Antarktischer Schlamm enthüllt alte Evidenzen für globale Klima-Veränderungen: Unterschied zwischen den Versionen

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1998 extrahierten Wissenschaftler der ODP einen 150 Fuß langen Sediment-Kern aus dem schlammigen Grund der Palmer-Tiefe - einem überfluteten Bereich des Kontinental-Schelfs, entlang der west-antarktischen Halbinsel, etwa 3000 Fuß unter dem Meeres-Spiegel. Die Sediment-Probe enthielt die Schalen mikroskopisch kleiner, Diatome (+1) genannte Kreaturen, die bis zu etwa 10 000 Jahren zurückdatieren, dem Beginn des Holozäns - der jüngsten geologischen Epoche.
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1998 extrahierten Wissenschaftler des [http://www-odp.tamu.edu/ ODP] einen 150 Fuß langen Sediment-Kern aus dem schlammigen Grund der Palmer-Tiefe - einem überfluteten Bereich des Kontinental-Schelfs, entlang der west-antarktischen Halbinsel, etwa 3000 Fuß unter dem Meeres-Spiegel. Die Sediment-Probe enthielt die Schalen mikroskopisch kleiner, [http://de.wikipedia.org/wiki/Kieselalgen Diatomeen] (+1) genannte Kreaturen, die bis zu etwa 10 000 Jahren zurückdatieren, dem Beginn des Holozäns - der jüngsten geologischen Epoche.
  
 
"''Die antarktische Halbinsel ist aufgrund ihrer Lage in einem der dynamischsten Klima-Systeme der Welt eine ideale Region, um klimatische Veränderungen in zeitlichen Bereichen von Jahr-zehnten bis zu Jahrtausenden zu untersuchen''", bemerkte Dunbar. "''Die ODP-Probe liefert uns die erste fortlaufende, hochauflösende holozäne Sediment-Aufzeichnung der antarktischen Kontinental-Schwelle.''"
 
"''Die antarktische Halbinsel ist aufgrund ihrer Lage in einem der dynamischsten Klima-Systeme der Welt eine ideale Region, um klimatische Veränderungen in zeitlichen Bereichen von Jahr-zehnten bis zu Jahrtausenden zu untersuchen''", bemerkte Dunbar. "''Die ODP-Probe liefert uns die erste fortlaufende, hochauflösende holozäne Sediment-Aufzeichnung der antarktischen Kontinental-Schwelle.''"
  
Die Sediment-Probe wies höhere Konzentrationen diatomischer Gehäuse während des mittle-ren Holozäns, vor etwa 5500 bis 7000 Jahren, auf, was nahelegt, dass die Gewässer um die antarktische Halbinsel herum damals biologisch produktiver waren. Dunbar zufolge, lässt diese Produktivität darauf schließen, dass das Eismeer während des mittleren Holozän weniger vor-herrschend war - und als weitere Indikation, dass die Temperaturen höher waren. "Wir denken, es war damals ein ganzes Stück wärmer", erklärt er mit der Bemerkung, dass auch die geochemische Analyse des Sediments höhere Stickstoff-Levels während des mittleren Holozäns enthüllte. "''Die wärmeren Temperaturen scheinen Süßwasser-Ströme verursacht zu haben, welche die Küsten-Gewässer mit Stickstoff und anderen Nährstoffen anreicherten''", erklärte er.
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Die Sediment-Probe wies höhere Konzentrationen diatomischer Gehäuse während des mittle-ren Holozäns, vor etwa 5500 bis 7000 Jahren, auf, was nahelegt, dass die Gewässer um die antarktische Halbinsel herum damals biologisch produktiver waren. Dunbar zufolge, lässt diese Produktivität darauf schließen, dass das Eismeer während des mittleren Holozän weniger vor-herrschend war - und als weitere Indikation, dass die Temperaturen höher waren. "''Wir denken, es war damals ein ganzes Stück wärmer''", erklärt er mit der Bemerkung, dass auch die [http://de.wikipedia.org/wiki/Geochemie geochemische] Analyse des Sediments höhere Stickstoff-Levels während des mittleren Holozäns enthüllte. "''Die wärmeren Temperaturen scheinen Süßwasser-Ströme verursacht zu haben, welche die Küsten-Gewässer mit Stickstoff und anderen Nährstoffen anreicherten''", erklärte er.
  
