Nicolaus Steno (Niels Stensen)

Historisches Forscherportrait

Abb. 1 Nicolaus Steno (1638-1668)

(red) Niels Stensen bzw. Niels Steensen - bekannt geworden unter den latinisierten Namensformen Nicolaus Steno, Nicolaus Stenonius oder Nicolas Stenon (* 11. Januar 1638 [greg.] in Kopenhagen im Königreich Dänemark; † 25. 5. Dezember 1686 [greg.] in Schwerin, Herzogtum Mecklenburg), war ein dänischer Mediziner und Naturforscher, der sich später dem katholischen Glauben zuwandte und Kleriker wurde. [1]

Bei Tony O’Connell lesen wir zusammenfassend über Stenos Leben: Er "war ein dänischer Wissenschaftler, der sich für die Anatomie, insbesondere aber für die Geologie interessierte. Auf diesem Gebiet wird er von einigen als >Vater der Stratigraphie< angesehen, der als erster die drei Grundprinzipien der Stratigraphie - Überlagerung, ursprüngliche Horizontalität und laterale Kontinuität - klar umrissen habe [2]. Allerdings hat David King in seinem hervorragenden Buch Finding Atlantis [3] vermerkt, dass Olof Rudbeck im selben Zeitraum seine eigene Version der Stratigraphie entwickelte. In seinen späteren Jahren wurde Steno katholischer Priester und später Bischof, obwohl er einen lutherischen Hintergrund hatte. In dieser Zeit entwickelte er ein Interesse an Theologie. Steno ist heute auf dem Weg, ein Heiliger zu werden, nachdem er 1988 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde." [4]

Zu Stenos Ansichten hinsichtlich des Atlantis-Problems bemerkte der französische Historiker, Atlantis-Skeptiker und Atlantologie-Kritiker Pierre Vidal-Naquet (1930-2006) kurz gefasst, er (Steno) habe "geschrieben, er bleibe zwar skeptisch gegenüber dem Wahrheitsgehalt der märchenhaften Geschichten antiker Autoren", doch zu den drei, von im genannten Beipielen für Ausnahmen seiner diesbezüglicher Skepsis habe auch die Überschwemmung der Insel Atlantis gehört. [5]

Etwas ausführlicher heißt es bei Tony O’Connell: "Steno glaubte an die Existenz von Atlantis, ging jedoch nicht auf dessen Standort ein [6]." Dazu zitiert der irische Atlanatologie-Enzyklopädist ihn folgendermaßen: "Denn in diesen Berichten (der Alten) finde ich viele Dinge, von denen mir ihre Unrichtigkeit und nicht ihre Wahrheit zweifelhaft erscheint. Dies ist die Abtrennung des Mittelmeers vom westlichen Ozean. der Übergang vom Mittelmeer ins Rote Meer; und das Untertauchen der Insel Atlantis." [7] [8] Kein Eintrag zu Nicolaus Steno findet sich leider in Thorwald C. Frankes Standardwerk Kritische Geschichte der Meinungen und Hypothesen zu Platons Atlantis.



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Nicolaus Steno" (abgerufen: 28. September 2019)
  2. Siehe z.B.: Alessandro Grippo, Ph.D., "Stratigrapy", bei earth sciences - Dr. ALESSANDRO GRIPPO, Ph.D. (abgerufen: 28. September 2019)
  3. Siehe: David King, "Finding Atlantis: A True Story of Genius, Madness, and an Extraordinary Quest for a Lost World", Crown/Archetype, 2005, S. 55
  4. Quelle: Tony O’Connell, "Steno, Nicolas", 6. Oktober 2017, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 28. September 2019; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  5. Quelle: Pierre Vidal-Naquet, "Atlantis: Geschichte eines Traums", C.H.Beck, 2006, S. 75
  6. Siehe z.B.: Tas Walker, "Geological pioneer Nicolaus Steno was a biblical creationist", bei creation.com (abgerufen: 28. September 2019)
  7. Siehe: Nicolaus Steno (Autor), Wilhelm Maar (Hrsg.), "Opera Philosophica" (2 Bände). Kopenhagen (V. Trude), 1910
  8. Quelle: Tony O’Connell, op. cit. (2017 (abgerufen: 28. September 2019; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

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