Clement Reid
Forscher- und Autorenportrait
(red) Clement Reid (Abb. 1) (geb. am 6. Januar 1853 in London; † 10. Dezember 1916 in Milford-on-Sea) war ein britischer Paläobotaniker und Geologe, der als erster Wissenschaftler umfassende Forschungen zu einer von ihm vermuteten, weit prähistorischen Landbrücke im Gebiet der heutigen Nordsee zwischen Britannien und dem europäischen Festland anstellte, die in etwa dem inzwischen als 'Doggerland' bezeichneten Gebiet entspricht. Obwohl er selber keinen Bezug zwischen dieser überfluteten Landstrecke und Platons Atlantis herstellte, wurde Reid damit quasi zum Wegbereiter der atlantologischen Doggerland-Theorien.
Über Clement Reids Leben und Werk heißt es bei der deutschsprachigen Wikipedia u.a.: "Reid kam aus bescheidenen Verhältnissen und bildete sich vor allem autodidaktisch fort. Sein Großonkel war Michael Faraday. 1908 war er als Geologe auf Zypern um bei der Nutzung der Wasserressourcen zu beraten. 1875 wurde er Fellow der Geological Society of London, in deren Rat er 1892 bis 1895 und 1912 war und deren Murchison Fund Stipendium er 1886 erhielt [sowie] deren Bigsby Medal 1897. 1913/14 war er deren Vizepräsident. 1899 wurde er Fellow der Royal Society. Er war Fellow der Linnean Society und 1900 bis 1902 sowie 1905 bis 1907 in deren Rat." [1]
Außerdem war er "Sekretär der Geologie Abteilung der British Association. Er befasste sich insbesondere mit dem Tertiär und war ein Pionier der Paläobotanik. In gründlichen Untersuchungen (teilweise in den Niederlanden in Tegelen (1905)) zeigte er, dass sich die fossile Flora bestimmter Lagerstätten fast ausschließlich aus Samen und Pollen rekonstruieren ließ. [...] Ab 1874 war er als Feldgeologe beim Geological Survey angestellt" und mit geologischen Kartographierungen befasst. "1901 wurde er Distrikt-Geologe. 1913 ging er in den Ruhestand." [2]
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts hatte Reid systematisch Fossilien aus der Nordsee untersucht und gelangte schließlich zu der Annahme, vormals habe sich im Bereich der heutigen Nordsee eine eiszeitliche Landmasse befunden, die Europa und Britannien verband und im Norden den Bereich der so genannten Doggerbank mit einschloss (Abb. 2). Die Ergebnisse seiner Studien legte er 1913 in seinem Buch Submerged Forests [3] (Überflutete Wälder) vor, das im Internet frei abrufbar ist.
Nicht zuletzt auf Clement Reids diesbezüglichen Überlegungen und Erkenntnissen aufbauend, begann einige Jahrzehnte später eine ganze Reihe von AutorInnen damit, Modelle mit Atlantis-Lokalisierungen zu entwickeln, welche das Doggerland mit Platons versunkenem Inselreich in Verbindung brachten. Den Anfang machte 1951 die amerikanische Meresbiologin Rachel Louise Carson, gefolgt von dem Schweden Nils Olof Bergquist (1971) und den Franzosen Jean Deruelle (1990), Sylvain Tristan (2007) sowie Guy Gervis (2014). In jüngerer Zeit änderte der schwedischer Geograph und Geomorphologe Ulf Erlingsson, der Atlantis zuvor in Irland vermutet hatte, seine Meinung zugunsten der Doggerland-Hypothese. [4] [5]
Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Clement Reid" (abgerufen: 21. September 2018)
- ↑ Quelle: ebd.
- ↑ Siehe: Clement Reid, "Submerged Forests", Cambridge (University Press) und New York (Putnam’s), 1913
- ↑ Quelle mit weiterführenden Informationen: Tony O’Connell, "Doggerland", 22. Juli 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 22. September 2018)
- ↑ Zu katastrophischen Aspekten des 'Doggerlandproblems' siehe bei Atlantisforschung.de auch: "Neues zur urzeitlichen Doggerland-Katastrophe - Prähistorisches nordisches „Atlantis“ von fünf Meter hohem Tsunami getroffen" (rmh)
Bild-Quellen:
- 1) Tony O’Connell, "Reid, Clement", 11. November 2011, bei Atlantipedia.ie
- 2) Tom Meijer (Uploader) bei Wikimedia Commons, unter: File:Clement Reid - Map Doggerbank.jpg