Katastrophismus
Begriff und Geschichte
(red) Der Begriff >Katastrophismus< (Engl.: >Catastrophism<) wurde zu Beginn der 1830er Jahre von dem britischen Philosophen, Theologen, Naturwissenschaftler und Wissenschaftshistoriker William Whewell (Abb. 1) eingeführt (der ebenfalls von ihm geprägte Gegenbegriff lautet: Uniformitarismus). Er bezeichnet eine wissenschaftliche Denkrichtung oder Grundhaltung, welche die überragende Bedeutung katastrophischer Ereignisse für die Geschichte unseres Sonnensystems, der Erde und ihrer Biosphäre, sowie der Entwicklung und Zivilisationsgeschichte der Menschheit hervorhebt.
In der modernen Erdgeschichtsforschung - über die Lyon Sprague de Camp pointiert erklärt, sie sei im "17. und 18. Jahrhundert" aus "vagen Spekulationen darüber" entstanden, "ob Felsen sich wie Tiere fortpflanzen" [1], stellte der Katastrophismus zunächst das vorherrschende Paradigma bezüglich der Interpretation geologischer Formationen dar. Außerdem dienten katastrophistische Modelle bereits zur Erklärung fossiler Ablagerungen, bevor die Paläontologie sich unter diesem Namen [2] zu einer eigenständigen Wissenschaft entwickelte.
Dabei orientierten sich die geologisch/paläontologisch/anthropologischen Vorstellungen der frühen Pioniere des Katastrophismus im 18. Jahrhundert - wie praktisch die gesamte westliche Wissenschaft dieser Zeit - noch völlig an den Vorgaben biblischer Weltordnung. So dienten sie z.B. dem englischen Physikprofessor John Woodward (1665–1728) und dem schweizer Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer (1672-1733) zur Bestätigung des alttestamentarischen Sintflutberichts.
Doch in dem einsetzenden Emanzipationsprozess der sich entwickelnden 'Welt der Wissenschaft' waren es gerade katastrophistisch argumentierende Forscher wie z.B. der britische Theologe und Physiker William Whiston (1667-1752), die trotz ihres eindeutigen Bekenntnisses zur christlichen Religion unter dem Eindruck neu entdeckter Evidenzen auf Distanz zu einer fundamentalistischen Auslegung der Bibel gingen, und geradezu 'aufrührerische' Gedanken in den Diskurs einbrachten.
Dazu bemerkt etwa der Wissenschaftshistoriker Dr. Horst Friedrich: "Whiston war ein Schüler Newtons, der ihn zunächst sehr schätzte und als sein Promotor fungierte. Später brach Newton jedoch mit ihm, weil er meinte, Whistons Katastrophismus würde letztlich alle traditionellen Vorstellungen über die Ordnung des Kosmos, ja sogar die Existenz Gottes in Frage stellen. [3] Aus eben diesem Grund bekam Whiston später sogar Schwierigkeiten mit der Church of England, die sich wohl bereits mit der 1681 publizierten These Whistons, ein Komet habe die biblische Sintflut verursacht, nicht hatte anfreunden können. [4] Diese Whiston-Episode ist sehr lehrreich, zeigt sie doch drastisch, wie spannungsgeladen - weil sakrosankte Weltbilder berührend! - die Atmosphäre schon damals wurde, sobald der Katastrophismus ernsthaft ins Spiel gebracht wurde. Die Verbreitung solcher ketzerischen, revolutionierenden Lehren tat nach Ansicht der Obrigkeiten den >Untertanen< und Kirchen->Schafen< nicht gut." [5]
Es erscheint jedenfalls bei einer wissenschaftsgeschichtlichen Betrachtung durchaus bedeutsam, dass Whiston das argumentative Arsenal des Katastrophismus um eine kosmologische Komponente erweiterte bzw. diesen Aspekt, der auch in den Arbeiten späterer Kataklysmiker des 19. Jahrhunderts eine wesentliche Rolle spielen sollte, popularisierte. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang nicht zuletzt Johann Gottlieb Radlof (1775-1846), ein Sprachforscher, der 1823 (Abb. 3) ein z.T. verblüffend modern anmutendes katastrophistisches Szenario für einen prähistorischen, interplanetaren Kataklysmus entwickelte. [6]
Bei Philip R. Burns heißt es dazu: "Radlof schlägt vor, dass ein Planet zwischen Mars und Jupiter explodiert sei, nachdem er von einem Kometen getroffen wurde. Ein Fragment kollidierte mit der Erde, was zu den Legenden von Phaeton, der Sintflut und den Mythen von Kämpfen mit kosmischen Monstern wie Typhon führte. Ein anderes Fragment, welches den Orbit und das Aussehen eines Kometen annahm, begegnete dem Planeten Mars und nahm später seine jetzige Umlaufbahn als Planet Venus ein. Radlof, ein Philologe, trachtete seine Annahmen durch mythologische Evidenzen zu stützen - darunter auch einiges von genau dem Material, das unter anderem Velikovsky später verwendete. Dieses Buch scheint weitgehend unbeachtet geblieben zu sein, obwohl das Motiv [orig: theme; d.Ü.] des zerborstenen fünften Planeten, der zu Phaeton wurde, auch bei einer Reihe späterer Autoren erscheint." [7]
Schon geraume Zeit vor Radlof hatte sich Johannes Hevelius (1611 - 1687) in seiner 'Cometographia' (Danzig 1665) mit Kometen als Verursacher von Katastrophen befasst, und die biblischen 'Zehn Plagen' als das Ergebnis einer Nahbegegnung der Erde mit einem solchen Himmelskörper bezeichnet, wobei er u.a. Bezug auf die Werke von Sethus Calvisius, Herlicius und Abraham Rockenbach (1536 - 1611) nahm, die ebenfalls entsprechende Auffassungen geäußert hatten. [8] Auch der italienische Polyhistor Giovanni Rinaldo Carli (1720-1795) befasste sich mit kosmischen Ursachen irdischer Großkatastrophen, und entmythisierte quasi in seinen 'Amerikanischen Briefen' [9] die biblische Sintflut. Burns bemerkt dazu: "Carli baut auf den Ideen Whistons auf und vermutet, dass die Begegnung mit einem großen Kometen die zuvor kreisförmige Umlaufbahn der Erde [um die Sonne] in einen elliptischen Orbit verändert habe. Das Jahr wurde um zehn Tage, eine Stunde und dreißig Minuten verlägert. Die Nahbegegnung mit dem Kometen hob die Ozeane zu einer acht Meilen hohen Flutwelle an, die zusammen mit atmosphärischer Kondensation die Sintflut verursachte." [10]
Tatsächlich waren die Repräsentanten dieses quasi 'kosmologischen Katastrophismus' jedoch eher eine Minderheit innerhalb des Spektrums der frühen Kataklysmiker. Die meisten anderen "Katastrophisten, wie Léonce Élie de Beaumont (1798-1874), unterstrichen die Auswirkungen von Vulkanausbrüchen und Erdbeben auf die Gestalt der Erde" [11], oder betonten, wie Horace-Bénédict de Saussure (1740-1799) oder Alcide Dessalines d’Orbigny (1802-1857) die Bedeutung gewaltiger Flutereignisse für die Geschichte unseres Planeten und der auf ihm lebenden Organismen.
Als bedeutendster Vertreter des 'klassischen' Katastrophismus gilt allgemein der französische Naturforscher Baron Georges de Cuvier (1769-1832) (Abb. 4), der in seiner Kataklysmentheorie das diesbezügliche Gedankengut systematisierte. "Cuvier vermutete, dass am Ende einzelner geologischer Epochen alle Tiere und Pflanzen in einem bestimmten Gebiet durch riesige Naturkatastrophen ('Revolutionen') vernichtet wurden. [...] Um die überall zu beobachtenden markanten Veränderungen im Fossilbestand der Gesteine zu erklären, stellte Cuvier die Hypothese auf, dass die vernichteten Lebewesen nach jeder der Katastrophen von anderen (neu zugewanderten oder neu erschaffenen) Arten ersetzt worden seien." [12]
Auch Cuvier dachte in Bezug auf die von ihm postulierten 'Revolutionen' in der Erdgeschichte vor allem an kataklysmische Überschwemmungen, doch sein katastrophistisches Ideengebäude stellte gleich in mehrfacher Hinsicht einen rigorosen Bruch mit der biblischen Sintflut-Überlieferung und einer dogmatisch-christlichen Vergangenheitsforschung dar. [13] Zunächst einmal setzte er in der zeitgenössischen Wissenschaft mit Vehemenz die Ansicht durch, dass es in der Erdgeschichte keineswegs nur ein einzige große Flutkatastrophe gegeben habe, sondern dass 'Noahs Flut' bereits viele frühere Umwälzungen voraus gegangen seien. "Tatsächlich hatte, wie es bei Wikipedia heißt, "schon der vielseitige englische Naturforscher Robert Hooke (1635–1703) nachweisen können, dass die zu beobachtenden mächtigen Fossilschichten auf keinen Fall innerhalb einer einzigen, nur 150 Tage andauernden Flut hatten abgelagert werden können." [14]
Außerdem wich Cuvier von den Vorgaben des Alten Testaments und der christlichen Schöpfungslehre auch durch seine - durchaus irrige - Vorstellung ab, die Menschheit sei erst NACH der so genannten 'Sintflut' (also nach damaliger Auffassung erst vor etwa 6000 Jahren) entstanden. Zu dieser Auffassung war er aufgrund der Tatsache gelangt, dass zu seiner Zeit noch keine fossilen Überreste 'prädiluvialer' (vorsintflutlicher) Menschen entdeckt worden waren. Aus diesem Mangel an archäologischen Evidenzen in Form entsprechender Humanrelikte zog er dann seinen Fehlschluss - ein geradezu exemplarisches Malheur, aus dem moderne Paläo-Anthropologen und Archäologen offenbar nicht viel gelernt haben.
