Peter James: The Sunken Kingdom

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Literaturhinweis

von Tony O’Connell

Abb. 1 Das Front-Cover der amerikanischen Ausgabe von The Sunken Kingdom bei Random House aus dem Jahr 1996

Mit The Sunken Kingdom [1] bot Peter James 1995 eine dramatische neue Theorie in Bezug auf den Standort von Atlantis an. James ist überzeugt, dass die Geschichte von Atlantis ursprünglich aus der Westtürkei stammte. Wie die meisten "Entdecker" von Atlantis überprüft James die Theorien seiner Vorgänger, insbesondere die minoische Hypothese, und er widerlegt sie auf eine Weise, die den Leser in Richtung der umfassenderen Logik seiner These treibt.

Abb. 2 Eine Karte des antiken Lydien zur Zeit Solons (6. Jahrhundert v.Chr.)

James postuliert, dass Plato Solons Darstellung von Atlantis fälschlicherweise als aus Ägypten stammend angesehen hatte. Solon war aber weit gereist, was Lydien (Abb. 2) in Westanatolien einschließt, wo er, wie behauptet wird, mit König Krösus und Aesop, dem bekannten Fabelerzähler, sprach. Man kann über die Möglichkeit nachdenken, dass es eine Verwechslung zwischen Solons Notizen aus Ägypten und jenen aus Lydien gab, die angeblich von Platos Familie erhalten wurden. James sieht die Geschichte von Tantalis mit ihrer lokalen lydischen Mythologie und Geschichte als von Solon manipuliert an, um ihre geographische Lage nach Westen zu verlagern, und ihm damit Spielraum für die Abfassung eines epischen Gedichts in der Größenordnung von Homers Illias zu geben.

Leider kam er nicht dazu, dieses Werk zu entwickeln, und seine Notizen führten zu Missverständnissen bei Platos Einbeziehung in seine Geschichte von Atlantis. James diskutiert ausführlich die Beweise für eine Parallele zwischen dem lydischen Tantalus und dem griechischen Atlas, eine Ansicht, die lange Zeit von Gelehrten akzeptiert wurde.

Der Überlieferung nach gründete Tantalus eine Stadt namens Tantalis, die von einem Erdbeben erschüttert wurde und in einem See versank. Aufgrund seiner eigenen Untersuchungen in der Türkei wird dieser See von James als der jetzt trockene See Saloë angesehen. Einige klassische Schriftsteller haben Tantalis als Stammsitz der mykenischen Könige identifiziert.

Das Echo von Platos Geschichte veranlasste James, nach greifbaren Beweisen für dieses Stück Folklore zu suchen. Inspiriert vom Schriftsteller Pausanias hat James ein Gebiet in der Nähe des heutigen Manisa Dagh (dem Berg Sipylus) identifiziert, das etwa 32 km landeinwärts von Izmir (dem alten Smyrna) liegt und als wahrscheinliche Örtlichkeit der Stadt Tantalis gilt. Es ist erwähnenswert, dass sich die Region um Izmir in einem der schlimmsten Erdbebengebiete der Welt befindet.

Die Bestätigung von James' Ideen oder deren Widerlegung wird nur durch archäologische Ausgrabungen an dem von ihm vorgeschlagenen Ort in der Nähe von Manisa Dagh erfolgen, für die die türkischen Behörden bislang aber keine Erlaubnis erteilt haben.


Siehe zu diesem Thema auch:


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell wurde seiner atlantologischen Online-Enzyklopädie Atlantipedia.ie entnommen, wo er am 12. Juni 2010 unter dem Titel "The Sunken Kingdom" erschienen ist. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de im August 2019.

Fußnote:

  1. Siehe: Peter James, "The Sunken Kingdom: The Atlantis Mystery Solved", London (Jonathan Cape), 1995

Bild-Quellen:

1) Random House / Bild-Archiv Atlantisforschung.de
2) Original: Roke; SVG: Nekto; Deutscher Text: WillemBK bei Wikimedia Commons, unter: File:Map of Lydia ancient times-de.svg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)