Die Entdeckung von Platons Atlantis -Anhang

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von unserem Gastautor Radek Brychta


Anhang - Poseidons Erbe und das Industal

Der Name "Atlantis" ist nicht der ursprüngliche Name für die geheimnisvolle antike Kultur, die von Träumern ebenso wie von seriösen Wissenschaftlern während des letzten 2300 Jahre gesucht wurde. Im Kritias-Dialog beschrieb Platon in vielen Einzelheit die Herkunft des Namens Atlantis. Nach Platon wandelte Solon bei seinem Besuch in Ägypten die Namen aller "barbarische Menschen" ins Griechische Aufgrund der Bedeutung der Worte um. Ägyptische Priester wandten dieselben Methode an, um die Namen der Helden in ihre Sprache umzuwandeln.

Abb. 1 Atlantis in Indien? Viele Details in Platons Timaios- u. Kritias-Dialogen weisen darauf hin.

So wandelte Solon ebenfalls den ursprünglich ägyptischen Namen von Poseidons erstgeborenem Sohn um und nannte ihn mit dem griechischen Namen Atlas. Ausschließlich der Name Atlas wurde von Platon (oder Solon) herangezogen, um die Insel und das Meer rund um die Insel als Atlantis und Atlantisches Meer zu bezeichnen. Dies bedeutet, dass die Namen Atlantis, Atlas, Atlantisches Meer, sowie die Namen von Göttern und Menschen (Poseidon, Kleito, Eumelos usw.) eigentlich griechischen Ursprungs sind und nichts mit der ursprünglichen, untergegangenen, von Platon in seinen Dialogen beschriebenen, Zivilisation gemeinsam haben. Es ist deshalb naiv, über den Namen Atlantis zu spekulieren und ihn beispielsweise mit der Nomenklatur des Alt-Maya oder dem phönizischen Wort für den Westen zu vergleichen.

Atlas, der Sohn des Titanen Iapetus und Meerjungfrau Clymene war einer der Titanen in der griechischen Mythologie, die erfolglos gegen die Götter des Olymp kämpften. Nach einer Fassung des Mythos wurde er von Zeus verurteilt, das Gewölbe des Himmel auf seinem Kopf und seinen Schultern zu tragen, nachdem er im Krieg bezwungen wurde. In einer anderen, jüngeren Version, wurde Atlas in Mauretanien von Perseus in einen riesigen Berg verwandelt, als der ihm den abgeschnittenen Kopf der Medusa zeigte, um das Gewölbe des Himmels zu tragen. In der ursprünglichen Homerischen Überlieferung jedoch stützte Atlas das Gewölbe des Himmel nicht selbst.

Der Riese des Meeres Atlas stand im Atlantischen Meer und trug nur gewaltige Säulen auf seinem Körper welche dann wiederum das metallische Gewölbe des Himmel stützten. Die Idee des Gewölbe des Himmel unmittelbar auf seinem Körper tragenden Atlas entstand ausschließlich später. Deshalb die anschließende Verkörperung der faltigen Bergkette im nord-westlichen Afrika, 2000 km lang, worunter sich die Griechen einen versteinerten Titanen vorstellten und sie aus diesem Grund Atlas nannten. In der prä-homerischen Überlieferung und in älteren Quellen der Orphiker wird Atlas als ein reicher König, Astronom und Philosoph porträtiert, der entweder im peloponesischen Arkadien oder im afrikanischen Mauretanien herrschte.

Abb. 2 Der Okeanos war in der Vorstellung der alten Griechen ein weltumspannendes Gewässer.

