Edward Forbes

Historisches Forscher- und Autorenportrait

Abb. 1 Edward Forbes (1815-1854)

(red) Edward Forbes (Abb. 1) (* 12. Februar 1815 in Douglas, Isle of Man; † 18. November 1854 in Edinburgh, Schottland) war ein britischer Naturforscher und Malakologe, der als Begründer der (damals so genannten) Zoogeologie oder Biogeographie sowie als ein Pionier der Tiefseeforschung gilt. [1] Als erster Forscher nutzte er Schleppnetze zur Tiefseeerkundung, veranlaßte umfassende Arbeiten damit und gewann dadurch wichtige Erkenntnisse zu den "faunischen Zonen der Meerestiefe". [2] So bewies Forbes durch den Fang eines Seesterns aus ca. 400 m Tiefe, dass das Leben im Meer nicht auf oberflächennahe Bereich beschränkt ist. [3]

Nach einem Studium der Naturwissenschaft in Edinburg bereiste Forbes zunächst im Jahr 1833 Norwegen und 1841 Kleinasien. Nach diesen Fahrten wurde er nacheinander Professor der Botanik am King's College, Professor der Naturgeschichte an der königlichen Bergschule, 1846 Paläontologe des Museums der ökonomischen Geologie in London. 1853 wurde er Präsident der Geological Society of London und kurz vor seinem Tod Regius Professor of Natural History an der Universität Edinburgh. [4]

1846 [5] war Forbes, wie wir bei Tony O’Connell erfahren, einer der ersten, welche "die Hypothese aufstellten, dass es im Atlantik einen Kontinent gab, der Irland, die Azoren und die Iberische Halbinsel miteinander verband, und der allgemein als >Atlantis< bezeichnet werde." [6] Lewis Montgomery Hosea, der als einer der potenziellen Ideengeber für Ignatius Donnellys Buch Atlantis, the Antediluvian World (1882) gelten darf, verwies in seinem 'Atlantis-Statement' von 1875 im Zusammenhang mit der Sargasso-See auf Forbes’ Ansicht, dass das doritige "Seegras" zuerst an einer alten, später untergegangenen "Küstenlinie wuchs, welche das westliche Ende Europas und Nordafrikas bildete und sich weit in den Atlantik hinein erstreckte." [7] Hosea merkte dazu allerdigs an, dass Charles Lyell diese Ansicht zurückwies und die Ansammlung von (so genanntem) Seegras in der Sargasso-See ausschließlich auf die Einwirkung von Meeresströmungen zurückzuführte, mit denen es aus den Tropen dorthin transportiert werde. [8]



Zurück zur Rubrik → »Historische Persönlichkeiten der Atlantisforschung - Vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert«
Zurück zur Hauptseite → »Atlantologie-Historik - Beschäftigung mit der Geschichte der Atlantisforschung«


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzzyklopädie, unter: "Edward Forbes" (abgerufen: 09. Dezember 2019)
  2. Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 754-755, unter: "Forbes", 2 (online bei Zeno.org; abgerufen: 09. Dezember 2019)
  3. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzzyklopädie, unter: "Edward Forbes" (abgerufen: 09. Dezember 2019)
  4. Quellen: wie in den Fußnoten 1 und 2
  5. Siehe: Edward Forbes, in: "Memoirs of the Geological Survey of Great Britain", London (Longman, Brown, Green & Longmans), 1846. Vol. 1 pp 336-432 (online abrufbar)
  6. Quelle: Tony O’Connell, "Forbes, Edward", 13. November 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 09. Dezember 2019)
  7. Quelle: Lewis Montgomery Hosea, "Atlantis: A Statement of the "Atlantic" Theory Respecting Aboriginal Civilization", in: The Cincinnati Quarterly Journal of Science, Vol. II, No. 3, July 1875, p. 193-211 (der Verweis auf Forbes findet sich auf S. 197)
  8. Quelle: ebd., S. 197-198

Bild-Quelle: