Die prähistorische Welt des 'Stillen Ozeans': Unterschied zwischen den Versionen

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([[bb]]/[[rmh]]) Die Frage nach der Erstbesiedlung des [http://de.wikipedia.org/wiki/Pazifik pazifischen] Großraums durch den Menschen stellt für den Menschen nach wie vor eine große Herausforderung dar. So ist die Besiedlung [http://de.wikipedia.org/wiki/Polynesien Polynesiens] noch immer nicht restlos geklärt, die Frage „Stammen die Völker des pazifischen Raums von einem versunkenen Kontinent?“ ist brandaktuell und „[http://de.wikipedia.org/wiki/Nan_Madol Nan Mandol]“ ist ein Rätsel par Excellence. Auch die Urgeschichte [http://de.wikipedia.org/wiki/Neuseeland Neuseelands] ist weiterhin ungeklärt. 
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Natürlich darf auch das Thema [[Lemuria]]/[[Mu]] hier nicht fehlen. Dazu legen wir - vermutlich erstmalig in deutscher Sprache - eine UMFASSENDE Präsentation und Betrachtung des [[Lemuria]]-Komplexes aus grenzwissenschaftlichem Blickwinkel vor. Atlantisforschung.de-Redakteur [[bb|Bernhard Beier]] hat diesen vielbelächelten Diskussions-Gegenstand einer gründlichen Beschau unterzogen und ist der Frage nachgegangen: „''Ist die alternativ-prähistorische Beschäftigung mit „Le(Mu)ria“ sinnvoll und legitim, oder verschwendet man lediglich wertvolle Zeit damit?''“
  
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Neben dem im [http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantik Atlantik] versunkenen Kontinent [[Atlantis]] hört man nämlich hier und dort auch von einem angeblich im Pazifischen Ozean versunkenen Kontinent, der meist [[Mu]] oder [[Lemuria]] genannt wird.
  
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[[Datei:Malden-Addendum.jpg|thumb|left|320px|'''Abb. 2''' Zeichnung einer der alten Tempelanlagen auf der entlegenen Pazifik-Insel [[Das Geheimnis von Malden Island|Malden Island]] aus dem Jahr 1825. Ein Relikt der Alten Le(Mu)rier oder einer ihrer zu vermutenden Tochterkulturen?]]
  
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Ursprünglich wurde die Bezeichnung „[[Lemuria]]“ für eine hypothetische Landbrücke zwischen dem heutigen [http://de.wikipedia.org/wiki/Indien Indien] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Madagaskar Madagaskar] verwendet. Der [http://de.wikipedia.org/wiki/Geologe Geologe] [http://de.wikipedia.org/wiki/Philip_Sclater Philip Sclater] „erfand“ den Begriff [[Lemuria]]. Bereits vor der Benennung dieser vermeintlichen Landbrücke war aber die ihre Existenz schon von dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Biologe Biologen] [http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_H%C3%A4ckel Ernst Häckel], dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4ontologe Paläontologen] [http://de.wikipedia.org/wiki/Melchior_Neumayr Melchior Neumayr] und weiteren [http://de.wikipedia.org/wiki/Geologie Geologen] vermutet worden. Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Landbr%C3%BCcke Landbrücke] schien notwendig, um die merkwürdige Verbreitung der Halbaffen namens [http://de.wikipedia.org/wiki/Lemuren Lemuren] zu erklären. Diese leben nämlich nur in [http://de.wikipedia.org/wiki/Madagaskar Madagaskar] und Vorderindien. Allerdings besagt die heute allgemein anerkannte Theorie der [http://de.wikipedia.org/wiki/Plattentektonik Plattentektonik], dass [http://de.wikipedia.org/wiki/Madagaskar Madagaskar] einst von Indien abgetrennt wurde. Somit wurde für die Wissenschaft die Existenz dieser Landbrücke verworfen, weil sie für die Verbreitung der [http://de.wikipedia.org/wiki/Lemuren Lemuren] nicht mehr notwendig war. Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Theosophische_Gesellschaft theosophische Gesellschaft] nahm sich allerdings später des Begriffes an und lehrte im 19. und 20. Jahrhundert die Existenz einer den [http://de.wikipedia.org/wiki/Indischer_Ozean Indischen Ozean] ausfüllenden Landmasse, wobei hierfür der Name "[[Lemuria]]" übernommen wurde.
  
