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* [[Relikte eines kleinen Atlantis]] '''- Eine unbedeutende Insel birgt Geheimnisse''' ([https://trove.nla.gov.au/newspaper/article/55569660?searchTerm=Atlantis%20discovered&searchLimits=# Morning Bulletin], 1936)
 
 
 
 
  
  

Version vom 21. Januar 2018, 03:20 Uhr

Ein kleiner Exkurs aus alternativ-historischem Blickwinkel

Einführende Bemerkungen

Abb. 1 Die geographische Lage von Honduras in Amerika bzw. auf dem Globus

(red) Das Gebiet des gegenwärtigen Staates Honduras in Mittelamerika (Abb. 1) gehörte in präkolumbischer Zeit zum Siedlungsraum der Maya, die dort seit mindestens 1000 v. Chr. ihre Spuren hinterlassen haben. Allgemein bekannt dürfte wohl die dortige Maya-Metropole Copán sein, deren Ruinen sich im Tal des Río Copán im äußersten Westen des Landes befinden, das seinen modernen Namen übrigens Christoph Kolumbus verdankt. Als er anno 1502, auf seiner letzten Reise über den Atlantik, bei Trujillo - der heutigen Hauptstadt des honduranischen Departamento Colón - erstmals das amerikanische Festland betrat, nannte er das Land "Honduras" (zu Deutsch: "Tiefen"), wobei er auf die große Tiefe des Wassers vor der Karibikküste anspielte. [1]

Was Copán und die anderen Maya-Städte in Honduras sowie in anderen Teilen Zentralamerikas betrifft, so waren sie zwar schon lange vor der Ankunft der modernen Europäer, genauer gesagt seit etwa 900 n.d.Z. unter bis heute ungeklärten Umständen verlassen worden, doch mit der Eroberung des Landes durch die Spanier und deren brutale Unterjochung der dort ansässigen Völkerschaften, z.B. der Chorotega, Lenca Pipil (vermutlich Nachfahren der Tolteken) und Tolupan, wurden mit deren Kulturen auch ihre alten Überlieferungen zur Vorheschichte Mittelamerikas größtenteils ausgelöscht.

Die rätselhafte 'Goldstadt' Hueitapalan

Abb. 2 Die Zeichnung einer ca. 4 m hohen Götterstatue aus Copán (von Frederick Catherwood, 1854)

In Erinnerung blieben allerdings solche sagenhaften Erzählungen, die bei den neuen Herrschern auf besonderes Interesse stießen, deren Brutalität gegenüber den Einheimischen zumeist noch von ihrer Gier nach Gold übertroffen wurde. Ein prägnantes Beispiel dafür ist die legendäre Stadt Hueitapalan, von den Spaniern Ciudad Blanca genannt, die auch unter dem Namen 'Weiße Stadt des Affengottes' bekannt wurde.

Bereits der Conquistador Hernán Cortés, der 1521 die Azteken unterwarf, befasste sich mit dieser, angeblich vor Reichtümern überquellenden Stadt, die er für das sagenhafte El Dorado hielt, und 1544 will Cristobal de Pedraza, Bischof von Honduras, sie sogar aus der Ferne gesehen haben. [2] Doch trotz aller angestrengten Versuche von Schatzjägern und Enthusiasten, Hueitapalan ausfindig zu machen, blieb die 'Weiße Stadt des Affengottes' über Jahrhunderte hinweg ein Mythos. Erst im Jahr 2015 stießen US-amerikanische Wissenschaftler bei Laser-Vermessungen der entlegenen honduranischen Region La Mosquitia auf Anomalien, die sich dann als vom Urwald überwucherte Ruinen einer präkolumbischen Stadt von beträchtlicher Größe herausstellten - einer Stadt, die überraschende Übereinstimmungen mit den Berichten über Hueitapalan aufweist.

Diese Entdeckung löste in Honduras einigen 'Wirbel' aus [3], und obwohl an der Fundstätte keineswegs irgendwelche grandiosen Schätze zu finden waren, gilt das Rätsel der Ciudad Blanca seither als gelöst. Aber wer weiß? Die nach wie vor fast undurchdringlichen, bis heute nur spärlich erkundeten Dschungelgebiete des Landes sind weiterhin für mehr als eine archäologische Überraschung gut, und womöglich warten doch noch einige andere Kandidatinnen für die Lokalisierung von Hueitapalan auf ihre Entdeckung.

