James W. Mavor - III

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Forscher- und Autorenportrait - Teil 3: Alternative Ur- und Frühgeschichtsforschung

Abb. 1 James Watt Mavor in Großbritannien, neben einem Menhir. Foto: Mary Mavor, ca. 1969 (by courtesy of Anne Mavor)

(bb) Während James W. Mavors Atlantisforschung nach wie vor große Bekanntheit genießt, ist allgemein kaum bekannt, dass er als engagiertes Mitglied der New England Antiquities Research Association (NEARA) auch herausragende Beiträge zur alternativen Ur- und Frühgeschichtsforschung sowie zum modernen Diffusionismus leistete. So untersuchte er gemeinsam mit Byron A. Dix ab Mitte der 1970er Jahre die enigmatischen Steinkammern Neuenglands [1], wobei die beiden Forscher zu dem Schluss kamen, dass ein Teil dieser Strukturen vermutlich um 710 n.d.Z. von präkolumbischen Einwanderern aus Irland errichtet wurden. [2]

Gemeinsam mit Dix erforschte Mavor mehrere Jahre lang insbesondere auch die Megalith-Stätten Calendar I [3] und Calendar II in Vermont. "Ihre Resultate waren erhellend. Die Steinkammer von Calendar II wurde exakt in jenem Verhältnis 2 zu 1 gebaut, das bei vielen heiligen Stätten weltweit zu finden ist. Ihre Decke ist aus neun, vierzehn Fuß [ca. 4,3 m; d.Ü.] langen, fachmännisch aneinandergefügten Dachsteinen konstruiert, die jeweils mehr als drei Tonnen wiegen. Doch noch anspruchsvoller ist das Format des Eingangs, der so gestaltet ist, dass seine Begrenzungen die Deklinations-Winkel 18,3 und 28,6 der Haupt- und Nebenstillstände des Mondes markieren, und damit eine genaue Vorhersage der [Mond]-Finsternisse erlauben. Diese Form der Ekliptik-Vorhersage erfordert fortgeschrittenes astronomisches, mathematisches und Ingenieurwissen.

Abb. 2 Die rätselhafte megalithische Steinsetzung von Mzorah in Marokko

Die Straße bei Vermonts Fundstätte Calendar I hinab wurden acht Steinkammern, vierzehn Menhire [orig.: standing stones; d.Ü.], fünf Cairn-Gruppierungen und viele andere Steinstrukturen akribisch und sorgfältig ausgegraben, abgebildet und untersucht. Es stellte sich heraus, dass [alleine] an einem einzigen Standort dieses Komplexes 32 astronomische Ausrichtungen vorhanden sind. Die beiden genannten Stätten in Vermont sind vierzehn Meilen [ca. 22,5 km; d.Ü.] voneinander entfernt, aber sie befinden sich in einer mustergültigen nord-südlichen Ausrichtung [...] Mavor und Dix kamen auf Grundlage ihrer Forschung zu dem Schluss, dass die Fundstätten mindestens mehrere tausend Jahre alt sind." [4]

Außerdem betrieb James W. Mavor Feldforschung in Nordafrika. Dort nahm er Untersuchungen des ca. 5000 Jahre alten Megalith-Rings von Mezorah (auch: M'zora, Msoura etc.) (Abb. 2) vor, das sich etwa 27 km entfernt von Lixus in Marokko befindet. Diese Untersuchungen [5] "enthüllten, dass Mezorah nicht nur für sich genommen bemerkenswert ist, sondern auch Konsequenzen für die Geschichte megalithischer Stätten in Britannien hat.

Mezorah scheint unglaublicherweise entweder von der selben Kultur konstruiert worden zu sein, die auch die Megalith-Stätten in Frankreich, Britannien und Irland errichtete, oder von einer, die in enger Verbindung mit ihnen stand. Der Kreis wurde unter Verwendung eines pythagoreischen rechtwinkligen Dreiecks mit dem Verhältnis 12, 35, 37 konstruiert. Eben diese Technik wurde auch bei der Konstruktion der britischen Stein-Ovale genutzt, von denen 30 gute Beispiele erhalten geblieben sind, unter ihnen die Sands of Forvie und der Daviot Steinkreis." [6]

James W. Mavors Tochter Anne bemerkt zu diesen Studien und Forschungen ihres Vaters: "Ich kann mit Sicherheit sagen, dass sein Interesse an diesen Stätten ebenso spirituell wie wissenschaftlich war. Er war, wie ich weiß, begeistert von Alexander Thoms Entdeckung des Megalithischen Yards." [7]



Publikationen von James W. Mavor (alternative Prähistorik)

Abb. 3 Manitou - The Sacred Landscape of New England's Native Civilization von James W. Mavor, Jr. und Byron E. Dix, 1989
  • "The Riddle of Mzorah", in: Almogaren 7, 89-121, 1976
  • "Two Possible Calendar Sites in Vermont" (mit Byron E. Dix), in: Williamson (Hrsg.), Archaeoastronomy in the Americas 111-132
  • "A Case for the Use of Above Surface Stone Constructs" (mit Edwin C. Ballard), in: NEARA Journal Volume XL. No. 1, Summer 2006
  • "Earth, Stones, and Sky: Universality and the Continuity of American Cosmology", in: Donald Y. Gilmore und Linda S. McElroy (Hrsg.), Across Before Columbus? Evidence for Transoceanic Contact with the Americas prior to 1492, NEARA, 1998
  • "Stones to the Sun - An introduction to the stone rows, mounds and other ancient structures atsWoods Hole, Massachusetts, and a catalogue of the exhibition for Gallery One of the Woods Hole Historical Museum", Selbstverlag, 1993 (?)
  • "An Icelandic Horizon Calendar, Key to Vinland" (mit Byron E. Dix), in: Atlantic Visions, Boole Press, Dublin, 1989


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe zu diesen Strukturen bei Atlantisforschung.de auch: "Die steinernen Rätsel von Neuengland" von William R. Corliss
  2. Quelle: William F. McNeil, "Visitors to Ancient America: The Evidence for European and Asian Presence in America Prior to Columbus", McFarland, 2004, S. 182
  3. Siehe dazu z.B.: Paul Tudor Angel, "The Mysterious Megaliths of New England", bei: Planet Vermont Quarterly (abgerufen: 12. Feb. 2015)
  4. Quelle: Jim Vieira, "Mysterious Stone Builders of New England", bei: Three Sisters Sanctuary - Where art and nature merge (abgerufen: 12. Feb. 2015; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  5. Siehe dazu: James W. Mavor, "The Riddle of Mzorah", in: Almogaren 7, 89-121, 1976
  6. Quelle: "Lost Cities & Remote Places", 13. Januar 2011; sowie "The Heritage Journal", 27. Januar 2011; nach: o.A., "The enigmatic Mzora stone ring in Morocco", 31. Jan. 2011, bei: Stone Pages, Archaeo News (abgerufen: 11. Feb. 2015; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  7. Quelle: Persönliche Mitteilung (eMail) von Anne Mavor an Bernhard Beier vom 13. Feb. 2015 (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

Bild-Quellen:

1) Bild-Archiv Anne Mavor
2) Guardian Angel, Re: The enigmatic Mzora stone ring in Morocco, bei: Atlantis Online
3) Bild-Archiv Atlantisforschung.de