Nicht kreationistische, alternativ-historische Darwinismus-Kritik

"Wirkungen des Zeitgeistes oder der >political correctness< sind eine subtile Quelle für die Erzeugung von Wahrnehmungstäuschungen, die falsche Bewertung wissenschaftlicher Theorien und Daten und die Diffamierung Andersdenkender. Sofern das Spiel konsequent und mit Beflissenheit gespielt wird, kann es der Wissenschaft großen Schaden zufügen." (Klaus Fischer)

Abb. 1 Monotheistische und atheistische Prediger instrumentalisieren die Wissenschaft als Waffe in ihrem Kampf um die angeblich "einzig richtige" Weltanschauung.

(bb) Wie wir auch an anderer Stelle [1] bemerkt haben, tobt seit Jahrzehnten zwischen militanten (Mono-) Theisten (insbesondere: Bibel-Fundamentalisten) und Atheisten (insbesondere: Darwinisten) ein Weltanschauungs-Kampf, wobei das 'Wissen produzierende System' Wissenschaft aufgrund seiner gesellschaftspolitischen Schlüsselfunktion in der 'Westlichen Welt' von beiden Parteien zur Durchsetzung ihrer Ziele instrumentalisiert wird.

Diese Feststellung erscheint dem Verfasser zum Verständnis des Bildes notwendig, dass in scientistischen Kreisen (d.h. insbesondere von professoralen und journalistischen 'Kadern' der Scientific community und ihres publizistischen Umfelds) über nonkonformistische, alternative, oder deviante Forschung sowie über deren Verfechter verbreitet wird, deren außenseiterische Schlussfolgerungen und Erkenntnisse kontraparadigmatisch sind, also - was den Kontext unseres Beitrags angeht - geeignet erscheinen, die derzeitigen Lehrmeinungen in der Erd-, Menschheits- und Zivilisations-Geschichtsforschung in Frage zu stellen.

Genau dies betrachten die Anhänger des darwinistisch-lyellistisch ausgerichteten Mainstreams innerhalb und außerhalb des Wissenschaftsbetriebs jedoch - nicht einmal zu Unrecht - als fundamentale Bedrohung. Nicht nur, dass hierdurch das Monopol einer 'zünftigen', verbeamteteten und in neo-scholastischem Denken erstarrten Institutions-Wissenschaft (also einer Art 'Wissenschafts-Kirche') durch außenstehende "Laien" torpediert wird; deren unlizensierte (und unkontrollierbare) Tätigkeit wird gerade dadurch vollends zur 'Häresie', dass sie in ihrem radikalen Streben nach Erkenntnis nötigenfalls auch nicht davor zurückschrecken, den 'Heiligen Gral' der Naturwissenschaften, die Evolutionslehre, kritisch zu hinterfragen, wenn die Ergebnisse ihrer Forschungen dies notwendig erscheinen lassen.

Von zentraler Bedeutung sind in diesem Zusammenhang vor allem zwei junge, grenz- bzw. krypto-wissenschaftliche Forschungsrichtungen, deren Entwicklung erst vor wenigen Jahrzehnten als Konsequenz oder Reaktion auf die konsequente Verweigerungshaltung ihrer schulwissenschaftlichen "Mutter-Disziplinen" begonnen hat, sich adäquat mit so genannten "Problematica" auseinanderzusetzen, also archäologischem bzw. paläontologischem oder paläo-antropologischem Fundgut (insbesondere Human-Relikten und Artefakten), dessen Existenz sich im Rahmen konventioneller Vorstellungen und Lehrmeinungen zur biologischen und kulturellen Entwicklung des Menschen nicht zufriedenstellend erklären lässt. Bei diesen Richtungen oder Gebieten devianter Alternativ-Forschung handelt es sich um die Krypto-Archäologie und Krypto-Anthropologie. [2]

Abb. 2 Das 'Gefäß von Dorcester' wurde, wie der Scientific American 1852 berichtete, aus einer präkambrischen Gesteins-Schicht heraus gesprengt. Zu vermutendes Alter: ca. 600 Millionen Jahre!

Zu den Kern-Aufgaben der Krypto-Archäologie gehört es, archäologische "Problematica" möglichst schnell nach ihrem bekannt werden systematisch zu erfassen und zu katalogisieren, um das "in der Versenkung verschwinden lassen" (eine in der professionellen Mainstram-Archäologie gängige Strategie) solcher Specimen und der Berichte über sie zu verhindern, oder durch Nachforschungen in Archiven bereits in Vergessenheit geratene Fundberichte wieder "auszugraben" und der Forschung erneut zugänglich zu machen. [3]