Riesen, Siamitl und Kryptiden

Abb. 3 Über Funde der Relikte von Monsterechsen, eines ca. 2,44 m großen menschlichen Riesen und indianische Erzählungen übrer pelzige Höhlenbewoner in Honduras berichtet dieser Zeitungsartikel, der auf einer Meldung der Agentur Associated Press beruht.

Auch in Hinsicht auf die präkolumbischen Riesen der vermeintlich 'Neuen Welt' ist Honduras kein 'unbeschriebenes Blatt'. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang ein auf einer Meldung der Nachrichtenagentur Associated Press basierender Artikel (Abb. 3), der in den frühen 1930er Jahren [4] in der US-Presse erschien. In diesem Bericht von sowohl krypto-anthropologischem als auch krypto-zoologischem Interesse heißt es über eine geplante Expedition der Universität Pennsylvania nach Honduras:

"New Orleans, 4. August - (AP) - Geschichten über fossilierte Überreste riesiger Tiere und acht Fuß [ca. 2,44 m; d.Ü.] großer Menschen in Zentralamerika sowie seltsame einheimische Legenden über deren [einstige] Besitzer haben einen neuen Job für eine wissenschaftliche Südamerika-Expedition geschaffen.

Die westliche Hemisphäre hat [es wohl] versäumt, eigene Beiträge zur Paläo-Anthropologie zu leisten, und als der Direktor des amerikanischen Naturkundemuseums hörte, dass Paul L. Vance, ein Ingenieur und Amateurforscher aus New Orleans, seltsame Skelette in Spanisch Honduras gesehen habe, gab es in wissenschaftlichen Kreisen einiges Aufsehen [orig.: "a flutter". d.Ü.]. Gregory Mason vom Museum der Universität Pennsylvania, Leiter einer Südamerika-Expedition, die für eine Theorie der menschlichen Anfänge nach seltsamen Affen sucht, wurde gebeten, die Berichte zu untersuchen.

Abb. 4 Eine topographische Karte der karibischen Islas de la Bahía (rot markiert) vor der Nordküste von Honduras, wo in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Überreste des atlantischen Inselreichs ausgemacht worden sein sollen.

Vance, der 23 Jahre in den Tropen verbrachte, um nach Bananenplantagen und Eisenbahnrechten Ausschau zu halten. berichtete Mason von seltsamen Dingen. Wie er sagte, habe er in Olauchita, Honduras, am Ufer eines abgelegenen Baches versteinerte Knochen gefunden, die zwischen dreißig und fünfunddreißig Fuß [ca. 9,10 bis 10,67 m; d.Ü,] lang seien. Das >Ding< hatte einen etwa einen Yard [ca. 0,91 m; d.Ü.] langen Schädel, riesige Hinterbeine und kurze Vorderbeine. Die Eingeborenen sagten, es seien die Überreste von >El Abuelo de los Iguanas", des Großvaters der Leguane.

Knöchelknochen mit einer Länge von sechs bis neun Fuß [ca. 1,83 m bis 2.74 m; d.Ü.] wurden im Bett des Rio Colorado gesehen, sagte Vance. Und in einer Höhle auf der Hazienda von Don Mariana Leiva, Ex-Präsident von Spanisch Honduras, in Barbara fand er auf einer Felsenplattform elf normalgroße Skelette, und eines, welches er für das eines etwa acht Fuß [ca. 2,44 m; d.Ü.] großen Mannes hielt. Einheimische flüsterten Legenden über die >Siamitl<, ein seltsames Volk, wollig wie Schafe, [dessen Angehörige] häufig Höhlen aufsuchten." [5]

Honduras und Atlantis

Abb. 5 F.A. Mitchell-Hedges (1882-1959) brachte die honduranischen Bay Islands mit Atlantis in Verbindung.

Nach diesem kurzen Ausflug in die Sphären alter honduranischer Monsterechsen, Riesen und möglicher Verwandter des nordamerikanischen Bigfoot soll abschließend natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass Honduras auch schon mit Platons Atlantis in Verbindung gebracht wurde. Allerdings ging es dabei nicht um das honduranische Festland, sondern um die Islas de la Bahía, oder auf Englisch Bay Islands (Abb. 4), eine karibische Inselkette, die vor der Atlantikküste liegt.

Zunächst war es der amerikanische Journalist Broughton Brandenburg (1876-1963), der die Inseln im Jahr 1909 in einem seiner Artikel [6] als Örtlichkeit von Atlantis vorschlug, wobei er mit rätselhaften Funden in den Gewässern der karibischen Inselgruppe argumentierte und offenbar eine von dort aus erfolgte kulturelle Ausstrahlung nach Amerika annahm.

Weitaus mehr Aufmerksamkeit als Brandenburg zog knapp drei Dekaden später, im Jahr 1936 [7], der britische Forschungsreisende, Amateur-Archäologe und Abenteurer F. A. Mitchell-Hedges (1882-1959) (Abb. 5), der selber mehrere Jahre auf Roatán, einer der Islas de la Bahía lebte und dort sowie auf dem unmittelbar an sie angrenzenden Eiland Santa Helena archäologische Grabungen vornahm. Dabei förderte er zahlreiche Relikte einer "vorsintflutlichen", seiner Meinung nach nicht amerinden Kultur zutage - u.a. mehrere Modelle der Köpfe von Stieren und Kühen, Stempel-Siegel und das Keramikmodells eines Haustiers, welches ein Brandzeichen aufwies [8] - die er mit der Kultur der Atlantier in Verbindung brachte. Da sich auf kleinen Inseln, wie Roatán und Santa Helena, wo er auch auf die Reste einer urtümlichen Stadt von beachtlicher Größe gestoßen sein will [9], keine derart hochstehenden Kulturen entwickeln können, Amerika aber nicht als deren 'Wiege' infrage komme, betrachtete er die Annahme als naheliegend, es habe sich bei diesen Artefakten um Mitbringsel von Überlebenden der Atlantis-Katastrophe gehandelt, die sich beim Untergang ihrer Heimat in das vormalige Hochland der heutigen Bay Islands flüchteten.


Beiträge zu diesem Thema


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia, die freie Enzyklopädie, unter: "Honduras", Abschnitt: "Geschichte" (abgerufen: 18. Januar 2018)
  2. Quelle: Andreas Müller, "Mythos Ciudad Blanca: Haben US-Forscher die sagenumwobene Weiße Stadt im Urwald von Honduras gefunden?", 7. Juni 2012 bei grenz|wissenschaft-aktuell (abgerufen: 19. Januar 2018)
  3. Quelle: Martin Roy, "Wer lebte in der geheimen Dschungelstadt?", 16.01.2016 bei WELT.de (abgerufen: 19. Januar 2018)
  4. Anmerkung: Leider wird in unserer Sekundärquelle zu diesem Artikel - greaterancestors.com - weder der Name der Zeitung, noch der Jahrgang seines Erscheinens angegeben. Allerdings lässt dich die Veröffentlichung vage auf die frühen 1930er Jahre (vermutlich 1932) eingrenzen. In einem weiteren Artikel ("Gibson in Rio") dessen Anfang auf dem betreffenden Zeitungsausschnitt zu sehen ist, heißt es nämlich: "Rio de Janeiro, 4. August - (AP) Der neue amerikanische Botschafter, Hugh Gibson, kam heute gemeinsam mit Mrs. Gibson [hier] an. Er war zuvor der amerikanische Gesandte in Brüssel." Hugh S. Gibson (1883-1954) war vom damaligen (1932 gewählten) Präsidenten Roosevelt zum Gesandten in Brasilien ernannt worden.
  5. Quelle: "Explorer Hunts Fossilized Remains of Huge Animals, 8-foot Men"; nach: Chris L. Lesley, "Honduras Giant animals & 8 foot man", 20. März 2014, bei Greater Ancestors Morld Museum (abgerufen: 19. Januar 2018; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  6. Siehe: Broughton Brandenburg, "The Ancient American Mystery", 30. Juni 1906, in: The Hawaiian Star
  7. Siehe: o.A., "RELICS OF SMALL ATLANTIS - Small Island Yields Secrets", 10. März 1936, in: Morning Bulletin, Rockhampton, Queensland, Australien (online bei TROVE; Recherche: Tony O’Connell, (2015); abgerufen: 20. Januar 2018)
  8. Quelle: wie in Fußnote 7
  9. Quelle: Tony O’Connell, "Honduras", 11. Dezember 2015, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 20. Januar 2018)

Bild-Quellen:

1) TUBS bei Wikimedia Commons, unter: Datei:Honduras on the globe (Americas centered).svg
2) William Maury Morris II (Uploader) bei Wikimedia Commons, unter: File:Stone-Idol--13 feet high Copan.jpg
3) Chris L. Lesley, "Honduras Giant animals & 8 foot man" bei Greater Ancestors Morld Museum
4) M.Minderhoud bei Wikimedia Commons, unter: File:Bay Islands detail.PNG
5) Tony Healey, "CRYSTAL SKULLS" bei tonyhealey.com