Ario-Atlantismus nach 1945 (II): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Reichsbrief 7 Kopf.jpg]]<br>'''Abb. 6''' Der Kopf des offen nationalsozialistischen "REICHSBRIEF NR. 7 - ALLEIN DIE WAHRHEIT FÜHRT ZUR FREIHEIT", dessen Inhalt beispielhaft für die Vereinnahmung und Instrumentalisierung grenzwissenschaftlicher Ansätze und Aussagen alternativer, schulwissenschafts-kritischer Vergangenheitsforschung durch 'ultra-rechte' Kreise ist.
 
[[Bild:Reichsbrief 7 Kopf.jpg]]<br>'''Abb. 6''' Der Kopf des offen nationalsozialistischen "REICHSBRIEF NR. 7 - ALLEIN DIE WAHRHEIT FÜHRT ZUR FREIHEIT", dessen Inhalt beispielhaft für die Vereinnahmung und Instrumentalisierung grenzwissenschaftlicher Ansätze und Aussagen alternativer, schulwissenschafts-kritischer Vergangenheitsforschung durch 'ultra-rechte' Kreise ist.
  
In dieser, von einer [http://de.wiktionary.org/wiki/klandestin klandestin] <ref>Anmerkung: Dazu findet sich in besagter Publikation (S. 2) ein "ALLGEMEINER HINWEIS", der besagt: "''Jeder, der Namen, Adressen, Aufenthaltsorte, Telefonnummern o.ä. von Mitgliedern der Neuen Gemeinschaft von Philosophen in irgendeiner Form weitergibt, auch nur andeutungsweise am Telefon nennt, oder sonstwie verräterisch gegen uns tätig wird, '''macht sich des Hochverrats am deutschen Volk schuldig''' und wird entsprechend hart bestraft!''" (Hervorhebung nach Original)</ref> arbeitenden Gruppierung namens "NEUE GEMEINSCHAFT VON PHILOSOPHEN"  herausgegebenen und eindeutig als rechtsextremistisch einzuordnenden, Publikation geht es, wie es dort heißt, darum, "''im Kern darum, die essentiellen Grundlagen deutscher Geschichte, Geistigkeit und Kultur herauszuarbeiten, damit im Hinblick auf die bevorstehende Reichsversammlung (voraussichtlich im Mai 2009) nun endlich eine tragfähige und alle wesentlichen Bereiche umfassende Erkenntnisgrundlage vorhanden ist, auf der das Deutsche Reich nachhaltig gegründet werden kann. Dafür haben wir in diesen REICHSBRIEF unter anderem auch den vorgeschichtlichen Ursprung und die geistigen Fundamente der deutschen Kultur und des ureuropäischen Religionsverständnisses tiefergehend beleuchtet sowie auch einige Erkenntnis-Essenzen aus unseren bisherigen Schriften in überarbeiteter und leichtverständlicher Form in den Gesamtzusammenhang eingearbeitet.''" <ref>Quelle: "[http://www.reichsbewegung.org/portal/attachments/125_REICHSBRIEF%20NR.%207.pdf REICHSBRIEF NR. 7 - ALLEIN DIE WAHRHEIT FÜHRT ZUR FREIHEIT]", S. 2 (Zugriff: 23.09.2010)</ref>
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In dieser, von einer [http://de.wiktionary.org/wiki/klandestin klandestin] <ref>Anmerkung: Dazu findet sich in besagter Publikation (S. 2) ein "ALLGEMEINER HINWEIS", der besagt: "''Jeder, der Namen, Adressen, Aufenthaltsorte, Telefonnummern o.ä. von Mitgliedern der Neuen Gemeinschaft von Philosophen in irgendeiner Form weitergibt, auch nur andeutungsweise am Telefon nennt, oder sonstwie verräterisch gegen uns tätig wird, '''macht sich des Hochverrats am deutschen Volk schuldig''' und wird entsprechend hart bestraft!''" (Hervorhebung nach Original)</ref> arbeitenden Gruppierung namens "NEUE GEMEINSCHAFT VON PHILOSOPHEN"  herausgegebenen und eindeutig als rechtsextremistisch einzuordnenden, Publikation geht es, wie es dort heißt, darum, "''im Kern darum, die essentiellen Grundlagen deutscher Geschichte, Geistigkeit und Kultur herauszuarbeiten, damit im Hinblick auf die bevorstehende Reichsversammlung (voraussichtlich im Mai 2009) nun endlich eine tragfähige und alle wesentlichen Bereiche umfassende Erkenntnisgrundlage vorhanden ist, auf der das Deutsche Reich nachhaltig gegründet werden kann. Dafür haben wir in diesen REICHSBRIEF unter anderem auch den vorgeschichtlichen Ursprung und die geistigen Fundamente der deutschen Kultur und des ureuropäischen Religionsverständnisses tiefergehend beleuchtet sowie auch einige Erkenntnis-Essenzen aus unseren bisherigen Schriften in überarbeiteter und leichtverständlicher Form in den Gesamtzusammenhang eingearbeitet.''" <ref>Quelle: "[http://www.reichsbewegung.org/portal/attachments/125_REICHSBRIEF%20NR.%207.pdf REICHSBRIEF NR. 7 - ALLEIN DIE WAHRHEIT FÜHRT ZUR FREIHEIT]", S. 2 (PDF- Datei, 6,41 MB; Zugriff: 23.09.2010)</ref>
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Dabei werden, wie es auch in der - per se alles andere als ideologisch motivierten - grenzwissenschaftlich-devianten Erd-, Menschheits- und Zivilisations-Geschichtsforschung üblich ist, die Bereiche "''Erdgeschichts-, Eiszeit-, Evolutions-, Vorgeschichtsforschung, Geologie, Geophysik, Archäologie, Astronomie, Sagen-, Mythen- und Bewußtseinsforschung usw.''" <ref>Quelle: ebd., S. 3</ref> in ein polydisziplinär strukturiertes Modell einbezogen, das freilich ganz eindeutig und ausschließlich zur argumentativen Untermauerung eines antijüdisch-rechtsextremistischen Weltbildes <ref>Anmerkung: So ist dort u.a. von "''U$rael''", den "''jüdisch-freimaurerischen Hintergrundmächte''[n]", einer "''Verschwörung des Judentums gegen die Völker''" sowie den "''ultrareichen Clans der jüdischen Hochfinanz, die >Illuminati< die sich hinter der UNO verbergen''" die Rede, und es wird konstatiert: "''U$rael ist der >Große Satan<, dessen wahre politische und ideologische Macht sich hinter unzähligen politischen und angeblich unpolitischen inter- und transnationalen Organisationen (von der Weltbank über die WHO bis zum Weltkirchenrat und der Theosophischen Gesellschaft, und selbst die >Aktion Mensch<), sowie hinter etlichen internationalen Logen, Geheimgesellschaften und Lobbyisten-Verbänden und vor allem hinter der UNO verbirgt!''"</ref> dienen soll, indem es "''die dogmatischen Lehrgebäude und das primitive Menschen- und Weltbild der etablierten, vom materialistischen westlichen Geist geprägten und von jüdisch-angloamerikanischen Lobbyinteressen beherrschten Wissenschaft völlig auf den Kopf''" <ref>Quelle: ebd.</ref> stellt.
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[[Bild:Gustaf Kossinna.jpg|thumb|'''Abb. 7''' Zu den 'Vorbildern' der mehr als obskuren "Urgeschichts-Forschung" a la 'Reichsbrief Nr. 7' gehört auch ''Gustaf Kossinna'' (Bild), einer der akademischen Wegbereiter des Nationalsozialismus.]]
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Vielsagend ist bereits eine im Vorwort ("''WORUM ES IN DIESEM REICHSBRIEF GEHT''") dieser Publikation zu findende Auflistung von 'Vorbildern' dieser Form brauner "Alternativ"-Prähistorik: "''Aufbauend auf großartigen Arbeiten zur Vorgeschichte Alteuropas (von [http://de.wikipedia.org/wiki/Gustaf_Kossinna Gustaf Kossinna], [http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Teudt Wilhelm Teudt], [[Das ar(kt)ische Ur-Atlantis des Hermann Wirth|Herman Wirth]], [http://de.wikipedia.org/wiki/Willy_Pastor Willy Pastor], [http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pudor Heinrich Pudor], [[Jürgen Spanuth]], Walter Machalett, [http://de.wikipedia.org/wiki/Barry_Fell Barry Fell], Jacques de Mathieu, [http://atlantipedia.ie/samples/deruelle-jean/ Jean Deruelle], Gert Meier u.a.) soll dieser REICHSBRIEF NR. 7 dazu beizutragen, den Deutschen – dem Volk mit REICHSBRIEF NR. 7 NEUE GEMEINSCHAFT VON PHILOSOPHEN der geheimnisvollsten und großartigsten Vergangenheit überhaupt – endlich die Geschichte und damit die geistig-kulturelle Identität zurückzugeben, die man ihnen gestohlen hat.''" <ref>Quelle: ebd., S. 4,5</ref>
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Bei genauerem Hinsehen wird aber auch schon hier deutlich, dass im Einzelnen auch alternative Forscher-Persönlichkeiten vereinnahmt werden, die kaum ([http://atlantipedia.ie/samples/deruelle-jean/ J. Deruelle]) oder keineswewegs ([http://de.wikipedia.org/wiki/Barry_Fell Barry Fell]) in Bezug zu den ideologisch-politischen Motiven und Zielen dieser Publikation und ihrer Macher zu bringen sind. Diese Tendenz zur Vereinnahmung von 'Nicht-Patrioten' wird auch im weiteren erkennbar, wenn etwa [http://de.wikipedia.org/wiki/Fred_Hoyle Fred Hoyle] (S. 79), [http://www.menetekel.de/seminare/tfolgen/tfolgen1.htm Bruno Vollmert] (S. 79/80) und [[Hans-Joachim Zillmer]] (S. 82/83) als Kronzeugen zur Widerlegung der darwinistisch-materialistischen Evolutionstheorie herangezogen werden.
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Neben der - aus grenzwissenschaftlichem Blickwinkel ebenso berechtigten wie notwendigen - Kritik der Evolotionslehre in ihrer heutigen, simplistisch-materialistischen Form eines ideologischen [[Darwinismus]] werden im REICHSBRIEF Nr. 7 auch fast alle anderen Kernthemen alternativer bzw. devianter Erd-, Menschheits- und Zivilisations-Geschichtsforschung aufgegriffen und im Sinne der Ideologie seiner Macher instrumentalisiert. Dies umfasst die [[Katastrophismus|katastrophistische]] Biologie (insbesondere Anthropologie) und Geologie und [[Diffusionismus]] ebenso wie eine Kritik der 'Eiszeitlehre' und der derzeitig genutzten "wissenschaftlichen" Datierungsmethoden, während dagegen mit einer quasi [[Primhistorik|primhistorischen]] Begründung die Vorstellungen der "Chronologie-Revisionisten" harsch zurückgewiesen werden. <ref>Dazu heißt es dort auf Seite 89: "''Wir übernehmen auch nicht die heute von vielen unreflektiert nachgeplapperten, konfusen und arrogant-dogmatisch vertretenen Schmalspur- Hypothesen der selbsternannten Chronologierevisionisten ([http://de.wikipedia.org/wiki/Heribert_Illig H. Illig], [[Uwe Topper|U. Topper]], G. Ullrich usw.), die wir für ein fatales Fehldenken halten, das aus Unkenntnis der tatsächlichen Geschichte resultiert und einzig zu Chaos und Desorientierung führt. Nach unseren Erkenntnissen geht sogar schon der Ansatz dieser Zeitrechnungskritiker, welcher darauf hinausläuft, den Zeitrahmen der Kulturgeschichte sowohl vor als auch nach dem Beginn unserer Zeitrechnung zusammenzustreichen, in die völlig falsche Richtung. Denn ihre Argumente für eine Kürzung des Zeitrahmens für die Zeit n.Chr. sind ganz und gar nicht haltbar und für die Zeit v.Chr. sprechen sogar immer mehr wissenschaftliche Beweise eindeutig dafür, daß der bisher etablierte Annahme des Zeitrahmens der Existenz von Hochkulturen nicht verkürzt, sondern um viele Jahrtausende erweitert werden muß!''"</ref>
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Praktisch sämtliche "GRUNDLEGENDE PRÄMISSEN ZUR EVOLUTIONS-, ERD- UND VORGESCHICHTSFORSCHUNG", die dort in einem separaten Artikel (S. 88-90) aufgeführt werden, stammen faktisch aus dem Bereich weltanschaulich neutraler, [[Grenzwissenschaft|grenzwissenschaftlicher]] bzw. alternativer bzw. devianter Vergangenheitsforschung und können, aus dem Kontext der Publikation herausgelöst, in der sie erschienen sind, allenfalls aus Sicht der universitären Orthodoxie und des organisierten [http://www.skeptizismus.de/pseudoskep.html Pseudo-Skeptikertums] einen 'Stein des Anstoßes' darstellen. Unerfreulich genug, dass diese Vereinnahmung [[Grenzwissenschaft|grenzwissenschaftlichen]] Gedankengutes durch Rechtsextremisten 'Wasser auf die Mühlen' derjenigen dastellen dürfte, die ohnehin bemüht sind, derartige Forschungen zu Unrecht in die 'rechte Ecke' zu stellen, was traditionell insbesondere auch den Bereich der Beschäftigung mit dem [[Atlantis-Problem]] betrifft.
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[[Bild:RK 8.jpg|thumb|'''Abb. 8''' Praktisch sämtliche Aspekte und Bereiche devianter bzw. grenzwissenschaftlicher Vergangenheitsforschung werden im REICHSBRIEF NR. 7 ideologisch instrumentalisiert.]]
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Was diesen, seitenmäßig umfangreichen und redaktionell besonders hervorgehobenen, Aspekt des REICHSBRIEF NR. 7 angeht, so präsentiert sich die dortige Argumentation höchst widersprüchlich. So gibt man sich seitens der atlantophilen "Patrioten" zunächst höchst "[[Schulwissenschaft|schulwissenschaftlich]]" und mainstream-geologisch, um die offenbar lästige Vorstellung eines "[[Atlantis im Atlantik]]" zu eliminieren: "''Eine lange vorherrschende Meinung war es, Atlantis auf den Azoren im Atlantik zu lokalisieren. Die Lage von Atlantis im Bereich der Azoren ist aber schon deshalb nicht haltbar, weil dort niemals, wie verschiedene geologische Untersuchungen ausreichend belegen, eine größere Insel existiert haben kann oder untergegangen ist – und entgegen einiger irriger Behauptungen auch niemals irgendwelche Spuren einer älteren Zivilisation gefunden wurden.''" <ref>Quelle: ebd., S. 93 (Artikel: "DER ERKENNTNISSTAND ZUM ATLANTIS DES PLATONBERICHTS")</ref> Ähnlich 'gründlich' werden auch sämtliche mediterranen [[Atlantis-Lokalisierung]]en in einem Satz beiseite gewischt.
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Zudem heißt es - im krassen Gegensatz zu den [[Primhistorik|primhistorischen]] Ansätzen im einleitenden Kapitel zur Urgeschichtsforschung (s. o.) - zur chronologischen Lokalisierung von [[Atlantis]]: "''Darüber Spekulationen anzustellen, wie die kulturellen Verhältnisse auf der Erde vor dem Ende der letzten >Eiszeit<, also in der Zeit vor 12.500 v.Chr. ausgeschaut haben, ist müßig, damit bewegt man sich allein im Bereich des Glaubens bzw. wirklichkeitsferner Spekulationen, die nur Verwirrung stiften, der Erkenntnisfindung in der Sache aber in keiner Hinsicht dienen.''" <ref>Quelle: ebd., S. 92 (Artikel: "DER ERKENNTNISSTAND ZUM ATLANTIS DES PLATONBERICHTS")</ref>
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Damit hat man sich zielführend eine 'Goldene Brücke' gebaut, über die der Leser geradewegs zum nordisch-bronzezeitlichen Atlantis-Modell von [[Jürgen Spanuth]] wobei suggeriert wird: "''So ist heute das von Platon beschriebene Atlantis von weiten Kreisen der Atlantisforschung'' [sic!; bb] ''wissenschaftlich solide unterbaut zweifellos als die nordisch-megalithische Hochkultur der Bronzezeit identifiziert, deren ursprüngliche Heimat im mittel-nord-westeuropäischen Raum, genau im Herkunftsgebiet der germanischen Völker, lokalisiert werden kann.''"
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Genauer gesagt handelt es sich bei der hier um einen [[Ario-Atlantismus]] unter anderen Vorzeichen, denn der "Rassebegriff" im biologistischen Sinn spielt für die Verfechter dieser Variante des rechtsextremen [[Atlantismus]] keine Rolle. <ref>Anmerkung: So wird man im REICHSBRIEF NR. 7 vergeblich nach dem auf eine spezifische "[[Rasse]]" bezogenen Terminus 'Arier' suchen, und statt eines 'klassischen' Antisemitismus wird dort ein dezidierter Anti-Judaismus betrieben. Zitat: "''Man muß immer wieder darauf hinweisen, daß es eine jüdische Rasse ebenso wenig gibt wie eine katholische Rasse. Das Judesein ist einfach nur eine Geisteshaltung und Weltanschauung – und zwar eine sehr menschenverachtende und primitive. Ebenso gibt es auch kein jüdisches Volk, wohl aber ein hebräisches Volk, doch die Hebräer machen gerade mal 5% der Juden aus.''" (Quelle: ebd., S. 20)</ref> Vielmehr wird hier "''deutschen''", "''nordischen''", oder auch "''nordisch-germanischen''" spirituellen "''Geistigkeit''" einem "''jüdisch-freimaurerischen''", materialistischen Ungeist gegenübergestellt.
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Dabei greifen die Macher des REICHSBRIEF NR. 7 freilich ganz ungeniert auch auf Grund-Elemente der NS-Esoterik zurück, wie sie im Dritten Reich z.B. von "Himmlers Rasputin", [http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Maria_Wiligut Karl Maria Wiligut], und nach 1945 von [http://de.wikipedia.org/wiki/Miguel_Serrano Miguel Serrano] propagiert wurden, nämlich zu aller erst die Vorstellung eines "nordischen", nicht-jüdischen Christus, dessen Heilslehren posthum durch einen judaistischen "Paulinismus" <ref>Anmerkung: "Paulinismus" definiert man dort folgendermaßen: "''Der Paulinismus ist die satanische Heuchel-Religion, die sich seit fast zweitausend Jahren als Christentum ausgibt, aber im Prinzip nichts anderes als ein Judentum für Nichtjuden ist – oft auch als Judentum für die Doofen bezeichnet –, welche soviel Elend und Kulturzerstörung über Europa und besonders über das deutsche Volk gebracht hat und einen Großteil der Menschheit bis heute in geistiger Ohnmacht gefangen hält''." (Quelle: ebd., S. 71)</ref> korrumpiert worden seien: "''Die von nordischem Idealismus geprägte ursprüngliche Lehre Jesu wurde nach dessen Weggang aus Palästina von dem Juden Saul [Paulus] und seinen sadduzäischen Hintermännern in schicksalhafter Weise völlig verfälscht und dann für die Interessen des Judentums dienstbar gemacht. Darüber hinaus wissen wir heute, daß Jesus der Nazarener, der weise spirituelle Meister und Wanderphilosoph aus Galiläa, ganz gewiß kein Hebräer und schon gar kein Jude gewesen ist, sondern ein Mensch nordisch-germanischer Abstammung war''"
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In der Tat richten sich die so genannten Reichsbriefe auch keineswegs an die klassische faschistoide Klientel der 'Hakenkreuzler' und 'Sieg Heil!'-Ariertümler, und auch in der hier besprochenen "Nr. 7" heißt es ganz unzweideutig: "''Hierbei gilt es zu erkennen, daß es der falsche Weg ist, allein im (bescheiden kleinen) Lager der patriotischen Szenen Anhänger zu gewinnen, und es sich schon gar nicht als fruchtbar erweist, auf die sogenannte rechte Szene zu setzen, sondern daß das Reichskonzept so eine große Ausstrahlungskraft und Faszination besitzen muß, daß sich davon auch viele Tausend und schließlich auch Millionen von Deutschen positiv angesprochen fühlen, die sich bisher den deutschen Patriotenkreisen noch gar nicht zugehörig sahen – ja, dadurch erst zu engagierten Freiheitskämpfern und deutschen Patrioten werden!''" S. 68
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"''Unzweifelhaft wird dadurch nun ersichtlich, daß die Geschichte Ur-Europas und ganz besonders Ur-Deutschlands die Geschichte von Atlantis ist, daß die deutsche Geistigkeit ihre Wurzeln in der atlantischen Kultur und Religion hat und sich Bedeutung, Aufgabe und Bestimmung Deutschlands und des Deutschtums schon aus Europas Vorgeschichte ableiten lassen! – was bislang umstrittener Mythos war, wird nun eine wissenschaftlich belegte Realität!''" S. 4
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(5) '''Bildarchiv Atlantisforschung.de'''
 
(5) '''Bildarchiv Atlantisforschung.de'''
  
(6) [http://7err.de/wwn/DEUTSCHES/REICH/2007/daten/Reichsbrief7-290907.pdf Reichsbrief Nr. 7 - Neue Gemeinschaft von Philosophen] (PDF-Datei, MB)
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(6) '''Reichsbrief Nr. 7 - Neue Gemeinschaft von Philosophen''', in der Version nach: http://7err.de/wwn/DEUTSCHES/REICH/2007/daten/Reichsbrief7-290907.pdf (nicht mehr online)
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(7) [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia - Die freie Enzyklopädie], unter: [http://de.wikipedia.org/wiki/Gustaf_Kossinna Gustaf Kossinna]
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Version vom 28. September 2010, 23:58 Uhr

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Ario-Atlantismus im populär- und grenzwissenschaftlichen Gewand

Abb. 1 Eine Graphik der Atlantis-Lokalisierung bei Helgoland nach Jürgen Spanuth. Obwohl sich in seinem Werk keineswegs ario-atlantistische, rassistische oder national-chauvinistische Tendenzen finden lassen, wurde es im gesamten Spektrum der politischen 'Rechten' begeisterte aufgenommen und instrumentalisiert.

(red) Neben den zuvor beschriebenen ario-atlantistischen Aktivitäten mit einem betont 'quasi-religiösen' und 'esoterischen' Charakter hat sich zudem eine zweite, 'exoterisch' orientierte Variante arier- und deutschtümelnder Adaption des Atlantis-Komplexes etabliert, die sich (populär-)wissenschaftlich, ja betont "grenzwissenschaftlich", gibt und offenbar ein anderes 'Publikum' ansprechen will.

Als integratives Element ist in diesem Zusammenhang zunächst das (durchaus als atlantologisch und NICHT als atlantistisch zu bewertende) Werk Jürgen Spanuths zu nennen, der mit seinen Arbeiten zu einem putativen, nordeuropäischen Atlantis der Bronzezeit durchgängig von praktisch allen Teilen des 'rechten' und 'ultrarechten' Spektrums - bis hin zur offen nationalsozialistisch agierenden Szene - politisch-weltanschaulich instrumentalisiert wurde - und weiterhin wird.

Obwohl der zwischen 1933 und 1945 durchaus politisch vorbelastete [1] 'Atlantis-Pastor' - um es einmal mehr zu betonen - in seinen alternativ-prähistorischen Arbeiten ab 1949 keineswegs dezidiert ario-atlantistisches, rassistisches oder antisemitisches Gedankengut verbreitet hat, stellte er offenbar von Anfang der bundesrepublikanischen Ära an eine Integrationsfigur für 'Alte' und 'Neue Rechte' jedweder Couleur dar.

Neben der Tatsache, dass sein "nordisches Atlantis" den Wunschvorstellungen des Ario-Atlantismus bestens entspricht (seine Atlantis-Lokalisierung - die Metropolis der Atlanter soll sich auf Helgoland befunden haben - wurde bereits zur Zeit der 'Weimarer Republik' und im 'Dritten Reich' durch einschlägige Autoren lanciert [2]), dürften vor allem zwei Faktoren gewesen sein:

1) Spanuth selbst zeigte nicht die geringste politische Erkenntnisfähigkeit, war zu keinerlei selbstkritischer Reflektion in Bezug auf die Rolle, die er selbst während der NS-Diktatur gespielt hatte, bereit oder in der Lage, und genoss es offenbar, hofiert zu werden - ganz gleich von wem. Als Scientist, der sich nach Anerkennung in der 'Welt der Wissenschaft' sehnte und unter der gehässigen Ablehnung litt, die ihm weite Teile der scientific community entgegen brachten, war er insbesondere 'anfällig' für Belobigungen von Fachwissenschaftlern mit akademischen Graden, die er sammelte wie Jagdtrophäen. Es wird kaum jemand verwundern, dass die betreffenden Doktoren und Professoren nicht selten eine 'braune' Vergangenheit hatten. [3]

2) Vice versa machte ihn die - an die unsägliche 'Velikovsky Affaire' erinnernde - 'Schlammschlacht', die von einigen Schulwissenschaftlern um den Kieler Geologen Karl Gripp gegen Spanuth losgetreten und angeheizt wurde, sowohl in den Augen 'Alter' als auch 'Neuer Rechter' zu einer Art 'Märtyrer', einem Vorbild, an dem sie sich orientieren konnten.

Abb. 2 In der Holocaust-Leugner-Postille VffG (4/2004) wurde Jürgen Spanuth quasi zu einem 'Märtyrer' deutscher Geschichtsforschung hoch stilisiert.

Enervierend genug, lieferte - und liefert noch heute - eine, an political und scientific correctness orientierte, ideologische "Pseudokritik" an Spanuth den Rechten Argumente, die bei oberflächlicher Betrachtung durchaus legitim wirken und weitgehend sogar in Einklang mit den Fakten stehen. So beschwerte sich etwa Rudolf Czeppan - ein langjähriger persönlicher Freund des 'Atlantis-Pastors' über die "Verunglimpfung" Spanuths im Internet: "Auf 60 Seiten eines Internet-Artikels untersucht ein Franz Wegener vom Kulturförderverein Ruhrgebiet das >atlantidische Weltbild< als Mythos, wie ihn Lanz von Liebenfels, Guido von List, Rudolf von Gorsleben und Herman Wirth auffaßten und wie er weiter seine Rolle spielte bei Alfred Rosenberg und Heinrich Himmler bis hin zur europäischen Rechten und zu deutschen Neo-Nazis, wobei auch der Name Jürgen Spanuth aufscheint!

Und zwar erwähnt Spanuth Tauchuntersuchungen, die die Deutsche Kriegsmarine im Auftrag der SS-Organisation >Ahnenerbe< 1943 bei Helgoland durchgeführt hat, worüber der Vorgeschichtler Peter Wiepert einen Bericht schrieb, in dem er Ruinen am Meeresgrund beschreibt, die Spanuth dann in den Jahren 1953 bis 1961 selbst aufgesucht und dokumentiert hat. Mit solchen unterschwelligen politisch-ideologischen Zuordnungen Zuordnungen des Internet-Artikels haben die Arbeiten Spanuths allein den Namen Atlantis gemeinsam." [4]

Unbefangene LeserInnen, die Franz Wegeners zwischenzeitlich erschienenes Buch "Das atlantidische Weltbild. Nationalsozialismus und Neue Rechte auf der Suche nach der versunkenen Atlantis" kritisch gelesen haben, könnten nun angesichts der Tatsache, dass die Spanuth´sche Atlantisforschung in der Tat nicht mit den ario-atlantistischen Ergüssen 'in einen Topf zu werfen' ist, wie Wegener dies zumindest unterschwellig suggeriert, vorschnell der oben zitierten Kritik beipflichten. Allerdings sollte man, bevor man dies erwägt, nicht versäumen, sich auch darüber zu informieren, wer eigentlich Rudolf Czeppan war, und um was für eine Sorte Zeitschrift es sich bei besagten "Vierteljahreshefte[n] für freie Geschichtsforschung" [5] handelt!

Höchst aufschlussreich ist hierzu, was wir über den, am 20. September 2003 verstorbenen [6], Autor des besagten Artikels und über die "VffG" in einem Posting bei Archäologie ONLINE aus dem Jahr 2004 erfahren: "Rudolf Czeppan war u.a. Referent bei der völkischen-rechtextremen Organisation >Armanen-Orden< [...], den >Kärntner Kulturtagen< und auf der 34. >Politischen Akademie< der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP).

Nach der Einschätzung des >Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes< (DÖW) in Wien liegt der Schwerpunkt der AFP >auf ideologisch-kultureller Arbeit mit ausgesprochen rechtsextremer Tendenz<. Die Mitglieder der Organisation, die formalrechtlich den Parteienstatus besitzt, kommen aus SS-Veteranenverbänden, zählen zu dem Kreis der rechtsterroristischen >Südtirol-Bumser<, der NDP und der durch inzwischen durch Verbot aufgelösten VAPO. [...] [7] Ing. Rudolf Czeppan, führender Aktivist in Otto Scrinzis Österreichischem Kulturwerk, Aula-Autor und Referent bei der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP), gibt sich als begeisterter Leser der >revisionistischen< Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung zu erkennen. In einem Leserbrief wünscht er dieser >hervorragende(n) Zeitschrift< das Beste und übermittelt ihr >freundliche Kärntnergrüße< (3-4/2000).

Abb. 3 Der argentinische Nazi-Okkultist und Holocaust-Leugner Miguel Serrano bezog sich in "Adolf Hitler - Der letzte Avatar" auf Gespräche mit Spanuth und auf dessen Arbeiten.

Der Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen beschreibt die Vierteljahreshefte in seinem Zwischenbericht 1998 als >pseudowissenschaftlich aufgemachte Publikation<, in welcher >vornehmlich der Völkermord an den europäischen Juden geleugnet und deutsche Kriegsverbrechen relativiert< werden. Die belgische Stiftung Vrij Historisch Onderzoek (VHO), welche als Herausgeberin der Vierteljahreshefte fungiert, wurde wiederholt Ziel polizeilicher Hausdurchsuchungen. Die deutsche Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften setzte bereits mehrere Ausgaben der Vierteljahreshefte auf den Index. Auch Herausgeber Germar Rudolf [...] kam wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt: 1995 wurde er wegen >Aufstachelung zum Rassenhass< und Holocaust-Leugnung in Stuttgart zu einer 14-monatigen Haftstrafe verurteilt. Einem neuerlichen Prozess entzog sich Rudolf, der sich auch Scheerer nennt und unter dem Pseudonym Ernst Gauss in Erscheinung tritt, 1996 durch Flucht ins Ausland. Mindestens einmal veröffentliche Czeppan in der >Nordischen Zeitung - Stimme des Artglaubens<". [8]

Wohlwollend-kritische Erwähnung fanden J. Spanuth und seine Arbeiten übrigens - ebenso wie die des Herman Wirth - auch bei dem chilenischen Holocaust-Leugner und Nazi-Okkultisten Miguel Serrano (1917-2009), dem Propagandisten des "Esoterischen Hitlerismus", der 1983 in "Adolf Hitler, el Ultimo Avatara" (Abb. 3) - einem Buch, in dem er sich u.a. ausgiebig der ariozentrischen Adaption des Themas 'Atlantis' widmet - auch auf Spanuth verweist. Vor dem Hintergrund von Serranos abstruser, geradezu schwindelerregend wahnhafter Ideenwelt lässt sich sein Interesse an Spanuths rationaler und bisweilen 'staubtrockener' Forschung zunächst schwer nachvollziehen. Diese Verbindung kommt letztlich über das Interesse des chilenischen Nazi-Okkultisten an der Insel Helgoland zustande, die er für einen Überrest des irdischen Hyperborea hält.

So schreibt M. Serrano: "Helgoland oder Heil-Land, Erlöstes Land, Heiliges Land, eine kleine Insel in der Nordsee, war bis zum Mittelalter eine Felsenkuppe, auf der magische Hochzeiten veranstaltet wurden. Dort vermählte sich Forsite. Die friesischen Götter gaben den Segen und führten den Vorsitz bei den hyperboreischen, tantrischen Hochzeiten. Darum haben englische Flieger noch nach Beendigung des Krieges diesen heiligen Felsen weiter bombardiert, der nun voller Krater und Wunden ist. Der jüdische Haß auf alles Hyperboreische, auf die Sage und auf die nordischen Erinnerungen, verzeiht nichts. [...] Diesen Felsen habe ich auch besucht, diesen noch verbliebenen Rest von Hyperborea und dort habe ich die Magische Hochzeit mit meiner göttlichen Walküre vollzogen, die mich seit Walhalla, seit dem Morgenstern begleitet." [9]

Obwohl Serrano auf ein persönliches Gespräch mit J. Spanuth verweist [10], er also offenbar Gelegenheit hatte, sich aus erster Hand zu informieren, ist seine Rezeption der Arbeiten des 'Atlantis-Pastors' - vorsichtig formuliert - reichlich konfus. So heißt es bei ihm etwa: "In der nord-polaren Zone, in einem heute verschwundenen Kontinent mit einem gleichmäßigen Klima, einer milden Sonne, taucht das irdische Hyperborea auf. Laut Jürgen Spanuth befindet sich dort das platonische Atlantis, regiert von Zwillings-Königen, die verschwanden, als der Komet, der in der griechischen Mythologie Phaeton gewesen ist, sich auf gefährliche Weise der Erde nähert. Heute nennen sie i[h]n Halley." [11]

Abb. 4 Bei M. Serrano müssen sowohl frühe Atlantis-Autoren wie der spanische Seefahrer Pedro Sarmiento de Gamboa (Bild) als auch moderne Atlantisforscher wie Adolf Schulten oder Jürgen Spanuth dafür herhalten, seinen höchst abstrusen Phantasmen von arischen "Herrenmenschen" und "Sklavenrassen" auf Atlantis einen Anschein von Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Zumindest in der ersten Hälfte dieser Aussage verwechselt Serrano offenbar Spanuths und Wirths Aussagen, während er an anderer Stelle durchaus zutreffend feststellt: "Er [Spanuth] behauptet, daß es kein Atlantis im südlichen Atlantik gegeben hat, daß Atlantis Hyperborea [12] war und daß die Berechnungen Platons, die Daten, die er aufzeichnete, nach einem Mondkalender berücksichtigt werden müßten und gab für die Endzerstörung, kurz nach dem Tode des Pharao Ramses II., das XIII. Jahrhundert v. Chr. an." [13]

Fast genüsslich weist Miguel Serrano auf die völlig unterschiedlichen Kernauffassungen und Ergebnisse einer - mehr oder weniger - empirisch-rational orientierten Atlantisforschung hin und erklärt: "Inwieweit die Wissenschaftler sich widersprechen, kann man daraus ersehen, daß Spanuth Wirths Atlantis im Atlantik, sein 'Ma-Uru', leugnet, und Wirth das 'Atland' Spanuths in der Nordsee. Er sagte mir das persönlich: >In der Arktis ist nichts untergegangen, außer einigen kleinen Inseln<. Doch er hatte die >Chronik der Oera Linda< übersetzt und veröffentlicht, in der das Verschwinden des Polaren Kontinents beschrieben wird. In dieser vermeintlichen Chronik sprachen die Friesen von einer Erde in der Nordsee und nicht im Atlantik." [14]

Dabei wird deutlich, dass die quasiwissenschaftliche (schul-, grenz- oder populär-wissenschaftliche) Beschäftigung mit dem Atlantis-Komplex - selbst dort, wo sie, wie bei Herman Wirth, eindeutig ario-atlantistische Züge aufweist - von Atlanto-Okkultisten wie Serrano gewissermaßen als 'minderwertig' betrachtet wird, der über wisenschaftliche Vorgeschichtsforscher und ihre Arbeit bemerkt: "Alles, was von ihnen behauptet wird, kann unsererseits nicht ernsthaft für gültig angesehen werden. Es entspricht einer exoterischen W e l t a n s c h a u u n g." [15] Trotzdem kommt er nicht umhin, sie immer wieder "ernsthaft" zur Untermauerung seiner 'esoterischen' Behauptungen heran zu ziehen. Und so werden bei Serrano sowohl frühe Atlantida-Exegeten, wie Pedro Sarmiento de Gamboa (Abb. 4), als auch moderne Atlantisforscher wie Adolf Schulten oder Jürgen Spanuth regelrecht 'gefleddert', um einen paranoiden Phantasmen zumindest einen gewissen Anschein von Rationalität und Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Dass es - neben einer instrumentalisierenden Vereinnahmung der Arbeiten Jürgen Spanuths ganz konkrete Versuche gab, über das Spektrum politisch eindeutig zu verortender AutorInnen hinaus auch Einfluss auf die konventionelle und deviante Vergangenheitsforschung außerhalb der 'rechten Szene' zu nehmen und dort quasi 'Terrain zu gewinnen', zeigt das Beispiel "Trojaburg", einer, im rechtsextremen Forsite-Verlag erscheinenden "Zeitschrift für europäische Frühgeschichte & Mythologie".

Abb. 5 Die zweite Ausgabe des Magazins 'Trojaburg' mit dem thematischen Schwerpunkt 'Atlantis' sollte augenscheinlich nicht zuletzt auch Menschen außerhalb des typischen 'rechten Spektrums' ansprechen.

So postete "FT" (vermutl. Dennis H. Krüger), der Herausgeber von "Trojaburg", deren erste Ausgabe kurz zuvor erschienen war, im Juni 2005 im Forum der schulwissenschaftlich orientierten Webseiten Archäologie ONLINE, in der er "Autoren für Beiträge" suchte, "die innerhalb der Zeitschrift veröffentlicht werden können. Das Konzept der Zeitschrift beruht darauf, der interessierten Öffentlichkeit neue und wenig bekannte Thesen zur lange vernachlässigten Frühgeschichte unserer Breitengrade in Form einer günstig zu erhaltenden Zeitschrift anzubieten. Dadurch sollen zum einen, Informationen und Anreize zur Vertiefung bestimmter Themen auch dem finanziell weniger betuchten angeboten und zugleich Autoren, Privatforschern aber auch akademischen Forschern die Möglichkeit gegeben werden, Ihre Thesen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Für unsere letzte Ausgabe konnten wir bereits eine Reihe hochkarätiger Autoren gewinnen, um nun jedoch das Niveau zu halten und zugleich ein größeres Spektrum abzudecken, suchen wir noch Autoren, die >seriöse< Forschungen zur europäischen Frühgeschichte betreiben (oder selbst eine Schrift veröffentlicht haben) und vielleicht Interesse an einer Veröffentlichung ihrer Thesen in einer Printzeitschrift haben. Die nächste Ausgabe, die Ende Juli erscheint, wird sich mit dem Schwerpunkt - Thema >Atlantis - Ansätze einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung< befassen.Daneben werden Beiträge zur Thematik megalithzeilicher Sternbildprojektionen auf dem Boden Westfalens (>Der Himmel unter uns?<) sowie ein Überblick über den Stand der Externsteinforschung enthalten sein..." [16]

Tatsächlich gelang es den Machern dieser Zeitschrift mit der oben erwähnten 'Atlantis-Ausgabe' (Trojaburg 2/2005) (Abb. 4) eine, insbesondere was ario-atlantistische Tendenzen angeht, zunächst völlig unverdächtige Publikation vorzulegen, in der neben Texten des Herausgebers (D. Krüger) und von dem, im Verfassungsschutzbericht 1998 als rechtsextrem eingestuften "Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur" publizierten, aber allgemein weitgehend unbekannt gebliebenen, Otto Klaus Schmich (1931-2008), rein atlantologische Aufsätze von 'Neo-Spanuthianern' wie Dr. H.W. Rathjen und Günter Bischoff auch Materialien von - in keiner Weise als "rechtsextrem" einzuordnenden - Alternativ-Historikern wie Wolfgang K. Haug und Dr. Reinhard Schmoeckel, sowie von Atlantisforschern (Ulrich Hofmann, Christian und Prof. Dr. Siegfried G. Schoppe), zu finden sind, die ebenfalls keine irgendwie geartete Affinität zum Rechtsextremismus aufweisen. [17]

Jedenfalls ist diese "Trojaburg"-Ausgabe - die für unbefangene LeserInnen keineswegs per se als "Werbe-Produkt" aus dem Lager des politisch 'rechten Randes' zu erkennen ist und sich offenbar auch entsprechend gut vermarkten lässt [18] - ein deutlicher Hinweis darauf, dass es im rechtsextremen Spektrum erkennbare Bestrebungen gibt, auch im Bereich grenzwissenschaftlicher, alternativer bzw. devianter Vor- und Frühgeschichtsforschung Einfluss zu nehmen und zu gewinnen. Dass dies bisweilen auch ohne 'Tarnkappe', in Form unverblümter NS-Propaganda geschieht, soll das folgende Beispiel zeigen.


Reichsbrief 7 Kopf.jpg
Abb. 6 Der Kopf des offen nationalsozialistischen "REICHSBRIEF NR. 7 - ALLEIN DIE WAHRHEIT FÜHRT ZUR FREIHEIT", dessen Inhalt beispielhaft für die Vereinnahmung und Instrumentalisierung grenzwissenschaftlicher Ansätze und Aussagen alternativer, schulwissenschafts-kritischer Vergangenheitsforschung durch 'ultra-rechte' Kreise ist.