Erstaunlicher Weise waren es aber nicht die christlichen Kirchen, mit denen Cuvier aneinander geriet, sondern Verteter konkurrierender Lehrmeinungen innerhalb der Scientific community, wie z.B. der Zoologe Étienne Geoffroy Saint-Hilaire (1772-1844) von der Pariser Académie des sciences im so genannten Pariser Akademiestreit. Während Cuvier sich in diesem Gelehrtenstreit durchsetzen konnte, wurden seine Vorstellungen - und das Konzept des Katastrophismus als geologische Leitidee - ab etwa 1830 nach und nach durch ein neu aufkommendes, konkurrierendes Modell verdrängt, das Dr. Horst Friedrich plakativ, aber durchaus zutreffend, als letztlich "unwissenschaftliche, aber zeitbedingte Ideologie" charakterisiert, nämlich durch den so genannten, vor allem durch Charles Lyell (1797-1875) popularisierten, "Aktualismus".
Dazu schreibt Friedrich erläuternd: "Unter Aktualismus versteht man die Behauptung, dass auf unserem Planeten stets nur die vergleichsweise harmlosen Kräfte am Werk waren, wie wir sie heute beobachten. Dieser Paradigmenwechsel ist sehr lehrreich, demonstriert er doch überzeugend die Zeitbedingtheit der schulwissenschaftlichen Paradigmata (Lehrmeinungen, Dogmen)! Es ist wohl kaum ein Zufall, daß der Katastrophismus sich im Zeitalter der Französischen Revolution und der napoleonischen Umwälzung Europas durchsetzte, während er im nachfolgenden Zeitalter der Restauration und Repression vom >zahmen< Aktualismus verdrängt wurde, der auch dem viktorianischen Zeitalter viel sympathischer war. Lyell und seine >Doctrine of Uniformity< (= Aktualismus) waren für die Geologie eine Katastrophe! Eine pure - wissenschaftlich gänzlich haltlose! - Ideologie hatte die bis dahin wissenschaftlich-seriöse Geologie überwältigt. Von nun an mußte jeder Geologe, der publizieren wollte, seinen Kotau vor dieser Ideologie machen." [15]
An der Schwelle zum 20. Jahrhundert wagten es dann auch nur noch einzelne, weit aus der Masse herausragende Forscher-Persönlichkeiten innerhalb und außerhalb des universitären Wissenschaftsbetriebs, sich gegen den aktualistischen Zeitgeist zu stellen, und katastrophistische Lösungen für erd- und menschheitsgeschichtliche Probleme zu präsentieren. Einer dieser Nonkonformisten war der britische Geologe Joseph Prestwich (1812-1896) (Abb. 5), "Für ihn war es", wie H. Friedrich erläutert, "eine bewiesene Tatsache, dass >am Ende der Eiszeit< große Teile Westeuropas von gewaltigen, kataklysmischen Flutwellen überrollt wurden, wobei das Land teilweise tektonische Hbungen und Absenkungen erlebte." [16]
Hervorzuheben ist auch das katastrophistische Werk Ignatius Donnellys (1831-1901), eines amerikanischen Juristen, Politikers und Privatgelehrten, welcher der Nachwelt als Autor des bekannten Werkes "Atlantis - the Antediluvian World" (1882) vor allem als 'Vater der Atlantisforschung' in Erinnerung geblieben ist. Kaum bekannt ist dagegen, dass Donnelly, der seit Jahrzehnten ungerechtfertigter Weise als "Pseudowissenschaftler" bekrittelt wird, 1983 ein weiteres, aus katastrophistischer Sicht höchst bedeutsames Werk [17] veröffentlichte, in dem er auf interdiziplinärer Grundlage und auf dem Erkenntnisstand seiner Zeit die kosmologische Kataklysmik Whistons und Rinaldo Carlis weiterentwickelte. Darin entwirft er ausführlich das primhistorische Modell einer hochentwickelten irdischen Urzeitkultur [18], die durch den Impakt eines Kometen ausgelöscht wurde, der auch die so genannte 'Eiszeit' verursacht habe.