Während dieser Wärme-Periode (+2) stiegen die Meeres-Spiegel von etwa 10 m unter dem heutigen Pegel-Stand auf annähernd 1,7 m über den heutigen Pegeln an. Legenden im karibischen Raum (+3) berichten von, viele Tage andauernden, schweren Regenfällen, wobei viele [Menschen] ertranken. Es war diese Sintflut, die viele ihrer Inseln vom Festland abtrennte. Stück für Stück überfluteten nachfolgende See-Stürme die Ländereien der Bahamas, wobei die Menschen durch Meeres-Arme voneinander getrennt wurden.
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Während dieser Wärme-Periode (+2) stiegen die Meeres-Spiegel von etwa 10 m unter dem heutigen Pegelstand auf annähernd 1,7 m über den heutigen Pegeln an. Legenden im karibischen Raum (+3) berichten von, viele Tage andauernden, schweren Regenfällen, wobei viele [Menschen] ertranken. Es war diese Sintflut, die viele ihrer Inseln vom Festland abtrennte. Stück für Stück überfluteten nachfolgende See-Stürme die Ländereien der [http://de.wikipedia.org/wiki/Bahamas Bahamas], wobei die Menschen durch Meeresarme voneinander getrennt wurden.
  
Künftige Studien archäologischer Relikte auf den Bahama-Bänken (+4) werden höchst wahrscheinlich belegen, dass diese, strategisch [günstig] gelegene, Groß-Insel am Ende der nördlichen Äquatorial-Strömung und am Anfang des Golf-Stroms nicht nur das Heimatland vieler amerikanischer Stämme, sondern auch die Heimat vieler europäischer Stämme war, wie etwa der Basken und Kelten.
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Künftige Studien archäologischer Relikte auf den Bahama-Bänken (+4) werden höchst wahrscheinlich belegen, dass diese, strategisch [günstig] gelegene, Großinsel am Ende der nördlichen Äquatorial-Strömung und am Anfang des [http://de.wikipedia.org/wiki/Golfstrom Golfstroms] nicht nur das Heimatland vieler amerikanischer Stämme, sondern auch die Heimat vieler europäischer Stämme war, wie etwa der [http://de.wikipedia.org/wiki/Basken Basken] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Kelten Kelten].
  
  
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Dieser Beitrag von Mark Shwartz © wurde "Polynesian Pathways", den Webseiten von [[Peter Marsh]], entnommen. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de (2006) nach http://users.on.net/~mkfenn/Catastrophes.htm
 
Dieser Beitrag von Mark Shwartz © wurde "Polynesian Pathways", den Webseiten von [[Peter Marsh]], entnommen. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de (2006) nach http://users.on.net/~mkfenn/Catastrophes.htm
  
(+1) Red. Anmerkung: Zu Diatomen in der atlantischen Tiefsee vergl. auch: Geologische und ozeanographische Evidenzen für Atlantis von R. Cedric Leonard sowie Der Boden des Atlantiks von Dr. Immanuel Velikovsky
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(+1) Red. Anmerkung: Zu [http://de.wikipedia.org/wiki/Kieselalgen Diatomeen] (Kieselalgen, auch: Diatome) in der atlantischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Tiefsee Tiefsee] vergl. auch: [[Geologische und ozeanographische Evidenzen für Atlantis]] von [[R. Cedric Leonard]] sowie [[Der Boden des Atlantiks]] von [[Dr. Immanuel Velikovsky]]
  
