Schardana (Scherden)

von Tony O’Connell

Abb. 1 Darstellung von Schardana-Leibgardisten des Pharaos Ramses II. auf einem Relief im Sonnentempel von Abu Simbel

Schardana [auch Šardana, Scherden oder Šerden; d.Red.] ist üblicherweise einer der allgemein akzeptierten Namen für eine der Gruppierungen, aus denen die maritime Allianz der Seevölker zusammengesetzt war. Da eine ganze Reihe von Autoren die Seevölker mit Atlantis in Verbindung gebracht haben, darf man die Schardana berechtigterweise in eine umfassende Suche nach der Wahrheit im Atlantisbericht einbeziehen.

Die Schardana scheinen eine kompliziertere Geschichte aufgewiesen zu haben, als es zunächst den Eindruck machte. Erstmals fanden sie in den Amarna-Briefen (14. Jahrh. v.Chr.) Erwähnung, wo sie als Teil einer ägyptischen Garnison abgebildet sind. Später werden sie als Teil der Leibgarde Ramses II. abgebildet (Abb. 1) und noch später als Teil der sogenannten Seevölker aufgelistet. In einer darauffolgenden Quelle wird erwähnt, dass sie einen Teil Phöniziens okkupierten.

Abb. 2 Die Statuette eines sardischen Kriegers der Bronzezeit mit Rundschild und Hörnerhelm

Üblicherweise werden sie mit den Bewohnern Sardiniens gleichgesetzt, welche die Erbauer der Nuraghen waren. Leonardo Melis, ein Sarde, hat ausführlich über dieses Thema geschrieben [1]. Zudem sind Verbindungen zwischen den Schardana und dem verschollenen Stamm des Dan vorgeschlagen worden, ja sogar mit den Tuatha Dé Danann, die einst Irland eroberten.

DNS-Tests haben Verknüpfungen zwischen Sardinien und Anatolien in der Türkei aufgezeigt. Philip Coppens hat zudem hervorgehoben, dass die Sarden sich genetisch von ihren Nachbarn auf Korsika und dem Festland Europas unterscheiden, wobei er für sie einen ostmediterranen Ursprung vorschlug. [2]

Giovanni Ugas, ein Archäologe an der Universität Cagliari, hat ausgiebig über das Thema 'Schardana' geschrieben [3], von denen er behauptet, sie seien die Erbauer der Nuraghen gewesen. Ugai berührte auch das Thema 'Atlantis', das er in Nordwestafrika lokalisierte, quer durch Marokko, Algerien und Tunesien. [4]

Offenbar ist weitere Forschung notwendig, um die genauen Ursprünge der Schardana und ihre Beziehungen - sofern vorhanden - zu Sardinien und / oder Atlantis mit größerer Sicherheit zu ermitteln.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde in seiner englischsprachigen Original-Fassung am 11. Juni 2010 unter dem Titel "Shardana (M)" bei Atlantipedia.ie erstveröffentlicht. Bei Atlantisforschung.de erscheint er in eigener Übersetzung und redaktioneller Bearbeitung im November 2017.

Fußnoten:

  1. Siehe: 478 - Information wird nachgereicht!; d.Red.
  2. Siehe: Philip Coppens, "The mysterious seafarers of the »faraway island« - The ancient necropolises of the Italian island of Sardinia have been linked with the fairies, its gigantic tombs with giants. Built by the Ozieri culture, they were a mysterious seafaring culture known as the Shardana.", bei philipcoppens.com (abgerufen: 03. November 2017)
  3. Siehe z.B.: Giovanni Ugas, "Un'isola un continente Interviste", bei SARDINIA POINT (abgerufen: 03. November 2017)
  4. Siehe: Giovanni Ugai, "ATLANTIDE TRA FANTASIA E STORIA (nicht mehr online)

Bild-Quellen:

1) Khruner (Uploader) bei Wikimedia Commons, unter: File:Relief Sherden Breasted.jpg
2) Giovanni Pinza, bei Wikimedia Commons, unter: File:Bronzetto nuragico Sulcis.jpg