In aller Regel handelt es sich bei den "Anomalien", von denen hier die Rede ist, um Funde aus rezenten Perioden menschlicher Zivilisationsgeschichte, deren Anerkennung und Aufnahme in den akademischen Wissenskanon sich "lediglich" auf die Geschichtswissenschaften bzw. auf einzelne ihrer Teil-Disziplinen einschneidend auswirken würden. Nicht selten bekommen Krypto-Archäologen es aber auch mit 'Problematica' aus der so genannten 'erdgeschichtlichen Tiefenzeit' zu tun, und hier bewegt die alternative Forschung sich in einen Bereich hinein, der tatsächlich mit einer Sorte von 'wissenschaftlichem Sprengstoff' aufwartet, welche geeignet erscheint, sämtliche Fundamente heutiger Vorstellungen zur Entwicklungsgeschichte unseres Planeten und der Menschheit zu unterminieren - und was das angeht, wird durch den 'Real existierenden Wissenschaftsbetrieb' einmal mehr der alte Satz bestätigt, "dass nicht sein kann, was nicht sein darf". Schließlich handelt es sich hier um nicht mehr und nicht weniger als die Frage, ob die Evolutionslehre (wie schon bemerkt: in ihrer derzeitigen, mit scientistischer Ideologie überfrachteten, Form!) ebenso in den wissenschaftshistorischen 'Schaukasten' gehört, wie das Ptolemäische Weltbild oder Isaac Newtons Himmelsmechanik.

Aber hören wir doch einmal, was Richard Dawkins (Abb. 1, rechts), amtierender "Hohepriester" des Darwinismus, zu unserem Thema beizutragen hat: "Der britische Naturwissenschaftler J.B.S. Haldane machte die berühmte Äußerung, als er gefragt wurde, was Belege gegen die Evolution begründen würde: >Fossile Kaninchen im Präkambrium<. Sie wurden niemals gefunden. Nie wurde so etwas jemals gefunden. Evolution könnte durch solche Fakten widerlegt werden. Aber alle Fossilien, die gefunden wurden, sind am rechten Platz. Natürlich gibt es eine Menge Lücken in den fossilen Aufzeichnungen. Daran ist nichts Falsches. [...] Aber keine Fossilien wurden am falschen Platz gefunden, sodass die Tatsache der Evolution widerlegt wäre. Evolution ist eine Tatsache." [4]

Abb. 3 Skizze einer der 'Röhren von Saint-Jean de Livet', die Archäologen 1968 in Frankreich aus einer Kreide-Formation bargen. Anzunehmendes Alter dieser artifiziellen Objekte: ca. 65 Millionen Jahre!

Dawkins´ Statement erinnert den Verfasser stark an das Verhalten eines Kleinkindes, das sich, mit einer Gefahr konfrontiert, die Hände vor die Augen hält, um nichts mehr sehen zu müssen, und ständig wiederholt: "Da ist nichts, da ist nichts, da ist überhaupt nichts..." Tatsächlich hoppeln nämlich, um im Bild zu bleiben, Haldanes 'fossile präkambrische Kaninchen' gleich scharenweise durch die Archäologie-Geschichte - und seiner Eminenz, dem hochwürdigsten Herrn Dawkins, dürfte diese Tatsache sehr wohl bekannt sein!

Bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts, also - anders gesagt - in der späten prä-darwinistischen Ära, nahm man entsprechende "Kuriosa" in der Welt der Wissenschaft zwar auch mit einigem Erstaunen zur Kenntnis, berichtete aber - da sich die Vorstellungen zum Erdalter bzw. zu den Erdzeitaltern und der geologischen Tiefenzeit in ihrer heutigen Form noch nicht ausgebildet hatten - gewissermaßen unbefangen über sie. So schrieb beispielsweise das Wissenschafts-Magazin Scientific American am 5. Juni 1852 über einen derartigen Fund bei Dorchester (heute ein Stadteil von Boston, Massachusetts), wo bei Spreng-Arbeiten ein, in zwei Teile zerborstenes, artifizielles Metallobjekt (Abb. 2) unbekannter Herkunft freigelegt wurde. Die Gesteinsschicht ('Roxbury Conglomerate'), in welcher dieses 'out of place object', wie derartige Anomalien in der krypto-archäologischen Terminologie bezeichnet werden, eingeschlossen war, ist nach heutiger geologischer Lesart tatsächlich präkambrisch, und etwa 600 Millionen Jahre alt. [5]

Dieser Fund stellt weder für das 19. Jahrhundert eine singuläre Ausnahmeerscheinung dar, noch riss die Serie derartiger Entdeckungen im 20. Jahrhundert ab. Allerdings wurde in neuerer Zeit - inzwischen stellten sie ja eine veritable Bedrohung des herrschenden, darwinistisch-lyellistischen Weltbilds dar - anders mit ihnen verfahren. Dazu folgende Beispiele, die der Verfasser deshalb ausgewählt hat, weil die entsprechenden Funde nicht von "Laien", sondern von Fachwissenschaftlern gemacht wurden. [6]

Abb. 4 Ein menschlich wirkender Fußabdruck, der 1987, zusammen mit Spuren von Säugetieren sowie Vögeln, in einer Schicht aus dem Perm entdeckt wurde. Vermutliches Alter des Specimens: mindestens ca. 248 Millionen Jahre!