In dieser, von einer klandestin [19] arbeitenden Gruppierung namens "NEUE GEMEINSCHAFT VON PHILOSOPHEN" herausgegebenen und eindeutig als rechtsextremistisch einzuordnenden, Publikation geht es, wie es dort heißt, darum, "im Kern darum, die essentiellen Grundlagen deutscher Geschichte, Geistigkeit und Kultur herauszuarbeiten, damit im Hinblick auf die bevorstehende Reichsversammlung (voraussichtlich im Mai 2009) nun endlich eine tragfähige und alle wesentlichen Bereiche umfassende Erkenntnisgrundlage vorhanden ist, auf der das Deutsche Reich nachhaltig gegründet werden kann. Dafür haben wir in diesen REICHSBRIEF unter anderem auch den vorgeschichtlichen Ursprung und die geistigen Fundamente der deutschen Kultur und des ureuropäischen Religionsverständnisses tiefergehend beleuchtet sowie auch einige Erkenntnis-Essenzen aus unseren bisherigen Schriften in überarbeiteter und leichtverständlicher Form in den Gesamtzusammenhang eingearbeitet." [20]

Dabei werden, wie es auch in der - per se alles andere als ideologisch motivierten - grenzwissenschaftlich-devianten Erd-, Menschheits- und Zivilisations-Geschichtsforschung üblich ist, die Bereiche "Erdgeschichts-, Eiszeit-, Evolutions-, Vorgeschichtsforschung, Geologie, Geophysik, Archäologie, Astronomie, Sagen-, Mythen- und Bewußtseinsforschung usw." [21] in ein polydisziplinär strukturiertes Modell einbezogen, das freilich ganz eindeutig und ausschließlich zur argumentativen Untermauerung eines antijüdisch-rechtsextremistischen Weltbildes [22] dienen soll, indem es "die dogmatischen Lehrgebäude und das primitive Menschen- und Weltbild der etablierten, vom materialistischen westlichen Geist geprägten und von jüdisch-angloamerikanischen Lobbyinteressen beherrschten Wissenschaft völlig auf den Kopf" [23] stellt.

Abb. 7 Zu den 'Vorbildern' der mehr als obskuren "Urgeschichts-Forschung" a la 'Reichsbrief Nr. 7' gehört auch Gustaf Kossinna (Bild), einer der akademischen Wegbereiter des Nationalsozialismus.

Vielsagend ist bereits eine im Vorwort ("WORUM ES IN DIESEM REICHSBRIEF GEHT") dieser Publikation zu findende Auflistung von 'Vorbildern' dieser Form brauner "Alternativ"-Prähistorik: "Aufbauend auf großartigen Arbeiten zur Vorgeschichte Alteuropas (von Gustaf Kossinna, Wilhelm Teudt, Herman Wirth, Willy Pastor, Heinrich Pudor, Jürgen Spanuth, Walter Machalett, Barry Fell, Jacques de Mathieu, Jean Deruelle, Gert Meier u.a.) soll dieser REICHSBRIEF NR. 7 dazu beizutragen, den Deutschen – dem Volk mit REICHSBRIEF NR. 7 NEUE GEMEINSCHAFT VON PHILOSOPHEN der geheimnisvollsten und großartigsten Vergangenheit überhaupt – endlich die Geschichte und damit die geistig-kulturelle Identität zurückzugeben, die man ihnen gestohlen hat." [24]

Bei genauerem Hinsehen wird aber auch schon hier deutlich, dass im Einzelnen auch alternative Forscher-Persönlichkeiten vereinnahmt werden, die kaum (J. Deruelle) oder keineswewegs (Barry Fell) in Bezug zu den ideologisch-politischen Motiven und Zielen dieser Publikation und ihrer Macher zu bringen sind. Diese Tendenz zur Vereinnahmung von 'Nicht-Patrioten' wird auch im weiteren erkennbar, wenn etwa Fred Hoyle (S. 79), Bruno Vollmert (S. 79/80) und Hans-Joachim Zillmer (S. 82/83) als Kronzeugen zur Widerlegung der darwinistisch-materialistischen Evolutionstheorie herangezogen werden.

Neben der - aus grenzwissenschaftlichem Blickwinkel ebenso berechtigten wie notwendigen - Kritik der Evolotionslehre in ihrer heutigen, simplistisch-materialistischen Form eines ideologischen Darwinismus werden im REICHSBRIEF Nr. 7 auch fast alle anderen Kernthemen alternativer bzw. devianter Erd-, Menschheits- und Zivilisations-Geschichtsforschung aufgegriffen und im Sinne der Ideologie seiner Macher instrumentalisiert. Dies umfasst die katastrophistische Biologie (insbesondere Anthropologie) und Geologie und Diffusionismus ebenso wie eine Kritik der 'Eiszeitlehre' und der derzeitig genutzten "wissenschaftlichen" Datierungsmethoden, während dagegen mit einer quasi primhistorischen Begründung die Vorstellungen der "Chronologie-Revisionisten" harsch zurückgewiesen werden. [25]

Praktisch sämtliche "GRUNDLEGENDE PRÄMISSEN ZUR EVOLUTIONS-, ERD- UND VORGESCHICHTSFORSCHUNG", die dort in einem separaten Artikel (S. 88-90) aufgeführt werden, stammen faktisch aus dem Bereich weltanschaulich neutraler, grenzwissenschaftlicher bzw. alternativer bzw. devianter Vergangenheitsforschung und können, aus dem Kontext der Publikation herausgelöst, in der sie erschienen sind, allenfalls aus Sicht der universitären Orthodoxie und des organisierten Pseudo-Skeptikertums einen 'Stein des Anstoßes' darstellen. Unerfreulich genug, dass diese Vereinnahmung grenzwissenschaftlichen Gedankengutes durch Rechtsextremisten 'Wasser auf die Mühlen' derjenigen dastellen dürfte, die ohnehin bemüht sind, derartige Forschungen zu Unrecht in die 'rechte Ecke' zu stellen, was traditionell insbesondere auch den Bereich der Beschäftigung mit dem Atlantis-Problem betrifft.

Abb. 8 Praktisch sämtliche Aspekte und Bereiche devianter bzw. grenzwissenschaftlicher Vergangenheitsforschung werden im REICHSBRIEF NR. 7 ideologisch instrumentalisiert.

Was diesen, seitenmäßig umfangreichen und redaktionell besonders hervorgehobenen, Aspekt des REICHSBRIEF NR. 7 angeht, so präsentiert sich die dortige Argumentation höchst widersprüchlich. So gibt man sich seitens der atlantophilen "Patrioten" zunächst höchst "schulwissenschaftlich" und mainstream-geologisch, um die offenbar lästige Vorstellung eines "Atlantis im Atlantik" zu eliminieren: "Eine lange vorherrschende Meinung war es, Atlantis auf den Azoren im Atlantik zu lokalisieren. Die Lage von Atlantis im Bereich der Azoren ist aber schon deshalb nicht haltbar, weil dort niemals, wie verschiedene geologische Untersuchungen ausreichend belegen, eine größere Insel existiert haben kann oder untergegangen ist – und entgegen einiger irriger Behauptungen auch niemals irgendwelche Spuren einer älteren Zivilisation gefunden wurden." [26] Ähnlich 'gründlich' werden auch sämtliche mediterranen Atlantis-Lokalisierungen in einem Satz beiseite gewischt.

Zudem heißt es - im krassen Gegensatz zu den primhistorischen Ansätzen im einleitenden Kapitel zur Urgeschichtsforschung (s. o.) - zur chronologischen Lokalisierung von Atlantis: "Darüber Spekulationen anzustellen, wie die kulturellen Verhältnisse auf der Erde vor dem Ende der letzten >Eiszeit<, also in der Zeit vor 12.500 v.Chr. ausgeschaut haben, ist müßig, damit bewegt man sich allein im Bereich des Glaubens bzw. wirklichkeitsferner Spekulationen, die nur Verwirrung stiften, der Erkenntnisfindung in der Sache aber in keiner Hinsicht dienen." [27]

Damit hat man sich zielführend eine 'Goldene Brücke' gebaut, über die der Leser geradewegs zum nordisch-bronzezeitlichen Atlantis-Modell von Jürgen Spanuth wobei suggeriert wird: "So ist heute das von Platon beschriebene Atlantis von weiten Kreisen der Atlantisforschung [sic!; bb] wissenschaftlich solide unterbaut zweifellos als die nordisch-megalithische Hochkultur der Bronzezeit identifiziert, deren ursprüngliche Heimat im mittel-nord-westeuropäischen Raum, genau im Herkunftsgebiet der germanischen Völker, lokalisiert werden kann."





