Jorje Sepaux

Kurzportrait

(red) Jorje Sepaux alias George Sipos ist ein (vermutlich) slowakischer Autor, der im Juni 2004 in dem in der Slowakei erscheinenden Magazin Historická Revue einen Artikel mit dem Titel "Atlantída a Lemúria – stratené kontinenty alebo vysnívaný Eden? (Atlantis und Lemuria - verlorene Kontinente oder ein Traumland von Eden?) veröffentlichte. Wie die slowakische Version ist inzwischen auch eine, "Atlantis and Lemuria – lost continents, or a dreamland of Eden?" betitelte Version auf Englisch online abrufbar.

Abb. 1 Diese interessante Illustration der Online-Version von Jorje Sepaux’ Artikel zeigt angeblich eine Pyramide im Dschungel Amazoniens, die - wie wir meinen - für diesen Großraum recht untypisch erscheint.

J. Sepaux (durchaus fehlerbehafteter [1]) Artikel , liefert, abgesehen von ein paar flankierenden Informationen, im Großen und Ganzen eine eher subjektiv 'zusammengewürfelte' Auflistung diverser Lolalisierungs-Thesen - Thera (als Inspirations-Hypothese), Zypern, Bolivien, die Bahamas, die Südasien-Theorie von Arysio Nunes dos Santos, Mexiko und natürlich Atlantis im Atlantik - sowie einen Exkurs in Sachen Piri Reis Karte.

Obwohl er bezüglich der Atlantis-Lokalisierungen recht markig von einem "Gewebe von Wissenschaft, Pseudowissenschaft und Scharlatanerie" spricht, stellt er sich schon einleitend - und ohne nähere Begründung - ohne Wenn und Aber auf den Boden der 'Historizitäts-These': "Atlantis hat es definitiv gegeben. Es ist kein Scherz. Plato schrieb darüber und seine Geschichte begann sich um 355 v. Chr. auszubreiten, was wirklich lange her ist. Plato sagte, der Kontinent [2] habe bis zu seiner Zerstörung vor etwa 10.000 Jahren im Atlantik bestanden. Die Aussagen von Plato und anderen über diesen >verschollenen Kontinent< ergeben jedoch nicht genug Wissen, um eine wissenschaftlich fundierte Theorie aufzubauen [...] Aber Leute mit genügrnd Intuition können diese Idee nicht völlig ablehnen." [3]

Nachdem er schon im Text keinen Hehl aus seiner Ablehnung esoterischer Atlantis-Adaptionen gemacht hat, geht Sepaux in seiner Conclusio auch deutlich auf Distanz zu Vorstellungen aus dem Bereich der Prä-Astronautk, um abschließen noch einmal für einen vorurteilsfreien Umgang mit dem Atlantisbericht zu plädieren: "Sicherlich wird jeder vernünftige Mensch von Däniken ablehnen - wir dürfen nicht jeder alten Zeichnung unbedingt einen Astronauten sehen. Aber wir müssen auch nicht den Weg gehen, jede Idee, die von unserer monokulturellen Linie abweicht, hasserfüllt zurückzuweisen. Zunächst ist offenes Denken wichtig, wenn wir etwas richtig erfassen oder ablehnen wollen, was [uns] als Wahrheit oder Lüge erscheint." [4] Zumindest die zuletzt genannten Ansichten dürften wohl allgemein konsensfähig sein.

Abschließnd noch kurz der Verweis auf ein Luftbild (Abb. 1), das Jorje Sepaux als eine der Illustrationen zu den Online-Versionen seines Artikels ausgewählt hat. Wie es bei ihm in der dazugehörigen Bild-Unterschrift heißt, zeigt es eine Pyramide im Dschungel Amazoniens. Dabei wirkt dieses Exemplar - soweit erkennbar - gar nicht 'amerikanisch' (keine Tempelplattform an der Oberseite), sondern man möchte es eher in Ägypten oder im Sudan vermuten - wo es allerdings keinen Dschungel gibt... Leider hat Sepaux keinerlei weitere Angaben zu diesem Foto, dessen Entstehung und Herkunft gemacht.


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Anmerkung: So nennt er z.B. den Bimini-Atlantologen Dr. J. Manson Valentine "Mansen Valentain", macht aus ihm und seinem Kollegen Dimitri Rebikoff "Archäologen", und den Titicacasee tauft er kurzerhand in "Tiahuanaco Lake" um.
  2. Red. Anmerkung: Tatsächlich war bei Platon in Bezug auf Atlantis an keiner Stelle von einem 'Kontinent' die Rede!
  3. Quelle: George Sipos (Jorje Sepaux), "Atlantis and Lemuria – lost continents, or a dreamland of Eden?" bei freebsd.nfo.sk/ (abgerufen: 15. April 2019; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  4. Quelle: George Sipos (Jorje Sepaux), "Atlantis and Lemuria - lost continents, or a dreamland of Eden?", bei freebsd.nfo.sk (abgerufen: 15. April 2019; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

Bild-Quelle: