Red Paint People (Ocker-Leute)

von Tony O’Connell

Abb. 1 Die rötliche Tönung von Skeletten der Red Paint People stammt von dem Ocker, mit dem die Toten dieses Volkes bei ihrer Bestattung bedeckt wurden.

Die Red Paint People [zu Deutsch: Ocker-Leute; d. Red.] - bisweilen auch als Maritime Archaic culture bezeichnet - der nordatlantischen Küste Amerikas, insbesondere Labradors, haben ihren Namen aufgrund ihrer Gewohnheit erhalten, ihre Toten mit rotem Ocker zu bedecken. (Abb. 1) Sie waren ein seefahrendes Volk, das um etwa 5000 v.Chr. existierte. Entdeckungen [seiner Relikte] sind auch im Staat Maine erfolgt [1]. Eine gleichartige Kultur existierte im nördlichen Europa [2], und von beiden behaupten ‘ideenreiche’ Autoren, wie Shirley Andrews und Frank Joseph, sie seien nach der Zerstörung ihres Heimatlandes durch Flüchtlinge von Atlantis gebildet worden.

Auf etwa 3000 v.Chr. datierte Schiefer-Werkzeuge ähnlichen Typs sind sowohl in Skandinavien als auch in Nordamerika identifiziert worden [3] Ivar Zapp und George Erikson berichten [4], wie Knochen in ähnlichen Steinkammern in Labrador und auf der Île Téviec vor Frankreich entdeckt wurden, die in beiden Fällen mit rotem Ocker bedeckt waren, und übereinstimmend auf etwa 5500 v.Chr. datiert wurden. Richard W. Welch meint, die Red Paint People seien lediglich ein Glied in einer Reihe von Evidenzen für die Annahme, dass Nord- und Südamerika in prähistorischen Zeiten von Anfang an durch Europäer besiedelt wurden. [5]

Es gibt Hinweise darauf, dass die Verwendung von rotem Ocker auf Beerdigungs-Stätten viel früher zurückreicht und auch weiter verbreitet gewesen sein könnte. In der Paviland-Höhle [Goat's Hole; d.Red.] z.B., im Süden von Wales, befand sich das Skelett eines jungen Mannes, das auf mindestens 19.000 v.Chr. datiert wurde. Das Skelett eines kleinen Kindes, das man im Abrigo do Lagar Velho in Portugal fand, wurde ebenfalls mit rotem Ocker entdeckt, und auf 22.500 v.Chr. datiert [6] [7]. Weitere Beispiele sind quer durch Europa und bis nach Mesopotamien hin gefunden worden.

Die Endeckung weiterer früher transatlantischer Verbindungen wurden im Februar 2012 [8] von zwei Archäologen angekündigt, Prof. Dennis Stanford und Prof. Bruce Bradley, in einem frisch veröffentlichten Buch: Across Atlantic Ice. Ihre Behauptung gründet sich auf ‘Solutréen’-Werkzeuge, die kürzlich in Delaware gefunden wurden, und auf fünf andere Fundstätten an der Ostküste, die auf ein Alter zwischen 26.000 und 19.000 Jahre datiert wurden. [...] [9]

Die älteste Pyramide, die [...] bei Chiapa de Corzo in Mexiko - gefunden wurde, enthielt die Leichen von zwei Herrschern, die von Kopf bis Fuß mit rotem Pigment bedeckt waren. Die Pyramide wird auf etwa 700 v.Chr. datiert. Dies könnte auf eine Kontinuität selbigen heiligen Brauches über tausende von Jahren hinweg hindeuten. Marcel Homet entdeckte zudem im Amazonas-Raum rot bemalte Skelette [10].


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde am 1. März 2010 unter dem Titel "Red Paint People (a)" bei Atlantipedia.ie erstveröffentlicht. Bei Atlantisforschung.de erscheint er im Juli 2015 in eigener Übersetzung ins Deutsche in einer redaktionell bearbeiten Fassung.

Fußnoten:

  1. Siehe: Warren K. Moorehead, "The Red Paint People of Maine", in: American Anthropologist, Volume 15, Issue 1 (online als PDF-Datei)
  2. Vergl. dazu auch: William R. Corliss, "Vorchristliche und weit prähistorische Atlantikfahrten" (1991)
  3. Siehe: Dale Drinnon, "Megalith Builders, Red Paint People and Algonquins", 17. März 2011, bei Frontiers of Anthropology
  4. Siehe: George Erikson und Ivar Zapp, "Atlantis in America: Navigators of the Ancient World", Adventures Unlimited Press, 1998, S. 309
  5. Siehe: Richard W. Welch, "Roots of Cataclysm: Geopulsation and the Atlantis Supervolcano", New York (Algora Publishing), 2009
  6. Siehe: Paul Pettitt, "Neanderthals, sex and modern humans", in: British Archaeology, Issue no 45, June 1999
  7. Anmerkung: Zum 'Kind von Lagar Velho' siehe bei Atlantisforschung.de auch: "Neandertaler - Die rätselhaften 'Vettern' des modernen Menschen" (red)
  8. Siehe: David Keys, "New evidence suggests Stone Age hunters from Europe discovered America", 28. Februar 2012, in: The Independent
  9. Zur Arbeit von Bradley und Stanford siehe bei Atlantisforschung.de: Peter Marsh, "Die Clovis-Solutréen-Connection"; sowie extern: Jan Dönges, "Solutréen-Hypothese: Auf dem Packeis über den Atlantik", 1. Juni 2012, bei Spektrum.de
  10. Siehe: Marcel F. Homet, "Sons of the Sun", London (Neville Spearman), 1963, S. 180

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