist argumentiert worden, dass der menschliche Geist zur puren Erfindung unfähig sei, und so muss es etwas gegeben haben, was Plato einen Ausgangspunkt gab [orig.: "something to give Plato a start"; d.Ü.]. Die Azoren und andere Atlantikinseln sind dafür mehr als ausreichend. Atlantis kann leicht als Verbindung von Berichten aus zweiter Hand über tatsächlich bewohnte Inseln jenseits der Säulen des Herakles mit mediterranen Erfahrungen hinsichtlich Erdbeben und Vulkaninseln verstanden werden." [6]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Francis Birch, Marland P. Billings & James B. Thompson, "Memorial to L. Don Leet 1901-1974", Harvard University, Cambridge, Massachusetts 02138 (ohne Datierung online als PDF-Datei; abgerufen: 7. Jan. 2017)
  2. (Red. Anmerkung) Siehe: L. Don Leet, "A three-component portable seismograph for the measurement of vibrations", in: EOS Volume 26, Issue 1, August 1945, Pages 33–36, DOI: 10.1029/TR026i001p00033
  3. (Red. Anmerkung) Siehe dazu auch: Axel D., "The Leet seismograph, named after L. Don Leet", 29. Januar 2011, bei Latintos (abgerufen: 7. Januar 2017)
  4. Quelle: Stelios Grant Pavlou, "L. Don Leet", 17. April 2016 (letzte Bearbeitung), bei Atlantipedia.com (abgerufen: 7. Januar 2017; Übersetzung ins Deutsche und Hervorhebungen durch Atlantisforschung.de)
  5. Siehe: L. Don Leet, "Causes of Catastrophe: Earthquakes, Volcanoes, Tidal Waves, And Hurricanes", New York (Whittlesey House), 1948
  6. Quelle: L. Don Leet, 1948, S. 221; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de

Bild-Quellen:

  • Francis Birch, Marland P. Billings & James B. Thompson, "Memorial to L. Don Leet 1901-1974", Harvard University, Cambridge, Massachusetts 02138 (online als PDF-Datei; Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
  • L. Don Leet, op. cit. (1848), S. 220 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)