Auf der Suche nach dem letzten unentdeckten Ort auf Erden

von Jane Gaskell (1966)

Abb. 1 Eine Kopie des Original-Artikels von Jane Gaskell aus dem Jahr 1966

Er ist gut über sechs Fuß [1] groß. Noch größer, wenn man sein Haar hinzurechnet, das im Überfluss vorhanden ist - und schlohweiß. Er ist Egerton Sykes (Abb. 1), ein Mann, der 6000 enthusiastische Mitstreiter hat, welche die Welt nach kleinen Beweisstücken dafür durchsuchen, dass das sagenhafte Atlantis tatsächlich existiert hat. Atlantis ist der Kontinent, welcher, der Legende zufolge, während der als Sintflut bekannten Überflutung tief im Atlantischen Ozean versunken ist. Es ist geologisch akzeptiert, dass selbiges Desaster auch die Niagarafälle und das Great Rift in Afrika geschaffen hat.

In Russland hat fast jede Universität eine Abteilung, welche diese Legende studiert und und untersucht. In Amerika gibt es ein weit verbreitetes Interesse. Egerton Sykes hat in der Tat auf der ganzen Welt Interesse an Atlantis geweckt. Er bereitet sich jetzt auf seine zweite Vorlesungs- und TV-Tour in den Vereinigten Staaten vor, zu der er vom berühmten Explorers Club in New York eingeladen wurde.

Sykes sagt: "Atlantis ist der letzte Ort auf der Erde, der noch unentdeckt ist - und ich suche es. Der Mensch hat den Everest bezwungen und die Dschungel Südamerikas. Millionen werden dafür ausgegeben, um den Weltraum zu erforschen. Doch es würde nur £ 5000 kosten, 150 Fuß [2] tief in der Karibik Fotos zu machen, von wo ich Evidenzen für Atlantis habe, das dort vor 13.000 Jahren versank."

Stein-Gebäude, sagt Sykes, verfallen im Wasser nicht, ganz gleich wie tief es ist. "Als ich mich zum ersten mal mühevoll darum bemühte, eine Entdeckungs-Expedition auf den Weg zu bringen, unterstand das meiste notwendige Gerät noch der Geheimhaltung. Heute wäre dies alles vollkommen möglich, aber ich habe keine 5000 Pfund."

Vor dem Krieg war Sykes Major in der britischen Botschaft in Polen, als er zum ersten mal damit begann, ernsthaft die Evidenzen für seine Theorien zusammenzustellen. Doch als der Krieg ausbrach, war es zu hektisch für akademische Interessen. Seine Zeit wurde dadurch beansprucht, dass er Menschen in Sicherheit brachte, indem er Pässe und Botschafts-Schreiben fälschte. Auch wurde Sykes als Spion beschimpft und beschuldigt, über das Radio deutsche Propaganda verbreitet zu haben. "Ich wünschte, ich wäre es gewesen", sagt er mit bitterem Spott. "Zumindest hätte ich dann genug Geld, um meine Atlantisforschung in Schwung zu bringen.

Er ist begeistert von der Entdeckung eines Überführungs-Piloten der RAF, der während des Krieges von Brasilien nach Dakar flog und durch das Wasser hindurch, das durch die Sonnenstrahlen transparent gemacht wurde, unter der Meereseoberfläche große gemeißelte Säulen sichtete.

Sykes besitzt einen kleinen Verlag in Chelsea, London, und er gibt von seiner Wohnung in Brighton aus, wo er seit 16 Jahren mit seiner Frau Kay lebt, ein zweimonatliches Magazin mit dem Titel 'Atlantis' heraus. Das Magazin erkundet die neuesten Entwicklungen bei der Suche nach Evidenzen für den verschollenen Kontinent. Es ist vernünftig, sachlich, wissenschaftlich und mit einem [gelegentlichen] Aufblitzen respektlosen Humors. Aber generell ist Sykes unduldsam dem Okkulten gegenüber, über das er sagt, dass es "das Atlantis-Problem blockiert". Er hat die Nase voll von Leuten, die ihn bitten, über Atlantis zu sprechen, und meinen, es habe mit fliegenden Untertassen und kleinen grünen Männchen zu tun.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Atrikel von Jane Gaskell (©) erschien in seiner englischsprachigen Original-Fassung (Abb. 1) am Freitag, den 30. September 1966 mit dem Titel "In search of the last undiscovered place on Earth" in der britischen Zeitung Daily Sketch. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de nach der digitalisierten Fassung bei seachild.net - The Official Authorized Website of Egerton Sykes´ Atlantology, via: Bianca, "EGERTON SYKES - World-Renowned Atlantologist", bei Atlantis Online.

Fußnoten:

  1. Anmerkung: 6 Fuß = ca. 1,83 m; d.Ü.
  2. Anmerkung: 150 Fuß = ca. 46 m; d.Ü.

Bild-Quelle: