Marjorie Braymer

Forscherinnen- und Autorinnenportrait

Abb. 1 Hier das Frontcover von Marjorie Braymers Atlantisbuch aus dem Jahr 1983

(red) Marjorie Braymer (1911-1988) [1] war eine Lehrerin, Redakteurin und Sachbuch-Autorin (u.a. von Büchern für junge Leser/innen), die vor allem durch ihre 1960 erschienene Biographie Heinrich Schliemanns - "The Walls of Windy Troy" - einige Bekanntheit erlangte.

1983 wurde Braymers quasi atlantologie-historisches Buch "Atlantis, the Biography of a Legend" (Abb. 1) veröffentlicht, in welchem sie sich mit der Rezeption des Atlantisberichts im Verlauf der Geschichte befasst, und in separierten, kurzen Kapiteln unterschiedliche Betrachtungsweisen des Atlantis-Problems "von Plato bis zur Entdeckung Amerikas und der nachfolgenden Gleichsetzung Amerikas mit Atlantis" vorstellt, wie Tony O’Connell ausführt.

"Dann zeigt sie auf", heißt es bei O’Connell weiterführend, "wie die Amerika-Lokalisierung an Unterstützung verlor, und die Aufmerksamkeit auf den Atlantik überging [2], eine Betrachtungsweise, der Ignatius Donnelly zu großer Prominenz verhalf. Im Lauf der Zeit unterminierte das anwachsende Wissen im Bereich der Geologie Donnellys Sichtweise, und so verschob sich die Aufmerksamkeit mit der Entdeckung der Minoer-Relikte unter vulkanischen Aschemassen auf der antiken Insel Thera, heute Santorin, weiter nach Osten ins Mittelmeer." [3] [4]

Diesem Thema, das augenscheinlich ihren persönlichen Interessenschwerpunkt darstellte, widmete Marjorie Braymer einen großen Teil ihres Buchs, wobei sie insbesondere die Arbeit des griechischen Archäologen Spyridon Marinatos glorifizierte. [5] Es kann also kaum verwundern, dass die Autorin in "Atlantis, the Biography of a Legend" zu der Schlussfolgerung gelangt, dass wahrscheinlich Thera Platons Atlantis gewesen sei. Tony O’Connell kommt jedenfalls, die atlantologie-historischen Mängel des Buches außer Acht lassend, zu folgender Bewertung: "Das Buch wurde vor mehr als einem Viertel-Jahrhundert geschrieben und konnte folglich keine jüngeren Entwicklungen, wie die maltesischen, sardinischen und ägyptischen Lokalisierungs-Theorien berücksichtigen. Wenngleich Braymers sehr informatives Buch in erster Linie für jugendliche Leser gedacht ist, erscheint es recht geeignet als Einführung für ein breiteres Publikum in die minoischen [Atlantis]-Hypothesen" [6]



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Tony O’Connell, "Braymer, Marjorie", 5. Juni 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 11. Sept. 2016)
  2. Red. Anmerkung: Eine sehr simplistische atlantologie-historische Darstllung, die wir dergestalt für unzutrefend halten.
  3. Red. Anmerkung: Auch hier lässt Braymers eher laienhafte Darstellung der Entwicklung - jedenfalls so, wie sie von Tony O’Connell wiedergegeben wird - stark zu wünschen übrig.
  4. Quelle: Tony O’Connell, op. cit. (2010); Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de
  5. Quelle: o.A., Atlantis Analysis - Marjorie Braymer, bei enotes.com (abgerufen: 11. Sept. 2016)
  6. Quelle: Tony O’Connell, op. cit. (2010); Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de

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