Neue Beweise für Atlantis

Abb.1 Andrew Collins
Neue Beweise für Atlantis
Scherz-Verlag, München, 2001
ISBN: 3-5 502-15138-5
Preis: 25.51 €
462 Seiten, geb., etwa 100 Abb.

In Kuba und in Mittelamerika verweisen spektakuläre Funde auf eine globale prähistorische Kultur

(rmh) In einer bemerkenswerten Literaturrecherche versucht der Autor die wahre Lage des versunkenen Atlantis zu ermitteln und Beweise für dessen ehemalige Existenz zu suchen.

Zunächst lässt sich Collins wie viele Autoren aufs Glatteis führen, die der veralteten Übersetzung Atlantis sei größer als Libyen und Afrika gewesen sein, glauben. Nach neueren Übersetzungen müsse es aber "von größerer Bedeutung als…" heißen. Collins schließt aber auf ein Synonym für "immense Größe" und stellt fest, dass diese Passage sich nicht auf die Landmasse, sondern auf das Reich, über die die Könige von Atlantis geherrscht hätten, bezieht.

Collins stützt sich weiter auf Überlieferungen, die von geheimnisvollen Inseln im Westen berichten und stellt eine Indizienkette auf, die zu einem Atlantis weit im Westen des Atlantik führt. Er nennt hier insbesondere die Karibik und Kuba. Er schreibt:

"Kuba erweist sich als das wahrscheinlichste geographische Synonym nicht nur für Antilia, sondern – zusammen mit Hispaniola und Puerto Rico – auch für die Überreste des platonischen Atlantis. Da sich zudem die Anzeichen dafür häufen, dass Kuba jene Heimat der mittelamerikanischen Rassen war, wo sich die Sieben Höhlen oder Sieben Städten, befunden haben sollen, offenbart sich hier meiner Ansicht nach eine direkte Beziehung zwischen diesen scheinbar vollkommen voneinander unabhängigen Überlieferungen." (S. 258)

Collins führt Hinweise darauf auf, dass "die Antillen einst einen einzigen Kontinent gebildet hätten, dann aber plötzlich durch Wasser voneinander getrennt worden seien." ( S. 275)

Der Autor glaubt, dass Otto Muck den Mechanismus für die Katastrophe erkannt hat, dessen Lokalisierung (Mittelatlantischer Rücken) teilt Collins jedoch nicht. Doch auch Collins sieht – wie Muck – den Untergang von Atlantis (bzw. bei Collins den Teiluntergang des atlantischen Imperiums) um 8500 v. Chr.

Collins kommt im Laufe seiner Recherchen auf die Überlieferungen von Schlangenmenschen, den Riesen, Edgar Cayce und zahlreichen andere Themen zu sprechen, die er diesem Komplex zugehörig sieht. Collins hat ausgesprochen viel recherchiert und schon von daher kann das Buch empfohlen werden. Es enthält zahlreiche Einzelheiten. Die Frage, ob es aber wirklich nötig war, aufgrund der angeblichen Größe von Atlantis ein atlantisches Reich zu konstruieren, von dem Kuba die Hauptinsel war, darüber möge sich der Leser seine eigenen Gedanken machen.