Kenneth Caroli

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Forscher- und Autorenportrait

Abb. 1 Atlantier entfliehen auf einem Riet-Boot dem Inferno, das ihre Insel heimsucht. (Bild von Kenneth Caroli)

(bb) Der in Hollywood, Florida, geborene [1] Privatforscher, Künstler und Autor Kenneth Caroli ist im Bereich der Atlantisforschung seit langem durch zahlreiche Beiträge in Publikationen wie etwa Ancient American, Atlantis Rising und New Archaeology Review sowie durch Kooperationen mit seinem langlährigen Freund, dem prominenten amerikanischen Publizisten und Alternativ-Historiker Frank Joseph bekannt.

In besagten Magazinen präsentierte er z.B. Artikel zum Alter der so genannten 'Bimini Road' (AA, Vol. 1.4), der Datierung des Untergangs von Platons Atlantis (AA, Vol. 3.43) und Überlegungen zur vormaligen Existenz eines 'keltischen Atlantis' (NAR, Juni 2006). [2] In Frank Josephs Büchern kommt Kenneth Caroli nicht nur immer wieder als Experte zu Detailproblemen der Forschung zu Wort, sondern er steuerte auch eine ganze Reihe selbst erstellter Illustrationen bei (z.B. Abb. 1 bis 3).

Kenneth Caroli als Künstler, Phantastik-Fan und -Autor

Schon früh begann Kenneth, sich dem Schreiben und Zeichnen zu widmen, wozu es bei VisualObjectives.com heißt: "Auch wenn er durch seine Kunst bekannter geworden ist, hat er sich in den vergangenen Jahren auf´s Schreiben konzentriert. Herr Caroli ist ein Fan von Comics und alten Monster-Filmen, aber auch ein Liebhaber der Heroic Fantasy und mittelalterlicher Geschichte, die er über den größten Teil seines Lebens hinweg obsessiv studiert hat." [3]

Abb. 2 Die Große Pyramide von Gizeh als 'tellurischer Energieumwandler' - eine phantasievolle Zeichnung von Kenneth Caroli.

Weiter heißt es dort: "In den 1980ern war Kenneth mehrere Jahre lang an Comic-Conventions beteiligt, und er erstellte einige schwarz/weiße Drucke für ein kleines, inzwischen eingestelltes Kunst-Unternehmen namens 'The Wizard’s Nook'. [...] Herrn Carolis Vorliebe für Mythen und Folklore erstreckt sich auch auf 'Schauerliteratur' [orig.: Gothic fiction; d.Ü.], Tolkien, Robert E. Howards Werke über Conan sowie Bram Stokers 'Dracula'. All diese wesentlichen Einflüsse haben zu seinen Fiction-Stories, die auf Fan-Webseiten veröffentlicht wurden, und zu seinen aktuellen Schriften beigetragen." [4] Zudem inspirierte ihn das Horror-Genre auch als Illustrator entsprechender Bücher, z.B. John Reids 2014 erschienenem Werk "St. Augustine Vampire".

Kenneth Caroli und Atlantis

Kenneth Carolis anhaltendes Interesse an Archäologie, Alter Geschichte und Mythologie führte ihn fast zwangsläufig an das Atlantis-Problem und die Frage nach versunkenen Kulturen der Vorzeit heran, die neben krypto-arechäologschen [5] sowie kryptozoologischen und -anthropologischen Gegenständen, wie Vampir- und Werwolf-Überlieferungen zu seinen zentralen Interessengebieten wurden, deren in die Tiefe gehenden Studien er sich leidenschaftlich widmet. Dabei haben ihm gerade seine Beschäftigung mit dem Thema 'Atlantis' und seine Kooperation mit Frank Joseph unter Fachleuten einige Popularität beschert, obwohl es dazu bisher noch keine Buchveröffentlichung von ihm gibt.

Was Atlantis betrifft, so hat Caroli, der auch die Annahme präkolumbischer transatlantischer Kontakte verficht [6], augenscheinlich keinerlei Ambitionen, mit einer neuen und exotischen Theorie Furore zu machen. Vielmehr vetritt er die 'klassische' Annahme, bei dem Zentrum des vorzeitlichen Atlanter-Reiches habe es sich um eine im Atlantik - im Gebiet der Azoren - versunkene Insel gehandelt. Revisionistische Lokalisierungen weist er zurück, wobei er beispielsweise zur Thera/Santorin-Hypothese bemerkt: "Theras Atlantis-Kandidatur beruht weitgehend nur auf ihrer kataklysmischen Zerstörung, während Platos Erzählung weit mehr mit einem Krieg zwischen zwei antagonistischen Völkern als mit dem Desaster zu tun hatte, das sie beide später überwältigte." [7]

