Atlantisforschung in Italien: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Beitrag von [[Tony O’Connell]] (©) wurde von ihm erstmals online veröffentlicht am 11. Februar 2011 unter dem Original-Titel "[http://atlantipedia.ie/samples/13763/ Italian Atlantology]" bei [http://atlantipedia.ie/ Atlantipedia.ie]. Bei ''Atlantisforschung.de'' erscheint er am 9. April 2014 in eigener Übersetzung ins Deutsche und redaktioneller Bearbeitung.
 
Dieser Beitrag von [[Tony O’Connell]] (©) wurde von ihm erstmals online veröffentlicht am 11. Februar 2011 unter dem Original-Titel "[http://atlantipedia.ie/samples/13763/ Italian Atlantology]" bei [http://atlantipedia.ie/ Atlantipedia.ie]. Bei ''Atlantisforschung.de'' erscheint er am 9. April 2014 in eigener Übersetzung ins Deutsche und redaktioneller Bearbeitung.

Version vom 9. April 2014, 23:39 Uhr

Eine Einführung

von Tony O’Connell

Abb. 1 Der Arzt Girolamo Fracastoro (1478-1553) war einer der frühen Vorläufer der Atlantisforschung in Italien.

Die italienische Atlantisforschung kann bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden, als Fracastoro (Abb. 1), Garimberto und Ramusio Amerika als Atlantis identifizierten. Eigentlich sollten wir sogar ins 15. Jahrhundert zurückblichen, als Ficino der erste war, der Platos gesammelte Werke ins Lateinische übersetzte, womit der dem mittelalterlichen Europa erstmals einen Zugang zu den gesamten Atlantis-Texten ermöglichte. Dann tat sich nicht viel bis 1788, als Carli die Vernichtung von Atlantis einer Nahbegegnung [der Erde] mit einem Kometen zuschrieb. Im Jahr 1840 schlug Angelo Mazzoldi Italien als Örtlichkeit von Atlantis und als hyper-diffusionistische Mutterkultur der großen Zivilisationen der ostmediterranen Region vor. Andere, wie erwa Giuseppe Brex, folgten ihm darin.

Zwei Jahre, nachdem Donnelly 1882 sein Atlantisbuch [1] veröffentlicht hatte, schloss sich ihm der Italiener D’Albertis an und optierte für die Azoren als Überbleibsel von Atlantis.

Im Vorkriegs-Italien tat sich nicht viel, abgesehen von Russo’s Journal, das von 1930 bis 1932 erschien. Nach dem Krieg wurden 1956 von Gianni Belli und 1963 von Bettini andere Atlantis-Journale erabliert. In der Folge gab es eine große Bandbreite von Theorien, die von italienischen Forschern vorangebracht wurden. Spedicato lokalisierte Atlantis auf Hispaniola [2], Stecchini optierte für São Tomé, Barbiero, der - obwohl gebürtiger Kroate - Admiral in der italienischen Kriegsmarine war, nominierte die Antarktis als Heimstätte von Atlantis, noch bevor die Flem-Aths ihre Vorstellungen zur Antarktis veröffentlichten. Bulloni wählte die Arktis, Pincherle [3] identifizierte die Mandäer als letzte der Atlantier, und Monte [4] bringt Thera mit Tarschisch in Verbindung.

Abb. 2 Sig. Paolo Valente Podhige präsentierte 1982 als Erster die Lokalisierung von Atlantis auf Sizilien.

In jüngeren Jahren kam die aus Italien stammende Atlantis-Theorie, über die wohl am meisten berichtet wurde, von Sergio Frau, der Sardinien als originales Atlantis befürwortet. [5] Diese Idee ist jedoch nicht neu, da sie bereits 1982 von Poddighe (Abb. 2) verfochten wurde. Nachfolgend fand Frau Unterstützung durch andere Kommentatoren, wie Tozzi und Novo. Ich werde das Gefühl nicht los, dass dieser Theorie auch eine Spur von Nationalismus zugrunde liegen könnte, ein Verdacht, den ich auch bezüglich Autoren anderer Nationalitäten geltend gemacht habe.

Das ausgehende 20. Jahrhundert sah die Entwicklung des Internets, das eine augenblickliche Promotion von Atlantis-Theorien - sowohl törichter als auch seriöser - für ein globales Publikum ermöglichte. Italien stellt hier keine Ausnahme dar, wo Webseiten, wie das EdicolaWeb entstanden, welche der Erforschung historischer Rätsel Sympathie entgegenbringen.

In jüngster Zeit (2013) haben Marin, Minella & Schievenin "The Three Ages of Atlantis" [6] veröffentlicht. Dies ist eine Übersetzung ihres Original-Werks von 2010 ins Englische. Darin schlagen sie vor, dass Atlantis ursprünglich auf Antarktika existiert hat, und dass nach seiner Vernichtung Überlebende zwei andere Atlantiden in Südamerika und dem Mittelmeer-Raum etablierten. Wohl glaubwürdiger ist die Theorie des Kapuziner-Mönchs Antonio Moro, welcher 2013 vorschlug, dass Atlantis Iberien, die Südküste Frankreichs und die Westküste Italiens umfasste!


Anmerkungen und Quellen

Abb. 2 Das Frontcover der Print-Version von Tony O’Connells wichtiger atlantologischer Referenz-Enzyklopädie Atlantipedia

Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde von ihm erstmals online veröffentlicht am 11. Februar 2011 unter dem Original-Titel "Italian Atlantology" bei Atlantipedia.ie. Bei Atlantisforschung.de erscheint er am 9. April 2014 in eigener Übersetzung ins Deutsche und redaktioneller Bearbeitung.

Fußnoten:

  1. Siehe: Ignatius Donnelly, "Atlantis, the Antediluvian World", Harper, 1882
  2. Siehe bei Atlantisforschung.de: Prof. Emilio Spedicato, "Galaktische Begegnungen, APOLLO-Objekte und ATLANTIS", Teil 5, "Eine Interpretation des platonischen Atlantisberichts"
  3. Siehe: Mario Pincherle, "L’Atlantide, mistero svelato: non era un’isola" (Filelfo, Ancona, 1978); "La vera storia di Sargon di Accadia" (M.I.R. 2001); "I MANDEI – Atlantidei tra noi" (Macro Edizioni, 2003)
  4. Siehe: Luana Monte, "Atlantis: L’Isola Mysteriosa", Genua (ECIG), 2004
  5. Siehe auf Deutsch: Sergio Frau, "Atlantika: eine detektivische Untersuchung des antiken Mittelmeerraums", Parthas-Verlag, 2008
  6. Siehe: Diego Marin, Ivan Minella, Erik Schievenin, "The Three Ages of Atlantis: The Great Floods That Destroyed Civilization", Inner Traditions/Bear, 28.11.2013

Bild-Quellen:

1) Tony O’Connell, Fracastoro, Girolamo, bei: Atlantipedia.ie
1) Tony O’Connell, Poddighe, Paolo Valente, bei: Atlantipedia.ie
1) Tony O’Connell / Bildarchiv Atlantisforschung.de