Atlantis, Lemuria und Gondwanaland: Versunkene Landmassen und Kulturen in Stacy-Judds primhistorischem Modell (I)

Die versunkenen Kontinente des Robert B. Stacy-Judd (Fortsetzung II)

"Die Geologie liefert uns die Annahme, dass im Zeitalter des Miozän, d. h. während der ersten Hälfte der spät-tertiären Periode, eine Landmasse von kontinentaler Form ein Gebiet des heutigen Atlantischen Ozeans einnahm. Zum Ende der spät-tertiären Periode hin, d.h. im Pliozän, begann dieser Kontinent aufgrund sukzessiver vulkanischer und anderer Störungen zu zerfallen." Robert B. Stacy Judd (1939)


Von Gondwanaland nach Lemuria

(bb) Wie wir gesehen haben, folgte Stacy-Judd dem Philosophen Platon in seiner Vorstellung einer zyklischen Menschheits- und Zivilisations-Geschichte mit katastrophischen Zäsuren, und konzentrierte seine Suche nach Atlantis auf den sogenannten 'Menschen von Cro-Magnon', den er als Träger der "Mutter-" oder "Wurzel-Kultur" des Zeitalters von Atlantis betrachtete. Davon abgesehen hielt er - auch wenn der Titel seines Buches ("Atlantis - Mother of Empires") dies nicht gerade nahelegt - nichts von der fixen Idee eines Atlantis als 'Urkultur' der Menschheit, sondern er setzte erklärtermaßen prä-atlantische Zyklen voraus. Dazu schrieb er "Ich denke, dass vor 25 000 bis 50 000 Jahren ein Groß-Zyklus seinen Verlauf nahm. Vor etwa 25 000 Jahren endete dieser Groß-Zyklus und ein neuer begann. [...] Es ist möglich, dass Schwarz-Afrikaner und australische Buschleute Überlebende jenes [vorhergehenden] Groß-Zyklus sind." [1]

Abb. 1 Links (A): Karte mit einer Skizze dessen, was Geologen als urtümlichen Ostkontinent 'Gondwana' bezeichnet haben. Rechts (B): Skizze einer Glossopteris-Pflanze. Dieses schon lange ausgestorbene Gras fand man, eingebettet in Gesteins-Schichten aus dem Perm, in Südamerika, Afrika und der Indischen Halbinsel.

Wie im Fall der Cro-Magnon-Atlantiker setzt Stacy-Judd auch für die 'schwarzen' Völker dieses prä-atlantischen Zyklus eine 'Wurzel-Kultur' und eine 'kulturelle Wiege' voraus, den Ursprungsort, an dem sich die frühesten Entwicklungs-Schritte ihrer Kultur ereigneten; und wie bei den Cro-Magnon-Menschen ergibt sich bei einer konventionellen Betrachtungsweise des Problems einer hypothetischen 'schwarzen Mutter-Kultur' das Dilemma: "Auf den derzeit frei liegenden Landmassen der Erd-Oberfläche bietet sich aus meiner Sicht kein Gebiet an, um als Zentrum betrachtet zu werden, an dem sich eine solche Wurzel-Kultur entwickelt hat. Daher ist es nur natürlich, die Existenz legendärer, vormals bewohnter, Kontinente in Betracht zu ziehen, die nun in den Meeres-Tiefen der Erde liegen." [2]

Versunkene "Kontinente" als geologisches Faktum? Stacy-Judd war Realist genug, um sich in den 1930er Jahren keine Illusionen darüber zu machen, dass die Vermutung, während erdgeschichtlich rezenter Perioden könnten in den Weltmeeren große Landgebiete versunken sein, in der Welt der Wissenschaft - jedenfalls in den USA - nur noch auf wenig Gegenliebe stoßen konnte: "Viele Autoren werden die Möglichkeit in Abrede stellen, dass ein Landgebiet von kontinentalem Ausmaß unter die Wellen sinken könne. Andere, die diesen Standpunkt nicht völlig bestreiten, können nicht verstehen, dass es keine eindeutigen Überlieferungen einer solchen Katastrophe gibt.