In wahrhaft frühen Zeiten trug er die Säulen, die das Land vom Himmel schieden. Nach antiken, nicht erhaltenen Erzählungen, war er ein böser, gewitzter Gott, der seinen Weg durch die Tiefen des Meeres finden konnte. Als der König von Arkadien war er ferner der Vater der arkadischen Maia. Die Gebiete des historischen Mauretaniens und Arkadiens haben eins gemeinsam: sie sind umgeben von hohen und unzugänglichen Bergen und haben nur Zugang ans Meer. Die Arkadische Bevölkerung wurde von den Griechen als die Nachkommen der ursprünglichen Pelasger betrachtet. Das antike Arkadien wurde von den Hellenen als "der Sitz von reiner Unschuld und himmlischer Wonne" betrachtet. Als Solon im Jahre 590 v. Chr. den Namen von Poseidons erstgeborenem Sohn nach seiner Bedeutung vom ägyptischen ins griechische übersetzte und ihn eben angemessen Atlas nannte, gelang es ihm gleichzeitig auszudrücken, daß Atlas, der kluge erstgeborene Sohn von Poseidon, Astronom und Philosoph, als König über ein Land umgeben von hohen Bergen herrschte, wobei die Berge das metallische Gewölbe des Himmels wie Säulen stützte.

Das Königreich von Atlas - Atlantis - wurde ausfindig gemacht irgendwo im äußeren "Okeanos", d.h., im atlantischen Meer und war der Sitz von reiner Unschuld und himmlischer Wonne, bis seine Einwohner verdarben und regiert wurden von der menschlichen Natur. Hierhin ist ebenfalls eine Parallele zwischen der philosophisch-religiösen Lehre der Orphiker zu sehen, angeblich abgeleitet von dem mythologischen Sänger Orpheus und der Beschreibung der Atlanter von Platon. Nach Ansicht der Orphiker wurden alle Titanen einschließlich Atlas als böse Vorfahren der Menschen betrachtet. Wie in Platons Kritias beschrieben, wurden die Atlanter erst verdorben und abstoßend, nachdem sie ihre Göttlichlkeit infolge der Vermischung mit dem sterblichem Element verloren hatten und ihre menschliche Natur die Oberhand gewann. Alsdann beschloss Zeus, eine Strafe über sie kommen zu lassen. Die mystischen Lehren der Orphiker, zusammen mit pythagoreischen, hatten bestimmt einen stärkeren Einfluss auf Platon als der homerische Mythos von der Erschaffung der Welt.

Abb. 3 Poseidon, hellenischer Gott der Meere und mythischer Begründer von Atlantis.

Nach Platon erhielt der zweite Nachkomme von Poseidon (Abb. 3) und ein Gegenstück zum erstgeborenen Atlas "als sein Los das Äußerste der Insel gegenüber der Säulen des Herakles, gegenüber dem Land, welches nun in diesem Teil der Welt die Region von Gades genannt wird, er bekam den Namen, der in der hellenistischen Sprache Eumelos lautet und in der Sprache des Landes, welches nach ihm Gadeiros bezeichnet wird". (C) Der Name Gadeiros könnte auch von dem Wort "gad" (Glück im hebräischen) abgeleitet worden sein. Nach dem Alten Testament war der Begründer von einem der zwölf israelischen Volksstämme der siebte Sohn des Patriarchen Jakob und seinem Mädchen Zilpah, genannt Gad (d.i. "Glück"). Der Stamm von Gad lebte in einem Gebiet am östlichen Ufer des Jordan in den Gilead-Bergen, nördlich des Stammes von Reuben in der Nachbarschaft der Ammoniter. Das von dem israelischen Stamm bewohnte Gebiet wurde kollektiv Gad oder Gades genannt.

Gad war auch der Nachname des Götzen Bel, der von abrünnigen Israeliten verehrt wurde. Bel bedeutet "Gott" im Akkadischen. Vom späten 2. und früh 1. Jahrtausend v. Chr. bezeichnete der Name Bel meistens den Gott Marduk, den ersten Gott des babylonischen Pantheons der Götter. Marduk war der Sohn des sumerischen Gottes Enki, verglichen mit dem griechischen Poseidon, und der offizielle Gott des ganzen Babylonien. Im weitesten Sinn des Wortes konnten die Ägypter Solon mit einer Beschreibung der geschichtlichen Hoheitsgebiete von Sumer und [1], und später dem babylonischen Kaiserreich liefern, wo der erst-offizielle Gott Marduk war, der Sohn von Gott Enki, auch genannt Bel oder Gad. Der semitische Wortstamm "gad" mit der Bedeutung "Glück" könnte von Solon oder später von Platon falsch interpretiert worden sein.

