Riesenfunde - in Arizona (II)
(bb) In seiner Ausgabe vom 12. Mai. 1887 verwies der St. Johns Herald - unter Berufung aud den Phoenix Herald - auf eine Entdeckung im Maricopa County (Abb. 1):
"Der Phoenix Herald berichtet, dass ein Bauer in der Nähe jenes Ortes kürzlich auf seiner Farm ein kurioses Relikt entdeckte, als er einen Brunnen ausschachtete. Etwa neun Fuß [ca. 2,74 m; d.Ü.] unter der Oberfläche stieß er auf das Skelett eines Mannes, dessen Knochen jedoch in Stücke zerfielen, als er sie zu bewegen versuchte.
Er hat keinen Zweifel, dass dieser prähistorische Einwohner ein Riese war, da die Oberschenkel-Knochen annähernd vier Fuß [ca. 1,22 m; d.Ü.] lang und die Füße beträchtlicher waren als jene des sptichwörtlichen Chicago Girls. Unter der Leiche befand sich eine große und schwere Kriegskeule aus Mesquite oder Eisenholz, und diese war in einem perfekten Erhaltungs-Zustand." [1]
Nun zu einer Kurzmeldung über einen Fund in Santa Cruz County, genauer gesagt in Nogales, wo Friedhofsarbeiter 1887 feststellten, dass ihr 'Gottesacker' offenbar schon zu prähistorischer Zeit als Begräbnisstätte genutzt wurde. Dazu hieß es in einer Kurzmeldung (Abb. 2) des St Johns Herald vom 22. Dezember jenes Jahres:
"Auf dem Friedhof von Nogales wurde kürzlich ein Skelett exhumiert, das in der Höhe acht Fuß und viereinhalb Inches [ca. 2,55 m; d.Ü.] maß. Seine Zähne maßen zwischen drei und dreieinhalb Inches [ca. 7,6 bis 8,9 cm; d.Ü.]." [2]
Vermutlich auf den selben Fund in bzw. bei Nogales bezieht sich auch eine andere Meldung (Abb. 3) aus dem selben Monat. Sie stammt vom 14. Dezember 1887 und ist der Zeitschrift The Evening World aus New York entnommen, in der es hieß:
"Das Skelett eines prähistorischen Riesen wurde kürzlich von Mexikanern eine halbe Meile nördlich von Nogales, Arizona, entdeckt. Der Schädel ist doppelt so groß wie der eines gewöhnlichen Menschen, und die Zähne sind regelrechte Hauer, deren Länge von drei bis dreieinhalb Inches [ca 7,6 bis 9,8 cm; d.Ü.] reicht. Eine sorgfältige Vermessung des Skeletts platziert seine Größe auf 8 Fuß und 4,5 Inches [ca. 2,55 m; d.Ü.]. Es ist in einem bemerkenswert guten Erhaltungszustand " [3]
Einen sehr interessanten, von einem Fachwissenschaftler verfassten Beitrag (Abb. 4) über einen Fund in der heutigen Geisterstadt Lochiel im Santa Cruz County steuerte die Zeitschrift The Oasis aus Arizola (Pinal County) zum Fundus historischer Meldungen über 'Riesenfunde' in den USA bei. In ihrer Ausgabe vom 16. März 1901 hieß es:
"Als Mr. Lester Grabungen für die Grundmauern von Mr. Camerons Haus bei Lochiel vornahm, vermaßen sie das Skelett eines menschlichen Wesens, welches, den verbliebenen Knochen nach zu schließen, ein sehr großer Mann gewesen sein muss.
Der Verfasser ist Archäologe und Paläontologe, und ebenso wie der Durchschnittsmensch überaus skeptisch, was Riesen betrifft. Doch Mr. Doherty, Zahnarzt in Nogales, vermaß die obere Kinnlade [orig: "superior maxilary"; d.Ü.], in welche noch immer der komplette Satz von Zähnen, einschließlich der Weisheitszähne, eingebettet ist, und er fand heraus, dass sie, quer hinüber [gemessen], genau drei Inches [ca. 7,62 cm; d,Ü.] groß war. Der Berichterstatter ist fünf Fuß und zehn Inches [ca 1,78 m; d.Ü.] groß, und eine Messung seines Kiefers ergab zwei und ein Achtel Inches [ca 5,49 cm; d.Ü.].
