Japan und die versunkenen Ursprünge seiner Kultur: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 3. September 2019, 23:41 Uhr

Eine Seefahrerkultur im Südostchinesischen Meer der Urzeit?

Abb. 1 Reich dekoriertes Gefäß aus der Mittleren Jōmon-Periode, vor etwa 4000 bis 5000 Jahren

(bb) Die japanische Urgeschichte liegt bis heute noch weitgehend im Dunklen. Auch in Japan tut sich die schulwissenschaftliche Forschung noch schwer damit, sich mit der Existenz weit prähistorischer Kulturen zu beschäftigen. Dabei lassen verschiedene archäologische Funde gegen Ende des 20. Jahrhundert nun erkennen, dass im Süd- und Ostchinesischen Meer bereits gegen Ende bereits im Oberen Pleistozän eine frühe Seefahrerkultur existiert haben muss.

Auf die Spur dieser Kultur führen uns vor allem die heftig umstrittenen - wie sollte es auch anders sein? - Entdeckungen vor der heutigen Küste der Insel Yonaguni, die offenbar die Überreste einer Art Hafenanlage darstellen. Wie wir in mehreren Beiträgen zu dieser spektakulären Fundstätte zeigen wollen, handelt es sich bei den Yonaguni-Relikten anscheinend um eine künstlich bearbeitete Fels-Struktur (Abb. 2), die vermutlich bereits vor 10.000 Jahren in den ansteigenden Meeresfluten versunken ist.

Durch diese Entdeckung erhalten nun auch frühere Spekulationen um den legendären Pazifik-Kontinent Mu oder Lemuria neue Nahrung und eine empirische Diskussionsgrundlage erhalten. War die alternative Prähistorik auf diesem Gebiet bisher auf die Interpretation alter asiatischer Mythen und Legenden angewiesen, so liegen nun auch archäologische Evidenzen vor, welche die weitere, ernsthafte Erforschung des Lemuria-Komplexes legitimieren. (vergleiche dazu auch: Atlantis in Indonesien)

Abb. 2 Ein Abschnitt des so genannten 'Yonaguni Monuments'

Die Yonaguni-Funde ziehen im übrigen vermutlich auch einen definitiven Schluss-Strich unter die, vor allem durch Ignatius T.Donnelly im 19. Jahrhundert entwickelte, Vorstellung von Atlantis als "Mutter aller Kulturen". So erklärte etwa Dr. Horst Friedrich, einer der profiliertesten Alternativ-Historiker und Diffusionisten (siehe: Stichwort: Diffusionismus) im deutschsprachigen Raum der Gegenwart, in einem Gespräch mit dem Verfasser: "Es erscheint inzwischen eher unwahrscheinlich, dass es eine einzige, zentrale 'Mutterkultur' gegeben hat, aus der sich alle uns bekannten Frühkulturen des sogenannten Holozäns entwickelt haben könnten. Vielmehr dürfen wir voraussetzen, dass sowohl im Bereich des Atlantischen Ozeans als auch im Pazifik uralte, seefahrende Kulturen existierten, die möglicherweise sogar interagiert haben."

Abb. 3 Historische Zeichnung eines alten Ainu-Patriarchen aus dem späten 19. Jahrhundert (1887-1888)

Als ethnologisches Bindeglied zwischen den heutigen Japanern und den späteiszeitlichen Bewohnern des südchinesischen Meeresgebiets dürfen wir das Volk der Ainu (Abb. 3) und seine Vorgänger aus der Jōmon-Kultur betrachten. Die Ainu, nach wie vor eine diskriminierte Bevölkerungs-Minderheit, deren Angehörige zumeist auf der Insel Hokkaido leben, scheinen vor der Invasion der Neuankömmlinge vom chinesischen Festland im gesamten geogaphischen Großraum, z.B. auf den Kurilen-Inseln, gesiedelt zu haben. Sind sie möglicherweise direkte Nachfahren jener Seefahrer, die vor mehr als zehn Jahrtausenden die Yonaguni-Struktur und andere megalithische Relikte (siehe z.B.: Ringförmige Strukturen auf den Kurilen-Inseln) errichteten?

Diese Frage ist spätestens nach den Entdeckungen kaukasoider Skelette in Nordamerika, z.B. des "Kennewick-Mannes" (siehe: 'Weiße' Ureinwohner in Nordamerika? - Über den Umgang mit unbequemen Fakten der Menschheitsgeschichte) von ungeheurer Brisanz für die Menschheits-Geschichtsforschung: zum ersten mal seit Jahrzehnten liegen nun konkrete Evidenzen vor, die nicht nur zu einem Paradigmenwechsel in der Besiedlungs-Geschichte des amerikanischen Doppel-Kontinents führen könnten, sondern das gesamte Bild vom "primitiven" Menschen des Paläolithikum in Frage stellen, da eine interkontinentale Migration auf dem Seeweg u.a. hochentwickelte nautische Fähigkeiten impliziert.

Die Geringschätzung, welche den Ainu von der 'neu-japanischen' Bevölkerungsmehrheit Jahrhunderte lang entgegengebracht wurde, erscheint gänzlich unangebracht. für die japanische Mainstream-Prähistorik hat sie darüber hinaus lange Zeit einen Zugang zur Geschichte dieses uralten Volkes und die Erforschung seiner Ursprünge fast unmöglich gemacht (siehe dazu etwa: Die Samurai und die Ainu von William R. Corliss). Aus Sicht alternativ- und primhistorischer Urgeschichtler stellen die kaukasioden "Ur-Asiaten" jedenfalls eine der interessantesten Ethnien weltweit dar, und ihnen sollte als Nachfahren einer der - neben den Basken in Europa - ältesten noch existierenden Kulturen der Menschheit größter Respekt entgegen gebracht werden.


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Bild-Quellen

1) Commonsenses bei Wikimedia Commons, unter: File:Oukangatadoki.jpg
2) Ancient Aliens - We Have Always Been With You, unter: Yonaguni Underwater Monument (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)
3) Ineuw bei Wikimedia Commons, unter: File:PSM V33 D522 Ainu patriarch.jpg