(+2) Red. Anmerkung: Der mittel-holozänen Wärme-Periode ging offenbar eine "Kalt-Zeit" voraus. So hieß es unter dem Titel "''A cold event 8,200 years ago''" in der Ausgabe vom 22. Juli 1999 der Zeitschrift [http://www.nature.com/ Nature]: "''Ein Kälte-Ereignis ereignete sich vor zwischen 8400 und 8000 Jahren, das in Europa, Nord-Afrika und Nord-Amerika für signifikante klimatische Veränderungen sorgte. Man nimmt an, es sei durch eine globale Erwärmung ausgelöst worden, die eine katastrophale Entleerung der Laurentide-Seen in Kanada bewirkte. Diese Abkühlung wurde durch einen massiven Süßwasser-Abfluss von der Hudson-Straße verursacht. Die eiszeitlichen Agassiz- und Ojibway-Seen wurden ursprünglich von einem Rest des Laurentide-Eisschilds eingedämmt und entleerten sich unter katastropalen Umständen vor 8470 Kalender-Jahren. Der plötzliche Anstieg von Süßwasser reduzierte den Salzgehalt in den oberen Meeresschichten und veränderte die ozeanische Zirkulation, womit er die abrupteste und weitreichendste Akühlung initiierte, die sich in den jüngsten 10 000 Jahren ereignet hat.''" (Nach: [[Peter Marsh]], [http://users.on.net/~mkfenn/Catastrophes.htm Polynesian Pathways])
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(+2) Red. Anmerkung: Der mittelholozänen Wärmeperiode ging offenbar eine Kaltzeit voraus. So hieß es unter dem Titel "''A cold event 8,200 years ago''" in der Ausgabe vom 22. Juli 1999 der Zeitschrift [http://www.nature.com/ Nature]: "''Ein Kälte-Ereignis ereignete sich vor zwischen 8400 und 8000 Jahren, das in Europa, Nordafrika und Nordamerika für signifikante klimatische Veränderungen sorgte. Man nimmt an, es sei durch eine globale Erwärmung ausgelöst worden, die eine katastrophale Entleerung der [http://en.wikipedia.org/wiki/Laurentides_(region) Laurentide]-Seen in Kanada bewirkte. Diese Abkühlung wurde durch einen massiven Süßwasser-Abfluss von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Hudsonstra%C3%9Fe Hudson-Straße] verursacht. Die eiszeitlichen Agassiz- und Ojibway-Seen wurden ursprünglich von einem Rest des [http://en.wikipedia.org/wiki/Laurentides_(region) Laurentide]-Eisschilds eingedämmt und entleerten sich unter katastropalen Umständen vor 8470 Kalender-Jahren. Der plötzliche Anstieg von Süßwasser reduzierte den Salzgehalt in den oberen Meeresschichten und veränderte die ozeanische Zirkulation, womit er die abrupteste und weitreichendste Abkühlung initiierte, die sich in den jüngsten 10 000 Jahren ereignet hat.''" (Nach: [[Peter Marsh]], [http://users.on.net/~mkfenn/Catastrophes.htm Polynesian Pathways])
  
 
(+3) Red. Anmerkung: Zu solchen karibischen Legenden siehe: [[Iere - Das Atlantis der Kariben]] von [[Bernhard Beier]]
 
(+3) Red. Anmerkung: Zu solchen karibischen Legenden siehe: [[Iere - Das Atlantis der Kariben]] von [[Bernhard Beier]]

Version vom 18. März 2009, 20:12 Uhr

von Mark Shwartz

1998 extrahierten Wissenschaftler des ODP einen 150 Fuß langen Sediment-Kern aus dem schlammigen Grund der Palmer-Tiefe - einem überfluteten Bereich des Kontinental-Schelfs, entlang der west-antarktischen Halbinsel, etwa 3000 Fuß unter dem Meeres-Spiegel. Die Sediment-Probe enthielt die Schalen mikroskopisch kleiner, Diatomeen (+1) genannte Kreaturen, die bis zu etwa 10 000 Jahren zurückdatieren, dem Beginn des Holozäns - der jüngsten geologischen Epoche.

"Die antarktische Halbinsel ist aufgrund ihrer Lage in einem der dynamischsten Klima-Systeme der Welt eine ideale Region, um klimatische Veränderungen in zeitlichen Bereichen von Jahr-zehnten bis zu Jahrtausenden zu untersuchen", bemerkte Dunbar. "Die ODP-Probe liefert uns die erste fortlaufende, hochauflösende holozäne Sediment-Aufzeichnung der antarktischen Kontinental-Schwelle."

