Georges Poisson

Forscherportrait

Abb. 1 Das Frontcover von George Poissons Werk L'Atlantide devant la science aus dem Jahr 1945

(red) Prof. Georges Poisson (1861-1943) hatte einen Lehrstuhl für Ethnologie inne und war 21. Präsident der traditionsreichen Société préhistorique française. Zu seinen Interessen gehörte auch die Untersuchung des Platonischen Atlantisberichts, und diesbezüglich war er einer der Pioniere der Synthese-Theorien zur Atlantida-Exegese.

In seinem 1945 erschienenen Buch 'L´Atlantide devant la science' [1] (Abb. 1) (Atlantis angesichts der Wissenschaft), hob er hervor, dass Platons Bericht keinen homogenen Charakter aufweist, sondern verschiedene Episoden aus Prä- und Protohistorie zusammenfasst.

Die ältesten, urtümlichen Atlanter identifizierte Poisson mit den Menschen von Cro-Magnon, die vor etwa 25.000 bis 15.000 Jahren lebten. Tony O’Connell bemerkt zum 'Ur-Atlantis' des französischen Professors: "Es scheint auch, dass Poisson die Vorstellung einer großflächigen Landmasse, wenn nicht gar einer Landbrücke zwischen Europa und Amerika favorisierte, die im Atlantischen Ozean existierte, und einen relativ leichten Zugang [zu beiden Kontinenten] ermöglichte, und dass diese Landmasse nach und nach unter dem Ansturm der ansteigenden Meeresspiegel, seismischer Aktivität und kosmischer Impakte zerfiel." [2]

Die von Platon detailliert beschriebene Atlantier-Hochkultur ordnete Poisson dagegen als bronzezeitlich ein und war überzeugt davon, dass es sich bei ihr um das minoische Kreta gehandelt habe. Was schließlich den in der Atlantida erwähnten Krieg zwischen Atlantern und Athenern betrifft, so betrachtete er ihn als die "mythische Transposition eines viel früheren Ringens zwischen den Cro-Magnons und ihren Rivalen, den Menschen von Combe-Capelle durch Platon." [3]


Anmerkungen und Quellen

Verwendete Materialien:

Fußnoten:

  1. Siehe: Georges Poisson, "L´Atlantide devant la science", Paris (Editions Payot, Reihe: ÉTUDE DE PRÉHISTOIRE) 1945, 253 Seiten
  2. Quelle: Tony O’Connell, "Poisson, Georges", 11. Januar 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 08. März 2015; Übersetzung ins Deutsche und Hervorhebungen durch Atlantisforschung.de)
  3. Quelle: ebd.

Bild-Quelle: