Prähistorischer Megalith-Tempel unter Wasser

Rätsel der maltesischen Vorgeschichte

von unserem Gastautor Roland Roth

Abb. 1 Das heutige Archipel der Inseln Malta, Gozo, Comino und Filfla im Mittelmeer stellte früher die am höchsten gelegene Region einer weitaus größeren Landmasse dar. Spuren dieses damals von kulturell hochstehen Menschen besiedelten Gebiets sind noch heute zu finden,
aber leider noch viel zu wenig erforscht.

Die Insel Malta im zentralen Mittelmeer (Abb. 1) ist eine felsige Insel und seit der Bekanntheit der megalithischen Tempelanlagen (Abb. 2) ein Rätsel. Diese Megalithbauten sollen ein angebliches Alter von etwa 5500 Jahren haben und zumindest daher schon älter als jedes Megalithbauwerk in Europa sein.

Der Forscher Dr. h.c. Hubert Zeitlmair machte bereits 1999 eine zudem gravierende Entdeckung, wonach das Alter der Anlagen auf Malta neu bestimmt werden muss. [1] Nach eingehenden Recherchen untersuchte er die Möglichkeit der Existenz eines weiteren Tempels vor der Küste Maltas - und wurde an der Nordostseite fündig! Auf einem Plateau unter Wasser befinden sich die Ruinen eines Tempels (von ihm Ġebel ġol-Baħar genannt), der in einer Zeit errichtet wurde, als der Meeresspiegel des Mittelmeers wesentlich niedriger war. Die Lage des Tempels unter Wasser zeigt, dass der Meeresspiegel vor ca. 12.000 bis 13.000 Jahren um bis zu 200 Meter tiefer lag. Wissenschaftlich nachgewiesen ist auch, dass das Mittelmeer während der letzten Eiszeit lediglich eine Ansammlung tiefer Seen war. Die letzte Eiszeit endete abrupt vor etwa 13.000 bis 12.000 Jahren. Das Abschmelzen der Eisschichten führte zur Überflutung der Küstenregionen. Riesige Flutwellen und ein globales Ansteigen der Meeresspiegel waren die Folge.

Das Plateau hat die Abmessungen von etwa 900 x 500 Metern und die höchste Erhebung liegt neunzehn Meter unter dem Meeresspiegel mit einem Durchmesser von etwa 250 Metern. Der Tempel ist bereits acht Meter unter der Wasseroberfläche zu finden und zeigt die selbe Charakteristik wie die restaurierten Tempel an Land. Es finden sich gigantische Steinblöcke, nierenförmige Räume. Der große Unterschied: dieser Tempel liegt unter Wasser!

Abb. 2 Zwei Megalith-Blöcke aus der im Meer versunkenen Anlage vor der heutigen Nordostküste Maltas, Die 1999 von Hubert Zeitlmair entdeckt wurde.

Fest steht, dass dieser Tempel genau wie die anderem auf trockenem, festem Land erbaut wurde. Ein Absinken des Küstenstreifens ist auszuschließen, da der nordöstliche Bereich keine Riss- oder Bruchstellen aufweist. Die andere Möglichkeit bestätigt die langjährigen und mannigfaltigen Forschungen eines gravierenden Ansteigens des Meeresspiegels mit gewaltigen Überflutungen. Hinweise darauf finden sich an den Westseiten der Umfassungswände, die von Seegras überwucherte Schwemmablagerungen vorweisen. Einige etwa fünf Meter lange Steinquader wurden offensichtlich angehoben und in eine fünfundzwanzig Meter tiefer gelegene Senke geschleudert, was darauf schließen lässt, dass eine immense Flutwelle von Westen in das Mittelmeer eindrang.

Auf der Insel befinden sich auch die rätselhaften Malta-Spuren (Cart Ruts), die einst das ganze Land überzogen und verdächtig an Gleise oder Spurrillen erinnern. Ihr Sinn und Zweck gilt allerdings bis heute als ungeklärt. Sogar über Landzungen hinweg lassen sich diese Spuren verfolgen. Wirklich überraschend ist jedenfalls, dass einige 'Malta-Gleise' auch über das Ufer hinaus zu beobachten sind. An verschiedenen Stellen auf Malta, wie z.B. in Marsakloxx oder in der St. Georges Bay, führen Cart Ruts nämlich direkt ins Meer! [2] Auch in der Nähe von Ġebel ġol-Baħar findet man unter Wasser Zeitzeugen der Vergangenheit in Form von Doppelspuren, welche bezeugen, dass das ganze Terrain, welches nun in heutiger Zeit das [inselnahe; d. Red.] Mittelmeer darstellt, von den Schöpfern der maltesischen Tempel und Cart Ruts erschlossen war - vor der letzten Sintflut!

Potzblitz, wird der geneigte Leser denken, wieder ein unumstößlicher Beleg für die Sintflut! Mittlerweile gehört es in Fachkreisen zu den gesicherten Annahmen, dass das Abschmelzen der Eiszeitgletscher vor etwa 25.000 Jahren begann und vor rund 13.000 Jahren mit dramatischen Klimaschwankungen endete, die in einer weltumspannenden Katastrophe endete [...] Der Einschlag eines gewaltigen Impaktkörpers ist hier ebenfalls in Erwägung zu ziehen. Welche Hochkultur wurde dabei auf Malta zerstört? Immer mehr scheint sich zu bestätigen, dass Menschen einer uralten Hochkultur, welche technisch weit den Vorstellungen unserer Archäologen und Anthropologen voraus waren, schon lange vor der Sintflut die Welt und auch die Ebenen des heutigen Mittelmeeres bewohnten und nachhaltig prägten.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag unseres Gastautors Roland Roth (©) wurde seinem 2007 im Ancient Mail Verlag erschienenen Buch "Vermächtnisse der Vorzeit - Auf den Spuren vergangener Zivilisationen" (S. 80-82) entnommen. Bei Atlantisforschung.de erscheint er im Juni 2017 mit freundlicher Genehmigung des Verfassers in einer redaktionell bearbeiteten, illustrierten Online-Fassung.

Fußnoten:

  1. Red. Anmerkung: Siehe zu dieser Problematik bei Atlantisforschung.de auch: Johannes Horn, "Stammen die megalithischen Strukturen auf Malta aus der 'Jungsteinzeit'?"
  2. Red. Anmerkung: Siehe dazu auch zwei Fotographien aus verschiedenen Quellen: Bild 1 und Bild 2

Bild-Quellen:

1) searchmalta.com, unter: http://www.searchmalta.com/malta/map.gif (nicht mehr online)
2) Dr. h.c. Hubert Zeitlmair, nach: Electrobleme, "The Underwater temples - Gebel Gol-Bahar, Malta", 16. Dezember 2009, bei everythingselectric.com (Forum); Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de