Map by Kenneth Caroli.jpg
Abb. 3 Kenneth Carolis Weltkarte mit Atlantis, Ultima Thule und der Inselwelt Lemuriens

Dabei vernachlässigt Kenneth Caroli die katastrophistischen Aspekte der Atlantisforschung keineswegs. Vielmehr setzt er sogar mehrere global wirksame Katastrophen voraus. So verweist er auf einen Klimasturz im Jahr 3090 v.d.Z. [8]. Er erwähnt aber auch, wobei er Impakte kosmischer Körper nicht als Verursacher ausschließt, viel frühere Ereignisse, welche das Potential hatten, vermutete spätglaziale Hochkulturen - wie Atlantis und Le(Mu)ria - zu vernichten. Diese Kulturen könnten infolge der "plötzlich eintretenden Erwärmung" untergegangen sein, "die sich etwa 10.500 v. Chr. ereignete, und als das Bølling-Interstadial bekannt ist. Dies war die intensivste und jäheste derartige Schwankung am Ende der jüngsten Eiszeit, und sie führte zu einem plötzlichen Anschwellen der Meeresspiegel um sechsundsechzig Fuß. Auch im irdischen Magnetfeld gab es zwischen 9700 und 9100 v. Chr. mehrere größere Schwankungen.

Die Feldstärke sank plötzlich um das Fünffache, stieg dann wieder an, und später bewegten die magnetischen Pole sich, für zwischen zwanzig und einhundert Jahre, tausende von Kilometern von ihren vormaligen Positionen weg. Sonnen-Protuberanzen und 'kosmisches Bombardement' können das Magnetfeld beeinflussen [...], und somit könnte sich beides etwa zur selben Zeit, ca. 12.700 bis 9100 v. Chr., gleichzeitig ereignet haben. Es könnte sich um multiple Katastrophen gehandelt haben, nicht nur um eine einzelne. Jedenfalls weiß niemand, was diese Erwärmung verursachte, und warum sie sich als so intensiv erwies." [9]



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: VisualObjectives.com, unter: AUTHORS - Kenneth Caroli (abgerufen: 19. November 2016)
  2. Quelle Tony O’Connell, "Caroli, Kenneth (N)", 30. Oktober 2012, bei Atlantipedia.ie
  3. Quelle: VisualObjectives.com, unter: AUTHORS - Kenneth Caroli (abgerufen: 19. November 2016; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  4. Quelle: ebd.
  5. Siehe z.B.: Kenneth Caroli, "Wisconsin's Underwater >Pyramids< and the Outside World in Prehistory", in: Ancient American, Volume 5, Issue 33
  6. Siehe z.B.: Kenneth Caroli, "Looking For Punt", in: Ancient American, Volume 2, Issue 8
  7. Quelle: Kenneth Caroli, zit. nach: J. Douglas Kenyon, "FORBIDDEN HISTORY", PART FOUR - SEARCHING FOR THE FOUNTAINHEAD, 19 - The Aegean Atlantis Deception; online bei bibliotecapleyades.net (abgerufen: 19. November 2016; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  8. Quelle: Frank Joseph, "Cataclysm - Very Ancient and Not", in: Atlantis Rising Magazine No. 91 January/February 2012
  9. Quelle: Kenneth Caroli, unveröffentl. Korrespondenz (1989-2004) mit Frank Joseph; nach: Ders., "The Lost Civilization of Lemuria - The Rise and Fall of the World’s Oldest Culture", Inner Traditions / Bear & Company, 2006, S. 275; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de. Siehe: Bernhard Beier, "The Lost Civilization of Lemuria - The Rise and Fall of the World´s Oldest Culture" (Rezension von Frank Josephs Buch)

Bild-Quellen:

1) Kenneth Caroli, in: Frank Joseph, "Survivors of Atlantis: Their Impact on World Culture", Inner Traditions / Bear & Company, 2004, S. 51
2) Kenneth Caroli, in: Frank Joseph und Laura Beaudoin, "Opening the Ark of the Covenant: The Secret Power of the Ancients, the Knights Templar Connection, and the Search for the Holy Grail, Career Press, 2007, S. 80 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
3) Kenneth Caroli, in: Frank Joseph, "Atlantis and the Coming Ice Age: The Lost Civilization - A Mirror of Our World", Inner Traditions / Bear & Company, 2015