Die Sediment-Probe wies höhere Konzentrationen diatomischer Gehäuse während des mittle-ren Holozäns, vor etwa 5500 bis 7000 Jahren, auf, was nahelegt, dass die Gewässer um die antarktische Halbinsel herum damals biologisch produktiver waren. Dunbar zufolge, lässt diese Produktivität darauf schließen, dass das Eismeer während des mittleren Holozän weniger vor-herrschend war - und als weitere Indikation, dass die Temperaturen höher waren. "Wir denken, es war damals ein ganzes Stück wärmer", erklärt er mit der Bemerkung, dass auch die geochemische Analyse des Sediments höhere Stickstoff-Levels während des mittleren Holozäns enthüllte. "Die wärmeren Temperaturen scheinen Süßwasser-Ströme verursacht zu haben, welche die Küsten-Gewässer mit Stickstoff und anderen Nährstoffen anreicherten", erklärte er.

Während dieser Wärme-Periode (+2) stiegen die Meeres-Spiegel von etwa 10 m unter dem heutigen Pegelstand auf annähernd 1,7 m über den heutigen Pegeln an. Legenden im karibischen Raum (+3) berichten von, viele Tage andauernden, schweren Regenfällen, wobei viele [Menschen] ertranken. Es war diese Sintflut, die viele ihrer Inseln vom Festland abtrennte. Stück für Stück überfluteten nachfolgende See-Stürme die Ländereien der Bahamas, wobei die Menschen durch Meeresarme voneinander getrennt wurden.

Künftige Studien archäologischer Relikte auf den Bahama-Bänken (+4) werden höchst wahrscheinlich belegen, dass diese, strategisch [günstig] gelegene, Großinsel am Ende der nördlichen Äquatorial-Strömung und am Anfang des Golfstroms nicht nur das Heimatland vieler amerikanischer Stämme, sondern auch die Heimat vieler europäischer Stämme war, wie etwa der Basken und Kelten.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Mark Shwartz © wurde "Polynesian Pathways", den Webseiten von Peter Marsh, entnommen. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de (2006) nach http://users.on.net/~mkfenn/Catastrophes.htm

(+1) Red. Anmerkung: Zu Diatomeen (Kieselalgen, auch: Diatome) in der atlantischen Tiefsee vergl. auch: Geologische und ozeanographische Evidenzen für Atlantis von R. Cedric Leonard sowie Der Boden des Atlantiks von Dr. Immanuel Velikovsky

(+2) Red. Anmerkung: Der mittelholozänen Wärmeperiode ging offenbar eine Kaltzeit voraus. So hieß es unter dem Titel "A cold event 8,200 years ago" in der Ausgabe vom 22. Juli 1999 der Zeitschrift Nature: "Ein Kälte-Ereignis ereignete sich vor zwischen 8400 und 8000 Jahren, das in Europa, Nordafrika und Nordamerika für signifikante klimatische Veränderungen sorgte. Man nimmt an, es sei durch eine globale Erwärmung ausgelöst worden, die eine katastrophale Entleerung der Laurentide-Seen in Kanada bewirkte. Diese Abkühlung wurde durch einen massiven Süßwasser-Abfluss von der Hudson-Straße verursacht. Die eiszeitlichen Agassiz- und Ojibway-Seen wurden ursprünglich von einem Rest des Laurentide-Eisschilds eingedämmt und entleerten sich unter katastropalen Umständen vor 8470 Kalender-Jahren. Der plötzliche Anstieg von Süßwasser reduzierte den Salzgehalt in den oberen Meeresschichten und veränderte die ozeanische Zirkulation, womit er die abrupteste und weitreichendste Abkühlung initiierte, die sich in den jüngsten 10 000 Jahren ereignet hat." (Nach: Peter Marsh, Polynesian Pathways)

(+3) Red. Anmerkung: Zu solchen karibischen Legenden siehe: Iere - Das Atlantis der Kariben von Bernhard Beier

(+4) Red. Anmerkung: Zur alternativen Erforschung der Paläo-Historie der Bahamas siehe die betreffenden Beiträge in unserer Rubrik: Theorien, Sektion Die Bahamas und Atlantis: Der Streit um Bimini


Bild-Quelle

(1) http://www-odp.tamu.edu/publications/178_SR/chap_30/images/01_f02.gif