Apollo-Objekte (Asteroiden)

Abb. 1 Die Position der Apollo-Asteroiden im Vergleich zu den Umlaufbahnen der inneren Planeten des Sonnensystems (gelb: Sonne, grau: Merkur, schwarz: Venus, blau: Erde, rot: Mars,, grün: Apollo-Asteroiden)

(red) Bei Apollo-Objekten handelt es sich um eine Gruppe oder Klasse erdnaher Asteroiden, die nach 1862 Apollo benannt sind, welcher in den 1930er Jahren von dem deutschen Astronomen Karl Wilhelm Reinmuth entdeckt wurde. Es handelt sich um erdbahnkreuzende Asteroiden mit einer orbitalen Halbachse der Ellipse, die größer als die der Erde ist (> 1 AE), aber mit geringeren Perihel-Abständen als die Aphel-Abstände der Erde (q <1,017 AE). [1] [2]

Abb. 2 Foto der Rauchspur des über Tscheljabinsk explodierten Apollo-Objekts aus einer Entfernung von etwa 200 km

Die Zahl der entdeckten bzw. identifizierten Apollos - mehr als einhundert von ihnen weisen einen Durchmesser von einem Kilometer oder mehr auf - steigt ständig. Waren es Ende 2016 noch insgesamt 8100 registrierte Objekte aller Größen, betrug ihre Geamtzahl im Dezember 2018 schon 10.485, von denen 1.648 als potenziell für die Erde gefährliche Asteroiden eingestuft wurden. [3] [4] Damit ist die Klasse der Apollos die größte Gruppe erdnaher Objekte überhaupt.

Auch der Meteor, der am 15. Februar 2013 über der russischen Stadt Tscheljabinsk im südlichen Ural explodierte (Abb. 2) [5], wobei schätzungsweise 1.500 Menschen durch fliegende Glassplitter aus gerborstenen Fenstern verletzt wurden, war ein Asteroid der Apollo-Klasse. [6] [7] Gerade dieses Ereignis hat das Ausmaß der Bedrohung durch Kollisionen kossmischer Körper mit der Erde offensichtlicher werden lassen. Seither erkennen sowohl viele Wissenschaftler als auch Politiker die Notwendigkeit der Entwicklung von Konzepten und Methoden, um einem solchen 'Angriff aus dem All' künftig wirksam begegnen zu können.

Bereits 1985 hat der italienische Mathematiker Prof. Emilio Spedicato von der Universität Bergamo, der eine Atlantis-Lokalisierung in der Karibik (Hispaniola) vertritt, ein umfangreiches, später weiter bearbeitetes Papier [8] vorgelegt, in dem er u.a. den Impakt eines massiven Apollo-Objekts am Ende der jüngsten Eiszeit annimmt - ein Ereignis, das er mit der Atlantis-Katastrophe assoziiert. [9] Mit dieser Arbeit, durch die der Begriff 'Apollo-Objekte' auch außerhalb fachwissenschaftlicher Kreise poularisiert wurde, hat Prof. Spedicato einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Neo- und Ceno-Katastrophismus geleistet.



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Anmerkungen und Quellen

Vorwiegend verwendetes Material:

1) Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: "Apollo asteroid" (abgerufen: 30. April 2020)
2) Tony O’Connell, "Apollo Objects", 31. Mai 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 30. April 2020)

Fußnoten:

  1. Siehe: JPL – NASA, "Near-Earth Object Groups" (abgerufen: 30. April 2020)
  2. Siehe: Eric Weisstein, "Apollo Asteroid", Wolfram Research (abgerufen: 30. April 2020)
  3. Siehe: JPL – NASA, "NEO Discovery Statistics" (abgerufen: 30. April 2020)
  4. Siehe: JPL – NASA, "JPL Small-Body Database Search Engine: PHAs and orbital class (APO)", JPL Solar System Dynamics (abgerufen: 30. April 2020)
  5. Siehe: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Meteor von Tscheljabinsk"(abgerufen: 30. April 2020)
  6. Siehe: Matt Cantor, "Scientists figure out Russia meteor's origin", USA Today, 26 Februar 2013 (abgerufen: 30. April 2020)
  7. Siehe: Jacob Aron, "Russian meteor traced to Apollo asteroid family", 26. Februar 203, in: New Scientist (abgerufen: 30. April 2020)
  8. Siehe: Prof. Emilio Spedicato, "Galaktische Begegnungen, APOLLO-Objekte und ATLANTIS - Ein katastrophisches Szenario für Diskontinuitäten in der Menschheitsgeschichte"
  9. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de auch: Dr. Horst Friedrich, "Überlegungen zu Emilio Spedicatos katastrophistischem Modell - Eine allzulange verdrängte Alternative zu Velikovsky: Planetoidenkollisionen als Ursache der Kataklysmen?" (1993)

Bild-Quellen:

1) AndrewBuck (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Minor Planets - Apollo.svg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 nicht portiert“)
2) Alex Alishevskikh (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:2013 Chelyabinsk meteor trace.jpg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 generisch“, US-amerikanisch)