[[Australien aus alternativ-historischer Sicht]]
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[[Bild:James Churchward II.jpg|thumb|'''Abb. 3''' Auch wenn James Churchwards Werk ganz unzweifelhaft zahlreiche 'Ungereimtheiten' enthält, so kommt doch gerade ihm das Verdienst zu, das Interesse vieler Menschen in der Westlichen Welt an versunkenen Urkulturen des Pazifik-Raums geweckt zu haben.]]
  
[[Le(Mu)ria - das Atlantis des Pazifik]] ([[bb]])
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Die Bezeichnung „[[Mu]]“ steht heute vor allem für einen legendären versunkenen Kontinent im Pazifik. Zum ersten Mal tauchte die Vorstellung von einem solchen Kontinent jedoch im 19. Jahrhundert im Bezug auf den [http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Ozean Atlantischen Ozean] auf. Der Selfmade-Archäologe [[Augustus Le Plongeon]] (1825-1908), der besonderes durch seine Forschungen über die [http://www.indianer-wiki.org/Maya Maya] bekannt wurde <ref>Anmerkung: [[Augustus Le Plongeon]] war, wie [http://de.wikipedia.org/wiki/Lyon_Sprague_de_Camp Lyon Sprague de Camp] festhielt, der erste [http://de.wikipedia.org/wiki/Arch%C3%A4ologie Archäologe], der systematische Ausgrabungen von [http://www.indianer-wiki.org/Maya Maya]-Ruinen auf der [http://de.wikipedia.org/wiki/Yucat%C3%A1n_(Halbinsel) Halbinsel Yucatán] vornahm.</ref>, übersetzte alte [http://www.indianer-wiki.org/Maya Maya]-Aufzeichnungen, und nach seiner Übersetzung war dort davon die Rede, dass die [http://www.indianer-wiki.org/Maya Maya]-Zivilisisation älter als die Zivilisationen der [http://de.wikipedia.org/wiki/Altes_%C3%84gypten Ägypter] und der [[Atlanter]] sei. Letztere soll durch Überlebende des Untergangs von [[Mu]] gegründet worden sein. In der Wikipedia ist die Rede von „''angeblichen Übersetzungen''“ und einem „''Phantasieprodukt Le Plongeons''“. Seine Übersetzung wurden tatsächlich unter vollkommen falschen Voraussetzungen vorgenommen und sind somit wertlos.
  
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Die Vorstellung einer versunkenen Landmasse namens [[Mu]] im [http://de.wikipedia.org/wiki/Pazifischer_Ozean Pazifischen Ozean] wurde erst einige Jahrzehnte später durch den Archäologen [[James Churchward]] '''(Abb. 3)''' (1851 - 1936) eingeführt, der mehrere Abhandlungen und Bücher darüber schrieb. Nachdem bereits Churchwards pazifisches [[Mu]]-Szenario [http://de.wikipedia.org/wiki/Okkultismus okkultistische] Elemente enthielt, wurde dieses Thema später vor allem von Autoren aus dem Bereich der [http://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik Esoterik] aufgenommen, was einer ernsthaften Rezeption durch die [http://de.wikipedia.org/wiki/Empirie empirische] Forschung nicht gerade förderlich war.
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Trotzdem alledem sind die Begriffe „[[Mu]]“ und „[[Lemuria]]“ weiterhin aktuell und es scheint tatsächlich Hinweise dafür zu geben, dass im [http://de.wikipedia.org/wiki/Pazifischer_Ozean Pazifik] einst verschiedene Gebiete einst durch Landbrücken verbunden waren.
  
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So verweist der Autor [[Walter-Jörg Langbein]] in seinem Buch „[http://books.google.de/books?id=H0uSAAAACAAJ&dq=Das+Sphinx-Syndrom&ei=Qtn1ScjkC4iUzATA19msDg Das Sphinx-Syndrom]" auf die Naturwissenschaftler [http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Wallace Alfred Wallace] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Huxley Thomas Huxley], die davon überzeugt waren, dass die heutigen Einwohner [http://de.wikipedia.org/wiki/Ozeanien Ozeaniens] Nachkommen einer versunkenen Landmasse im Pazifik sind. Die [http://de.wikipedia.org/wiki/Marquesas-Inseln Marquesas-Inseln], die [http://de.wikipedia.org/wiki/Fidschi-Inseln Fidschi-Inseln] sowie [http://de.wikipedia.org/wiki/Samoa Samoa] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Tonga Tonga] sollen Überbleibsel dieses Kontinents gewesen sein. Langbein erwähnt offene Fragen, die mit der These von einem [http://de.wikipedia.org/wiki/Kontinent Kontinent] im [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdpazifik Südpazifik] gelöst werden könnten. So steht die Frage im Raum, warum auf den Maraquesas-Inseln vorkommende Süßwasserfische der Gattung Halaxis vorkommen, die es auch in [http://de.wikipedia.org/wiki/Neuseeland Neuseeland] gibt. Meer trennt die Marquesas-Inseln von [http://de.wikipedia.org/wiki/Neuseeland Neuseeland], also können sich die nur Süßwasser vertragende Fische nicht über diesen Weg ausgebreitet haben. Wenn diese beiden Gebiete einst durch trockenes Land verbunden waren, könnten sie sich über Flüsse verbreitet haben.
  
[[Bild:Mu.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Einen Kontinent "Le(Mu)ria" hat es mit einiger Sicherheit nie gegeben, aber ]]
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Frösche, kleinere Schlangen und Echsen gedeihen auf den durch Meerwasser getrennten [http://de.wikipedia.org/wiki/Fidschi-Inseln Fidschi-Inseln], obwohl auch sie kein Salzwasser vertragen. Hier bietet wiederum die Landbrücken-Theorie eine Lösung. Ebenso wie die Frage, wie Schlangen von [http://de.wikipedia.org/wiki/Samoa Samoa] nach [http://de.wikipedia.org/wiki/Tonga Tonga] gelangt sind. Doch damit nicht genug: Spinnen-, Mollusken-, Schmetterlings- und Wurmarten, die für Amerika und Asien typisch sind, leben auf den Inseln [http://de.wikipedia.org/wiki/Ozeanien Ozeaniens]. Auf den [http://de.wikipedia.org/wiki/Hawaii Hawaii]-Inseln wachsen Pflanzen, die für [http://de.wikipedia.org/wiki/Nordamerika Nordamerika], [http://de.wikipedia.org/wiki/Australien_(Kontinent) Australien], [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdamerika Südamerika], [http://de.wikipedia.org/wiki/Indonesien Indonesien] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Polynesien Polynesien] charakteristisch sind.
  
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Die Frage nach [[Lemuria|Le]]([[Mu]])[[Lemuria|ria]] ist also immer noch offen!
  
  
'''Neuseeland'''
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'''Zu diesem Thema finden Sie bei Atlantisforschung.de eine Reihe von Beiträgen in folgenden Sektionen:'''
  
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* [[Lemuria|Le(Mu)ria - das Atlantis des Pazifik: Ein Plädoyer für die grenzwissenschaftliche Lemuria-Betrachtung]] ([[bb]])
  
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* [[Der Baumstumpf von Auckland, die Kiri-Puwhero und die vergessene Urgeschichte Neuseelands]] ([[bb]])
  
  
'''Melanesien'''
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'''Weitere Beiträge:'''
  
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* [[Der Ursprung der Polynesier]] ([[David Hatcher Childress]])
  
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* [[Das Geheimnis von Malden Island]] - Liefert ein kleines Eiland der Line Islands womöglich Beweise für die vormalige Existenz einer pazifischen Urkultur? ([[bb]])
  
'''Mikronesien'''
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* [[William Alanson Bryans pazifische Landbrücke]] ('''Iron County Register''', 1920)
  
[[Die Latte-Steine auf den Marianen-Inseln]] ([[William R. Corliss]])
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* [[Die alten Ägypter auf Hawaii?]] ([[William R. Corliss]])
  
[[Nan Madol - die versunkene Stadt]] ([[William R. Corliss]])
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* [[Nan Madol - die versunkene Stadt]] ([[William R. Corliss]])
  
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* [[Nan Madol - Das achte Weltwunder - Teil I|Nan Madol - Das achte Weltwunder]] ([[Walter-Jörg Langbein]])
  
'''Polynesien'''
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* [[Die Taubenfänger-Mounds auf Tonga]] ([[William R. Corliss]])
  
[[Der Ursprung der Polynesier]] ([[David Hatcher Childress]])
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* [[Die Latte-Steine auf den Marianen-Inseln]] ([[William R. Corliss]])
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* [[Voodoo-Magie auf der Osterinsel]] ([[Walter-Jörg Langbein]])
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* [[Das Geheimnis der steinernen Riesen]] ([[Walter-Jörg Langbein]])
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* [[Atlantis, der Garten Eden und die Neuen Hebriden]] ([[Das Team|red]])
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* [[Die Feuerläufer von Mbenga]] - Nachfahren der Bewohner eines versunkenen Kontinents? ('''John Plummer''', 1905)
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* [[Pan (Pazifik)]] ([[Tony O’Connell]])
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* [[Einmal mehr: Google Earth, Atlantis und Aliens]] - Die 'Entdeckung' des Marcelo Igazusta
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* [[Burotu]] ([[Frank Joseph]])  
  
  
 
===Anmerkungen und Quellen===
 
===Anmerkungen und Quellen===
  
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===Bild-Quellen===
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:1) Eine Karte von [[Mu]] nach [[James Churchward]], bei [http://www.bibliotecapleyades.net Biblioteca Pleyades], unter: [http://www.bibliotecapleyades.net/atlantida_mu/esp_lemuria_7.htm James Churchward and His Lost Pacific Continent]
  
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:2) [https://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Dampier Robert Dampier] (1825); nach: [https://www.ancient-origins.net/users/michelle-freson Michelle Freson], "[https://www.ancient-origins.net/ancient-places/malden-island-0010676 Ruins of Malden Island and The Mysterious Roads that Lead into the Sea]" bei [https://www.ancient-origins.net/ ancient-origins.net]
  
(2) Joan T. Griffith, [http://www.bibliotecapleyades.net/atlantida_mu/esp_lemuria_7.htm James Churchward and His lost Pacific Continent]
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:3) [https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Nerun Nerun] bei [https://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page Wikimedia Commons], unter: [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:James_churchward.jpg File:James churchward.jpg]

Aktuelle Version vom 6. Mai 2020, 01:33 Uhr

Abb. 1 Der sagenhafte Kontinent „Le(Mu)ria“. Hat es ihn tatsächlich gegeben?

(bb/rmh) Die Frage nach der Erstbesiedlung des pazifischen Großraums durch den Menschen stellt für den Menschen nach wie vor eine große Herausforderung dar. So ist die Besiedlung Polynesiens noch immer nicht restlos geklärt, die Frage „Stammen die Völker des pazifischen Raums von einem versunkenen Kontinent?“ ist brandaktuell und „Nan Mandol“ ist ein Rätsel par Excellence. Auch die Urgeschichte Neuseelands ist weiterhin ungeklärt.

Natürlich darf auch das Thema Lemuria/Mu hier nicht fehlen. Dazu legen wir - vermutlich erstmalig in deutscher Sprache - eine UMFASSENDE Präsentation und Betrachtung des Lemuria-Komplexes aus grenzwissenschaftlichem Blickwinkel vor. Atlantisforschung.de-Redakteur Bernhard Beier hat diesen vielbelächelten Diskussions-Gegenstand einer gründlichen Beschau unterzogen und ist der Frage nachgegangen: „Ist die alternativ-prähistorische Beschäftigung mit „Le(Mu)ria“ sinnvoll und legitim, oder verschwendet man lediglich wertvolle Zeit damit?

Neben dem im Atlantik versunkenen Kontinent Atlantis hört man nämlich hier und dort auch von einem angeblich im Pazifischen Ozean versunkenen Kontinent, der meist Mu oder Lemuria genannt wird.

Abb. 2 Zeichnung einer der alten Tempelanlagen auf der entlegenen Pazifik-Insel Malden Island aus dem Jahr 1825. Ein Relikt der Alten Le(Mu)rier oder einer ihrer zu vermutenden Tochterkulturen?

Ursprünglich wurde die Bezeichnung „Lemuria“ für eine hypothetische Landbrücke zwischen dem heutigen Indien und Madagaskar verwendet. Der Geologe Philip Sclater „erfand“ den Begriff Lemuria. Bereits vor der Benennung dieser vermeintlichen Landbrücke war aber die ihre Existenz schon von dem Biologen Ernst Häckel, dem Paläontologen Melchior Neumayr und weiteren Geologen vermutet worden. Die Landbrücke schien notwendig, um die merkwürdige Verbreitung der Halbaffen namens Lemuren zu erklären. Diese leben nämlich nur in Madagaskar und Vorderindien. Allerdings besagt die heute allgemein anerkannte Theorie der Plattentektonik, dass Madagaskar einst von Indien abgetrennt wurde. Somit wurde für die Wissenschaft die Existenz dieser Landbrücke verworfen, weil sie für die Verbreitung der Lemuren nicht mehr notwendig war. Die theosophische Gesellschaft nahm sich allerdings später des Begriffes an und lehrte im 19. und 20. Jahrhundert die Existenz einer den Indischen Ozean ausfüllenden Landmasse, wobei hierfür der Name "Lemuria" übernommen wurde.

Abb. 3 Auch wenn James Churchwards Werk ganz unzweifelhaft zahlreiche 'Ungereimtheiten' enthält, so kommt doch gerade ihm das Verdienst zu, das Interesse vieler Menschen in der Westlichen Welt an versunkenen Urkulturen des Pazifik-Raums geweckt zu haben.