Da der Berichterstatter in Bezug auf Größe und Gewicht ein durchschnittlicher Amerikaner ist, wird ersichtlich, dass dieser prähistorische Mann ein volles Drittel größer war [als er, also ca. 2,37 m groß; d.Ü.] Zusammen mit den Knochen wurde auch ein Paar stählerner [!; bb] Ohrringe gefunden, und Dr. Doherty hat sie als Relikt einer vor langer Zeit verschwundenen Rasse aufbewahrt." [4]
Einer der pressemäßig am besten dokumentierten Funde von Überresten eines riesenhaften Arizoniers der Vorzeit ist die Entdeckung, die ein Farmer namens Peter Marx im Oktober 1911 auf seinem Land in der weiteren Umgebung von Prescott machte. [5] Dieser Zufalls-Fund der Knochen eines bemerkenswerten Giganten von "mindestens der doppelten Große eines durchschnittlichen Mannes von heute" [6], mit dem wir uns an anderer Stelle ausführlicher befassen werden, interessierte damals nicht nur die Medien, sondern rief auch die Smithsonisn Institution auf den Plan. [7] Beim Prescott Evening Courier erinnerte man sich noch dreißig Jahre später an diese spektakuläre Begebenheit und erwähnte sie in der Ausgabe vom 24. November 1941 im Rahmen einer kurzen Retrospektive:
"Peter Marx aus Walnut Creek erklärte gestern [d.h. am 23. Nov. 1911; d.Ü.], dass seine Entdeckung eines riesigen Skeletts, vermutlich aus den Tagen der Azteken, von vielen, die ihm aus allen Teilen des Landes geschrieben haben, mit Ungläubigkeit quittiert werde. Er hat nur einen Teil des Gerippes, aber genug, um eine akkurate Größe des Skeletts anzugben." [8]
Wertvolle Informationen über einen weiteren Fund von Überbleibseln prähistorischer Riesen lieferte William Crocker aus Prescott in einem Leserbrief (Abb. 6) an den Prescott Evening Courier, den die Zeitung in ihrer Ausgabe vom 11. Dezember 1930 veröffentlichte:
"Prescott, Arizona, 10. Dezember 1930 [...] Während der vergangenen Woche hatte fast jede Ausgabe der Zeitungen etwas über die Expedition zu berichten, die nach Mexiko zog, um nach den Knochen einer Rasse von Riesen zu suchen.
Warum nach Mexiko gehen? Vor einigen Jahren sagte mir Bill Singleton, ein Highway-Direktor, dass während der Arbeiten an der Straße durch Chino Valley [d.h. an der Arizona State Route 89; d.Ü.] ein paar menschliche Knochen ausgegraben wurden, welche, als man sie mit jenen des heutigen Durchschnitts-Menschen verglich, anzeigten, dass sie zu einer menschlichen Rasse gehörten, die in der Größe zwischen neun und zehn Fuß [ca. 2,74 und 3,05 m; d.Ü.] maß." [9]
Zudem verwies Crocker in seiner Mitteilung auch auf die Entdeckung der sterblichen Überreste von Zwergen [10] in diesem Teil Arizonas: "Ein anderer interessanter Fund in dieser Gegend war einer, der vor einigen Jahren zwischen Dewey und Humboldt (Abb. 7) gemacht wurde, als ein neuer Straßenabschnitt durch ein altes Gräberfeld geführt wurde. Der inzwischen verstorbene Del Daves, welcher dort Grabungen vornahm, fand zwei Seite an Seite liegende Skelette, die jedes für sich etwa vier Fuß [ca. 1,22 m; d.Ü.] groß waren, und die beide enorme Köpfe hatten. Beth Gray, ein Bergarbeiter aus dieser Gegend, der die Schädel sah, sagte, sie seien so groß gewesen, dass ein Hut der Größe 9 notwendig sei, um ihnen zu passen." [11]
Die nächste Fundmeldung (Abb. 8) datiert zurück auf das Jahr 1898. In dem betreffenden, auf der Berichterstattung des Prescott Journal Miner beruhenden Artikel aus der Coconino Sun geht es um die Entdeckungen von John Love, einem professionellen Antiquitäten- oder Schatzjäger - man könnte auch weniger freundlich 'Raubgräber' sagen - aus Flagstaff, der am Oak Creek (Abb. 9) auf altertümliche Ruinen und ein prähistorisches Gräberfeld gestoßen war.
