Wer waren die Kentucky Cave Leute?
von Wayne May
Louisville-Courier-Journal, Columbia, Kentucky, 30. Januar 1876
Etwa Mitte vergangener Woche entdeckten zwei junge Männer namens White, als sie müßig in einem großen Abschnitt mit wildem, dichtem Wald im südöstlichen Teil unseres Landkreises wanderten, etwas, was sie für ein Sickerloch oder einen Fuchsbau hielten. Unter dieser Voraussetzung machten sich an seine Erkundung. Nachdem es ein wenig schwierig war durch den Eingang zu kommen, wurde die Höhle (als die es sich herausstellte) groß genug, um ihnen zu erlauben aufrecht weiter zu gehen.
Sie waren so etwa 150 Yards weit in diese Passage hineingekommen, als sie in eine große und pittoreske Galerie kamen, deren Schönheit und Großartigkeit sich selbst mit der eines alten Mammuts messen konnte. Ihren Schätzungen nach ist der Raum, der sich durch eine Vielfalt von Stalaktiten und Stalagmiten auszeichnete, etwa 150 mal 100 Fuß groß.
Hier sind es jedoch nicht die Dinge, die wir natürlich in Höhlen zu finden erwarten, die wir besonders erwähnen wollen, sondern die kuriosen Hinterlassenschaften, welche darinnen entdeckt wurden. Im nordöstlichen Winkel der ersten Galerie, (von denen es fünf gibt, über die wir sprechen werden), bemerkten sie etwa fünf Fuß über dem Boden einige seltsame, Buchstaben oder Hieroglyphen säuberlich in die Wand eingraviert, welche sich bei näherer Untersuchung als Kopf-Stein einer Gruft erwies.
Nach ein paar Minuten trieb die Neugier sie dazu, sich davon zu lösen und sich im Inneren einer Anlage im soliden Fels von etwa fünf mal zehn Fuß umzusehen, welche die Überreste von drei Skeletten enthielt, die einzeln in der Länge acht Fuß siebeneinhalb Inches, acht Fuß und fünf Inches sowie acht Fuß und vier und drei Viertel Inches messen. Die Köpfe lagen nach Osten gerichtet, alle Körper parallel zueinander. [1] Neben ihnen lagen drei riesige Schwerter (zumindest sahen sie so aus), aber sie waren so verfallen, dass sie bei Berührung zu Staub zerfielen.
Nachdem sie die Relikte genau untersucht hatten, aber nichts fanden, das dazu gedient hätte irgendwelches Licht auf die Frage zu werfen, wer und woher [die Toten] waren, verschlossen sie die Gruft, schlugen dabei aber die Fackel aus, welche sie vorbereitet hatten, bevor sie hinein gingen, was sie in eine alles andere als angenehme Zwickmühle brachte. Nachdem sie ihren verlorenen Schatz einige Zeit gesucht hatten, beschlossen sie zu entkommen, in dem sie sich ihren Weg hinaus erfühlten, aber damit machten sie die Angelegenheit nur noch schlimmer.
Sie bemerkten, dass sie, nachdem sie den ersten großen Raum verlassen hatten, auf eine recht große Abzweigung gestoßen waren, der sie immer weiter folgten, bis sie wiederum gezwungen waren, in eine andere Passage abzubiegen. Der Weg verschwand plötzlich in einem gewaltigen senkrechten Sturz, der sie in eine andere weitläufige Halle brachte, deren Größe ihrer Meinung nach derjenigen der ersten entsprach.
Beim verlassen des zweiten Hohlraums, und hindurch durch etwas, was sie für drei andere [Höhlen] hielten, die der ersten zumindest bezüglich ihrer Größe ähnlich waren, schien ihr Weg allmählich anzusteigen, bis ihre Herzen bei der Entdeckung von Licht vor ihnen schneller schlugen, und sie endlich aus ihrer garstigen Gefangenschaft durch ein Loch, etwa in der Mitte des Felsens von Russell's Creek, entkamen, nachdem sie mehr als achtunddreißig Stunden in ihrer unterirdischen Entdeckung gefangen gewesen waren.
So ungefähr das ganze Land ist voll von Spekulationen bezüglich dieser interessanten Entdeckung, und eine Anzahl von Bürgern will sie besuchen, sobald die Herren White ihre Arbeiten beendet haben, um den Eingang leichter passierbar zu machen .
Obiges ist eine korrekter Bericht [...], und die jungen Männer sind von unanfechtbarer Aufrichtigkeit. Mit einer Reisegruppe aus der Stadt wird Ihr Korrespondent am Morgen eine weitere Erkundung unternehmen, und falls sich neue Kuriositäten ergeben sollten, wird er Ihnen einen Augenzeugenbericht übermitteln.
