Jules Verne und Atlantis
(red) Jules-Gabriel Verne (Abb. 1) (* 8. Februar 1828 in Nantes; † 24. März 1905 in Amiens [1]) war ein französischer Schriftsteller, der sich vor allem als Romancier einen Namen machte, aber auch eine ganze Reihe von Bühnenstücken, Kurzgeschichten und Sachbüchern verfasste. In literaturgeschichtlicher Hinsicht wird Verne häufig - und vermutlich nicht zu Unrecht - als einer der Pioniere moderner phantastischer Literatur bzw. der Science Fiction bezeichnet. [2] Zu seinen bekanntesten Werken zählen Die Reise zum Mittelpunkt der Erde (1864), 20.000 Meilen unter dem Meer (1869–1870) und Reise um die Erde in 80 Tagen (1873).
Das Thema 'Atlantis' berührte Jules Verne offenbar nur einmal (und auch nur verhältnismäßig kurz) am Rande der Handlung seines erwähnten Longsellers 20.000 Meilen unter dem Meer (im franz. Original: Vingt mille lieues sous les mers). Dort haben Dr. Aronnax und die anderen unfreiwilligen 'Gäste' an Bord des Unterseebootes Nautilus die Gelegenheit, einen Blick auf die im Atlantik versunkenen Ruinen der Metropolis von Atlantis zu werfen - eine literarische 'Randnotiz', die angesichts der enormen Verbreitung des Werks immerhin dazu beigetragen haben mag, das zeitgenössische Interesse am Atlantis-Problem zu fördern.
Über Vernes vermuteten Einfluss auf die Atlantisforschung seiner Zeit schreibt der irische Atlantologie-Enzyklopädist Tony O’Connell in seiner Atlantipedia: "Es wird behauptet, dass [... sein Buch] 20.000 Meilen unter dem Meer, in dem die versunkene Stadt Atlantis abgebildet ist, Ignatius Donnelly zu seinen Forschungen inspiriert haben soll [3], die 1882 zur Veröffentlichung seines eigenen grundlegenden Buches 'Atlantis: The Antediluvian World' führten. Auch wird vorgeschlagen, dass Donnellys zweites katastrophistisches Werk, 'Ragnarok, The Age of Fire and Gravel', ebenfalls durch einen von Vernes Romanen - Reise durch die Sonnenwelt - inspiriert worden sein soll." [4]
Jules Vernes "letztes Buch", fügt O’Connell ergänzend an, "das vor seinem Tod veröffentlicht wurde, war 'L'Invasion de la mer', das erst kürzlich ins Englische übersetzt und mit dem Titel 'Invasion of the Sea' veröffentlicht wurde. [5] Es beruht auf dem tatsächlichen Vorschlag eines französischen Geographen, die Schotts Algeriens und Tunesiens wieder mit dem Mittelmeer zu verbinden. Diese Schotts oder Salzseen sind angeblich die Örtlichkeit des legendären Tritonis-Sees, wo sich laut einiger [Autoren] der Hafen von Atlantis befand. Alberto Arecchi hat vorgeschlagen, dasss der Tritonis-See das ursprüngliche 'Atlantische Meer' [gewesen] sei." [6]
Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Quelle: o.A., "Jules Verne Leben und Werk - Projekt Gutenberg" (abgerufen: 16. Dezember 2017)
- ↑ Anmerkung: Zur Diskussion dieser Zuschreibung siehe einführend: Andreas Fehrmann, "Jules Verne – Vater der Sciencefiction?", auf: Die Welt JULES VERNES: Sein Leben und sein Werk - Andreas Fehrmann's Collection Jules Verne (abgerufen: 16. Dezember 2017)
- ↑ Red. Anmerkung: Dies meint jedenfalls der Anthropologe Dr. Charles Orser von der Vanderbilt University in Nashville, Tennessee, den die Medien 2009 im Verlauf der Googleatlantis-Farce zum 'Atlantis-Experten' hochstilisiert haben. Siehe zu ihm: Tony O’Connell, "Orser, Charles E. jnr. (L)", 24. Mai 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 16. Dezember 2017)
- ↑ Quelle: Tony O’Connell, "Verne, Jules Gabriel", 12. Juni 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 16. Dezember 2017; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
- ↑ Red. Anmerkung: Die erste deutschsprachige Ausgabe des Buches erschien bereits 1905 unter dem Titel Der Einbruch des Meeres.
- ↑ Quelle: Tony O’Connell, op. cit. (12. Juni 2010)
Bild-Quellen:
- 1) Augustin B und Hello world (Uploader) bei Wikimedia Commons, unter: File:Félix Nadar 1820-1910 portraits Jules Verne.jpg
- 2) Alphonse de Neuville ("The Fate of Atlantis"), in: Jules Verne, "Vingt mille lieues sous les mers", Paris (J. Hetzel), 1871, S. 297, nach: Cory Gross, Yesterday, Tomorrow & Fantasy, 8. April 2015, unter: "Jules Verne's Twenty Thousand Leagues Under the Sea"