Santorin
von Tony O’Connell
Die Insel Santorin, früher bekannt als Thera [1], soll ihren Namen nach Theras, einem Invasoren im 9. Jahrhundert vor Christus, erhalten haben. Sie ist das südlichste Mitglied der Kykladen-Inselgruppe in der Ägäis. Ihren heutigen Namen [Vorform: Santa Irini; d.Ü.] erhielt sie nach der heiligen Irene von Thessaloniki. In der Antike war sie auch als Calliste (Schönste) und Stronghyle bekannt. Eine Quelle besagt, dass im 16. Jahrhundert ein Jude namens Nazi (sic) Thera / Santorin für kurze Zeit besaß. Eine gekürzte Geschichte der Insel wurde von Professor Christos Doumas [2] zusammengestellt.
Viele Autoren des vergangenen Jahrhunderts haben die Idee unterstützt, dass Atlantis eine minoische Gesellschaft gewesen sei, die zerstört wurde, als der Inselvulkan von Thera im zweiten Jahrtausend v. Chr. heftig ausbrach. Dies wird ausführlicher unter "Thera" [3] besprochen.
Die archäologische Fundstätte in der Nähe des Dorfes Akrotiri im Süden der Insel wurde vor fast sieben Jahren [dieser Artikel stammt ursprünglich aus dem Jahr 2010; d.Ü.] geschlossen, nachdem eine Decke eingestürzt war und ein Tourist getötet sowie sechs weitere verletzt wurden. Im April 2012 wurde das Gelände wieder eröffnet [4], ironischerweise zu einer Zeit, in der sich Hinweise auf eine verstärkte vulkanische Aktivität in der Caldera von Santorin anhäuften. [5].
Ziemlich unerwartet stieß ich in der Fortean Times vom April 2013 auf einen Artikel von Paul Devereux über eine Verbindung zwischen Santorin und Vampiren!
Am 1. Mai 2019 wurde auf Santorin ein neues Museum mit dem Namen The Lost Atlantis Experience eröffnet. [6] [7] Santorin ist auch die Heimat der Atlantis Books, welche als "eine der bezauberndsten Buchhandlungen Europas" bezeichnet wurde und mittlerweile zu einer eigenständigen Touristenattraktion geworden ist. [8]
Redaktionelles Addendum
Leider nur kurz spricht Tony O’Connell oben im Zusammenhang mit dem Themenbereich Santorin & Atlantis den Tourismus auf der Insel an. Letzterer dürfte tatsächlich einer der Hauptgründe dafür sein, dass sich dieser populärwissenschaftliche Atlantis-Mythos auf und um Thira so hartnäckig zeigt und trotz zahlreicher gravierender Argumente, die gegen die Santorin-Hypothese sprechen, nicht 'tot zu kriegen' ist. Hier geht es schlichtweg um Millionenbeträge, die das prestigeträchtige Zauberwort 'Atlantis' den Bewohnern der Insel und speziell den Betreibern der griechischen Tourismus-Industrie einbringt.
Wer sich als zahlungskräftiger Besucher Santorins von einer Flut werbiger 'Atlantis-Artikel' [9] anlocken lässt und sich dem scheinbar nicht enden wollenden ägäischen Atlantis-Hype hingeben möchte, kann dort im Hotel Atlantis einchecken, in der Atlantis Beach Villa Unterkunft nehmen, oder sich alternativ dazu in den Atlantis Apartments einmieten.
Nachfolgend kann man z.B. eine Gruppen-Exkursion zur verschollenen Stadt Atlantis ("Tour to the Lost City of Atlantis") unternehmen, oder in der lokalen Tauchschule Atlantis Diving die Unterwasserwelt der Insel kennenlernen. Vielleicht möchten Sie sich aber lieber alleine oder zu zweit auf den Weg machen, um dort als touristischer 'Atlantis-Sucher' zu wandeln, das oben bereits erwähnte Atlantis-Museum besuchen, bei Atlantis Books zu shoppen, oder sich auf einer von einem Fremdenführer beleiteten Privat-Exkursion 'auf den Spuren von Atlantis' die Gegend zeigen zu lassen?
Wer bei all diesen 'atlantischen' Aktivitäten Hunger bekommt, kann sich in Restaurants, wie dem Atlantis, dem Dionysos in Atlantis oder dem Atlantis Island Restaurant & Hotel Perissa stärken. Und auch wer auf Thira auf Platon und dessen Atlantisbericht anstoßen möchte, bekommt von der Winzern der Insel genau das Richtige eingeschenkt, nämlich 'echten' Wein aus Atlantis! Aber um einen guten Schluck Atlantis-Rotwein oder Atlantis-Weißwein und natürlich auch Atlantis-Rosé zu trinken, brauch Sie nicht einmal nach Santorin zu reisen: diese Weine von Thira können sie nämlich auch im Internet bestellen!
Beiträge zum Thema 'Santorin' bei Atlantisforschung.de
- Wissenschaftler könnten die lange verschollene Insel Atlantis entdeckt haben (The Telegraph-Herald, 4. Sept. 1966)
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Anmerkungen und Quellen
Der Hauptbeitrag dieser Seite von Tony O’Connell (©) wurde seiner atlantologischen Online-Enzyklopädie Atlantipedia.ie entnommen, wo er am 10. Juni 2010 unter dem Titel "Santorini" erstveröffenlicht und nachfolgend weiter ausgebaut wurde. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung nach dem Stand vom 22. Dezember 2019 durch Atlantisforschung.de.
Fußnoten:
- ↑ Red. Anmerkung: "Nach der Gründung des modernen Griechenland erhielt die Insel wie viele Orte wieder ihren antiken Namen [in der modernisierten Form auf Neugriechisch: Θήρα (Thira); d.Red.]; die außerhalb Griechenlands bekanntere Bezeichnung Santorin wird jedoch weiter benutzt." (Quelle; abgerufen 21. Dezember 2019)
- ↑ Siehe online: Christos Doumas, "Santorini - Historical Outline", bei Notebook (abgerufen: 22.Dezember 2019)
- ↑ Siehe dazu in Tony O’Connells Atlantipedia das Lemma: "Thera"
- ↑ Siehe: Stella Tsolakidou, "The Archaeological Site of Akrotiri in Santorini to Reopen", 10. April 2012, bei greekreporter.com (abgerufen: 22. Dezember 2019)
- ↑ Siehe: A. Makris, "Volcanic Island of Santorini Shows Activity", 13. März 2012, bei greekreporter.com (abgerufen: 22. Dezember 2019)
- ↑ Quelle: Thorwald C. Franke, "Atlantis Newsletter 127: Atlantis Museum opened on Santorini", bei atlantis-scout.de (abgerufen: 22.Dezember 2019)
- ↑ Siehe auch: GTP editing team, "World’s First Lost Atlantis Museum Opens on Santorini", 05. Juni 2019, bei news.gtp.gr (abgerufen: 22.Dezember 2019)
- ↑ Siehe: "On a Greek Island, a Bookstore With a Mythology of Its Own", 27. Oktober 2019, bei The New York Times. Red. Anmerkung: Dieser Artikel ist inzwischen nur noch für Abonnenten der Zeitung frei abrufbar. Kurze Ausschnitte daraus können hier eingesehen werden: "On a Greek Island, a Bookstore With Some Mythology of Its Own", 30. Oktober 2019, bei hellenicdailynews.com (abgerufen: 22. Dezember 2019)
- ↑ Siehe z.B.: "A Journey To The Real Atlantis – Santorini In Greece", "The ancient city of Akrotiri: Legendary Atlantis and Greek Pompeii", oder "Santorini: The Lost Paradise of Atlantis" (alle abgerufen: 22. Dezember 2019)
Bild-Quellen:
- 1) Leonard G. (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:SantoriniPartialPano.jpg
- 2) Joe MiGo (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Santorin.png