Die Bezeichnung „Mu“ steht heute vor allem für einen legendären versunkenen Kontinent im Pazifik. Zum ersten Mal tauchte die Vorstellung von einem solchen Kontinent jedoch im 19. Jahrhundert im Bezug auf den Atlantischen Ozean auf. Der Selfmade-Archäologe Augustus Le Plongeon (1825-1908), der besonderes durch seine Forschungen über die Maya bekannt wurde [1], übersetzte alte Maya-Aufzeichnungen, und nach seiner Übersetzung war dort davon die Rede, dass die Maya-Zivilisisation älter als die Zivilisationen der Ägypter und der Atlanter sei. Letztere soll durch Überlebende des Untergangs von Mu gegründet worden sein. In der Wikipedia ist die Rede von „angeblichen Übersetzungen“ und einem „Phantasieprodukt Le Plongeons“. Seine Übersetzung wurden tatsächlich unter vollkommen falschen Voraussetzungen vorgenommen und sind somit wertlos.

Die Vorstellung einer versunkenen Landmasse namens Mu im Pazifischen Ozean wurde erst einige Jahrzehnte später durch den Archäologen James Churchward (Abb. 3) (1851 - 1936) eingeführt, der mehrere Abhandlungen und Bücher darüber schrieb. Nachdem bereits Churchwards pazifisches Mu-Szenario okkultistische Elemente enthielt, wurde dieses Thema später vor allem von Autoren aus dem Bereich der Esoterik aufgenommen, was einer ernsthaften Rezeption durch die empirische Forschung nicht gerade förderlich war.

Trotzdem alledem sind die Begriffe „Mu“ und „Lemuria“ weiterhin aktuell und es scheint tatsächlich Hinweise dafür zu geben, dass im Pazifik einst verschiedene Gebiete einst durch Landbrücken verbunden waren.

So verweist der Autor Walter-Jörg Langbein in seinem Buch „Das Sphinx-Syndrom" auf die Naturwissenschaftler Alfred Wallace und Thomas Huxley, die davon überzeugt waren, dass die heutigen Einwohner Ozeaniens Nachkommen einer versunkenen Landmasse im Pazifik sind. Die Marquesas-Inseln, die Fidschi-Inseln sowie Samoa und Tonga sollen Überbleibsel dieses Kontinents gewesen sein. Langbein erwähnt offene Fragen, die mit der These von einem Kontinent im Südpazifik gelöst werden könnten. So steht die Frage im Raum, warum auf den Maraquesas-Inseln vorkommende Süßwasserfische der Gattung Halaxis vorkommen, die es auch in Neuseeland gibt. Meer trennt die Marquesas-Inseln von Neuseeland, also können sich die nur Süßwasser vertragende Fische nicht über diesen Weg ausgebreitet haben. Wenn diese beiden Gebiete einst durch trockenes Land verbunden waren, könnten sie sich über Flüsse verbreitet haben.

Frösche, kleinere Schlangen und Echsen gedeihen auf den durch Meerwasser getrennten Fidschi-Inseln, obwohl auch sie kein Salzwasser vertragen. Hier bietet wiederum die Landbrücken-Theorie eine Lösung. Ebenso wie die Frage, wie Schlangen von Samoa nach Tonga gelangt sind. Doch damit nicht genug: Spinnen-, Mollusken-, Schmetterlings- und Wurmarten, die für Amerika und Asien typisch sind, leben auf den Inseln Ozeaniens. Auf den Hawaii-Inseln wachsen Pflanzen, die für Nordamerika, Australien, Südamerika, Indonesien und Polynesien charakteristisch sind.

Die Frage nach Le(Mu)ria ist also immer noch offen!


Zu diesem Thema finden Sie bei Atlantisforschung.de eine Reihe von Beiträgen in folgenden Sektionen:


Weitere Beiträge:


Anmerkungen und Quellen

Fußnote:

  1. Anmerkung: Augustus Le Plongeon war, wie Lyon Sprague de Camp festhielt, der erste Archäologe, der systematische Ausgrabungen von Maya-Ruinen auf der Halbinsel Yucatán vornahm.

Bild-Quellen:

1) Eine Karte von Mu nach James Churchward, bei Biblioteca Pleyades, unter: James Churchward and His Lost Pacific Continent
2) Robert Dampier (1825); nach: Michelle Freson, "Ruins of Malden Island and The Mysterious Roads that Lead into the Sea" bei ancient-origins.net
3) Nerun bei Wikimedia Commons, unter: File:James churchward.jpg