Genauer gesagt handelt es sich bei der hier um einen Ario-Atlantismus unter anderen Vorzeichen, denn der "Rassebegriff" im biologistischen Sinn spielt für die Verfechter dieser Variante des rechtsextremen Atlantismus keine Rolle. [28] Vielmehr wird hier "deutschen", "nordischen", oder auch "nordisch-germanischen" spirituellen "Geistigkeit" einem "jüdisch-freimaurerischen", materialistischen Ungeist gegenübergestellt.

Dabei greifen die Macher des REICHSBRIEF NR. 7 freilich ganz ungeniert auch auf Grund-Elemente der NS-Esoterik zurück, wie sie im Dritten Reich z.B. von "Himmlers Rasputin", Karl Maria Wiligut, und nach 1945 von Miguel Serrano propagiert wurden, nämlich zu aller erst die Vorstellung eines "nordischen", nicht-jüdischen Christus, dessen Heilslehren posthum durch einen judaistischen "Paulinismus" [29] korrumpiert worden seien: "Die von nordischem Idealismus geprägte ursprüngliche Lehre Jesu wurde nach dessen Weggang aus Palästina von dem Juden Saul [Paulus] und seinen sadduzäischen Hintermännern in schicksalhafter Weise völlig verfälscht und dann für die Interessen des Judentums dienstbar gemacht. Darüber hinaus wissen wir heute, daß Jesus der Nazarener, der weise spirituelle Meister und Wanderphilosoph aus Galiläa, ganz gewiß kein Hebräer und schon gar kein Jude gewesen ist, sondern ein Mensch nordisch-germanischer Abstammung war"


In der Tat richten sich die so genannten Reichsbriefe auch keineswegs an die klassische faschistoide Klientel der 'Hakenkreuzler' und 'Sieg Heil!'-Ariertümler, und auch in der hier besprochenen "Nr. 7" heißt es ganz unzweideutig: "Hierbei gilt es zu erkennen, daß es der falsche Weg ist, allein im (bescheiden kleinen) Lager der patriotischen Szenen Anhänger zu gewinnen, und es sich schon gar nicht als fruchtbar erweist, auf die sogenannte rechte Szene zu setzen, sondern daß das Reichskonzept so eine große Ausstrahlungskraft und Faszination besitzen muß, daß sich davon auch viele Tausend und schließlich auch Millionen von Deutschen positiv angesprochen fühlen, die sich bisher den deutschen Patriotenkreisen noch gar nicht zugehörig sahen – ja, dadurch erst zu engagierten Freiheitskämpfern und deutschen Patrioten werden!" S. 68


"Unzweifelhaft wird dadurch nun ersichtlich, daß die Geschichte Ur-Europas und ganz besonders Ur-Deutschlands die Geschichte von Atlantis ist, daß die deutsche Geistigkeit ihre Wurzeln in der atlantischen Kultur und Religion hat und sich Bedeutung, Aufgabe und Bestimmung Deutschlands und des Deutschtums schon aus Europas Vorgeschichte ableiten lassen! – was bislang umstrittener Mythos war, wird nun eine wissenschaftlich belegte Realität!" S. 4



http://www.reichsbewegung.org/portal/attachments/125_REICHSBRIEF%20NR.%207.pdf

Rudolf John Gorsleben

http://unglaublichkeiten.org/unglaublichkeiten/htmlphp/u0552Atlantis.html

Hoch-Zeit der Meschheit - DAS WELT-GESETZ DER DREI oder ENTSTEHEN - SEIN - VERGEHEN in URSPRACHE - URSCHRIFT - URGLAUBE - Aus den RUNEN geschöpft von Rudolf John Gorsleben

http://unglaublichkeiten.org/unglaublichkeiten/htmlphp/u0098AtlantisEdda.html


Anmerkungen und Quellen

Wichtiger Hinweis: Einzelne Links in diesem Beitrag bzw. bei den Nachweisen zu den darin verarbeiteten Text- und Bild-Quellen führen zu als rechtsextrem einzustufenden Internetseiten. Diese Verlinkungen erfolgen ausschließlich zu Dokumentations- und Studienzwecken! Die Redaktion distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten dieser Seiten (siehe auch: Disclaimer) und stellt einmal mehr fest:

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  1. Siehe dazu: Jürgen Spanuth - Ein streitbarer sowie umstrittener Pastor, die Germanen und Atlantis (red)
  2. Siehe dazu: "J. Spanuth, das SS-Ahnenerbe und die Atlantisforschung vor Helgoland - Vermeintliche Zusammenhänge unter die Lupe genommen" (bb)
  3. Siehe dazu: "Eine "illustre Gesellschaft" - Wer waren die (Fach-)Wissenschaftler, die sich Mitte des 20. Jahrhunderts positiv über J. Spanuths Arbeiten äußerten?"
  4. Quelle: Rudolf Czeppan, "Zur Forschung und Ausgrenzung von Jürgen Spanuth", in: Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung, 2001 - 5. Jahrg. - Heft 4, S. 380
  5. Zu dieser Publikation siehe auch: Patrick Schwarz, "Profil: Die Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung", bei: antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin (apabiz) e.v.
  6. Siehe R. Czeppans, vom "Freundeskreis des Ing. Rudolf Czeppan" weiter online gehaltene, Atlantis-Webseiten
  7. Siehe: DÖW, unter: Neues von ganz rechts - Februar 2001 - "Kärntnergrüße" an Neonazis
  8. Quelle: Krtek, "Atlantis in der Nordsee", Posting vom 16. 06. 2004 [21:44]; in: Archäologie ONLINE; Anmerkung d. V.: Die von Krtek angegebenen Internet-Quellen sind bis auf eine nicht mehr online, weshalb sie hier ausgelassen ([...]) wurden. (bb)
  9. Quelle: Miguel Serrano, "Adolf Hitler - Der Letzte Avatar", Santiago/Chile, 1984 (Deutschsprachige Ausgabe), S. 162-163
  10. Red Anm.: Dazu heißt es bei Serrano: "Meine Aussprache mit Jügen Spanuth fand am 2. September 1979 in seinem Hause an der Nordsee statt. Ein[en] Tag danach war ich bei Herman Wirth." (op.cit., S. 271)
  11. Quelle: ebd., S. 241
  12. Red. Anmerkung: Um Missverständnissen vorzubeugen, sei dazu festgehalten, dass Spanuths (keineswegs arktische, sondern nordeuropäische!) Hyperborea-Lokalisierung weder etwas mit den esoterischen (Alb-)Träumereien à la Serrano & Co., noch mit den quasiwissenschaftlich-ariozentrischen Interpretationen H. Wirths zu tun hat, sondern auf einer archäologisch flankierten, euhemeristisch-mythologischen Analyse beruht. Siehe dazu etwa: Jürgen Spanuth, "Mein Weg nach Atlantis" (1949)
  13. Quelle: ebd., S. 270
  14. Quelle: ebd., S. 272
  15. Quelle: ebd., S. 267
  16. Quelle: FT, "Zeitschrift Frühgeschichte", 26.06.2005, 18:50, bei: Archäologie ONLINE --- Anmerkung: In einem ergänzenden Posting von FT (27.06.2005, 18:12) hieß es dort weiter: "...der Zusammenhang zwischen Trojaburg und europäischer Frühgeschichte besteht in der mythologischen Herkunft; die Trojaburg, das spätere Labyrinth der Theseus- u.a. Sagen, war sinnbildlich die >Falle<, in der die Sonne während der Wintermonate gefangen gehalten wurde.Aus dieser Trojaburgbzw. Labyrinth wurde die Sonne durch kultische Tänze im Frühjahr (zumeist 1. Mai) >befreit< um neu zu erstrahlen - die Aufgabe der eigentlichen Befreiung übernahm mythologisch der >Lichtbringer< - Gott - der spätere Himmelsgott der indogermanischen Völker, der im Laufe der Zeit die Sonne, als weibliches Verehrungsobjekt in ihrer Bedeutung verdrängte. Die Herkunft dieses Mythos ist im Norden Europas zu suchen, wo die Abwesenheit der Sonne in den Wintermonaten und ihre Wiederkehr im Frühling ein einschneidendes Erlebnis darstellte, welches nach einer mythologischen Erklärung suchte.Einige sogenannte Trojaburgen (durch kleine Steine gebildete Labyrinthe)sind noch heute in Skandinavien und Deutschland zu besichtigen. Gleichzeitig steht die Trojaburg aber auch für befestigte, von einem kreisförmigen Ringwall umgebende >Städte<, so wurde der Name Troja für verschiedene Städte in Europa verwandt und erst durch Homer auf die eigentlich Illios bzw. Wilusa benannte Stadt in Kleinasien übertragen. Was den Inhalt unserer Zeitschrift betrifft, sind wir bemüht gewisse wissenschaftliche Standards einzuhalten um uns von zu sehr >esoterisch< ausgerichteten Printmagazinen abzugrenzen und auch für Akademiker bzw. Fachgelehrte interessant zu sein. Dabei bewegt man sich jedoch auf sehr dünnem Eis wenn man einerseits auch die Allgemeinheit ansprechende Artikel bieten, zugleich aber die Fachgelehrten nicht verschrecken will. In unserer 1. Ausgabe hatten wir folgende Themen: Mythos Troja / Troja im Kontext der >indogermanischen< Reichsgründungen / Troja und Trojaburgen / Hünen - ein vergessenes deutsches Stammvolk / Die europäische Großsteinskulpturen - Forschung / Verborgene Geometrie der Nebrascheibe / Eine indoeuropäische Schrift ? / >Modernes< Skaldentum / Die Ura - linda - Chronik / Die neue Sicht der nordeuropäischen Frühgeschichte / Ausstellungen und Termin - Ankündigungen - die nächste Ausgabe wird das Schwerpunktthema Atlantis haben.Besonders willkommmen sind uns immer Beiträge von Privatforschern - diese haben oft bereits ein eigenes Buch verfaßt, welches häufig sehr interessant aber leider kaum bekannt ist (was sich durch die Zeitschrift dann ändern soll), und sich oft sehr akribisch mit frühgeschichtlichen Denkmälern ihrer Umgebung o. ä. befassen."
  17. Anmerkung: Auf den Internetseiten des des Trojaburg. e.V. findet sich unter "Atlantis" ein weitaus kruderer Mix aus eindeutig ariozentrisch-ideologischem, explizit ario-atlantistischem Gedankengut und atlantologischem Material, der auch für Nicht-Fachleute leichter zu durchschauen sein dürfte als die oben erwähnte Trojaburg-Printausgabe.
  18. Anmerkung: Dafür spricht z.B. die Tatsache, dass dieses - anscheinend schnell vergriffene - Heft vom Forsite-Verlag im Jahr 2008 als überarbeitete "Trojaburg Sonderausgabe Atlantis" neu aufgelegt wurde.
  19. Anmerkung: Dazu findet sich in besagter Publikation (S. 2) ein "ALLGEMEINER HINWEIS", der besagt: "Jeder, der Namen, Adressen, Aufenthaltsorte, Telefonnummern o.ä. von Mitgliedern der Neuen Gemeinschaft von Philosophen in irgendeiner Form weitergibt, auch nur andeutungsweise am Telefon nennt, oder sonstwie verräterisch gegen uns tätig wird, macht sich des Hochverrats am deutschen Volk schuldig und wird entsprechend hart bestraft!" (Hervorhebung nach Original)
  20. Quelle: "REICHSBRIEF NR. 7 - ALLEIN DIE WAHRHEIT FÜHRT ZUR FREIHEIT", S. 2 (PDF- Datei, 6,41 MB; Zugriff: 23.09.2010)
  21. Quelle: ebd., S. 3
  22. Anmerkung: So ist dort u.a. von "U$rael", den "jüdisch-freimaurerischen Hintergrundmächte[n]", einer "Verschwörung des Judentums gegen die Völker" sowie den "ultrareichen Clans der jüdischen Hochfinanz, die >Illuminati< die sich hinter der UNO verbergen" die Rede, und es wird konstatiert: "U$rael ist der >Große Satan<, dessen wahre politische und ideologische Macht sich hinter unzähligen politischen und angeblich unpolitischen inter- und transnationalen Organisationen (von der Weltbank über die WHO bis zum Weltkirchenrat und der Theosophischen Gesellschaft, und selbst die >Aktion Mensch<), sowie hinter etlichen internationalen Logen, Geheimgesellschaften und Lobbyisten-Verbänden und vor allem hinter der UNO verbirgt!"
  23. Quelle: ebd.
  24. Quelle: ebd., S. 4,5
  25. Dazu heißt es dort auf Seite 89: "Wir übernehmen auch nicht die heute von vielen unreflektiert nachgeplapperten, konfusen und arrogant-dogmatisch vertretenen Schmalspur- Hypothesen der selbsternannten Chronologierevisionisten (H. Illig, U. Topper, G. Ullrich usw.), die wir für ein fatales Fehldenken halten, das aus Unkenntnis der tatsächlichen Geschichte resultiert und einzig zu Chaos und Desorientierung führt. Nach unseren Erkenntnissen geht sogar schon der Ansatz dieser Zeitrechnungskritiker, welcher darauf hinausläuft, den Zeitrahmen der Kulturgeschichte sowohl vor als auch nach dem Beginn unserer Zeitrechnung zusammenzustreichen, in die völlig falsche Richtung. Denn ihre Argumente für eine Kürzung des Zeitrahmens für die Zeit n.Chr. sind ganz und gar nicht haltbar und für die Zeit v.Chr. sprechen sogar immer mehr wissenschaftliche Beweise eindeutig dafür, daß der bisher etablierte Annahme des Zeitrahmens der Existenz von Hochkulturen nicht verkürzt, sondern um viele Jahrtausende erweitert werden muß!"
  26. Quelle: ebd., S. 93 (Artikel: "DER ERKENNTNISSTAND ZUM ATLANTIS DES PLATONBERICHTS")
  27. Quelle: ebd., S. 92 (Artikel: "DER ERKENNTNISSTAND ZUM ATLANTIS DES PLATONBERICHTS")
  28. Anmerkung: So wird man im REICHSBRIEF NR. 7 vergeblich nach dem auf eine spezifische "Rasse" bezogenen Terminus 'Arier' suchen, und statt eines 'klassischen' Antisemitismus wird dort ein dezidierter Anti-Judaismus betrieben. Zitat: "Man muß immer wieder darauf hinweisen, daß es eine jüdische Rasse ebenso wenig gibt wie eine katholische Rasse. Das Judesein ist einfach nur eine Geisteshaltung und Weltanschauung – und zwar eine sehr menschenverachtende und primitive. Ebenso gibt es auch kein jüdisches Volk, wohl aber ein hebräisches Volk, doch die Hebräer machen gerade mal 5% der Juden aus." (Quelle: ebd., S. 20)
  29. Anmerkung: "Paulinismus" definiert man dort folgendermaßen: "Der Paulinismus ist die satanische Heuchel-Religion, die sich seit fast zweitausend Jahren als Christentum ausgibt, aber im Prinzip nichts anderes als ein Judentum für Nichtjuden ist – oft auch als Judentum für die Doofen bezeichnet –, welche soviel Elend und Kulturzerstörung über Europa und besonders über das deutsche Volk gebracht hat und einen Großteil der Menschheit bis heute in geistiger Ohnmacht gefangen hält." (Quelle: ebd., S. 71)


Bild-Quellen

(1) Jürgen Spanuth, "Atlantis: the Mystery Unravelled", 1956, S. 183, nach: PUNKADIDDLE, unter: Jürgen Spanuth, Atlantis: the Mystery Unravelled (1956) (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)

(2) Patrick Schwarz, "Profil: Die Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung", bei: antifaschistisches pressearchiv und bildungszentrum berlin (apabiz) e.v.

(3) Miguel Serrano, "Adolf Hitler - Der Letzte Avatar", Santiago/Chile, 1984 (bei scribd.com)

(4) Gerardo Rafael Álvarez, "MARTIROLÓGIO DE PEDRO SARMIENTO DE GAMBOA"

(5) Bildarchiv Atlantisforschung.de

(6) Reichsbrief Nr. 7 - Neue Gemeinschaft von Philosophen, in der Version nach: http://7err.de/wwn/DEUTSCHES/REICH/2007/daten/Reichsbrief7-290907.pdf (nicht mehr online)

(7) Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: Gustaf Kossinna





Ariosophie - ein Überblick


http://www.vrilology.org/Atlantis_page.htm


Siehe: Atlantis Ariertum Schoepfer aller Welt - Kulturen (u006)

Hans Wagner und Pierre Briegert, ">Germanische Freunde e.V.< - Rassenwahn und Verschwörungstheorie gemeinnützig?"; aus: Lotta Nr. 14, Herbst 2003, S. 20-21 (PDF-File, 120,94 KB)


http://keltogerman.beepworld.de/atlantis.htm


John R. Reilly, Black Sun: Aryan Cults, Esoteric Nazism and the Politics of Identity - By Nicholas Goodrick-Clarke (Rezension)