Thor Heyerdahl - Leben und Werk

Redaktionelles Vorwort

In diesem Jahr (2014) hätte Thor Heyerdahl (1914-2004), der große norwegische Experimental-Archäologe und Diffusionist, seinen 100. Geburtstag gefeiert. Das ihm und seinem Werk gewidmete Kon-Tiki Museum in Oslo, das Thor Heyerdahl Institute in Larvik (dem Geburtsort des Forschers) und die ABORA-Projekte um den Heyerdahl-Nachfolger und ambitionierten 'Steinzeit-Segler' Dr. Dominique Görlitz planen eine Reihe von Veranstaltungen und Events, um dieses Ereignis entsprechend zu begehen und dafür zu nutzen, das Vermächtnis dieser herausragenden Forscherpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts entsprechend zu würdigen.

Bei Atlantisforschung.de wollen wir ebenfalls dazu beitragen, 2014 zu einem echten Thor Heyerdahl Jahr zu machen, um gerade auch im deutschsprechigen Raum noch mehr Menschen als bisher für das 'Faszinosum Heyerdahl' zu interessieren und mit seinem kolossalen, über seinen Tod hinaus wissenschaftliche Früchte tragenden Gesamtwerk bekannt zu machen.

Abb. 1 Gedenkstein mit Thor Heyerdahls Büste auf Teneriffa, in der Nähe der Pyramiden von Guimar

Dazu planen wir an dieser Stelle eine außergewöhnlich umfassende Online-Materialsammlung, nicht nur zu Thors Leben und Werk, sondern auch zum 'Impakt' seiner Arbeit, was nachfolgende Forschungen betrifft, vor allem in Bezug auf experimental-archäologische Nachfolge-Projekte. Unsere Heyerdahl-Berichterstattung wird also - und dies dürfte ganz in seinem Sinne sein - keinen rein retrospektiven Charakter haben, auch wenn wir uns natürlich intensiv mit der historischen Aufarbeitung einiger dringend reflexionsbedürftigen Punkte im Zusammenhang mit seiner Person und seinem Schaffen befassen werden - nicht zuletzt mit der Frage, warum gerade er bis heute zur Zielscheibe polemisch-gehässiger, bisweilen sogar abstruser Attacken wurde. [1]

Den Anfang machen wir mit der Präsentation einer aktualisierten Fassung des Essays "Señor Kon-Tiki" von Andreas Delor, einem profunden Kenner des Heyerdahl´schen Werks. Dieser Beitrag, der alle oben angesprochenen Punkte zumindest 'anreißt', dürfte gerade EinsteigerInnen in die Materie eine gute Übersicht vermitteln [2], aber auch InsiderInnen und 'Fortgeschrittenen' bisher kaum bekannte Einblicke liefern. Zudem werden wir - wie sollte es auf einer vorwiegend atlantologischen Webseite wie der unseren auch anders sein - den allgemein wenig bekannten Sachverhalt beleuchten, dass Thor Heyerdahl sich zumindest am Rand seiner Forschungen auch für das Atlantis-Problem interessiert hat. Bei uns können Sie demnächst erfahren, was er dazu zu sagen hatte.

Abb. 2 Ein Nachbau der Ra II, mit der Thor Heyerdahl im Jahr 1970 den Atlantik überquerte

Des weiteren wollen wir mit unserer ständig wachsenden Sammlung von Rezensionen der Werke Thor Heyerdahls zu einer besseren Kenntnis seines Gesamtwerks beitragen und Interessierten Literatur-Tipps liefern, die es ihnen erleichtern, aus seinen vielen Publikationen genau den richtigen Lesestoff auszusuchen. [3] Und schließlich haben wir auch mit einer 'Heyerdahl-Gedenkexpedition' in die Weiten des Internets begonnen, um für Sie, liebe Leserinnen und Leser, nach und nach eine Kollektion von Links zu interessanten externen Beiträgen (vorwiegend in deutscher und englischer Sprache) zusammen zu tragen.

Es sollte uns ungemein freuen, wenn sich recht viele andere Autorinnen und Autoren, Forscher/innen und Webseiten-Betreiber/innen unserer Initiative anschließen würden, um den 'runden Geburtstag' des "antiautoritären Weltbürger[s]" [4] und "Urvater[s] der Living History" [5] gemeinsam mit uns und Thors Freunden in aller Welt zu feiern und das Jahr 2014 mit ihren ganz persönlichen Beiträgen online zu einem Heyerdahl-Festival werden zu lassen!

Team Atlantisforschung.de


Señor Kon-Tiki

von Andreas Delor

Abb. 3 Das Floß Kon-Tiki, dem Thor Heyerdahl u.a. seinen Spitznamen verdankt, und nach dem auch das Museum in Oslo benannt wurde, wo es noch heute besichtigt werden kann

Persönliche Vorbemerkung des Verfassers: "Mit Thor Heyerdahl bin ich insofern ganz eng verbunden, als seine Schriften mich schon als Kind in die Welt der Polynesier wie auch der vor-kolumbischen Indianer eingeführt hatten. Das ging so weit, dass ich Berichte über die Entdeckung Amerikas, Polynesiens, ja der Kolonisation der gesamten nicht-europäischen Welt durch die Weißen schier nicht aushielt, weil ich mich in den grauenhaften Genoziden, Folterungen, Versklavungen usw., mit welchen die >moralisch überlegenen< Europäer die ganze übrige Welt überzogen, stets unmittelbar mit-ausgerottet, gefoltert und versklavt fühlte. Genauso hatte Heyerdahl es seinerzeit empfunden."

Inhalt:

01) Auferstehung der Osterinsel
02) Der populärste Forscher
03) Ein Wikinger auf den Spuren der Langohren
04) Unter der Gürtellinie
05) Stigmatisiert
Abb. 4 Thor Heyerdahl als junger Mann auf der Insel Fatu Hiva im Pazifik
06) Tabubruch
07) Neue Fakten kommen Heyerdahl zu Hilfe
08) Der rote Faden
09) Mythos und Magie
10) Atlantis
11) „Kon-Tiki“
12) „Aku-Aku“
13) „Ra“
14) „Tigris“
15) Zweiter Durchgang
Abb. 5 Der Forscher in mittleren Jahren auf einer wissenschaftlichen Tagung
16) Heyerdahls Erben


Heyerdahl und Atlantis?

In Vorbereitung:


Rezensionen der Heyerdahl-Bücher

Bei Atlantisforschung.de:

Abb. 6 Unsere Kollektion von Rezensionen der Werke Thor Heyerdahls soll zu einer besseren Kenntnis seiner opera omnia beitragen und Literatur-Tipps liefern.

Externa:


In Heyerdahls 'Kielwasser'

An dieser Stelle werden wir demnächst mit einer Präsentation diverser, bisher im deutschsprachigen Raum zumeist kaum bekannter Forscher und ihrer Projekte beginnen, die quasi als Thor Heyerdahls Erben sein revolutionäres Konzept des archäologischen Reise-Experiments aufgegriffen und fortgeführt haben; so z.B. Kitín Muñoz, William Willis, Kuno Knöbl, John Blashford-Snell, Phil Buck, Dr. Alexei Vranich, Vladislav Poljakowskiy und - Olaf Heyerdahl, Thors Enkelsohn! [6] Aber natürlich werden hier bald auch Rückblicke und aktuelle Infos zu den hierzulande bereits recht bekannten Projekten des deutschen 'Steinzeit-Seglers' Dr. Dominique Görlitz zu finden sein. Hier schon einmal folgende Beiträge:


Weitere Beiträge bei Atlantisforschung.de


Interessante Externa

Mainstream-Features:

Abb. 7 Thor Heyerdahl im Jahr 2001 - etwa ein Jahr vor seinem Ableben - bei einem Besuch in Azov am Don. Das Vermächtnis des Grand Old Man des Diffusionismus ist heute lebendiger denn je, und zahlreiche Forscher/innen führen das große Werk fort, das von ihm begonnen wurde. (Foto: Azer.com)


Nachrufe:


Sonstiges:


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

Abb. 8 Das Kon-Tiki Logo steht für die Überzeugung, dass Menschen aller Kontinente schon vor vielen Jahrtausenden die Sieben Meere befuhren, in Kontakt miteinander standen und kulturellen Austausch pflegten. Die Welt war schon immer ein Dorf!
  1. Anmerkung: Gemeint sind damit vor allem Anschuldigungen in Hinsischt auf angebliches "Pseudoarchäologentum" und "Hyperdiffusionismus" (siehe etwa: hier), "Rassismus" und "Ethnozentrismus", z.B. - sofern DER SPIEGEL korrekt berichtet hat - 2007 durch Prof. Nikolai Grube, Universität Bonn (siehe: hier), oder auch vermeintliche Sympathien Heyerdahls für die Nationalsozialisten (siehe etwa: hier).
  2. Anmerkung: Der Bereich von Thor Heyerdahls Spätwerk Spätwerk im Zusammenhang mit seinem 'Odin-Projekt' (ab ca. 1996) und seine Forschungen in Aserbaidschan ist darin allerdings (noch) nicht erfasst. Siehe zu diesen einführend bei Atlantisforschung.de: "Thor Heyerdahl und der Diffusionismus" (bb); sowie weiterführend in englischer Sprache: The Azerbaijan Connection - Challenging Euro-Centric Theories of Migration (Dr. Thor Heyerdahl), bei Azerbaijan International, Spring 1995 (3.1) Pages 60-61
  3. Anmerkung: Bitte beachten Sie auch unsere Übersicht: "Literatur von und über Thor Heyerdahl" (Andreas Delor)
  4. Quelle: Aftenposten, Oslo, zit. nach: o.A., Der letzte weltberühmte Entdecker ist tot - Trauer um Thor Heyerdahl, in: Handelsblatt, 19.04.2002
  5. Quelle: Ulli Kulke, "Kon Tiki: Geschichte als Abenteuer - Thor Heyerdahl segelte im Fahrwasser untergegangener Völker", in: DIE WELT, 20.04.02
  6. Siehe dazu auch die Webseite der TANGAROA-Expedition von 2006

Bild-Quellen:

1) Polylerus bei Wikimedia Commons, unter: File:ThorHeyerdahl Bust Guimar.jpg
2) Berthold Werner bei Wikimedia Commons, unter: File:Güímar Ra II BW 2.JPG
3) Daderot bei Wikimedia Commons, unter: File:Kon-Tiki raft - IMG 9224.jpg
4) Kon-Tiki Museum, unter: Thor Heyerdahl 1914-2002, Abschnitt: "Fatu-Hiva - The first stay in Polynesia (1937-1938)" (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)
5) Dr. Thor Heyerdahl, The Azerbaijan Connection - Challenging Euro-Centric Theories of Migration, bei: Azerbaijan International, Spring 1995 (3.1) Pages 60-61
6) Bildarchiv Atlantisforschung.de
7) J. Bjørnar Storfjell, Ph.D., Thor Heyerdahl's Final Projects, bei: Azerbaijan International, Spring 1995 (3.1) Pages 60-61 (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)
8) Kon-Tiki-Museum bei Wikimedia Commons, unter: File:KON-TIKI logo.jpg