William H. Babcock meint beispielsweise in 'Legendary Islands of the Atlantic' [3] bezüglich der Theorie des Verschwindens von Atlantis: >Darüber hinaus hätte der Untergang eines so gewaltigen Gebiets wie des vermuteten Atlantis in den Annalen ein Ereignis ohnegleichen gewesen, und nebenbei hätte er mit ziemlicher Sicherheit Spuren im Rest der Welt hinterlassen, die Man auch jetzt noch erkennen müsste<." [4] Stacy-Judd pariert Babcock´s Behauptung nicht, wie man annehmen sollte, mit kulturgeschichtlichen und mythologischen Belegen aus dem atlantischen Großraum, die das 'Atlantis-Motiv' betreffen [5]; er kontert vielmehr mit einem Grundsatz-Exkurs zu geologischen Erkenntnissen, lädt zur "Betrachtung einiger der wesentlichen Theorien bezüglich versunkener Kontinente" und zur Suche nach Erkennungs-Merkmalen für ihre einstige Präsenz ein.

Dabei wendet er sich zunächst dem Arabischen Meer zu: "In einem unlängst veröffentlichten Artikel erfahren wir, dass >die John Murray Expedition aus England von der Entdeckung dreier enormer Bergketten, eine davon mehr als 9000 Fuß [ca. 2743 m; d. Ü.], die sich am Grunde der Arabischen See befinden. Vor 200 Millionen Jahren reckten sie noch ihre Gipfel stolz gen Himmel, die so majestätisch zu den Wolken aufragten, wie es heute die Alpen oder der Himalaya tun. Dann überwältigte und versenkte sie irgendeine große Katastrophe ... keiner weiß, was diese Katastrophe verursachte, oder in welcher Form sie verlief. Somit haben die Wissenschaftler zumindest einen Teil der Umrisse des großen verschwundenen Kontinents Gondwanaland (Abb. 1) ausgemacht.

Abb. 2 Phantasievolle Darstellung des vermuteten Großkontinents Lemuria (Mu), auf dessen vormalige Existenz laut Stacy-Judd zahlreiche alt-afrikanische Überlieferungen hinweisen. (Bild: Karte der Lemurian Fellowship aus den späten 1940er Jahren)

In der Folge wird in diesem Artikel festgestellt, dass aus den Abdrücken einer bestimmten farnähnlichen Pflanze, Glossopteris (Abb.1) genannt, die sich von allen heute existierenden Pflanzen unterschied, auf die einstige Existenz dieses Kontinents geschlossen wurde. Man entdeckte gleichartige Abdrücke [davon] in Gesteins-Schichten in Indien, Afrika, Australien und Südamerika. Die betreffenden Gesteins-Schichten werden als 'Perm' bezeichnet und wurden vor annähernd zwei Millionen Jahren gebildet. Es wird argumentiert, dass Vögel die Samen schlechterdings nicht transportiert haben können, da es zu dieser Zeit noch gar keine Vögel gab." [6]

Stacy-Judd kommentiert: "Hier haben wir, gestützt auf die Ansichten europäischer Wissenschaftler (viele amerikanische Wissenschaftler erkennen diese Theorie nicht an) den ersten Hauch [orig.: "bare scrap"; d.Ü.] eines Beweises dafür, dass in den gewaltigen Meeren des Südens einst ein riesiger Kontinent existierte." [7] Er hebt zwar selbst hervor, dass 'Gondwanaland' in seiner kontinentalen Form bereits vor etwa 2 Millionen Jahren - also lange vor dem Auftreten des Modernen Menschen - verschwunden sein muss, zieht aber die Möglichkeit in Betracht, dass letzte größere Fragmente des vermuteten Südkontinents erst vor etwa 100 000 bis 50 000 Jahren B.P. untergegangen sein könnten.

Stacy-Judd bespricht "die Möglichkeit, dass das, was manche als verschwundenen Kontinent Lemuria (Abb. 2) betrachten, entweder dem entsprach, was Geologen als Gondwanaland bezeichnen, oder aber ein Teil davon war. Zahlreiche Überlieferungen afrikanischer Rassen nehmen Bezug auf Lemuria [respektive auf irgendeine untergegangene Landmasse im Osten; bb]. Sie halten es für das versunkene Heimatland der Menschheit. Es ist von Interesse festzustellen, dass bestimmte Details dieser Legende bei weit verstreuten afrikanischen Stämmen übereinstimmen. Bei den Bewohnern der östlichen Hemisphäre stoßen wir auf zwei entgegengesetzte Aussagen bezüglich der Richtung, aus welcher welcher ihre frühesten Vorfahren gekommen seien. Die europäischen und kleinasiatischen Rassen erklären einen WESTLICHEN Ursprung, doch die afrikanischen Überlieferungen stellen fest, dass ihre Vorfahren Emigranten einer höher stehenden Rasse waren, die mit großen Kanus von einem Kontinent aus dem OSTEN ankamen." [8]

