Armin Naudiet

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Forscher- und Autorenportrait

Abb. 1 Hier das Front-Cover von Armin Naudiets Werk 'Eiszeit und Sintflut' (2006)

(bb) Der Privatforscher Armin Naudiet gehörte Mitte der 1990er Jahre zu den beaonders beachtenawerten jener Autoren, die damals im Magazin EFODON SYNESIS populärwissenschaftliche Artikel veröffentlichten, und in seinem Fall kann man wohl sagen, dass er ausschließlich bei EFODON publizierte. Was Naudiets Vita betrifft, so tappen wir fast vollständig im Dunkeln. Lediglich in einer Verlagsinformation zum erst im Jahr 2006 erfolgten Erscheinen seines Buches Eiszeit und Sintflut (Abb. 1) finden sich folgende spärlichen Hinweise:

"Armin Naudiet, Jahrgang 1928, beschäftigt sich - ohne berufliche Bindung an diese Wissenschaft - seit mehr als vierzig Jahren mit dem Studium der Vor- und Frühgeschichte und den sie berührenden anderen Wissensgebieten. Verschiedene Reisen führten ihn an zahlreiche archäologisch interessante Stätten und in viele Museen. Da er nicht fachspezifisch gebunden war, hat er stets interdisziplinär gearbeitet. Seit seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben arbeitet er seit einigen Jahren ehrenamtlich als Dozent für Politik, Gesellschafts- und Kulturgeschichte an der Alten Akademie Nürnberg e. V." [1]

Abb. 2 Das Front-Cover von Armin Naudiets Buch 'Die Steinzeit' (2016)

Alles, was sich darüber hinaus über Armin Naudiet und sein Werk sagen lässt, müssen wir aus den Inhalten seiner diversen Schriften 'herausfiltern'. Dabei lässt sich (neben dem Allgemeinplatz der Feststellung seiner offenkundig enormen Belesenheit) als Kernaussage bemerken, dass man ihn zu den Anhängern der Lehre des Kulturdiffusionismus zählen, vor allem aber als einen entschiedenen Repräsentanten des Neo-Katastrophismus bezeichnen darf. Mit Verve und versehen mit einiger wissenschaftsgeschichtlicher Kompetenz, schrieb er gegen das, im universitären Bezirk noch immer wirksame Dogma des Aktualismus an, speziell aber auch gegen das von ihm so genannte 'Stabilitätsaxiom' eines seit Milliarden von Jahren unverändert und störungsfrei existierenden Planetensystems unserer Sonne.

Da uns von Armin Naudiet in Sachen Diffusionismus nur ein einziges Essay - Wie entstehen Hochkulturen? aus dem Jahr 1996 - vorliegt, wollen wir uns nachfolgend auf einige Bemerkungen konzentrieren, die sich auf seine Vorstellungen und Aussagen hinsichtlich einer von Mega-Katastrophen und Kataklysmen geprägten Erd- Menschheits und Zivilisations-Geschichte beziehen. Dazu ist zunächst festzuhalten, dass er, wie bereits oben angedeutet, den Verfechtern eines 'kosmischen Katastrophismus' zuzuordnen ist, welche die angenommenen mega-katastrophischen Vorgänge in erster Linie auf ursächlich außerirische Naturphänomene zurückführen.

Diesbezuglich zog Naudiet sowohl besonders folgenschwere Nahbegegnungen der Erde mit anderen Planeten oder (wie wir heute sagen) Planemos ins Kalkül, aber auch gravierende Impakt-Ereignisse weniger großer Objekte aus dem All. Was den erstgenannten Bereich betrifft, darf es als gesichtert gelten, dass er hierzu bei Immanuel Velikovsky (1895-1979) 'aufgetankt' hat [2], der ab Mitte der 1950er Jahre die Vorstellung rezenter Turbulenzen im Sonnensystem mit fürchterlichen Auswirkungen für die Menschheit populär machte. In Bezug auf Naudiets Überlegungen zu Impakten von Asteroiden oder Kometen-Fragmenten auf der Erde war er augenscheinlich durch die Arbeiten von Alexander und Edith Tollman sowie von Otto Muck inspiriert.

Naudiets Gedanken bezüglich einer Revision (Verkürzung) der gängigen Chronologie zur Menschheits- und Zivilisarionsgeschichte wurden 'befruchtet' durch Gunnar Heinsohns Werk Wie alt ist das Menschengeschlecht? (1991). Und was schließlich die von ihm z.B. in seinem Aufsatz Kosmische Katastrophen und Eiszeittheorie (1996) geäußerte Kritik an der Eiszeit-Lehre [3] als aktualistischem Konzept angeht, so nahm er dabei direkten Bezug auf die entsprechende Vorarbeit [4] von Horst Friedrich (1931-2015). Des weiteren können wir noch zu Naudiets eingangs erwähntem interdisziplinärem Forschungsansatz erläuternd notieren, dass in seinen Publikationen insbesondere das Bemühen um eine Synthese von Aspekten, Daten und Modellen aus Altertumsforschung (was bei ihm Mythologie einschließt), Klimageschichte und Astronomie anzeigen.

Abschließend möchte der Verfasser noch kurz auf eine Frage einzugehen, die auf dieser Webseite naheliegend sein dürfte, nämlich: Hat Armin Naudiet sich eigentlich auch mit Atlantis befasst? Erschöpfend lässt sich diese Frage derzeit zwar noch nicht beantworten, aber zumindest lässt sich sagen, dass ihn das Atlantis-Problem wohl nicht sonderlich beschäftigte. Immerhin hielt Dr. Horst Friedrich 19xx in einer Fußnote zu einem seiner Artikel fest, dass Naudiet etwa zwei Jahre zuvor in seiner Arbeit Noahs Erben [5] "den letzten Überrest eines westlich Gibraltar liegenden >Atlantis< ab ca. -700 im Meer versinken" ließ. [6] Allerdings setzte Friedrich den Begriff Atlantis dort ausdücklich in Anführungszeichen, so dass durchaus nicht klar ist, ob damit Platons Atlantis oder einfach irgendeine im Atlantik versunkene Landstrecke gemeint war.


Publikationen von Armin Naudiet

Diffusionismus:

Katastrophismus:


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Syntropia Buchversand, unter: "Eiszeit und Sintflut - Unsere katastrophische Vergangenheit" (abgerufen: 24. Januar 2020)
  2. Anmerkung; Naudiet selber schrieb in einer Notiz zu seinem Werk Die Steinzeit - Unsere katastrophische Vergangenheit: "Diese Ausarbeitung ist Teil einer grundsätzlichen, langjährigen Forschungsarbeit. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die gegenwärtig noch gelehrte Vor- und Frühgeschichte der Menschheit unter einem anderen Blickwinkel zu sehen und notwendige Revisionen voran zu treiben. Die gesamte Arbeit gründet sich vorrangig auf die bahnbrechenden Forschungen von Dr. Immanuel Velikovsky..." (Quelle; abgerufen: 24. Januar 2020)
  3. Siehe:
  4. Siehe: Dr. Horst Friedrich, "Die Eiszeit: nur eine ausgedachte Story?"; sowie: Derselbe: "Die Eiszeit-Diskussion kommt in Gang!"
  5. Siehe: Armin Naudiet, "Noahs Erben", EFODON-DOKUMENTATION DO-11, 1994, Seiten 41-42 und passim.
  6. Quelle bei Atlantisforschung.de: Dr. Horst Friedrich, "Das Geheimnis der prähistorischen Aquädukte", Fußnote 12 (erstveröffentlicht wurde Friedrichs Artikel in )
  7. Anmerkung: Der EFODON e.V. hat neben eigenen Publikationen auch Bücher wie dieses im Michaels-Verlag veröffentlicht.

Bild-Quellen:

) Bild-Archiv EFODON e.V.
2) ebd.