Geheimnisvolles China

Verbrannt, verloren und vergessen - altes Wissen der chinesische Ur- und Frühgeschichte

(bb) Wenn es um die Geschichte des alten China geht, dann entstehen vor dem geistigen Auge eines europäischen Betrachters meist Bilder der Verbotenen Stadt in Peking oder der 'Großen Mauer' (Abb. 1), also von faszinierenden, aber vergleichsweise wohlbekannten Relikten der Historie. Tatsächlich birgt das 'Reich der Mitte' jedoch noch atemberaubendere, doch weitgehend unbekannte, archäologische Relikte seiner frühesten Vergangenheit.

Ähnlich wie im Falle des prä- und frühdynastischen Ägypten liegt auch die chinesische Ur- und Frühgeschichte noch weitgehend im Dunklen. Über Gründe dafür heißt es bei David Hatcher Childress: "Unglücklicher Weise ist über die Frühzeit der chinesischen Geschichte, das erste Jahrtausend vor Chr. und früher, kaum etwas bekannt. 212 v. Chr., kurz vor seinem Tod, ordnete nämlich der Kaiser Chi Huang Ti an, dass alle Bücher und Literatur, die sich mit dem alten China befasste, zerstört werden sollten. Riesige Mengen alter Texte - in der Tat alles, was etwas über Geschichte, Astronomie, Philosophie und Wissenschaft enthielt - wurden eingezogen und verbrannt. Ganze Bibliotheken, darunter die kaiserliche Bücherei, wurden zerstört. Einige der Werke von Konfuzius und Mencius waren von dieser Vernichtung der Wissens betroffen. Zum Glück überlebten einige Bücher, da sie von Leuten in verschiedenen unterirdischen Kavernen versteckt wurden, und viele Werke wurden auch in taoistischen Tempeln verborgen, wo man sie auch heute noch aus religiösen Gründen aufbewahrt und erhält." [1]

Abb. 1 Die 'Chinesische Mauer' ist vermutlich das bekannteste Bauwerk des alten China. Allerdings gehört sie zu den historischen Relikten, deren Erklärung den Historikern kaum Probleme bereitet - im Gegensatz zu anderen Relikten aus fernerer Vergangenheit, die im 'Reich der Mitte' zu finden sind.

In allen erhalten gebliebenen alt-chinesischen Texten, "speziell in jenen von Lao Tzu (Abb. 2) [hierzulande eher bekannt als: Lao Tse; d.Ü.] und Konfuzius, ebenso wie im I Ching, ist von den Altvorderen und der Glorie ihrer Zivilisation die Rede. Vermutlich sprachen sie über die Menschen, die spätestens zur Zeit der >Fünf Monarchen< lebten, möglicherweise auch früher. Möglicherweise beziehen sie sich tatsächlich auf das Volk des >Mutterlandes Mu<." [2] Diese Altvorderen waren "weise und reich an Kenntnissen, menschliche Wesen, die Göttern glichen - mächtig, gut, liebevoll und allwissend. [3] Lao Tzu, der um 604 v.Chr. geboren wurde, verfasste das Buch, welches vermutlich der chinesische Klassiker schlechthin ist, das Tao Te Ching. Als er China schließlich am Ende seines sehr langen Lebens verließ, reiste er nach Westen in das legendäre Land HSI WANG MU. Als er einen der chinesischen Grenzposten passierte, überredete ihn einer der Wächter zur Niederschrift des Tao Te Ching, auf dass Lao Tzu´s Weisheit nicht verloren gehe. Niemand hat je wieder etwas von Lao Tzu gehört, obwohl angenommen wird, dass er das Land Hsi Wang Mu erreichte." [4]

Zur Identifikation dieses mysteriösen Landes lässt Hatcher Childress uns weiter wissen: "Hsi Wang Mu ist auch ein weiterer Name der populären chinesischen Göttin Kuan Yin, der >Gnadenreichen Wächterin< und >Königin-Mutter des Westens<. Daher war dieses Land, das traditionell in den Bergen von Kun Lun lokalisiert wird, als >Wohnsitz der Unsterblichen< und >Paradies des Westens< bekannt. Auch andere Alt-Chinesen gingen zu diesem >Wohnsitz der Unsterblichen<; der Kaiser >Mu< (1001-946 v.Chr.) aus der Chou-Dynastie reiste zu den Kun-Lun-Bergen, um dieses Land zu finden, und es heißt, er habe tatsächlich am Ufer des Jasper-Sees [...] eine Audienz bei der >Göttin Hsi Wang Mu<. Im Verlauf der chinesischen Geschichte wurden [mehrere] Expeditionen zu den Kun-Lun-Bergen, dem >Olymp< des alten China entsandt, um Kontakt mit den >Altvorderen< aufzunehmen." [5]

Aufgrund der Bücherverbrennungen unter Chi Huang Ti, mit denen sich dieser Kaiser einen Spitzenplatz unter den größten Geistes-Verbrechern der Weltgeschichte gesichert hat, ist heute bezüglich der anzunehmenden primhistorischen Zivilisation des alten China eine genaue chronologische Einordnung kaum mehr möglich. Auch über Herkunft, Zugehörigkeit und zivilisatorischen Entwicklungs-Stand dieser vermuteten Zivilisation läßt sich kaum noch etwas mit Sicherheit sagen. Diverse Hinweise in Mythen und Legenden weisen jedoch darauf hin, dass sie über eine hochentwickelte Technologie verfügt haben könnte, was Luft- und sogar Raumfahrt ausdrücklich einschließt (vergl. dazu: Luft- und Raumfahrt im alten China?).

Abb. 2 Lao Tse (Lao Tzu) hinterließ in seinem Werk 'Tao Te Ching' einige Hinweise auf die "Alten Meister" der primhistorischen chinesischen Hochkultur.

Wie der britische Atlantisforscher Egerton Sykes 1966 bemerkte, heißt es z.B. über "den Kaiser Shun (möglicherweise Hsia-Dynastie), der vor 4200 Jahren lebte, er habe eine Flugmaschine besessen, ebenso der Kaiser Cheng Tang, dessen Kunst-Handwerker Ki Kung Shi ihm vierhundert Jahre später ein Fluggerät baute, welches danach auf ein Edikt hin zerstört wurde. Es heißt über ihn, er habe befohlen, die Kommunikation zwischen Himmel und Erde zu unterbrechen. Der Schreiber Chuang Tzu erzählte von einem Flug in eine Entfernung von 32 500 Meilen von der Erde. War dies ein früher Satellit? Wenn es wiederum um Röntgen-Strahlen und ähnliches geht, berichtet uns die Historie, dass Kaiser Tsin Shi, (3. Jhdt. v. Chr.) eine Maschine besaß, welche die Knochen seines Körpers illuminierte, wobei von einem Kubus mit einer Seitenlänge von 4 Fuß ein umgekehrtes Bild erzeugt wurde." [6]

Hatcher Childress zitiert zudem den französischen Alternativ-Historiker Robert Charroux, der 1969 schrieb: "Kürzlich wurden Sanskrit-Dokumente, die von den Chinesen in Lhasa entdeckt wurden, nach Indien geschickt, um dort von Experten studiert zu werden. Dr. Ruth Reyna von der University of Chandigarh sagte, dass die Dokumente Anweisungen zum Bau interplanetarischer Raumschiffe enthalten. Jedenfalls erläuterte Dr. Reyna, dass es in diesem Dokument hieß, die Antriebs-Methode sei >anti-gravitational< gewesen. An Bord dieser Maschinen, die >Astras< genannt wurden, waren die Erbauer der Geräte in der Lage, eine Abteilung von Männern zu jedem Planeten zu schicken. Die Manuskripte sagen nichts darüber, ob irgendwelche interplanetare Kommunikation zustande kam, doch sie erwähnen eine Reise von der Erde zum Mond, wobei unklar ist, ob dieser Trip lediglich in Planung war oder tatsächlich durchgeführt wurde." [7]

Halten wir fest, dass zumindest der letztgenannte Bericht in jene Kategorie fällt, die auch für alternative Forscher 'schwer verdaulich' scheint. Kurz erwähnt sei hier in diesem Zusammenhang auch eine weitere Story zweifelhaften Charakters, die ebenfalls seit Ende der 1960er Jahre durch die grenzwissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit 'geistert'. Darin geht es um den angeblichen Fund 12 000 Jahre alter, beschrifteter Steinscheiben in der heutigen Volksrepublik China - die sogenannten "Dropa-Scheiben". Kolportiert und bekannt gemacht wurde diese Geschichte 1968 in der deutschsprachigen Ausgabe der sowjetischen Zeitschrift SPUTNIK, wo unter dem Titel "Wissenschaft oder Phantasie?" ein Bericht des Philologen Wjatcheslav Saitzew erschien, der sie als Hinweis auf mögliche außerirdische Interventionen in die frühe Menschheits-Geschichte bewertete. [Siehe dazu: Die Steinscheiben aus dem Bayan-Kara-Ula Gebirge; d. Red.]

Sicherlich verfügen derartige Berichte nicht über die nötige Beweiskraft, um auf ihrer Grundlage eine totale Revision der chinesischen Vor- und Frühgeschichte einzufordern, doch es gibt zudem auch eine ganze Reihe 'harter Evidenzen', welche das landläufige Bild des alten China mehr oder weniger auf den Kopf stellen. Zu diesen Beweismitteln, die selbst ein Chi Huang Ti nicht beseitigen lassen konnte, gehören auch die chinesischen Pyramiden, die sich im Rahmen konventioneller Prähistorik kaum erklären lassen.


Fortsetzung:

Alt-Chinesen als Pyramiden-Bauer (bb)

'Europäer' im prähistorischen China (bb)

Reisen nach 'Fusang' - Chinesen im präkolumbischen Amerika? (bb)


Weitere Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Chinas

Pyramiden im Reich der Mitte (Hartwig Hausdorf)

Die Marquise von Chang (Luc Bürgin)

Die Schnalle des Chou Chu (250-313 n. Chr.) (bb)

Archimedische Spiralen im alten China (Jeff Hecht)

Luft- und Raumfahrt im alten China? (bb)


Anmerkungen und Quellen

  1. Quelle: David Hatcher Childress (Hrsg.), Vimana Aircraft of Ancient India & Atlantis, Adventures Unlimited Press (Kempton, Illinois, USA), 1991 / 1999, S. 19
  2. Quelle: ebd.
  3. Anmerkung: Lao Tse schreibt im 15. Kapitel des Tao Te Ching über dieses Volk: "Die Alten Meister waren subtil, rätselhaft, tiefgründig, verantwortungsbewusst. Die Tiefe ihres Wissens ist unergründlich. Da sie unergründlich ist, können wir lediglich ihr Auftreten beschreiben. Vorsichtig wie Männer, die einen Winter-Strom überqueren. Achtsam wie Männer, die sich einer Gefahr bewusst sind. Höflich wie Gäste auf Besuch. Nachgiebig wie Eis, das zu schmelzen beginnt. Schlicht wie ungeschnitzte Holzblöcke."
  4. Quelle: David Hatcher Childress (Hrsg.), "Vimana Aircraft of Ancient India & Atlantis", Kempton, Illinois (USA), 1991 / 1999, S. 23, 24
  5. Quelle: Andrew Thomas, "Shambala", Sphere Books, London, 1977; nach Hatcher Childress, S. 24
  6. Quelle: Egerton Sykes, "Early Science- A legacy from the Past, A talk given by A.P. Thomas at the Atlantis Symposium at Brighton on 17th of September, 1966 (a summary)"; bei Atlantisforschung.de in deutschsprachiger Erstveröffentlichung unter dem Titel: Krypto-Wissenschaft in der Vor- und Frühgeschichte
  7. Quelle: Robert Charroux, "The Gods Unknown", Berkley Books, NYC, 1969; nach David Hatcher Childress (Hrsg.), Vimana Aircraft of Ancient India & Atlantis, S. 26


Bild-Quellen

(1) Wikipedia - The Free Encyclopedia, Great Wall of China

(2) http://www.chr.mergler.bnv-bamberg.de/china-reise/bilder/la-otse.JPG (nicht mehr online)