Dabei Legt Stacy-Judd durchaus einige Skepsis gegenüber vulgären Le(Mu)ria-Modellen an den Tag und distanziert sich insbesondere von James Churchwards (1851-1936) (Abb. 3) Konzept, in dem ein pazifischer Kontinent namens Mu als Ursprungsort einer spät-paläolithischen 'Mutterkultur' präsentiert wird (siehe dazu auch: 'Mu' - James Churchward und das Atlantis des Pazifik von Lyon Sprague de Camp). "Ich hege nicht den Wunsch, die Arbeiten dieses Autors zu diskreditieren", schrieb Stacy-Judd dazu, "aber seine Argumentation für jenen Kontinent als Geburtstsort der Maya-Kultur ist meiner Meinung nach nicht haltbar. Der verschwundenen Kontinent, auf den Churchward als Mu anspielt (nicht zu verwechseln mit dem Mu von Le Plongeon, der sich auf einen versunkenen Kontinent im Atlantischen Ozean bezieht, den andere als Atlantis betrachten), soll heute unter den Wassern des Pazifischen Ozeans liegen.

Churchward erklärt, dass die >Kinder der Emigranten von Mu [jenes im Pazifischen Ozean; bb] Maya genannt wurden.< Er behauptet weiter, dass eine ihrer vielen Migrationen einer Route >von Mu nach Yucatan und Mittelamerika< folgte. Von dort aus zogen die Emigranten nach Atlantis im Atlantischen Ozean, und von dort zu den Küsten des Mittelmeers und Kleinasiens. Dann zogen sie weiter >durch die Dardanellen in den südöstlichen Winkel des Schwarzen Meers. An anderer Stelle sagt dieser Autor, dass jene Kolonisten von >Mu<, oder die Maya, über eine, wie er es nennt, >östliche Route< [orig.: "Eastern line"; d.Ü.] der Migration zuerst Atlantis kolonisierten. Er ist, auch wenn er sich dabei nicht sicher ist, der Meinung, dass die östlichen und westlichen Züge zur selben Zeit begannen, und dass die östliche Migrations-Welle vor etwa 16 000 Jahren Ägypten erreichte." [9]

Abb. 3 Trotz seiner grundsätzlichen Sympathie für die Vorstellung einer im Pazifik versunkenen Landmasse lehnte Stacy-Judd krude Lemuria-Hypothesen, wie jene James Churchwards (Bild) ab und schrieb: "Ich kann seine Argumente nicht akzeptieren, da es ihnen an Bestätigung mangelt, und da sie unlogisch und nicht überzeugend sind."

Obwohl auch er selbst - als Kind seiner Zeit - noch unreflektiert mit dem 'Rasse'-Begriff operiert [10], verwirft Stacy-Judd Churchwards tendenziell rassistische Vorstellungen [11] zu den Mu-Bewohnern und schreibt: "Churchward verleiht seiner Überzeugung Ausdruck, dass die unterschiedliche [Haut-] Pigmentierung der Rassen vom verschwundenen Kontinent Mu (im Pazifik) herstammt. Er behauptet, dass weiße, schwarze, rote, braune und gelbe Rassen gemeinsam jenes immense Land bewohnten, und dass, als es versank, jede unterschiedlich gefärbte Gruppe sich einen bestimmten Punkt auf der Erde aussuchte, um dort zu leben. Wie sich diese Separation nach [Haut-] Farben abgespielt haben soll, bleibt unklar." [12]

Stacy-Judd´s Kommentar dazu ist eindeutig: "Meiner Meinung nach ist solch eine Theorie wissenschaftlich nicht in Ordnung und hätte [uns] erspart bleiben sollen. Churchward folgend, soll der soziale Rang auf dem Kontinent Mu scharf definiert gewesen sein, wobei der Status einer Person vor allem durch die Pigmentierung seiner Haut, statt durch irdische Besitztümer [orig.: "worldly posessions"; d.Ü.] bestimmt wurde." [13] Und er betont: "Ich kann [Churchwards] Argumente nicht akzeptieren, da es ihnen an Bestätigung mangelt, und da sie unlogisch und nicht überzeugend sind." [14]

