Ein Ursprungs- und Sintflutmythos der Algonquin

von unserem Gastautor Frank Joseph

Abb. 1 Ein Jugendlicher aus der Stammesfamilie der Algonquin

Stämme der Ureinwohner des amerikanischen Nordostens haben eine Stammeserinnerung an die Ursprünge ihrer Vorfahren auf einer großen Insel im Atlantik bewahrt. Nach vielen Generationen warnten böse Omen und Zeichen deren Bewohner vor einer bevorstehenden Katastrophe. Das Ausmaß der Evakuierung, welche [schließlich] stattfand, legen die 138 Boote nahe, die für den Notfall vorbereitet worden sein sollen.

Laut dem Algonquin-Ältesten Sam D. Gill begann es, als "die Erde wie ein Schiff auf See hin und her schaukelte". Die Beben wurden so heftig, dass die Insel "von ihren Befestigungen losgelöst wurde und die Feuer der Erde in Flammen und Wolken mit und lautem Getöse hervorbrachen." Als die Flottille der Flüchtlinge entkam, "sank das Land unter das Wasser, um sich nicht mehr zu erheben." Die Überlebenden landeten schließlich an der Ostküste Nordamerikas und heirateten in die indigenen Völker ein, um zu den Vorfahren der Algonquin-Stämme zu werden. Es gibt keine prägnantere und glaubwürdigere Version der Atlantis-Katastrophe und ihrer Folgen.

Redaktionelles Addendum

An anderer Stelle schreibt Frank Joseph über das amerinde Volk der Winnebago: "In ihrem Worak, den Stammes-Historien, berichten sie von ihren frühesten Ursprüngen im Wolfs-Clan, dessen Anführer in einem >Großen Haus< auf einer Insel im Meer lebte, dort, wo die Sonne aufgeht. Dieser Stammvater hatte zehn Söhne, von denen einer mit den Männern und Frauen seines Clans auf die Schildkröten-Insel (|Nordamerika) kam.

Mit der Zeit vermischten sie sich mit den Eingeborenen und bauten vier neue Clans auf: Den Weißen Wolf, Grünes Haar, Grauer Wolf und Schwarzer Wolf. Dieses Quartett wurde so benannt, um an die vier Hauptrichtungen zu erinnern, die aus ihrem maritimen Heimatland im Zentrum der Welt fortströmten. Das erste Kind, das in dem neuen Land geboren wurde, wurde >Welle< genannt, nach der Bugwelle des Schiffs, die sie vom Großen Haus hergebracht hatte. In einer anderen Version >erschienen die Wolfs-Brüder vom Grunde des Meeres<, wohin eine schreckliche Sintflut die Insel ihrer Ahnen gerissen hatte. Als die aufgewühlte See sich wieder beruhigt hatte, erwuchs aus den Wellen der Wakt´cexi, ein Wassergeist mit einem gehörnten Helm, und führte die Überlebenden auf ihren improvisierten Flößen zu dem neuen Land. Danach waren alle Wolfs-Clans auch als Wasser-Clans bekannt." [1]



Anmerkungen und Quellen

Frank Joseph - The Atlantis Encyclopedia.jpg
Dieser Beitrag von Frank Joseph (©) wurde seinem Buch The Atlantis Encyplopedia entnommen (Lemma 'Algonquian Flood Myth', S. 18), das 2005 bei Career Press, Inc. erschienen ist. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de.

Fußnote:

  1. Quelle: Frank Joseph, "Indigenes Amerika - Erinnerungen an Atlantis"; orig.: "Atlantis in Wisconsin" (S. 29 - 37), 1998, Galde Press Inc., Lakeville, USA

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