Urkultur Atlantis? Stacy-Judd und Platons zyklisches Bild der Zivilisations-Geschichte

Die versunkenen Kontinente des Robert B. Stacy-Judd (Fortsetzung I)

"Die antiken Metaphysiker übertrafen moderne Denker in der philosophischen Forschung so weit, dass seit ihren Zeiten kein weitergehender Fortschritt, ja nicht einmal eine gleichwertige Erhellung erreicht wurde." Robert B. Stacy-Judd (1939)


Robert B. Stacy-Judd und der Atlanticus

Abb. 1 Platon und sein Werk wurden von nachgeborenen Betrachten stets im Kontext der jeweiligen Zeit interpretiert (Bild: Neuzeitliche Platon-Darstellung eines ungenannten Künstlers, der den antiken Philosophen im Gewand des 17. Jahrhunderts präsentiert. (Illustration aus 'Atlantis - Mother of Empires')

(bb) Stellen wir zunächst fest, dass Stacy-Judd 1939 die Bedeutung des platonischen Atlantisberichts für das, was wir heute als 'grenzwissenschaftliche' oder 'nonkonformistische' Atlantisforschung sowie als Primhistorik bezeichnen, klar erkannt und präzise bewertet hat, indem er ihn als wesentliche, aber keineswegs als einzige legitime Quelle der Atlantologie charakterisiert: "Die Legende von Atlantis wird primär Platon zugeschrieben, aber wir wissen heute, dass seine Erzählung nicht den einzigen Hinweis auf Atlantis darstellt, da sich diese Geschichte in Teilen auch in alten Hindu-Büchern findet. Zudem haben wir auch in den Legenden anderer Rassen Hinweise auf ein verschwundenes Land [1] entdeckt." [2]

Zudem erkennt er in ihm ein definitives Schlüssel-Werk klassischer Literatur, das uns hilft, die frühesten Anfänge menschlicher Zivilisation zu beleuchten. Stacy-Judd stimmt hier vollständig mit Ignatius Donnelly, dem bedeutendste Repräsentanten der klassischen Atlantis-Theorie im 19. Jahrhundert überein, der bereits 1882 die Bedeutung der Atlantida als "einer Überlieferung" hervorhob, "welche die menschliche Geschichte nicht nur tausende von Jahren vor die Ära der griechischen Zivilisation zurückführte, sondern sogar noch weiter rückwärts viele Jahrtausende vor den Beginn der ägyptischen Herrschaft." [3]

Donnelly hatte damals über Platon bemerkt, es sei "wohl zu begreifen, daß er bemüht war, diese unschätzbaren Nachrichten aus der allerältesten Vergangenheit seinen halbzivilisierten Landsleuten zu erhalten." [4] Stacy-Judd nahm darüber hinaus an, dass schon Solon "vollständig die Bedeutung einer Aufzeichnung erkannt hatte, welche die Geschichte der Menschheit [...] weit zurück verschob [...], und dass er bedacht darauf war, seinen Mitbürgern eine derart alte Überlieferung zu erhalten." [5]

Ein wesentlicher Fehler, der Stacy-Judd bei seiner Atlantida-Exegese unterlief, resultiert - wie bei ben meisten 'Atltzeitlern' unter den Atlantologen - aus der Annahme, die Atlantida weise als literarisches Produkt einen homogenen Charakter auf; und sie beruhe einzig und allein auf den Resultaten der im Timaios (22b-23c) überlieferten Vorlesung zur Menschheits- und Zivilisations-Geschichte, die Solon bei seiner historischen Ägypten-Reise von Priestern der Göttin Neith in Saïs gehalten bekam: "Der alte Priester erzählte Solon, dass seine Kenntnisse aus den heiligen Aufzeichnungen der Ägypter stammten. Dies bedeutet, dass die betreffenden Aufzeichnungen etwa 8600 Jahre v. Chr. entstanden." [6]

Fasziniert von den ungeheuren Zeiträumen, die der Weise Platon der Zivilisationsgeschichte damit zugesteht (vergl. dazu auch: Nomoi (Die Gesetze), Atlantis und das verlorene Wissen der Alten), konzentriert sich Stacy-Judd bei seiner Analyse des Atlantisberichts lediglich auf diese ältesten Überlieferungen der Ägypter und kommt daher zu dem gravierenden Fehlschluss: "Wenn wir Solons Geschichte des verschwundenen Atlantis, so wie sie von Platon wiedergegeben wurde, akzeptieren, so haben wir sie in toto zu akzeptieren." [7]

Genau dies verbietet sich jedoch, denn eine genaueren Untersuchung der Texte (Timaios u. Kritias) zeigt, dass Platons Atlantisbericht auf Informationen aus mindestens ZWEI verschiedenen Quellen beruhte (einem altägyptischen und einem proto-hellenischen Quellen-Komplex), die voneinander zu unterscheiden sind und offenbar ein unterschiedliches Alter aufweisen. Zum Alter des altägyptischen Materials wurden seitens der Atlantisforschung unterschiedliche Vorstellungen entwickelt [8], das protohellenische Material aber, dies lässt sich heute mit Sicherheit sagen, lieferte Platon inhaltliche Komponenten (z.B. Kritias 110a-112e), die aus der spätmykenischen Periode (bzw. späte 'Bronzezeit', bis ca 3200 B.P.) stammen.

Dass Stacy-Judd dies noch nicht klar erkennen konnte, ist allerdings entschuldbar, da archäologische Evidenzen, die diese These transparent machen und sie untermauern, erst einige Jahre nach der Veröffentlichung seines Buches bei Grabungen in Athen erbracht wurden. [9] Der Atlanticus stellt jedenfalls keinen homogenen Historien-Bericht dar, der "in toto zu akzeptieren" ist, sondern Platons INTERPRETATION und KOMPOSITION fragmentarischer Daten aus verschiedenen Quellen, und ist insofern ein 'synthetisches' und stark interpretationsbedürftiges Produkt.


Das zyklische Zivilisations-Geschichtsbild bei Platon und Stacy-Judd

Ein Schlüssel zu Stacy-Judd´s Verständnis von Platons Atlantisbericht ist sicherlich in den Affinitäten zwischen ihm und Platon bezüglich hrer Vorstellungen zur Zivilisations-Geschichte der Menschheit zu finden, die sich in wesentlichen Punkten entsprechen. Dies gilt in besonderem Maße für das zyklische Geschichtsbild Platons, das in krassem Widerspruch zum heutigen Schulbuchwissen und den linearen Entwicklungs-Modellen steht, die einen langsamen aber stetigen, über Äonen hinweg verlaufenden, Entwicklungs-Prozess voraussetzen, der quasi in direkter Linie unaufhaltsam von der 'primitiven Steinzeit' ins 'zivilisierte Atom-Zeitalter' führt.

Abb. 2 Der Staatsrechtler und Philosoph Solon (um 640 bis 560 v. Chr.) brachte, wie Platon berichtete, den Atlantisbericht von seiner Ägyptenreise (571 - 561 v. Chr.) mit nach Athen (Bild: Illustration aus 'Atlantis - Mother of Empires')

Stacy-Judd erkannte dagegen die gravierenden Diskontinuitäten in der menschlichen Zivilisations-Geschichte und wusste sich in dieser Beziehung in schönstem Einvernehmen mit Platon. Während die platonische Atlantida bei ihrer Rezeption durch den wissenschaftlichen Mainstream (allen voran die Historiker und Altphilologen) spätestens seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem als 'Vehikel' zur Vermittlung seiner Staats-Philosophie betrachtet wurde, rücken Atlantologen (zumindest die Nonkonformisten unter ihnen) Platons Vorstellungen zur Erd-, Menschheits- und Zivilisations-Geschichte ins Zentrum der Exegese.

So konstatiert auch der US-amerikanische Alternativ-Historiker und Atlantologe Frank Joseph (2002) bezüglich der Funktion des Atlantisberichts im Kontext der Platon-Dialoge Timaios, Kritias und Nomoi ('Die Gesetze'):"Gegen Ende des Buches III von Die Gesetze macht Platon deutlich, dass seine Intention, hätte er dieses Projekt vollenden können, darin bestand, Atlantis als historische Parabel zu verwenden, um die zyklische Natur der Zivilisation aufzuzeigen. [...] Er wollte demonstrieren, dass Gesellschaften Zyklen von Geburt, rechtschaffener Jugend und materieller Befriedigung in der Reife durchlaufen, deren Überfluss zum Niedergang führt und in der Vernichtung endet." [10]

Stacy-Judd skizzierte seine eigenen Ansichten zum Zyklizitäts-Prinzip in der Kultur- und Zivilisations-Geschichte 1939 in völliger Übereinstimmung mit Platons Vorstellungen: "Nach unserer Kenntnis verlief die Existenz des Menschen in Zyklen größeren oder kleineren Umfangs. Eine Abfolge kleinerer Zyklen bildet etwas, das man als Groß- oder Haupt-Zyklus bezeichnen könnte. All diese größeren und kleineren Kreisläufe stellen sich als Geburt, Fortbestehen und Sterben einer Zivilisation dar. Mit dem Aufkommen eines Groß-Zyklus sind Entstehen und Existenz dominanter [kultureller; d. Ü.] Charakteristika gemeint, die einer einzigen Quelle entspringen, sich durch die jeweils vorherrschenden Zivilisationen verbreiten, und die Abfolge von Welt-Kulturen fundamental beeinflussen. Ihr 'Abgesang' [orig.: "death knell"; d.Ü.] kündigt die Geburt eines neuen Groß-Zyklus an". [11]

Stacy-Judd´s - und natürlich auch Platons - Verständnis entsprach dem altindischen, hinduistischen Konzept zyklischer Zeitalter ('Yugas'), die wiederum in Groß-Zyklen eingebunden sind. Auch was die geradezu monströsen Zeiträume angeht, die dabei in mythisierter Form vereinnahmt werden, gibt es deutliche Parallelen. So finden sich etwa im Ramayana Berichte über 'historische' Ereignisse, die sich angeblich im 'Treta-Yuga' (vor mehr als 1 700 000 Jahren) zugetragen haben sollen [12], während Platon im 3. Buch des Dialog Nomoi grundsätzlich postuliert, die menschliche Kultur sei bereits "tausendmal Tausende von Jahren" (677c) alt, und die Zeitspanne, "seit welcher es Staaten gibt", sei "ein unermesslicher und unberechenbarer Zeitraum". [13]

Abb. 3 Nach Stacy-Judds - an Platons Welt- und Geschichtsbild angelehnten - Vorstellungen gab es viele Zyklen von Aufstieg und Niedergang menschlicher Zivilisation. Immer wieder musste sich die Menschheit aus den Tiefen der Primitivität und Barbarei emporarbeiten, um schließlich doch wieder von vorne beginnen zu müssen.

In der Tat könnte der große Denker aus Athen, dessen Vorstellungen zur Menschheits- und Zivilisations-Geschichte offenbar nicht in der hellenischen Gedankenwelt wurzelten, durchaus mit altindischem Gedankengut wissenschaftlicher und/oder religiöser Natur in Berührung gekommen sein, das seine Vorstellungen maßgeblich beeinflusste. So gab es zu seiner - und auch Solons - Zeit bereits seit langem einen regen Handel der Indus-Hochkulturen mit Ägypten. Dazu schreibt die indische Alternativ-Historikerin Sushama Londhe: "Ägyptische Mumien wurden in Musselin gewickelt, der aus Indien importiert wurde. Hindu-Handel brachte dem Land am Nil Elfenbein, Gold, Gewürze, Tamarindenholz, Sandelholz, Affen und andere charakteristische Pflanzen und Tiere aus Indien. Es wird außerdem angenommen, dass ägyptische Textilhersteller ihre Kleidung mit Hindu-Indigo färbten." [14]

Diese Handels-Beziehungen der Alten Inder waren im übrigen keineswegs auf des Reich der Pharaonen beschränkt, sondern dehnten sich auf natürlich auch große Teile des Nahen und Mittleren Ostens aus: "Hindu-Schiffe (Abb. 4) brachten indische Handelsgüter in die arabischen Häfen oder in das Land Punt; und von dort aus wurden sie nach Luxor, Karnak und Memphis transportiert. Die Geschäftsbeziehungen der Hindus mit dem Land am Euphrat waren noch enger und direkter. Schon um etwa 3000 v. Chr. belieferten Hindus die chaldäische Stadt Ur am Euphrat mit Teakholz. Auch die Assyrer bekamen, wie die Ägypter, ihren Musselin aus Indien." [15]

Londhe schlussfolgert nun - wobei sie sich auf Satyavrata R. Patel beruft: "Da es kaum Zweifel daran geben kann, dass der Handel eine zentrale Position in den Beziehungen zwischen Indien und Ägypten durch die Jahrhunderte hindurch einnahm, sollte man sich daran erinnern, dass kommerzielle Transaktionen in ihrem Gefolge auch intellektuellen und kulturellen Austausch mit sich brachten." [16] Wenn diese nahe liegende Schlussfolgerung im allgemeinen akzeptabel ist, so muss sie gleichzeitig auch unserer Vermutung Nahrung geben, Platons zyklisches Bild der Menschheitsgeschichte könne durchaus der alt-hinduistischen Mythologie entlehnt sein.

Alb. 4 Alt-indische Schiffe brachten möglicher Weise nicht nur Handelsgüter in den Westen, sondern auch weltanschauliche Vorstellungen, wie die Lehre von der zyklischen Natur der Erd-, Menschheits- und Zivilisationsgeschichte, der Platon und später auch Stacy-Judd folgten.

Für Stacy-Judd als Atlantida-Exegeten handelte es sich beim Zyklizitäts-Prinzip jedenfalls nicht um eine 'Glaubensfrage', sondern er hielt es aus ziviliations-geschichtlichem Blickwinkel für "offensichtlich, dass es schon andere Zyklen, womöglich sogar Groß-Zyklen, von Zivilisationen gab, darunter möglicherweise auch hochrangige, die aufstiegen und wieder dahinschwanden." In diesem Zusammenhang verweist er z.B. auf die "bedeutsame Tatsache, dass die Menschheit in den jüngsten 7000 Jahren nicht eine einzige Nahrungs-Pflanze kultiviert hat, die in ihrer Bedeutung mit denjenigen zu vergleichen wäre, die vor dieser Periode hervorgebracht wurden." [17]

An anderer Stelle formuliert er noch deutlicher, dass wesentliche und grundlegende Leistungen des Menschen im Bereich der Landwirtschaft keineswegs Errungenschaften des "jungsteinzeitlichen" Menschen, sondern weitaus älter zu sein scheinen: "Zumindest für die jüngsten siebentausend Jahre gibt keinerlei Spuren, die auf eine weitere Domestizierung von Wildtieren oder auf die Züchtung aus Wildpflanzen schließen lassen. Der Baumwoll-Anbau und die Herstellung von Produkten daraus war den alten Völkern beider Hemisphären bekannt, obwohl man wild wachsende Baumwolle lediglich in Amerika gefunden hat." [18] Schon hier deutet sich an, dass Stacy-Judd eine weitaus höhere Meinung vom Menschen der späten "Altsteinzeit" und insbesondere vom atlantischen Cro-Magnon-Menschen hatte als durchschnittliche Fachwissenschaftler seiner Zeit - eine Feststellung, die sich als bedeutsam für seine Atlantis-Theorie erweisen wird.

Diese Theorie basiert jedenfalls in wesentlichen Aspekten auf dem Theorem einer zyklischen Zivilisations-Geschichte und sie besagt im Kern, "dass der Beginn und der Fortschritt dessen, was ich als vorigen zivilisatorischen Groß-Zyklus betrachte, auf Atlantis erfolgte". [19] Platons Aussagen zur - wie wir heute sagen würden - Paläo-Historie des atlantischen Großraums in diesem Kontext zu interpretieren, erscheint nicht nur angesichts der Aussagen des greisen Philosophen aus Athen völlig legitim, sondern auch vor dem Hintergrund paläoanthropologischer Erkenntnisse, mit denen wir uns noch eingehender befassen werden.


Prähistorische Katastrophen und Kataklysmen

Abb. 5 Katastrophen enormen, ja kataklysmischen Ausmaßes sollen - davon war Stacy-Judd überzeugt - nicht nur in der frühen Erdgeschichte der Auslöser für gewaltige Umwälzungen gewesen sein, sondern auch maßgeblich die Zivilisations-Geschichte der Menschheit geprägt haben.

Für Stacy-Judd´s Rezeption des Atlantisberichts im Rahmen der zyklischen Menschheits-Geschichte ist die Vorstellung gewaltiger Naturkatastrophen von zentraler Bedeutung, welche die Menschheit seit undenklichen Zeiten immer wieder maßgeblich beeinflusst und nicht selten vernichtend getroffen und dezimiert haben.

Dazu hebt er - wie alle katastrophistisch orientierten Atlantologen - besonders die 'Standpauke' zur Menschheits- und Zivilisations-Geschichte hervor, die Solon von einem der Priester-Wissenschaftler im Tempel der Göttin Neith zu Saïs gehalten bekam: "Oh Solon, Solon, ihr Hellenen seid doch nur Kinder, und einen alten Hellenen hat´s noch nicht gegeben ... im Geiste seid ihr alle noch jung; es gibt [bei euch] keine alte Ansicht, die durch alte Überlieferungen unter euch weitergegeben wurde, und auch keine Wissenschaft von ergrautem Alter. Und ich will dir auch den Grund dafür nennen; es hat viele Vernichtungen der Menschheit gegeben, die aus vielen Gründen entstanden, und es wird wieder welche geben." [20]

Die größten dieser Heimsuchungen seien, wie es im Timaios heißt, "durch Feuer und Wasser" bewirkt worden, "andere geringere durch tausend andere Ursachen." Bei Sintbränden "pflegen nun diejenigen, welche Berge und hoch und trocken gelegene Gegenden bewohnen, eher als die an den Flüssen und am Meere wohnenden vernichtet zu werden [...] Wenn dagegen die Götter die Erde, um sie zu läutern, mit Wasser überschwemmen, dann kommen die Rinder- und Schafhirten auf den Bergen mit dem Leben davon, die bei Euch in den Städten wohnenden werden von den Fluten ins Meer fortgerissen." [21]

Dass hier keineswegs eine fiktionale Rahmenhandlung für den Atlantisbericht konstruiert wird, sondern dass Platon dabei seinen Vorstellungen zur Menschheits-Geschichte Ausdruck verleiht, macht ein weiterer Seiten-Blick in den Dialog Nomoi deutlich. Auch dort (Buch III, 677a) weist Platon ausdrücklich darauf hin, dass "viele Vernichtungen der Menschen geschehen seien … bei welchen nur ein kleiner Teil der Menschen überlebte", und "daß die damals der Vernichtung Entronnenen … aus auf Bergen hausenden Hirten bestehen dürften, schwachen auf den Gipfeln der Berge geretteten Funken der menschlichen Gattung."