Gleichwohl hält auch Stacy-Judd an der Annahme versunkener Landmassen im Pazifik fest. (Siehe auch: Le(Mu)ria - das Atlantis des Pazifik. Ein Plädoyer für die grenzwissenschaftliche Lemuria-Betrachtung von Bernhard Beier) Die Annahme, bei Lemuria habe es sich um Gondwanaland oder einen Überrest davon gehandelt, eröffnet Stacy-Judd eine Möglichkeit, das Auftreten verschiedene Menschheits-Kulturen im Rahmen seines Modells der Zivilisations-Zyklen einzuordnen. "Es ist möglich, dass die authentische westafrikanischen oder sudanesischen Schwarzen Überbleibsel eines solchen früheren Zyklus, beispielsweise der Gondwanaländer, sind. Der Ursprung der Negerrasse [sic!; bb] verliert sich zugegebenermaßen in der Vergangenheit. Sir Harry Johnston sagt in 'Living Races of Mankind': >Die Spezies [sic!; bb] der Neger ... entstand wahrscheinlich in Indien in einer EXTREM WEIT ZURÜCKLIEGENDEN PERIODE.<

Ähnlicher Weise ist auch der Ursprung der Buschmänner im tiefen Dunkel der Vergangenheit verloren gegangen. Lydekker sagt in 'Living Races of Mankind' über dieses primitive Volk: >Unter den zahlreichen Fragen im Zusammenhang mit dem Ursprung und den Beziehungen der verschiedenen aboriginalen Abteilungen der menschlichen Rasse hat keine die Anthropologen vor ein größeres Rätsel gestellt als Abkunft und Affinitäten der Natives Australiens.< Eine Lehrmeinung ordnet die australischen Aborigines der negroiden Gruppe zu. Eine andere Theorie lautet, dass sie, wie die Vedda, Toda und Ainu Asiens, der niederkaukasischen [orig.: "low Caucasian"; d.Ü.] Gruppe ähneln.

Andererseits waren die heute ausgelöschten Aborigines Tasmaniens, wie Lydekker sagt, >ozeanische Neger< und >ihr Fall stellt das bemerkenswerteste ethnographische Phänomen der Welt dar.< Dr. A.H. Keane sagt, dass den Aufzeichnungen nach die ersten Menschen, die Indien besiedelten, ein schwarzes Volk waren." [15] Stacy-Judd hielt es für erwiesen, "dass die ersten Volker, die Afrika, Indien, Tasmanien und Australien besiedelten, Neger waren", und er war der Auffassung, dass das anthropologische Problem der Identifizierung ihrer Herkunft nur durch die Annahme einer im Indischen und Stillen Ozean versunkenen Landmasse zu lösen sei: "Wir lernen, dass die Überlieferungen Indiens und anderer Länder Asiens Geschichten über einen vormaligen Kontinent enthüllen, der Indien mit Afrika, Australien und möglicherweise Südamerika verband." [16]

Schließlich tritt er ebenso entschieden dem Klischee des 'primitiven' und 'kulturlosen Negers' wie auch der - seinerzeit populären - Vorstellung von Atlantis als 'Wiege aller Kultur' entgegen, in dem er festhält, dass "die Bewohner des verschwundenen Gondwanaland oder Lemuria eine gewissermaßen fortschrittliche Kultur besaßen ist höchst wahrscheinlich; dass ihre Zivilisation vor jener von Atlantis entstand und verging ist ebenfalls wahrscheinlich; dass ihre Kultur die Entwicklung der atlantischen Zivilisation maßgeblich beeinflusste ist zweifelhaft. Doch hinsichtlich der Ähnlichkeiten, die sich zwischen einigen der Legenden und Mythen der Neger sowie jenen anderer sehr früher Rassen beobachten lassen, erscheint es möglich, dass einige der religiösen Riten und Gebräuche und womöglich auch andere Bereiche der Kultur - deren Ursprungsort wir heute Atlantis zuzuschreiben suchen - tatsächlich bei jenen prä-atlantischen Völkern begannen.

Mit anderen Worten möchte ich nicht den Eindruck erwecken, es sei meine Meinung, die Atlantier hätten all die Prinzipien intellektueller Entwicklung begründet. Unzweifelhaft gingen ihnen andere kultivierte Rasse-Zyklen voraus, möglicherweise viele Groß-Zyklen, und natürlich beeinflussten bestimmte Charakteristika dahin schwindender Zyklen die neu entstehenden Rassen. Die kataklysmischen Umwälzungen der Vergangenheit haben möglicherweise eine permanente Barriere zwischen dem heutigen Menschen und den Aufzeichnungen seiner frühesten Vorväter errichtet, doch es gibt nichts, was gegen die Existenz extrem früher Kulturen spricht..." [17]


Fortsetzung:


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Robert B. Stacy-Judd, "Atlantis - Mother of Empires", orig. 1939; Reprint bei: Adventures Unlimited Press, Kempton, Illinois/USA, (March) 1999, S. 20
  2. Quelle: ebd.
  3. Siehe: William H. Babcock: "Legendary Islands of The Atlantic - A Study in Medieval Geography", American Geographical Society, 1922 [Reprint 2002 bei University Press of the Pacific]; sowie bei Atlantisforschung.de: 'Atlantis' von William H. Babcock (übersetzter Auszug aus: Babcock, 1922)
  4. Quelle: Robert B. Stacy-Judd, op cit., S. 21
  5. Anmerkung: Vergl. z.B. zum 'Atantis-Motiv' in indianischen Mythen und Legenden: Bernhard Beier, "Das Land der Riesen, die Satyre, Meropa und Atlantis" Kapitel, Anostos, das letzte Refugium der Riesen und Satyre, Sektion: Indianische Ursprungs-Mythen, Atlantis und Meropa
  6. Quelle: Robert B. Stacy-Judd, op. cit., S. 21
  7. Quelle: ebd., S. 22
  8. Quelle: ebd.
  9. Quelle: ebd., S. 22-23
  10. Anmerkung: Immerhin schreibt er im Vorwort zu "Atlantis - Mother of Empires" relativierend: "Ich habe mir mit solchen Begriffen wie Theorie, Hypothese, Rasse, Stamm, Volk, Daten, Evidenz, Aussage und Information einige Freiheiten erlaubt. Nicht immer habe ich sie im strengen Wortsinn verwendet, sondern in ihrer eher allgemein akzeptierten Bedeutung. Tatsächlich ist die genaue Bedeutung einiger von ihnen, wie etwa Rasse, schwer fassbar, und kein Autor scheint all diese Worte mit gleichbleibender Präzision verwendet zu haben." (S. XXVIII)

    Zur Frage der Hautfarbe der vermuteten Atlantier bemerkt er zudem: "Wenn wir zum Thema des Ursprungs der Hautfarben kommen, dann mögen wir angesichts der Evidenzen annehmen, dass die Atlantier die erste weiße Rasse waren; doch der Terminus >atlantisch< lässt sich weder als Konnotierung dieser oder irgendeiner anderen Pigmentierung verwenden; denn meiner Meinung nach förderte Atlantis die Zunahme gemischter Rassen, wie es heute durch Nordamerika der Fall ist, und so wie Europa Mischungen vieler rassischer Färbungen umfasst; wie Taylor sagt: >Die Unterscheidung nach Farben ... hat keine harten und festen Konturen, sondern variiert graduell von einem Teint zum anderen.<" (S. 57-58)

    Zu einer schulwissenschaftlich-anthropologischen Kritik des "Rasse"-Begriffs aus heutiger Sicht siehe: Wir sind alle Afrikaner von Prof. Dr. Volker Sommer; zu einer aktuellen alternativ-historischen Distanzierung von diesem Begriff siehe z.B.: Der Mythos von den angeblichen »Rassen« der Menschheit von Dr. Horst Friedrich.
  11. Anmerkung: L. Sprague de Camp bringt Churchwards Mu-Ethnologie folgendermaßen auf den Punkt: "In den Zeiten ihrer Hochblüte zählte die Insel 64 Millionen Menschen, die in zehn Stämme aufgeteilt waren und von einem Priester-Herrscher mit Namen Ra regiert wurden. Die Mu-Bewohner waren unterschiedlicher Hautfarbe. Die Weißen stellten die herrschende Schicht." (Quelle: 'Mu' - James Churchward und das Atlantis des Pazifik von Lyon Sprague de Camp; Unterstreichung durch uns)
  12. Quelle: Robert B. Stacy-Judd, op. cit., S. 23
  13. Quelle: ebd., S. 25
  14. Quelle: ebd., S. 24
  15. Quelle: ebd., S. 81-82
  16. Quelle: ebd., S. 82
  17. Quelle: ebd., S. 82-83

Bild-Quellen:

1) Robert B. Stacy-Judd, op. cit., S. 21
2) William Hutton (huttoncommentaries.com), unter: http://www.huttoncommentaries.com/Other/Lemuria/evidence_of_lemuria.htm (nicht mehr frei zugänglich)
3) Churchward.com, vormals unter: http://www.churchward.com/cw/james.html (siehe heute: My-Mu.com)