Claudius Roux: Meine Atlantishypothese

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bei Alexander Bessmertny (1932)

Abb. 1 Eine Reliefkarte Marokkos

1926 versuchte der Franzose Roux das Atlantisrätsel mit dem von Glozel zu verkoppeln, als er ausführte: "Meine Atlantishypothese ist kurz gefaßt folgende: Atlantis, von dem Plato uns die Tradition erhalten hat, ist durch die Forscher in die vershiedensten Gegenden des Erdballs verlegt worden; abr die Existenz einer Atlantisepoche oder einer atlantischen Zivilisation ist durch die größere Mehrheit der Prähistoriker zugegeben.

Wenn man versucht, die Frage in die Zeit oder in den Raum zu platzieren, kann man versichern, daß die Epoche, in der das atlantische Volk gelebt hat, nur in die Zeit zu Ende des neolithischen Zeitalters bis zum Anfang des Bronzezeitalters gelegt werden kann (d.h. ungefähr 10000 bis 4000 Jahre v.Chr.), und daß man geographisch die Idee eines im Atlantischen Ozean versunkenen Atlantis verwerfen muss, denn die Geologie hat bewiesen, daß sich kein erheblicher Einsturz der marokkanischen Küste entlang seit dem Ende der mitteltertiären Periode vollzogen hat, also seit einer Periode, in der es nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft noch keine Menschen gegeben hat.

Meine persönliche Auffassung, die sich mit den Theorien von Ali-Bey, Lagneau, Berlioux, Knötel, Butavand, Vivarez usw. kombinieren und vereinen läßt, läßt zu, daß während der mittleren und höheren Quartärzeit sehr ausgedehnte, halbsalzige (brakige) aber wenig tiefe Lagunen den Süden des Atlas durchdrangen, gleichzeitig vom Mittelmeer wie vom Atlantischen Ozean her. Lagunen, die Nordafrika in eine blühende Halbinsel verwandelten. Dies war die wirkliche Atlantis, reich an großen Flüssen, von Tieren und Menschen stark belebt.

Dann hat nach und nach im Laufe der Jahrtausende Nordafrika, indem es die Ansiedlungen der Berber, der Karthager und Romanen erlebte, seine jetzige Physiognomie bekommen, und zwar durch Reduzierung der großen Lagunen in einfache Seen oder Sümpfe, deren letzte Spuren die Schotts und die Sebkhas sind, währennd sich gleichzeitig die Herrschaft des Sandes entwickelte, die wir den Winden und dem Seltenwerden des Regens verdanken, zum Schaden des vegetabilischen, animalischen und menschlichrn Lebens.

Wenn ich mich schließlich auf die Tatsache stütze, daß die alphabetischen geheimnisvollen Zeichen, die in den Ablagerungen von Glozel durch die Herren Morlet und Fradin gefunden wurden, und zwar in neolithischen Schichten des südwestlichen Frankreich und des südwestlichen Portugal, ebenso wie in verschiedenen neolithischen Lagerungen von Marokko und in der Sahara, so komme ich zu der Frage, ob das Rätsel von Glozel nicht dazu neigt, sich mit demjenigen von Atlantis zu vereinen, und ob die benachbarten Gegenden der Säulen des Herkules in der prähistorischen und protohistorischen Zeit nicht eine zivilisatorische Hauptrolle gespielt haben.

Die zukünftigen Ausgrabungen in Frankreich, Spanien und Nordwestafrika werden vielleicht die gute Begründung ddieser Hypothese zeigen und so auf endgültige Weise das Atlantisproblem lösen."


Anmerkungn und Quellen

Dieser Beitrag wurde Alexander Bessmertnys Buch "Das Atlantisrätsel - Geschichte und Erklärung der Atlantishypothesen" (Kapitel: "Atlantis in Nordafrika", S. 47-49) entnommen, das 1932 im Verlag R. Voigtländer, Leipzig, publiziert wurde. Bei Atlantisforschung.de erscheint er in einer redaktionell bearbeiten Online-Fassung als wissenschaftsgeschichtliche und atlantologie-historische Dokumentation zu Studien- und Forschungszwecken.

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