Wie von Platon beschrieben, wurden also bereits viele Menschheitskulturen durch Groß-Katastrophen und Kataklysmen ausgelöscht und damit ihre Entwicklungs-Zyklen terminiert. Stacy-Judd betont jedoch: "Das Ende eines Zyklus oder Groß-Zyklus muss nicht zwangsläufig mit der völligen Vernichtung der involvierten Rasse oder Rassen einhergehen. Vielmehr lässt es sich so verstehen, dass die kreativen Kräfte mentaler, physischer und spiritueller Natur sich abnutzen, schwächer werden, ermüden und altern. [...] Zivilisationen oder Zivilisations-Zyklen die sich nicht mehr weiterentwickeln, können nichtsdetotrotz weiterbestehen, um später von neu entstehenden globalen Einflüssen absorbiert zu werden, oder bis zur Bedeutungslosigkeit [...] dahinzuschwinden." [22]


Fortsetzung:


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Red. Anmerkung: Zu solchen mythologischen Hinweisen auf ein 'versunkenes Land der Ahnen', die sich explizit in Übereinstimmung mit wesentlichen Aussagen in Platons Atlantis-Bericht bringen lassen, siehe bei Atlantisforschung.de z.B.: Die Entdeckung von Platons Atlantis, Teil 5, Atlantis, Enki und Ninhursanga, Sargon von Akkad von Radek Brychta (zu Ähnlichkeiten zwischen der "Urgeschichte" von Atlantis und sumerischen Mythen); sowie Indianische Ursprungs-Mythen, Atlantis und Meropa von Bernhard Beier (zum Atlantis-Motiv in indianischen Mythen u. Legenden).
  2. Quelle: Robert B. Stacy-Judd, Atlantis - Mother of Empires, orig. 1939; Reprint bei Adventures Unlimited Press, Kempton, Illinois/USA, (March) 1999, S. 305
  3. Quelle: Ignatius Donnelly, Atlantis - Die vorsintflutliche Welt, Eßlingen, 1911
  4. Quelle: ebd.
  5. Quelle: Robert B. Stacy-Judd, op. cit. S. 36
  6. Quelle: ebd., S. 36-37
  7. Quelle: ebd., S. 40
  8. Anmerkung: Das ältere von Platon verwendete Material aus Ägypten stammt entweder, wie Donnelly, Muck, Stacy-Judd, u.a. voraussetzen, aus dem 'End-Paläolithikum' (späte 'Altsteinzeit'), oder - so atlantologische 'Mittelzeitler', wie Prof. Dr. H. Tributsch, Prof. Dr. A. Hausmann oder E. J. de Meester und P. Dunbavin, aus dem 'Neolithikum' ('Jung-Steinzeit', vor etwa. 5000-6000 Jahren).
  9. Siehe z.B.: Oskar Broneer, "What happened at Athens", in: 'American Journal of Archeology' (A.J.A.), 1948, S. 111-114)
  10. Quelle: Frank Joseph, The Destruction of Atlantis - Compelling Evidence of the Sudden Fall of the Lendary Civilisation, Bear & Company, Rochester, Vermonth, USA, 2002, S. 90
  11. Quelle: Robert B. Stacy-Judd, op. cit. S. 20
  12. Vergl. dazu: Satellitenbilder enthüllen: Ein künstlicher Damm verband Indien und Sri Lanka
  13. Vergl. dazu: Weshalb Atlantis bisher nicht entdeckt wurde von Doris Manner
  14. Quelle: Sushama Londhe, Ägypten und das alte Indus-Empire (Atlantisforschung.de, 2004); im englisch-sprachigen Original online unter http://www.atributetohinduism.com/India_and_Egypt.htm (nicht mehr online)
  15. Quelle: ebd.
  16. Quelle: ebd.
  17. Quelle: Robert B. Stacy-Judd, op. cit., S. 4
  18. ebd., S. 311
  19. Quelle: ebd.
  20. Quelle: Timaios 22b, zit. nach Stacy-Judd, op. cit., S. 36
  21. Quelle: Timaios 22c-22d, zit. nach J. Spanuth, Die Atlanter - Volk aus dem Bernsteinland, Tübingen, 1998, S. 448
  22. Quelle: Robert B. Stacy-Judd, op. cit., S. 20.

Bild-Quellen:

1) Robert B. Stacy-Judd, op. cit., S. 36b
2) ebd.
3) http://www.talkorigins.org/faqs/homs/forestier.jpg
4) http://www.atributetohinduism.com/War_in_Ancient_India.htm
5) Unbekannte Bild-Quelle