Louisville-Courier-Journal
Die ganze Anlage liegt im südwestlichen Teil der Vereinigten Staaten und befindet sich auf Privatbesitz. (A) Der Eingang zu den vielen unterirdischen Kammern; (B) Skelett Nummer 2; (C) Skelett Nummer 3; (D) Ist das ihre Schrift? Ein Muster? Aufzeichnungen? eine Karte? (E) Eine Stoff-Probe aus einem Grab in der Kammer. (F) Ein Fisch-Netz. Eine Reminiszenz an den großen Inland-See, der einst große Teile des heutigen Südwestens bedeckte. (G) gewebte Fußbekleidung, eine Art Mokkasin? (H) Tanit, die phönizische Göttin Astarte, manchmal als das Gesicht Ba'als bezeichnet, die im Mittelmeer-Raum verehrt wurde, entdeckt in Amerika.
Seit mehr als acht Jahren hat das Magazin Ancient American Artikel, ähnlich dem oben vorgestellten, neu veröffentlicht. Damals wie heute lautet die erste Frage, die immer bei solchen alten Geschichten aufgeworfen wird: Was wurde aus den mutmaßlichen Knochen und Artefakten? Über zahllose ähnliche Funde wurde während der frühen Besiedlung Nordamerikas in privaten Journalen und Zeitungsartikeln berichtet, wie in diesem Artikel, der vor 146 [?; d. Ü.] Jahren im Louisville Courier Journal erschien. Das können nicht alles Falschmeldungen sein, wie Skeptiker annehmen.
Es erscheint in der Tat so, dass während des frühen 19. Jahrhunderts bisweilen fragmentarische physische Evidenzen für überdimensionale Menschen in einem prähistorischen Kontext entdeckt wurden. Es mangelte jedoch an vollständigen Skeletten. Die Forscher mögen jetzt jedenfalls erstmalig in der Lage sein, das intakte Grab eines dieser außergewöhnlich großen Menschen aus erster Hand zu untersuchen. Unser Titelbild [2] zeigt die Überreste solch eines altertümlichen Menschen, der aufgerichtet mehr als 8 Fuß groß war.
Sein Jahrtausende altes Grab wurde zufällig von einem privaten Landbesitzer entdeckt. Die Grabkammer enthielt verschiedene Menschen- und Tierknochen sowie von Menschen hergestellte Objekte, die durch das örtliche Wüstenklima wohlerhalten waren. Andere unversehrte prähistorische Gräber in der unmittelbaren Nachbarschaft wurden ebenfalls lokalisiert.
Ancient American wird in Kürze dem Eigentümer des Grundstücks bei der Auswahl eines lizensierten Archäologen assistieren, um diese Funde zu examinieren und Einen Plan der Stätte für eventuelle (aber vorgesehene) Ausgrabungen vorzubereiten. Die kulturelle Identität dieser "Riesen" ist nach wie vor ein Mysterium, obwohl einige Forscher Zeichen mediterranen Ursprungs erkennen. Ihre Grabstätten sollen angeblich Hinweise auf Metallurgie, Beispiele für graphische Kunst und Beweise für astronomische Kenntnisse beinhalten, atypisch für die eingeborenen Völkerstämme im amerikanischen Südwesten.
Können sie somit überhaupt hier beheimatet gewesen sein, oder liegt ihr Ursprung in der östlichen Hemisphäre? Mit dem karbon-datierbaren Material, das aus der Stätte geborgen wurde, könnte man einige zeitliche Parameter zu diesem verschwundenen Volk bestimmen. Dies würde uns zu einem besseren Verständnis ihres Platzes innerhalb der prähistorischen Migrationen verhelfen, nicht nur auf unserem Kontinent, sondern auch in Übersee.
Anmerkungen und Quellen
Dieser Beitrag von Wayne May (©) erschien erstmals unter dem Titel ("Ancestors of our First Americans - Kentucky Cave Story") bei ANCIENT AMERICAN • Nr 45; Übersetzung ins Deutsche nach http://www.stevequayle.com/Giants/N.Am/Ancestors_1st_Americans/Ancestors.1st.Americans.html durch Atlantisforschung.de
- ↑ Redaktionelle Anmerkung: Das ist mehr als interessant, wenn man bedenkt, dass die Toten bei den Cromagnoiden in Europa und Afrika mit dem Gesicht nach WESTEN bestattet wurde. Lag ihre gemeinsame Heimat womöglich doch im Gebiet des heutigen Atlantik? Wer kennt weitere paläolithische Grab- und Skelettfunde in Amerika, mit östlicher Ausrichtung der Toten?
- ↑ Siehe: ANCIENT AMERICAN, Nr 45
Bild-Quellen
(1 bis 4) http://www.stevequayle.com/Giants/N.Am/Ancestors_1st_Americans/Ancestors.1st.Americans.html