Americo Huari Román

Forscher- und Autorenportrait

Abb. 1 Der Peruaner J. Americo Huari Román vertritt die Annahme, die Inka seien Nachfahren der Atlantier gewesen.

(red) Jesus Americo Huari Román (Abb. 1) (geb. 1950 in Cusco, Peru]) ist ein peruanischer Elektroingenieur und Autor, der sich mit seiner These, die Inka seien Nachfahren der Atlantier gewesen, in die Gefilde nonkonformistischer Atlantologie begeben hat. Unterstützend präsentiert er im Internet eine Reihe spanischsprachiger Videos [1], deren jüngstes im Juli 2014 erschien. [2]

Bereits Im Jahr 2007 stellte J.A. Huari Román sein privat publiziertes, zweisprachiges (Spanisch und Englisch) Buch La Atlantida y el Imperio de los Incas (Atlantis und das Reich der Inka) vor. Darin erklärt er, wie es in einer kritischen Rezension des irischen Atlantologie-Enzyklopädisten Tony O’Connell heißt, "dass Atlantis ursprünglich eine Insel im Atlantik gewesen sei, von der aus sich ihr Einfluss auf die Kulturen Europa, Afrikas und Südamerikas ausdehnte. In die Sphären der Spekulation tritt Huari mit der wilden Behauptung ein, dass die Atlantier eine Form der Levitation verwendeten: Schwerkraftfelder! Gleichzeitig behauptet er auch dass sie das Rad nicht kannten, weil sie es gar nicht benötigten. Er zitiert Blavatsky sowie andere Theosophen und Hellseher, von denen er wahrscheinlich seine Vorstellung einer fortschrittlichen Technologie auf Atlantis hat, die mit unserer heutigen vergleichbar sei.

Abb. 2 Americo Huari Románs pittoresk wirkende Vorstellung einer Abstammung der Inka von den Atlantiern wird erst vor dem Hintergrund der von ihm vermuteten, offenbar langwierigen Migrationen - von Atlantis über Brasilien in die Anden - nachvollziehbar.

Noch enttäuschender fand ich Huaris Versäumnis, auf Platos Bericht einzugehen, insbesondere auf die Kontrolle des westlichen Mittelmeer-Raumes durch die Atlantier, von Nordafrika bis hin zur heutigen Toskana. Auch erklärt er deren Krieg gegen Ägypten nicht angemessen, wenn er (auf S. 211) behauptet, es sei bereits eine atlantische Kolonie gewesen!" [3]

Auf einen - freilich weniger aus atlantologischem, denn aus cenokatastrophistischem Blickwinkel - interessanten inhaltlichen Teilbereich des Buches geht O’Connell leider nur kurz am Rande ein. Vor der Sintflut sei nämlich, wie es bei Huari Román heißt, "der größte Teil Zentralbrasiliens ein riesiges Binnenmeer gewesen", wobei er betont, "dass Atlantier und Arawaken um dieses Meer herum lebten, und dass das einzige von ihnen hinterlassene Artefakt der riesige Stein von Ingá sei. Nach der Sintflut überschwemmte ein Kataklysmus Atlantis, und Brasilien wurde um 100 Meter angehoben, wodurch das Binnenmeer verschwand." [4]

Damit greift Huari Román (womöglich ohne es zu wisssen) die These von der vormaligen Existenz eines amazonisch-brasilianischen Binnenmeers auf, die - freilich ohne jede Bezugnahme auf Atlantis - bereits Anfang der 1960er Jahre von dem Kryptozoologen Ivan T. Sanderson vorgestellt wurde [5] und später bei dem deutschen Neokatastrophisten Dr. Horst Friedrich auf wohlwollendes Interesse stieß. [6] Diese Annahme hat zwar, um es noch einmal zu betonen, nichts mit Atlantis zu tun, steht offenbar aber im Einklang mit alten Überlieferungen brasilianischer Ureinwohner, die zudem von einem einst mächtigen Reich im Bergland Brasiliens ('Roosevelt´s Tafelland') zu berichten wissen. [7]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: Siehe J.A. Huari Románs Nutzerseite: JESUSAMERICO100 bei YouTube (abgerufen: 09. Dezember 2017)
  2. Siehe: Americo Huari, "CIVILIZACION ATLANTIDA I" (Video, 18:14 Min.; abgerufen: 09. Dezember 2017)
  3. Quelle: Tony O’Connell, "Huari Román, Americo", 23. April 2012, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 9. Dezember 2017; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  4. Quelle: ebd.
  5. Siehe: Ivan T. Sanderson: »Abominable Snowmen - Legend Come to Life«, Philadelphia/New York 1961, S. 155-156.
  6. Siehe: Dr. Horst Friedrich, "Tepumerene und Pedra Pintada" (1996)
  7. Siehe dazu: Alexander Braghine, "Prädiluviale Spuren in Brasilien" (1940)

Bild-Quellen:

1) Tony O’Connell, op. cit.
2) Bild-Archiv Atlantisforschung.de (Original-Quelle unbekannt)