Exemplarisch sei hier z.B. auf die Grabungen von Y. Druet und H. Salfati bei Saint-Jean de Livet in Frankreich hingewiesen. 1968 gaben die beiden Forscher die Entdeckung rotbrauner, "semi-ovoider Metallröhren" (Abb. 3) in einer dortigen Kreideformation mit einem vermutlichen Alter von ca. 65 Millionen Jahren bekannt. Mehrere dieser, von ihnen als eindeutig artifiziell deklarierten, Objekte übergaben sie für weitere Untersuchungen an die Universität von Caen, wo man sich seither in Schweigen hüllt. Michael A. Cremo und Richard L. Thompson, die einige Jahre später eine diesbezügliche Anfrage an das Geomorphologische Labor der Universität von Caen stellten, wurden jedenfalls nicht einmal einer Antwort gewürdigt. [7]

1987 stieß der Paläontologe Jerry MacDonald bei seinen Grabungen in New Mexico in einem Stratum aus dem Perm, einer geologischen Periode, die vor 299 Millionen Jahren begonnen haben und vor etwa 251 Millionen Jahren zu Ende gegangen sein soll, unverhofft auf fossile Fußabdrücke von Säugetieren und Vögeln - und in mindestens einem Fall auch auf eine menschliche (oder zumindest hominide) Spur. (Abb. 4) Im Juli 1992 berichtete er im Smithsonian Magazine über diese Spuren. In einen Artikel mit dem Titel "Petrified Footprints: A Puzzling Parade of Permian Beasts" [8] wurde die Authentizität der Entdeckung von ihm bekraftigt und diese als Beispiel dafür angeführt, "was Paläontologen gerne 'problematica' nennen". Ein Hinweis auf den, zum Fundgut gehörenden, menschlichen oder menschenähnlichen Fußabdruck wurde dort jedoch tunlichst unterlassen. [9]

Vergleichsweise "harmlos", aber trotzdem Paradigmen sprengend und im krassen Widerspruch zu den darwinistischen Lehrmeinungen zur linearen Menschheitsentwicklung und einem rezenten Beginn der Zivilisationsgeschichte stehend, erscheint unser drittes Beispiel mit einem Alter von "nur" etwa 0,5 Millionen Jahren. Die Rede ist hier von dem Fragment eines polierten Weidenholz-Bretts (Abb. 5), das 1989 von einem Archäologen-Team der Hebrew University of Jerusalem unter Leitung von Naama Goren-Inbar bei Grabungen im nördlichen Jordantal freigelegt wurde.

Das annähernd 25 cm lange und 13 cm breite Specimen weist eine plane, sehr glatte und künstlich polierte Oberfläche auf, "die so geschickt bearbeitet war, daß keinerlei Spuren von Werkzeugen sichtbar waren. Zudem war die Kante völlig gerade und bewußt abgeschrägt. Auf der Unterseite des Brettes war das Holz rauh, gewölbt und unpoliert. Beide Enden waren abgebrochen, wahrscheinlich als Folge der mechanischen Ausgrabung. Die fehlenden Stücke wurden nie gefunden." [10] Dieses Objekt, das zu einer Zeit hergestellt wurde, als angeblich nur "primitive" Jäger- und Sammler-Kulturen auf unserem Planeten existierten, stellt für die moderne Paläo-Anthropologie offenbar ebenfalls einen "Klotz am Bein" dar, denn nach einigem 'Hin und Her' im Gefolge der Publikation seiner Entdeckung spricht heute in Fachkreisen anscheinend niemand mehr darüber...

Abb. 5 Das Fragment eines ca. 500.000 Jahre alten, polierten Brettes aus Weidenholz, das 1989 von israelischen Archäologen entdeckt wurde.

Die Berechtigung, ja dringende Notwendigkeit einer alternativen bzw. grenzwissenschaftlichen Forschung als Korrektiv für eine weitgehend erkenntnisresistente, in einer Art 'Vasallentreue' zur alles beherrschenden Ideologie des Darwinismus erstarrte, Paläo-Anthropologie sollte angesichts der gängigen Praxis im Umgang mit solchen 'Problematica' eigentlich für jeden unbefangenen Beobachter außer Frage stehen; doch wer sich näher mit der Materie befasst, muss schnell erkennen, dass eine solche 'Unbefangenheit', oder ein objektiver Standpunkt bei der Bewertung devianter Forschungsarbeit in diesem Bereich schon deshalb höchst selten ist, weil im Kontext der geschilderten Auseinandersetzungen zwischen Darwinisten und Kreationisten in den Mainstream-Medien augenscheinlich eine Art publizistisches "Kriegsrecht" zu herrschen scheint.

Obwohl weder der 'Real existierende Wissenschaftsbetrieb' (respektive das Lager der "Evolutionisten") noch - erst recht - die kreationistische Szene den Charakter monolithischer Blöcke aufweisen, wird der Öffentlichkeit ein bipolares "Freund-Feind-Bild" suggeriert, was letztlich nur den Hardlinern auf beiden Seiten der Barrikade hilft, weiterhin ihr ideologisches 'Süppchen zu kochen', und einen Keil in die Gesellschaften der Westlichen Welt zu treiben.

Aus dem Blickwinkel der Hofberichterstatter des 'heiligen Charles' und seines Kults gilt offenbar ('right or wrong: my evolution') der Grundsatz: Wer die Evolutionslehre verteidigt, gehört zu den "Guten" und ist ernst zu nehmen - wer sie dagegen kritisiert, muss ebenso dumm wie böswillig sein, und gehört zu den "Bösen", also zu den "Kreationisten", jenen religiösen "Fanatikern", welche die Grundwerte unserer modernen Gesellschaft in Frage stellen und angreifen. Dabei geraten auch die Verfechter einer kritischen Alternativ-Forschung unter massiven Beschuss, da sie im Lager der Scientisten offenbar als eine Art "voluntaristische Helfershelfer der Konterrevolution" betrachtet werden.