Damals akzeptierte der griechische Verstand den Standort der Säulen des Herakles auf dem Gebiet des spanischen Cadiz, von den Phöniziern Gades (Festung) genannt, und könnte eine Verwechslung und irrtümliche Ersetzung des Hoheitsgebiets verursacht haben, das von Gadeir verwaltet und ursprünglich im mittlerer Osten für die Gadeir-Region nahe Cadiz im Gebiet des heutigen Spanien lokalisiert wurde. Die Phönizier wie die Hebräer gehören zu der Gruppe der semitischen Nationen. Nicht später als dem 4. Jahrtausend v. Chr. breiteten sich die semitischen Sprachen über den mittleren Osten, Mesopotamien, Syrien, Palästina und der arabischen Halbinsel aus. Ein semitischer Ursprung kann, beispielsweise, für die akkadischen (Sargon von Akkad) Amoriter, die die babylonische Dynastie begründeten, die Kanaaniter und die Chaldäer gefunden werden. Hebräer- und Phönizier-Sprachen sind eng verwandt und fußen auf kanaanitischen und amoritischen Sprachen. Nach Platon war eine der in Atlantis gesprochenen Sprachen sicherlich aus der Familie der semitischen Sprachen, wie es in Mesopotamien unter Sargon von Akkad der Fall war.

In den Industal-Städten wurden besondere dreieckige flache Stücke aus Terrakotta (Caceds) gefunden, 3,8 zu 10 cm im Format. Es gibt Vermutungen, daß sie als eine Art Toilettenpapier benutzt wurden, weil Caceds häufig in Kanalisations-Röhren gefunden wurden. Ich hatte die Gelegenheit, diese Caceds ausführlich zu studieren und ich habe eine von ihnen in meinem Büro (siehe Bildtafel 25 auf S. 143, Bildtafel 26 auf S. 144 (A)). Ich kann nur dies sagen: die Hypothese von der Nutzung der Caceds auf der Toilette ist Unsinn. Nebenbei: machen sie mal ein Dreieck aus Lehm, 10 cm groß, brennen Sie es, und versuchen Sie damit Ihr Gesäß abzuwischen... Caceds haben die Form von heutigen dreieckigen Plastikschabern zum Schnee entfernen von Autoscheiben.

Große Mengen von Caceds besitzen abgeschrägte Kanten, als ob sie von jemandem für irgendetwas zum Schaben benutzt wurden. Caceds wurden ebenfalls in Schmelzöfen der Industal-Wohnungen gefunden. Deshalb schlagen ich ihre andere Verwendung vor: Caceds wurden zum Abschaben fester oder loser Reste im städtischen Abwassersystem oder in besonderen Behältern benutzt: in Toiletten, Schmelzöfen (Schlacke vom Schmelzofen) und sonstwo. Wenn sie zum Abschaben irgendwelcher nassen Überbleibsel im Abwassersystem benutzt wurden, wurden die Caceds naß. Sie könnten deshalb in Schmelzöfen getrocknet und wieder verwendet worden sein. Caceds wurden auf keinen Fall als 'Toilettenpapier' benutzt. Die Spülmethode nach dem Benutzen einer Toilette, bereits praktiziert von der Industal-Kultur, erfordert die linke Hand und Wasser, wie in Badezimmern in Industal-Häusern gezeigt.


ENDE


Bild-Quellen

1) http://www.auburn.edu/~downejm/sp/epsaas/city.gif (nicht mehr online)
2) http://atlantis.w-smit.com/flood.html
3) http://www.pantheon.org/areas/gallery/mythology/europe/greek/poseidon.jpg (nicht mehr online)