Von solchen Ausnahmeerscheinungen abgesehen, war der Erkenntnis-Prozess durch die aktualistische Doktrin nun in vielen Bereichen der Geologie und Paläontologie (aber auch der Menschheits- und Zivilisationsgeschichtsforschung) nachhaltig blockiert. Dr. Eckhard Rohrmann formuliert dies folgendermaßen: "Von nun an wurde für lange Zeit jede Möglichkeit katastrophischer Einflüsse auf erdgeschichtliche Entwicklungen kategorisch ausgeschlossen. Der Katastrophismus galt als Ausdruck noch nicht restlos überwundener religiöser Dogmen, insofern Katastrophen auch religiös gedeutet werden konnten, z.B. als punktuelles Eingreifen göttlicher oder dämonischer Kräfte. In der Tat bildete der Katastrophismus für manche Naturwissenschaftler die Brücke zwischen ihrer religiösen Orientierung und ihren wissenschaftlichen Erkenntnissen [...]
Mit dieser Abkehr vom Katstrophismus allerdings entstand gewissermaßen ein neuer, antireligiös und streng naturwissenschaftlich gemeinter, letztlich aber ebenso erkenntnisbehindernder Dogmatismus, der allein allmähliche evolutionäre Übergänge für natur- und erdgeschichtliche Prozesse anerkannte. Die Kränkung des Menschen, nicht mehr die Krone der Schöpfung, sondern lediglich der Abkömmling eines prähistorischen Affen zu sein, wurde gewissermaßen dadurch kompensiert, dass für die Anthropogenese extrem lange Zeiträume angenommen wurden, so dass der Mensch nun gewissermaßen als die Krone, ja als das Ziel der Evolution erscheint." [19]
Es sollte mehr als sechzig lange Jahre dauern, bis sich - zunächst außerhalb des universitären Betriebs - eine fundamentale Wissenschafts-Opposition zu formieren begann, die dem Dogma des Aktualismus / Uniformitarismus den Kampf ansagte und schließlich geradezu den Charakter einer Bewegung annahm: der Neo-Katastrophismus.
Anmerkungen und Quellen
- ↑ Quelle: Lyon Sprague de Camp, "Versunkene Kontinente - Von Atlantis, Lemuria u. anderen untergegangenen Zivilisationen", 1975, S. 158
- ↑ Anmerkung: Die Bezeichnung 'Paläontologie' wurde 1825 von dem französischen Zoologen und Anatomen Henri Marie Ducrotay de Blainville (1777-1850) eingeführt, und ersetzte allmählich die älteren Bezeichnungen Oryktologie (gr. oryktós – "ausgegraben") und Petrefaktenkunde (gr. Petrefakt "Versteinerung").
- ↑ Anmerkung von Horst Friedrich: Hierzu Augen öffnend von Livio C. Stecchini: "The Inconstant Heavens" [hier als PDF-File, 232,59 KB - oder als HTML-Fassung; d. Red.], in Alfred de Grazia (Ed.): "The Velikovsky Affair, London, 1966, S. 91-96"
- ↑ Anmerkung von Horst Friedrich: Whiston hatte also gewissermaßen, wenn auch nicht in den Details, das Sintflut-Buch der Tollmanns [siehe: "Und die Sintflut gab es doch: vom Mythos zur historischen Wahrheit", Droemer Knaur, 1993; d. Red.] schon vorweggenommen, worin ein Komet als Sintflut-Verursacher um -7553 postuliert wird.
- ↑ Quelle: Dr. Horst Friedrich, "Jahrhundertirrtum Eiszeit", EFODON (Edition Meson), 2. Auflage 2006, S. 50 (Hervorheb. durch die Red.)
- ↑ Siehe: Radlof, Johann Gottlieb: "Zertrümmerung der grossen Planeten Hesperus und Phaethon und die darauf folgenden Zerstörungen und Ueberflutungen auf der Erde; nebst neuen Aufschlüssen über die Mythensprache der alten Völker", G. Reimer, Berlin, 1823. --- Anmerkung: Im selben Jahr (1823) formulierte übrigens der britische Botaniker und Geologe John Stevens Henslow (1796-1861) in "The Annals of Philosophy" die Annahme, die Sintflut sei durch einen Kometen-Impakt verursacht worden.
- ↑ Quelle: Philip R. "Pib" Burns, Cathastrophism, unter: Annotated Bibliography for Catastrophism: Other Catastrophists
- ↑ Siehe dazu z.B. Immanuel Velikovsky, "Welten im Zusammenstoss", Julia White Publishing, 2005, S 108 ff.
- ↑ Siehe: Carli, Comte Giovanni Rinaldo. Lettres Americaines. Buisson, Paris: 1788
- ↑ Quelle: Philip R. "Pib" Burns: Cathastrophism, unter: Annotated Bibliography for Catastrophism: Other Catastrophists
- ↑ Quelle: Kalkriese.de, Stichwort: Katastrophismus
- ↑ Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, Stichwort: Katastrophismus
- ↑ Anmerkung: So heißt es z.B. bei Wikipedia über ihn: "Er war ein Kind der französischen Aufklärung, dogmatisch-theologische Thesen innerhalb der Naturwissenschaften wären ihm ein Gräuel gewesen. Die Legende, Cuvier habe nach jeder Katastrophe eine Neuschöpfung durch Gott postuliert, wurde von seinem Gegner Charles Lyell verbreitet; diese Behauptung lässt sich mit keiner der vielen Veröffentlichungen Cuviers belegen. Ebenso unhaltbar ist die Unterstellung, Cuvier habe noch an eine an biblischen Vorstellungen orientierte Dauer der Erdgeschichte geglaubt." (Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, Stichwort: Georges Cuvier)
- ↑ Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, Stichwort: Katastrophismus (Stand: 13.09.09)
- ↑ Quelle: Horst Friedrich, op. cit., S. 50-51 (Hervorheb. durch die Red.)
- ↑ Siehe: Joseph Prestwich, "On the Evidences of a Submergence of Western Europe and the Mediterranean Coasts at the Close of the Glacial or so-called Post-Glacial Period, and Immediately Preceding the Neolithic or Recent Period", in: PHILOSOPHICAL TRANSACTIONS of the Royal Society, London 1893. (Quelle: Horst Friedrich, op. cit., S. 55)
- ↑ Siehe: Ignatius Donnelly, RAGNAROK: THE AGE OF FIRE AND GRAVEL, 1883
- ↑ Anmerkung: Die Vorstellung prädiluvialer Hochkulturen wurde keineswegs von Donnelly konzipiert, sondern bereits 1785 von dem französischen Astronomen und Katastrophisten Jean-Sylvain Bailly (1736-1793) vertreten. Siehe: Jean-Sylvain Bailly, "Lettres sur l'origine des sciences" (Par. 1777; deutsch, Leipz. 1778); sowie: ders., "Lettres sur l'Atlantide de Platon et sur l'ancienne histoire de l'Asie" (Lond. 1771; engl. 1801, 2 Bde.)
- ↑ Quelle: Eckhard Rohrmann, Mythen und Realitäten des anders-seins: Gesellschaftliche Konstruktionen seit der frühen Neuzeit, VS Verlag, 2007, S. 70 (Hervorheb. durch die Red.) --- Anmerkung von E. Rohrmann: In jüngerer Zeit scheint sich dagegen wieder die Auffassung durchzusetzen, dass der darwinsche Weg des graduellen Gleitens der Evolution immer wieder auch dramatisch unterbrochen, teilweise auch beschleunigt werde durch katastrophische Einflüsse... --- Red. Anmerkung: In diesem Sinne vergl. auch die evolutionsbiologische Definition von Katastrophismus bei Lit Lex: "Unter dem Begriff Katastrophismus versteht man in der Evolutionsbiologie die These, dass wichtige Entwicklungen und Änderungen auf evolutionärer Basis durch verschiedene Katastrophen (z.B. Vulkanausbrüche, Supervulkane, Meteoriteneinschläge, u.a.) ausgelöst und vorangetrieben wurden. Laut der These des Katastrophismus kommt es immer nach großen Katastrophen, denen meist ein Massensterben in der Tier- und Pflanzenwelt folgte, zu besonders schnellen Anpassungen an die veränderten Bedingungen im Zuge der Evolution." Quelle: Lit Lex, Stichwort: Katastrophismus
Bild-Quellen
(1) Dr. David C. Bossard, Library of 19th Century Science - The Golden Age of Geology
(2) Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, Stichwort: William Whiston
(3) Philip R. "Pib" Burns: Cathastrophism, unter: Title Page of Radlof's Book
(4) Gene McCarthy, macroevolution.net, unter: Baron Georges Cuvier
(5) Wikipedia - The Free Encyclopedia, Stichwort: Joseph Prestwich