So menetekelte etwa ein Autor namens Andrew O'Hehir 2005 bei Archaeology-Salon.com unter der reißerischen Überschrift "Archaeology from the dark side": "Kreationisten und New Ager haben eine gemeinsame Front gebildet, um die Mainstream-Archäologie und ihre wissenschaftliche Sicht der menschlichen Vergangenheit zu unterminieren. Gewinnen sie?" [11] Da dieser Artikel in vieler Hinsicht beispielhaft für scientististische Propagandaschriften zur Diskreditierung alternativer Krypto-Archäologie und deren Verfechter ist, wollen wir uns hier gegen Ende unseres einführenden Texts zur grenzwissenschaftlichen Darwinismus-Kritik etwas ausführlicher mit ihm befassen.

Abb. 6 Das Innenleben des so genannten 'Coso-Artefakts, das nicht nur in grenzwissenschaftlichen Publikationen, sondern auch in der Literatur der Kreationisten Erwähnung fand - ein Beweis für eine "gemeinsame Front" von Grenzwissenschaftlern und Bibel-Fundamentalisten?

Als 'Aufhänger' für seine, nennen wir es einmal vorsichtig, "Streitschrift" dient Mr. O'Hehir das so genannte 'Coso-Artefakt' (Abb. 6), ein, nach seinem Fundort in den kalifornischen Coso-Bergen benanntes Objekt. Dieses Specimen, eine Mineralknolle, in deren Innerem sich ein eindeutig artifizielles, technisches 'Etwas' befand, wurde dort 1961 in einer geologischen Schicht entdeckt, die ein Alter von mindestens 500.000 Jahren aufweist, was O'Hehir folgendermaßen kommentiert: "Wenn das Coso-Artefakt real wäre - das heißt, wenn es wirklich ein Beispiel für eine unbekannte Technologie wäre, [die] viele Jahrtausende vor dem akzeptierten Erscheinen des Homo sapiens, ganz zu schweigen vom Beginn der menschlichen Geschichte [existierte] - so würde es alles auf den Kopf stellen, was Wissenschaftler über die Vergangenheit unserer Species zu wissen dachten." [12]

Halten wir dazu kurz fest, das O'Hehir sich mit dem Coso-Artefakt geschickter Weise ein Fallbeispiel herausgefischt hat, das in der Tat völlig zu Recht als 'umstritten' gilt, keineswegs als 'harte Evidenz' einzustufen ist und zudem den Vorteil aufweist, Ende der 1970er Jahre spurlos verschwunden zu sein, womit es einer explizit wissenschaftlichen Untersuchung nicht mehr zur Verfügung steht.

Für O'Hehir Zwecke ist es aber gerade deshalb geradezu ideal. So erklärt er, um seine Hypothese "eine[r] gemeinsame[n] Front" zwischen christlichen Fundamentalisten und Krypto-Archäologen bzw. alternativen Urgeschichtsforschern zu untermauern: "Kritiker der Mainstream-Wissenschaft aus dem gesamten ideologischen und theologischen Spektrum stürzten sich auf das Objekt. Einige waren Anhänger der >alternativen Archäologie<, insbesondere diejenigen, die an eine verschollene Zivilisation vom Typ Atlantis in ferner Vergangenheit glauben [13], welche alle bekannten Zivilisationen der frühen menschlichen Historie ins Leben rief. [14]

Andere waren Anhänger von Erich von Dänikens Hypothese, dass die menschliche Zivilisation ihre Wurzeln im Weltall hat. Wieder andere waren "Junge Erde"-Bibel-Kreationisten, die dachten, das Artefakt könne Teil der vergessenen Welt sein, die vor der großen Flut existierte, welche im Buch Genesis besschrieben wird." [15] Nach einem kurzen Seitenhieb gegen die anomalistische "Charles Fort Society" (richtig: Fortean Society), welche angeblich "alle Arten verschrobener Pseudowissenschaft vorschlägt", und die sich offenbar vor Dekaden auch mit dem Coso-Artefakt befasst hat, sowie nach einem Verweis auf das 1977 erschienene Buch "Secrets of the Ancient Races", in dem der Journalist Rene Noorbergen neben zahlreichen anderen 'Out of place'-Funden [16] damals auch besagtes Specimen vorstellte, kommt O'Hehir endlich auch kurz auf eine vergleichsweise aktuelle Erwähnung zu sprechen: "Erst 1999 war es ein fester Bestandteil der Vorträge des Chemikers Donald Chittick, eines führenden Evangelisten der >creation science<." [17]

Nachdem er nun endlich belegt hat, dass sich zumindest Kreationisten noch vor etwa 11 Jahren des Coso-Artefakts als Argument für ihre Ideen benutzt haben, fährt O'Hehir munter fort, es als Beispiel angeblicher, alternativ-archäologischer Spinnerei auszuschlachten: "Seine Fans hatten mancherlei Theorien [parat], worum es sich dabei handeln könnte: ein Impulsgeber, ein Superleiter, eine Zündkerze oder ein Kondensator, oder einfach ein unbekanntes Instrument >so alt wie das legendäre Mu oder Atlantis<, wie einer seiner Entdecker sinnierte." [18]