Aus diesem präkolumbischen Friedhof hatte Mr. Love, wie die Zeitung berichtete, "mehr als dreißig Skelette und eine große Menge altertümliche Töpferwaren ausgegraben, wobei ein Teil der Letzteren in wohlerhaltenem Zustand war. Einer der ausgegrabenen Schädel war", wie es weiter hieß, "eine große Kuriosität und hatte augenscheinlich einem menschlichen Freak der Altvorderen gehört, welche jene Gegend bewohnten. Er maß von der Spitze des Kiefers oder des Kinns bis zum höchsten Punkt des Schädels achtzehn Inches [ca. 45,70 cm; d.Ü.]. Der Kieferknochen war volle vier Inches [10,16 cm; d.Ü.] breit, und der Schädel könnte für sich genommem leicht irrtümlicherweise für den eines Tieres gehalten werden. Da aber zusammen mit ihm auch die Knochen des Körpers gefunden wurden, ist, wie Mr. Love sagte, kein Zweifel daran möglich, dass es sich um den eines Menschen handelte.
Ein großer Teil der Töpferwaren, insberondere der größeren Stücke, zerkrümelte, als sie der Luft ausgesetzt wurden. Einige von ihnen waren ungewöhnlich groß, und war viel größer als alles, was zuvor in dieser Gegend gefunden wurde..." [12]
Auch Ike Bradshaw, zumeist >Onkel Ike Bradshaw< genannt, seinerzeit einer der "wohlbekanntesten Pioniere des nördlichen Arizona" [13], der es als Gold- und Kupfersucher zu einem beachtlichen Vermögen brachte, war Anfang der 1880er Jahre bei seiner Prospektoren-Tätigkeit quasi über die sterblichen Überreste eines urtümlichen Riesen 'gestolpert'.
An die betreffende historische Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1882 erinnerte die Journalistin Claudette Simpson im Rahmen einer ausführlichen Retrospektive zum Phänomen der Giganten und Zwerge in Arizona, die am 18. Juni 1985 im Daily Curier erschien. Darin heißt es, Bradshaw sei bei Grabungen in einem seiner Claims westlich von Prescott auf menschliche Knochen von riesenhaftem Format gestoßen. "Oberschenkel-Knochen und Rippen seien in gutem Erhaltungs Zustand und von der doppelten Größe jener eines gewöhnlichen Mannes des 19. Jahrhunderts gewesen." [14]
Dann zitiert Simpson wörtlich: "Die oben erwähnten Knochen wurden in einem irdenen Sarg gefunden, der aus einem Matrial gemacht war, das den Tonwaren ähnelte, welche über ganz Arizona verstreut sind. Dies ist der erste Fall, in welchem wir davon hören, dass ein Sarg gefunden wurde, obwohl es natürlich möglich ist, dass die Menschen, die hier vor zwei- oder dreihundert, oder vielleicht auch vor tausend Jahren lebten, so weit zivilisiert waren, dass sie irdene Särge zur Bestattung ihrer Toten verwendeten." [15]
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Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Quelle: o.A., "LOCAL NEWS" (Rubrik), in: St. Johns Herald, 12. Mai 1887; nach: Arizona Digital Newspaper Program (ADNP), unter: The St. Johns herald, 1887-05-12 (abgerufen: 06. Aug. 2014; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
- ↑ Quelle: o.A., "ST. JOHNS, THURSDAY, DEC. 22." (Rubrik mit Lokalnachrichten), in: St. Johns Herald, 22. Dezember 1887; nach: Arizona Digital Newspaper Program (ADNP), unter: The St. Johns herald, 1887-12-22 (abgerufen: 06. Aug. 2014; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
- ↑ Quelle: o,A., "WORLDLINGS" (Rubrik), in: The Evening World, 14. Dez. 1887; nach: CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: The evening world., December 14, 1887, 5 O'CLOCK EXTRA, Page 2, Image 2 (abgerufen: 06. Aug. 2014; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
- ↑ Quelle: o.A., "A PRE-HISTORIC GIANT", in: The Oasis, 16. März 1901; nach: Arizona Digital Newspaper Program (ADNP), unter: The Oasis (Arizola, Ariz.), 1901-03-16 (abgerufen: 06. Aug. 2014; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
- ↑ Siehe z.B.: o.A., "GIANT SKELETON IS FOUND IN ARIZONA - Farmer Describes Great Size of Bones Dug Up on His Ranch", in: The Bisbee Daily Review, 26. Juli 1911
- ↑ Quelle: o.A., "SKELETON OF GIANT FOUND AT JUNIPER", in: Weekly Journal-Miner, 26. Juli 1911
- ↑ Siehe dazu z.B.: o.A., "FOUND FRAME OF A GIANT", in: The Bisbee Daily Review, 22. Oktober 1911
- ↑ Quelle: o.A., "LOOKING BACKWARD" (Rubrik), in: Prescott Evening Courier, 24. November 1941; nach; Google News Newspaper Archive, unter: Prescott Evening Courier - 8. Sept. 1941 (abgerufen: 06. Aug. 2014; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de) --- Anmerkung. Siehe auch: o.A. "MARX IS PEEVED AT PEOPLE'S SCOFFING", in: Arizona Republican, 10. September 1911
- ↑ Quelle: William Crocker, "FORUM" (Rubrik), in: Prescott Evening Courier, 11. Dez. 1930; nach: Google News Newspaper Archive, unter: Prescott Evening Courier - 11. Dez. 1930, via: Micah Ewers (Recherche), bei: Chris L. Lesley, Greater Ancestors World Museum, unter: Chino Valley 9 to 10 feet tall (abgerufen: 08. Aug. 2014; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
- ↑ Vergl. dazu bei Atlantisforschung.de auch: Bernhard Beier, "Zwerge und Pygmäen in Nordamerika - Die 'Kleinen Leute' in Sagen und Legenden der Indianer"; und: "Zwerge und Pygmäen in Nordamerika - Archäologie-historische Hinweise auf die 'Kleinen Leute'"
- ↑ Quelle: William Crocker, op. cit. (1930)
- ↑ Quelle: o.A., "AN ANCIENT BURYING GROUND - What Is Yielded up to a Prospector for Relics of Antiquity", in: The Coconino Sun, 31. Dez. 1898; nach: CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: The Coconino sun (microform)., December 31, 1898, Image 3 (abgerufen: 08. Aug. 2014; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
- ↑ Quelle: o.A., "FROM THURSADAY'S DAILY" (Rubrik), in: The Weekly Arizona Miner, 12. Juni 1885; nach: CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: The weekly Arizona miner., June 12, 1885, Image 3
- ↑ Quelle: Claudette Simpson, "STORIES GREW AROUND PREHISTORIC RUINS - Pioneers unearthed evidence of giants and little creatures who lived in Arizona", in: Daily Curier, 18. Juni 1985; nach: Google News Newspaper Archive, unter: The Courier - 18. Juni 1985 (abgerufen: 08. Aug. 2014; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
- ↑ Quelle: ebd.
Bild-Quellen:
- 1) David Benbennick bei Wikimedia Commons, unter: File:Map of Arizona highlighting Maricopa County.svg (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
- 2) Arizona Digital Newspaper Program (ADNP), unter: The St. Johns herald, 1887-12-22 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
- 3) CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: The evening world., December 14, 1887, 5 O'CLOCK EXTRA, Page 2, Image 2 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
- 4) Arizona Digital Newspaper Program (ADNP), unter. The Oasis (Arizola, Ariz.), 1901-03-16 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
- 5) Google News Newspaper Archive, unter: The Deseret News - 24. Nov. 1921 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
- 6) Google News Newspaper Archive, unter: Prescott Evening Courier - 11. Dez. 1930 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
- 7) FastilyClone bei Wikimedia Commons, unter: File:Humboldt Arizona 1906.jpg
- 8) CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: The Coconino sun (microform)., December 31, 1898, Image 3 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
- 9) Upload Bot (Magnus Manske bei Wikimedia Commons, unter: File:AZ Sedona Oak creek.jpg (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)