ABORA IV passierte den Bosporus
Bis vor einigen Jahren wurde in der Archäologie angenommen, dass die großen Zivilisationen der Antike für alle technischen Neuerungen verantwortlich waren. Dann breiteten sich diese Innovationen auf die Levante, das minoische Kreta und später auch auf das barbarische Europa und das Schwarze Meer aus.
Heute kann jedoch gezeigt werden, dass diese Diffusion auch in entgegengesetzter Richtung von den frühesten Metallkulturen am Fuße des Kaukasus, des Balkans und des Bosporus stattgefunden hat. Die schriftlichen Aufzeichnungen von Herodot (500 v. Chr.) beschreiben sogar früheste Handelskontakte der Ägypter im äußersten Schwarzmeerraum. Aus diesem Grund ist ein internationales Team von ABORA IV vom bulgarischen Hafen von Varna aus in See gestochen, um die Hypothese zu überprüfen, dass prähistorische Handelsrouten über das Schwarze Meer reichten.
Nach unserer erfolgreichen Querung des westlichen Schwarzen Meeres durchfuhr die ABORA IV nun den Bosporus nach Istanbul in die Marina von Kalamış. Dafür erhielten wir von den türkischen Behörden gestern die Genehmigung für die Durchfahrt der Bosporus-Straße.Das ist jedoch eine der befahrensten Wasserstraßen auf der Welt. Aus diesem Grund haben wir uns darauf geeinigt, nicht durch diese sehr schmale Meerenge zu segeln. Außerdem herrscht dort geteilter Seeverkehr, was diesen Wasserweg in der Neuzeit noch enger und gefährlicher gemacht hat.
Trotzdem war die Passage per Schilfboot genial. Die Natur, aber auch die Schönheit Istanbuls waren überwältigend. Wir haben eine sehr sichere Reise unter dem Schutz der Safety Coast Guard gemacht. Nochmals vielen Dank an die Türkei und ihre großartige Unterstützung für das ABORA IV-Projekt!
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Anmerkungen und Quellen
Presseinformation ABORA-Projekt - 22. August 2019 - www.abora.eu Kontakt: Dr. rer. nat. Dominique Görlitz; +49 163 511 57 66 oder dominique.goerlitz@t-online.de
Bild-Quelle:
- 1) (©) Mission ABORA
- 2) ebd.