Und nun, nachdem er anhand des Fallbeispiels 'Coso-Artefakt'scheinbar unzweifelhaft aufgezeigt hat, wie grenzwissenschaftliche Forscher und Kreationisten 'an einem Strang' ziehen, erklärt uns O'Hehir auch, wieso diese 'unselige Allianz' entstehen konnte: "Wenn sie auch nicht in vielem einer Meinung waren, so hatten sie doch einen gemeinsamen Feind. Sie alle ersehnten eine Entdeckung, welche die akzeptierten Chronologien von Archäologie, Paläontologie und Geschichtswissenschaft zerstören würde." [19]

Und für diejenigen, die seine Verschwörungstheorie noch immer nicht 'geschluckt' haben, rekapituliert er später: "Wie die Coso-Story demonstriert, ist im Verlauf mehrerer vergangener Jahrzehnte eine lose und manchmal unbequeme gemeinsame Front zwischen fundamentalistischen christlichen Kreationisten und denjenigen, die eine New Age-angehauchte, alternative Archäologie praktizieren, geschmiedet worden. Obwohl sich die Philosophien beider Seiten auf manchen Gebieten stark unterscheiden, haben sie beide schlagkräftige Attacken gegen die Autorität und Leit-Ideologie [orig.: "guiding ideology"; sic!!!; bb] moderner Wissenschaft in Gang gesetzt." [20]

Da es O'Hehir an harten Evidenzen für seine Behauptungen mangelt [21], muss er zwangsläufig auf gleichgesinnte 'Leumundszeugen' zurückgreifen, die seine Sicht der Dinge teilen, und ihn bestätigen: ">Wenn Sie die Methodologien von Pseudoarchäologie und Kreationismus untersuchen - die Art, wie sie ihre Argumente konstruieren -, werden sie herausfinden, dass sie beinahe identisch sind<, sagt Garrett Fagan, ein Professor für Studien der mediterranen Klassik und des Altertums an der Penn State [Universität], der einen Großteil seines Berufslebens dem Kampf gegen die alternative Archäologie gewidmet hat. >Dies sind in Wirklichkeit keine intellektuellen Argumente; es sind politische Argumente. Es sieht aus wie Wissenschaft, ist aber keine. Sie machen Wissenschaft und Evolution für irgendwelche [orig: "any number"; d.Ü.] sozialen Mißstände verantwortlich, und sie betrachten es als vorrangiges Ziel, die Wissenschaft zu unterminieren und zu zerstören.<" [22]

Der Verfasser fragt sich ernsthaft, in welchem Universum Menschen wie Garret Fagan eigentlich leben! Es erscheint bezeichnend genug, wenn O'Hehir im Rahmen seiner 'Kriegsberichterstattung' hier einen "Wissenschaftler" zitiert, der deviante Forschung nicht kritisch-reflektiv analysiert und untersucht, sondern "einen Großteil seines Berufslebens dem Kampf gegen die alternative Archäologie gewidmet hat", und offenbar lediglich mit hohlen Phrasen und Tatsachenbehauptungen um sich wirft, statt anhand konkreter Fallbeispiele seine Position zu untermauern.

Abb. 7 Die Möglichkeit, die Legende von Atlantis und seinem Untergang könne doch einen harten (prä-)historischen Kern enthalten, löst bei manch scientistischem Hardliner offenbar regelrechte Panik-Attacken aus, denn dies würde sein gesamtes Bild menschlicher Zivilisations-Geschichte über den Haufen werfen.

Die Leserinnen und Leser von Atlantisforschung.de sind jedenfalls herzlich eingeladen, unsere Webseiten, welche mit rund 1000 Einzelbeiträgen die derzeit umfangreichste Online-Materialsammlung in Sachen alternativer Erd-, Menschheits- und Zivilisations-Geschichtsforschung darstellen, einmal gründlich dahingehend zu untersuchen, ob in dieser repräsentativen [23] Sammlung - wie oben behauptet - an irgendeiner Stelle "Wissenschaft und Evolution", respektive die Evolutionslehre für "irgendwelche sozialen Mißstände" verantwortlich gemacht werden, oder ob eine irgendwie geartete Tendenz zu erkennen und nachzuweisen ist "die Wissenschaft zu unterminieren und zu zerstören"! Bei einer objektiven Prüfung des Sachverhalts wird jedenfalls schnell deutlich, dass auf Garret Fagans "Argumentation" exakt das zutrifft, was er denjenigen vorwirft, die er bekämpft: "Dies sind in Wirklichkeit keine intellektuellen Argumente; es sind politische Argumente", oder noch deutlicher: es sind ideologische Schein-Argumente im Kontext scientistischer Propaganda!

Was O'Hehirs, letztlich einzig auf seiner mehr als fragwürdigen Darstellung der Rezeptionsgeschichte des Coso-Artefakts [24] beruhende, mit einer nicht enden wollenden Aneinanderreihung von Unterstellungen und Verdrehungen von Fakten 'gewürzten' sowie durch eine geradezu paranoide Atlantophobie [25] gekennzeichnete 'Streitschrift' wirklich beweist, ist die traurige Tatsache, dass in jenen Kreisen, die er repräsentiert, offenbar keinerlei klare Vorstellung mehr dazu existiert, was Wissenschaft eigentlich ist, wie sie funktioniert und wo ihre Grenzen liegen. Wie sonst ist es zu verstehen, dass O'Hehir nicht z.B. - zu Recht oder auch zu Unrecht - einen Mangel an fachlicher Kompetenz oder Unkenntnis relevanter Forschungsmethoden im Lager der alternativen Forschungs-Szene beklagt, sondern sich stattdessen über vermeintliche Angriffe auf "Autorität und Leit-Ideologie moderner Wissenschaft" entrüstet?

