Philip C. Knapp

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Forscher- und Autorenportait

Abb. 1 Dr. med. Philip Coombs Knapp (1858-1920)

(red) Philip Coombs Knapp (Abb. 1) (* 3. Juni 1858 in Lynn, Massachusetts; † 23. Januar 1920) war ein amerikanischer Neurologe und Psychiater. Im Jahre 1878 erlangte er an der Harvard University den akademischen Grad eines M.D. (Dr.med.). Knapp, der sich als Autor zahlreicher Werke auf dem Gebiet der Neurologie hervortat, fungierte 1895 als Vorsitzender der American Neurological Association. [1]

Philip C. Knapps Interesse am Atlantis-Problem erscheint zwar als eher peripherer Natur und Bestandteil eines weiter reichenden Faibles für das Klassische Altertum und dessen Literatur, war aber offenkundig groß genug, um sich im Herbst 1919 mit einem, "Crete and Atlantis" [2] betitelten Beitrag an der akademschen Debatte in der US-Zeitschrift Geographical Review zu beteiligen, welche durch die Veröffentlichung eines Papiers des französischen Geologen Pierre-Marie Termier zum Thema 'Atlantis' in Gang gekommen war.

Bei der Lektüre von Knapps Artikel wird schnell deutlich, dass der Autor in atlantologischer Hinsicht ein Anhänger der Fiktionalitäts-These war. So schreibt er - reichlich klischeebehaftet - gleich zu Beginn: "In dem uralten Gegensatz zwischen Vernunft und Imagination, zwischen dem Poeten und dem Wissenschaftler, gibt es jene, die noch immer in Böhmen nach einer Meeresküste suchen, die noch immer bestrebt sind, den Breitengrad von Prosperos verwunschener Insel festzustellen, die noch immer versuchen, auf Juan Fernandez Robinson Crusoes Höhle und Freitags Fußabdrücke zu finden. Ihre Identifikation von Atlantis mit irgendeiner existierenden Region scheint genauso unrealistisch." [3]

Glücklicherweise belässt es Knapp bei dieser oberlehrerhaften und zum Teil absurden Klassifizierung von Anhängern der Historizitäts-These als haltlose Phantasten. Was nun folgt, ist keineswegs ein psychologisierender 'Rundumschlag' gegen die Atlantisforschung; vielmehr handelt sich bei diesem interessanten, aber leider viel zu knapp ausgeführten Artikel, wie schon die Überschrift nahelegt, um eine kritische Betrachtung der kretominoischen Atlantis-Hypothese. Letztlich stellt er eine Gegenrede zu dem vorausgegangenen Beitrag "Atlantis or Minoan Crete" von Edwin Swift Balch [4] dar, den Knapp auch - ebenso wie James Baikie als weiteren Vertreter dieser damals noch jungen Annahme - kurz erwähnt.


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Wolna encyklopedia, unter: "Philip C. Knapp" (abgerufen: 21. Dez. 2016)
  2. Siehe: Philip Coombs Knapp, "Crete and Atlantis", in: Geographical Review Volume 8, 1. August 1919, S. 126-129
  3. Quelle: Philip Coombs Knapp, op. cit. (2019), S. 126.; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach der digitalisierten Version des Artikels bei Archive.org
  4. Siehe: Edwin Swift Balch, "Atlantis or Minoan Crete", in: Geographical Review Vol. 3, No. 5 (Mai 1917), S. 388-392

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