Berber

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von Tony O’Connell

Die Berber Nordafrikas, bisweilen auch Amazigh genannt, sind eine blondhaarige und blauäugige Ethnie - jedenfalls dort, wo sie sich nicht mit der arabischen Bevölkerung vermischt haben. MtDNA-Studien zufolge, die 2005 im American Journal of Human Genentics veröffentlicht wurden, sind sie mit dem Volk der Samen im nördlichen Skandinavien verwandt.

Abb. 1Die Siedlungsgebiete der verschiedenen Berber-Ethnien in Nordafrika. Ihre Geschichte ist bis heute voller Rätsel.

Es wird häufig erwähnt, dass die Berber auf ein Land im Westen namens Attala hinwiesen, das im Westen gelegen habe. Möglicherweise sind die Berber mit den Guanchen der Kanarischen Inseln verwandt, die ebenfalls blond waren und blaue / graue Augen hatten. [1] Obwohl die Guanchen nahezu von den Spaniern ausgerottet wurden, gibt es auf den Kanaren noch heute native, große blonde und blauäugige Individuen zu sehen.

Im Jahr 2009 lieferten genetische Studien Hinweise darauf, dass die ersten Bewohner der Kanaren Berber waren [2]. 2017 offerierte eine zusätzliche Untersuchung weitere Bestätigung für diesen Zusammenhang, die in einem Bericht in der Oktober-Ausgabe von Current Biology publiziert wurde, auf den auch näher in einem Artikel von Alicia McDermott auf der Webseite Ancient Origins eingegangen wird. [3]

Abb. 2 Das Mausoleum von Medrasen - im 3. Jahrhundert v. Chr. im Nordosten Algeriens errichtet - gehört zu den beeindruckendsten Hinterlassenschaften berberischer Baukunst.

Die Berber konstruierten auch pyramidale Strukturen [d.h. Rundpyramiden; d.Ü.], Grabstätten und Tempel, wie jenen von Medrasen (Abb. 2) in Algerien. [4] Frederick Dodson hat die Berber im vierten Kapitel seines Buches Atlantis and the Garden of Eden [5] den Atlantern zugeordnet. Vor einiger Zeit hat Ulrich Hofmann Evidenzen dafür vorgelegt [6], dass die Vorfahren der Berber das Völk von Atlantis waren. Er identifiziert diese Atlantier mit den Temehu und Tehenu des altertümlichen Libyens, die in den alten Inschriften Ägyptens erwähnt werden. Emmet Sweeney folgt einer ähnlichen Linie, indem er behauptet: Wenn "wir die modernen Nachfahren der Atlantier suchen, so müssen wir bei den Berbern suchen." [7] Bob Idjennaden und Mebaret Taklit haben über die prominente Rolle geschrieben [8], welche die Berber in den wechselnden Allianzen der Seevölker spielten, die im 2. Jahrtausend v.Chr. mindestens zwei mal Ägypten angriffen.

Die Schwierigkeiten im Zusammenhang damit, den alten 'Libyern' nachzuspüren, werden im Papier What Happened to the Ancient Liyans? von Richard L. Smith (* 1945) umrissen. Dieses Essay kann als PDF-Datei heruntergeladen werden und es ist sehr zu empfehlen, da es auch zusätzliche Einblicke in die Glaubwürdigkeit vieler der klassischen Autoren liefert, welche häufig im Zusammenhang mit der Atlantis-Erzählung zitiert werden.

Nach dem Sturz des Gaddafi-Regimes in Libyen im Jahr 2011 haben die Berber, die dort besonders unterdrückt wurden, wieder damit begonnen, ihr Recht auf einen größeren Ausdruck ihrer Kultur geltend zu machen, wobei sie sich als die ursprünglichen Libyer betrachten. [9] Allerdings spricht ein auf den 18.10.2012 datierter Bericht von Reuters auch von der Zerstörung einer 8000 Jahre alten Petroglyphe durch islamische Extremisten in einem Amazigh-Gebiet Marokkos. Dies ist das jüngste Beispiel für die Versuche islamistischer Salafisten, Zeugnisse präislamischer Kulturen zu vernichten.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde von ihm erstmals online veröffentlicht am 05. Juni 2010 unter dem Original-Titel "Berbers" bei Atlantipedia.ie. Bei Atlantisforschung.de erscheint er am 22. April 2018 in eigener Übersetzung ins Deutsche und redaktioneller Bearbeitung.

Fußnoten:

  1. Red. Anmerkung: Tony O’Connells Beschreibung trifft tatsächlich nur auf einen Teil der alten Guanchen zu.
  2. Siehe: o.A., "First Inhabitants Of Canary Islands Were Berbers, Genetic Analysis Reveals", 26. Oktober 2009, bei ScienceDaily (abgerufen: 22. April 2018)
  3. Siehe: Alicia McDermott, "Researchers Get Closer to Finding the Origins of the Enigmatic Guanches…and No, They are Not Atlanteans", 29 October, 2017, bei Ancient Origins (abgerufen: 22. April 2018)
  4. Siehe: Hanslune, "Madghacen 3rd century BC Mausoleum (Teil 1)", 4. November 2012, bei abovetopsecret.com (abgerufen: 22. April 2018)
  5. Siehe: Frederick Dodson, "Atlantis and the Garden of Eden", CreateSpace Independent Publishing Platform, 2014
  6. Siehe: Ulrich Hofmann, "Platons Insel Atlantis", Norderstedt (B.o.D.), 2014
  7. Quelle: Emmet John Sweeney, "Atlantis: The Evidence of Science", Algora Publishing, 2010, S. 36
  8. Siehe: Bob Idjennaden und Mebaret Taklit, "The Mysterious Sea Peoples attack Egypt", Kindle, 2012
  9. Siehe: Edwin Lane, "After Gaddafi, Libya's Amazigh demand recognition", 23. Dezember 2011, bei BBC News (abgerufen: 22. April 2018)

Bild-Quellen:

1) Bild-Archiv Tony O’Connell
2) Reda Kerbouche (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Imedghassen, Boumia, Batna Province, Algeria 3.jpg