Primhistorik

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Abb. 1 Hochkulturen in fernster Vergangenheit - Prehistorical Fiction, "Spin- nerei" oder ein wissen- schaftliches Problem? (Ge- mälde: © digitalart.org)

Primhistorik (auch: S.A.P.C.-Forschung [1]) ist ein (schulwissenschaftlich nicht anerkanntes) Feld im Rahmen alternativer Menschheits-, Zivilisations- und Urgeschichtsforschung, das sich schwerpunktmäßig mit der Frage be- fasst, ob bereits lange vor den bisher entdeckten Frühkulturen entwickelte Gesellschaften (Hochkulturen, Zivilisationen) - menschlicher oder auch vor- bzw. nichtmenschlicher Natur - auf der Erde existiert haben.

Diese Annahme basiert - neben grundsätzlichen Überlegungen zur Erd- und Menschheitsgeschichte - vor al- lem auf der Entdeckung krypto-archäolo- gischer Specimen, wie dem Objekt von Ajud, dem ca. eine halbe Mil- lion Jahre alten Fragment eines Bretts aus dem Jordan-Tal, dem kam- brischen Fußab- druck von Antelope Spring und anderen vergleich- baren Funden aus Nordamerika, den weit prähisto- rischen Bergwerken in Südafrika usw.

Diese und andere Funde berechtigen aus Sicht der Primhistorik zur Zu- rückweisung der gängigen - und im universitären Wissenschaftsbetrieb ge- pflegten - Vorstellung einer linearen Menschheits- und Zivilisationsentwick- lung sowie dem Paradigma rezenter, auschließlich holozäner Entsteh- ung von Hochkulturen. Außerdem stellt die Primhistorik auch grundlegend die derzeitigen wissenschaft- lichen Betrachtungsweisen zur Erdgeschichte und insbesondere zum Alter unseres Planeten infrage. [2] Kein Wunder also, dass sie von Anhängern szientistischer und neo-scholastischer Betrachtungsweisen von Wissenschaft per se als "Pseudowissenschaft" klassifiziert wird.

Wissenschaftsgeschichtlich stellt die Primhistorik ein relativ junges Phänomen dar. Auch wenn ihre Wur- zeln im 18. und 19. Jahrhundert liegen [3], entstand sie im eigentlichen Sinn erst mit dem Aufkommen grenzwissenschaftlicher Forschung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu ihren Pionieren gehören neben Robert Charroux aus Frankreich, der den Begriff "Primhistorie" geprägt hat [4], auch Charles H. Hapgood [5] und Brad Steiger [6] aus den USA.


Anmerkungen und Quellen

  1. Anmerkung: S. A. P. C. (= SEARCH FOR ADVANCED PREHISTORIC CIVILIZATIONS) ist eine, zum Terminus >Primhistork< synonyme, Bezeichnung, welche von dem deutschen Wissen- schaftshistoriker und -kritiker Dr. Horst Friedrich für dieses alternative Forschungsgebiet vorge- schlagen wurde.
  2. Siehe dazu z.B.: H.-J. Zillmer, Irrtümer der Erdgeschichte, 2003 --- sowie: Christian Bloess, Ceno-Crash: Neue Überlegungen zum Ursprung und zum Alter des Menschengeschlechtes, 2000
  3. Anmerkung: Man vergleiche hierzu die Ansichten der großen - am Katastrophismus orientierten - Naturforscher des 18. und 19. Jahrhunderts, die - bis zum fast ausnahmslos kataklysmische Ereignisse in ferner Vergangenheit voraussetzten, welche die zivilisatorische Entwicklung der Menschheit maßgeblich beeinflussten. Schon 1785 hatte der französische Hofastronom Jean Sylvain Bailly geschrieben: "Es liegt eine Fülle großartiger überlieferter Beweise vor, die uns erkennen lassen, daß es vor jener verheerenden Umwälzung auf der Erde eine allumfassende Kultur gegeben hat, von der nur Spuren übrig blieben" (zitiert nach Charroux, 1979, S. 24). In diesem Kontext ist auch das Aufkommen und die Entwicklung der modernen Atlantologie/Atlantisforschung nachzuvollziehen, die sich heute (zumindest in ihrer nonkonformistischen Ausformung) ebenso wie die Lemurologie, oder auch die Paläo-SETI-Forschung, u.a. als spezialisiertes Fachgebiet der Primhistorik definieren lässt.
  4. Siehe: Robert Charroux, "Verratene Geheimnisse", Herbig 1967; (als TB bei Goldmann, 5/1979; Orig.: Paris, 1965)
  5. Siehe: Charles H. Hapgood, Maps of the Ancient Sea Kings, 1966; Neuauflage bei Adventures Unlimited Press, 1997
  6. Siehe: Brad Steiger, "Worlds Before Our Own", G.P. Putnam´s Sons 1978 (aktuelle Neuauflage: Anomalist Books, San Antonio, Texas/USA, 2007)