Pedro Lozano

Historisches Forscher- und Autorenportrait

(red) Pedro Lozano (* 1697 in Madrid; † 1752 in Humahuaca) war ein spanischer Jesuiten-Pater, der als Missionar im Vizekönigreich Neuspanien wirkte, wo er sich auch als Ethnograph und Historiker betätigte.

Biographische Notizen

Abb. 1 Das Titelblatt der Ausgabe des ersten Bandes von P. Lozanos Werk 'Historia de la conquista del Paraguay, rio de la Plata y Tucumán' aus dem Jahr 1873

Über Pedro Lozanos Vita erfahren wir in der spanischsprachigen Wikipedia: "Er [...] reiste 1714 (im Alter von 17 Jahren) zu den Jesuitenmissionen in Paraguay. Er studierte am Colegio Maximo de Córdoba, der heutigen Nationalen Universität von Córdoba in der Stadt Córdoba (Argentinien), die damals der Sitz der "Jesuiten Provinz Paraguay" war, und wo er Professor für Philosophie und Theologie wurde. Zwischen 1724 und 1730 lehrte er auch an der Hochschule von Santa Fe, um dann als >Historiker des Ordens< (der Jesuiten) nach Còrdoba zurückzukehren.

Er hat mehrere Werke geographischer und historischer Natur verfasst. Das bemerkenswerteste ist seine Descripción chorográphica (...) del Gran Chaco, illustriert mit einer detaillierten Karte von Pater Antonio Machoni, die viele ethnographische Details der Völker des Gran Chaco, Beschreibungen der Hydrographie, eine Studie über die Qualität des Landes sowie zahlreiche Kommentare zu den botanischen Arten der Region (insbesondere zu Heilpflanzen) und interessante Kommentare zur Fauna enthält. Pater Lozano starb 1752 in Humahuaca (nördlich des heutigen Argentinien, fast an der Grenze zu Bolivien). Seine sterblichen Überreste sind in der Kirche San Antonio de Padua in der kleinen Stadt Uquía beigesetzt." [1]

Pedro Lozano und Atlantis

In ersten Band seiner umfänglichen Historia de la conquista del Paraguay, Rio de la Plata y Tucuman erweist Lozano sich als glühender Verehrer Platons, der die Historizität von dessen Atlantisbericht im Grundsatz anerkannte und sich augenscheinlich nicht einmal zu einem frommen Protest gegen die 'unchristliche' Atlantis-Datierung des Athener Philosophen hinreißen ließ - was natürlich nicht bedeutet, dass er sie akzeptierte. Jedenfalls erklärte er:

"Die erste Meinung in dieser Angelegenheit ist die des göttlichen Platon, der in seinem Timaios schrieb, dass es eine wunderbare Insel [gab], Atlantis genannt, die hinter den Säulen des Herkules begann und sich über einen großen Teil des Ozeans erstreckte, [und] dass sie größer als Afrika und Asien war; daraus wäre zu folgern, dass sie mit Amerika verbunden war, denn wenn sie von solcher Größe war, war es unmöglich, dass sie sich nicht mit Neuspanien traf, denn der Raum hinter den Säulen des Herkules ist nicht größer als Afrika und Asien. Das bedeutet, dass diejenigen, die die Insel bewohnten, nach und nach Amerika besiedelten; das wäre 2334 Jahre vor der Schöpfung der Welt und 1670 Jahre vor der Niederkunft Christi gewesen. Und wenn sie so nahe an den Säulen des Herkules lag und im Osten an Afrika grenzte, wären die ersten Bewohner Afrikaner oder Europäer gewesen." [2]





Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - La enciclopedia libre, unter; "Pedro Lozano" (abgerufen: 16. Juli 2018; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  2. Quelle: Pedro Lozano, "Historia de la conquista del Paraguay y del Rio de la Plata", Band I, S. 348 der Ausgabe bei Andres Lamas, Buenos Aires, 1873; nach: Patricio Montojo y Pasarón, "De cómo pudo existir la Atlántida", in El Centenario (Madrid) Nr. 23, 1892 (Übersetzung ins Deutsche durch Ferdinand Speidel, Atlantisforschung.de)

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