In der Tat scheint gerade die fortschreitende Professionalisierung der "Schatten-Archäologie" während der jüngsten Dekaden sowie ein stetig gewachsenes Selbstbewusstsein der "Crackpots" (welche die aktuellen Entwicklungen im universitären Bereich zumeist sehr aufmerksam mitverfolgen und auf einem zunehmend hohen Niveau zu argumentieren gelernt haben) von universitären Ideologen mehr denn je als vitale Bedrohung ihres Macht-Monopols empfunden zu werden - insbesondere deshalb, weil ihre Anstrengungen auch im universitären Bereich langsam Früchte zu tragen beginnen. So verweist auch O'Hehir, was die Akzeptanz des Atlantis-Problems im akademischen Nachwuchs angeht, zähneknirschend auf eine Studie von Dr. Kenneth Feder, eines weiteren 'crackpot-hunters', der seit 20 Jahren periodisch Umfragen unter Hochschul-Studenten vornimmt, um ihre Meinung zu unterschiedlichen Bereichen alternativer Archäologie zu bestimmen: "Im Jahr 2000 fand er heraus, dass 45 Prozent der befragten Studenten an den verschollenen Kontinent Atlantis glaubten [sic! man beachte die Wortwahl!; bb] (ein Allzeit-Höchststand)..." [26] Auch hier wird in O'Hehirs Artikel deutlich, wie groß inzwischen - neben ihrem Realitätsverlust - die Angst von Establishment-Hardlinern sein muss, die Kontrolle über den akademischen Erkenntnis-Prozess zur Erd-, Menschheits- und Zivilisation-Geschichte zu verlieren.

Bezüglich der behaupteten Gemeinsamkeiten von Grenzwissenschaft und religiösem Fundamentalismus muss der Verfasser erneut auf den Quasi-Kriegszustand im derzeitigen Kampf der darwinistischen und kreationistischen "Leit-Ideologien" hinweisen, der einen konstruktiven Dialog zwischen Angehörigen der verschiedenen Lager, die bisweilen durchaus bereit und in der Lage sind, auf einer explizit wissenschaftlichen Ebene miteinander zu diskutieren, zumindest in der Öffentlichkeit nahezu unmöglich macht. Grenzwissenschaftliche ForscherInnen, die in aller Regel entweder erklärtermaßen (wie etwa der Verfasser) oder aber de facto (was bei der Lektüre der jeweiligen Publikationen zumindest 'zwischen den Zeilen' zu erkennen ist) religions-philosophisch eine agnostische Grundhaltung einnehmen, betrachten in dieser weltanschaulichen Auseinandersetzung die Extremisten BEIDER Lager als Problem, während Dialogbereitschaft gegenüber gemäßigten Vertretern von Evolutions- und Schöpfungslehren ihnen ganz selbstverständlich erscheint.

Abb. 8 Graham Hancock lehnt es, wie die meisten bekennenden Alternativ-HistorikerInnen ab, sich im Streit der scientistischen und religiösen Orthodoxien vor irgend einen 'Karren spannen' zu lassen. Foto: Santha Faiia

Für O'Hehir als scientistischem Ideologen ist der Frontverlauf dagegen eindeutig, und so hat er allenfalls ein höchst begrenztes Verständnis für die 'Verweigerungshaltung' alternativer ForscherInnen: "Fans der alternativen Archäologie wollen nicht wählen; Graham Hancock (Abb. 9) teilte mir in einer E-Mail mit, dass er den Konflikt zwischen Wissenschaft und Kreationismus als den von zwei konkurrierenden Orthodoxien betrachte, die sich gegenseitig anheulen und jeden anderen übertönen. Damit kann man auf einer abstrakten intellektuellen Ebene sympatisieren, doch in der Praxis werden die meisten von uns zu dem Ergebnis kommen, dass wir uns für eine Seite entscheiden müssen." [27]

Offenbar kann oder will Andrew O'Hehir nicht begreifen, dass die meisten der von ihm bekrittelten Alternativ-Forscher längst für die Wissenschaft und gegen den Scientismus Partei ergriffen haben. Sie, und insbesondere die AtlantologInnen, die traditionell mit einer bis zur Pathologisierung reichenden Diskriminierung [28] durch Anhänger der Mainstream-Wissenschaft konfrontiert waren, haben aus eigener, leidvoller Erfahrung lernen können, dass Aussagen nicht schon deshalb "unwissenschaftlich" sind, weil sie von jemand getroffen werden, der kein/e akreditierte/r BerufswissenschaftlerIn (respektive kein/e FachwissenschaftlerIn in dem jeweiligen Bereich) ist, und dass sie vice versa auch nicht bereits deshalb "wissenschaftlich" zu sein brauchen, weil sie aus dem Mund oder der Feder von jemandem stammen, die oder der über eine offizielle "Lizenz zum Forschen" verfügt.

Gerade vor dem bereits erwähnten Hintergrund einer unter GrenzwissenschaftlerInnen weit verbreiteten, agnostischen Grundhaltung sollte es O'Hehir und seinesgleichen nicht verwundern, dass Menschen aus diesem Spektrum - einerseits - mit einer gewissen Unbefangenheit ebenso auf ForscherInnen mit einem atheistischen wie auf solche mit einem religiösen Hintergrund zugehen können, um sich mit ihen auszutauschen, und - andererseits - höchst sensibel auf Versuche reagieren, sie im Sinne einer dieser beiden antagonistischen Weltanschauungen zu vereinnahmen oder zu instrumentalisieren. Von daher sollte etwa aus der Tatsache, dass alternativ-wissenschaftliche Krypto-ArchäologInnen und Krypto-AnthropologInnen sich auch auf Material (z.B. Fundberichte) beziehen oder damit argumentieren, das von "Kreationisten" publiziert wurde, nicht - wie O'Hehir dies versucht - auf die Existenz einer ominösen Allianz zwischen irgendwelchen "Lagern" geschlossen werden, sondern in derartigen Fällen werden ganz schlicht einzelne Evidenzen oder Argumente - ungeachtet ihrer Herkunft - als diskussionswürdig betrachtet, und in den Diskurs aufgenommen. Das gleiche gilt schließlich auch für die Adaption von Materialien aus dem 'Real existierenden Wissenschaftsbetrieb', der zweifellos - wenn auch unfreiwillig - einen weitaus größeren Beitrag zum höchst heterogenen Fundus alternativer Daten- und Materialsammlungen beigesteuert hat als religiös motivierte Kreise.

Der Archäologe Cornelius Holtorf, den O'Hehir in seinem Artikel - wohl als eine Art 'Advocatus Diaboli' - zu Wort kommen lässt, spricht dem Verfasser jedenfalls zumindest mit einzelnen seiner Feststellungen aus dem Herzen. So gibt er zu bedenken, dass professionelle und alternative Archäologen "eine ähnliche soziale Erfordernis ableisten", nämlich "die Gegenwart mit umfangreicheren historischen Perspektiven und Erzählungen [orig.: "narratives"; d.Ü.] zu versorgen", wobei das einzige Kriterium zu deren Berurteilung ihre "Glaubwürdigkeit und Angemessenheit" in einem festgelegten Kontext sei, welcher, wie der Verfasser hinzufügen möchte, wissenschaftlicher und nicht ideologischer Natur zu sein und stets zu berücksichtigen hat, dass Vergangenheitsforschung (ganz gleich welcher Fachrichtung) nie den Charakter einer 'exakten Wissenschaft' aufweisen wird.

Deshalb sollten sich diejenigen - und das gilt sowohl für den schul- als auch für den grenzwissenschaftlichen Bezirk -, die sich mit der Erforschung der (fernsten) Vergangenheit unseres Planeten, sowie mit der biologischen und kulturellen/zivilisatorischen Entwicklung der Menschheit befassen, angesichts des erbärmlich Wenigen, was wir heute als 'halbwegs gesichertes' Wissen bezeichnen dürfen, stets vor absoluten Aussagen hüten (eine Unsitte, die sich gerade in der universitären Monopol-Wissenschaft zunehmend breit gemacht hat). (Lehr-) Meinungspluralismus und divergierende Interpretationen fragmentarischer Daten im Bereich der Erd-, Menschheits und Zivilisations-Geschichtsforschung sind weder "unwissenschaftlich" noch ein überflüssiger oder gar gefährlicher Luxus, sondern lediglich ein 'Dorn im Auge' derjenigen, die sich, wie eben viele Verfechter der Evolutionstheorie, im Besitz einer absoluten Wahrheit wähnen. Und so liegt nach Ansicht des Verfassers - neben jener der Paläo-Anthropologie - gerade auch die Zukunft der 'Spatenwissenschaft', wie Holtorf sehr richtig konstatiert, in einer Offenheit für "multiple Vergangenheiten und alternative Archäologien." Und das, um es noch einmal zu betonen, beinhaltet angesichts augenscheinlich ganz unterschiedlich zu interpretierender Daten natürlich auch Alternativen zur derzeit praktizierten Form der Evolutionslehre: Science marches on!


Anmerkungen und Quellen

  1. Siehe: Scientismus - Definition, Geschichte und Gegenpole (bb/rmh)
  2. Anmerkung: Dass hier in der Tat wissenschaftlicher Handlungsbedarf bestand (und natürlich nach wie vor besteht) zeigt auch das parallel zu diesen grenzwissenschaftlichen Entwicklungen erfolgte Entstehen einer neuen Disziplin im schulwissenschaftlichen Umfeld, nämlich der Anomalistik, deren Aufkommen sich wissenschaftsgeschichtlich ebenfalls als Reaktion auf die besagten Defizite im Bereich der universitären Fachwissenschaften, aber auch auf einen zunächst außeruniversitären (doch auch im universitären Bezirk vorzufindenden), pseudo-skepischen Vigilantismus erklären lässt, der Anomalien (wie oben angesprochen) oder auch "paranormale Phänomene" zum Anathema erklärt, und ihre wissenschaftliche Untersuchung zu konterkarieren trachtet.
  3. Anmerkung: Als Referenz-Werk für dieses Forschungs-Feld wird in krypto-archäologischen Kreisen gemeinhin das magnum opus "Forbidden archeology: the hidden history of the human race" (1996) von Michael A. Cremo u. Richard L. Thompson betrachtet.
  4. Quelle: Richard Dawkins – Bericht und Interview von Gordy Slack (28. April 2005, aus dem Englischen übersetzt von D. Michalke), unter: Materialien zum Ethikunterricht: Richard Dawkins (*1941) Wortgewandter und streitbarer Darwinist
  5. Siehe für detailliere Angaben dazu bei Atlantisforschung.de: Krypto-archäologische Funde in Nordamerika, Abschnitt: Das präkambrische Gefäß von Dorchester (bb)
  6. Anmerkung: Naturgemäß haben sich die meisten derartigen Entdeckungen aufgrund von Zufallsfunden durch so genannte "Laien" (z.B. in Bergwerken oder bei Tiefbau-Arbeiten) ergeben; eine Tatsache, die von den Verteidigern des 'Status Quo' immer wieder genutzt wurde, um diese Funde als "wissenschaftlich indiskutabel" zu diskreditieren.
  7. Quelle: Michael A. Cremo und Richard L. Thompson, Forbidden Archaeology, torchlight 1998, Seite 809, 810; sowie: David Hatcher Childress, Technology of the Gods, Adventures Unlimited Press, 2000, Seite 88; siehe bei Atlantisfoschung.de auch den Beitrag: Frankreich - Atlantis in Frankreich? Eine primhistorische Reise durch die französische Urgeschichte
  8. Siehe: Jerry MacDonald, "Petrified Footprints: A Puzzling Parade of Permian Beasts", Smithsonian, Juli 1992, Vol. 23, Issue 4, p. 70-79
  9. Quelle: Forbidden History - Dedicated to Exposing 'Problematica' Evidence, unter: New Mexico Footprints; siehe dazu bei Atlantisforschung.de auch: "New Mexico: Fußabdrücke aus dem Perm" (red)
  10. Quelle: Michael Baigent, "Das Rätsel der Sphinx", TB-Ausgabe, Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., 2002; zu den Original-Quellen vergl. bei Atlantisforschung.de auch den Beitrag: "Ein 500 000 Jahre altes Brett aus dem Jordan-Tal" (rmh)
  11. Quelle: Andrew O'Hehir, "Archaeology from the dark side" , (31. Aug. 2005), bei: Archaeology-Salon.com
  12. Quelle: ebd.
  13. Anm. des Übersetzers: im Original heißt es wörtlich "believers in a lost Atlantis-type civilization", wobei die Verwendung des Substantivs "believer" (Gläubiger) stärker als in der Übersetzung suggeriert, bei einer derartigen Annahme müsse es sich um einen "Glaubensakt" handeln, keineswegs aber um ein argumentativ gestütztes Forschungsergebnis! Aus atlantologischer Sicht ist grundsätzlich - um es mit den Worten von Thorwald C. Franke zu sagen - folgendes festzuhalten: "Zunächst ist das Wort >glauben< völlig fehl am Platze, wenn es um Atlantis geht. Entweder man weiß etwas, oder man weiß, dass man etwas nicht weiß. Oder man ist aufgrund von vernünftigen Argumenten >überzeugt<. Aber >glauben< sollte man im Zusammenhang mit Atlantis besser gar nichts. Und auch sonst am besten nicht. >Glaube< ist eine prinzipiell irregeleitete Erkenntniskategorie." (Quelle: Atlantis Scout, unter: FAQ - Frequently Asked Questions)
  14. Anmerkung: A. O'Hehir zeigt mit dieser Aussage einmal mehr, dass er über Dinge redet, von denen er keine Ahnung hat! Das, letztlich auf einem, längst veralteten, heliozentrischen Diffusionismus (siehe dazu: Der Diffusionismus - Zur Diskussion eines umstrittenen Konzepts) basierende Bild von Atlantis als "Mutter aller Zivilisationen" und "Urkultur der gesamten Menschheit" gehört, atlantologie-historisch betrachtet, ins Bild der Atlantologie des 19. Jahrhunderts, ist aber in keiner Weise repräsentativ für die atlantologische Forschung der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart.
  15. Quelle: Andrew O'Hehir, "Archaeology from the dark side", (31. Aug. 2005), bei: Archaeology-Salon.com
  16. Siehe bei Atlantisforschung.de etwa: "Die unmögliche Siedlung von Starveco in Jugoslawien" nach Rene Noorbergen
  17. Quelle: Andrew O'Hehir, "Archaeology from the dark side" , (31. Aug. 2005), bei: Archaeology-Salon.com
  18. Quelle: ebd. - Anmerkung: Halten wir dazu kurz fest, dass weder Mike Mikesell, Wallace Lane und Virginia Maxey, die das Coso-Artefakt 1961 entdeckten, noch der famose Andrew O'Hehir irgendeine Ahnung von Atlantisforschung hatten/haben. Alternative Forschung jedoch durch Aussagen von Laien disqualifizieren zu wollen, die sich zu den Gegenständen dieser Forschung äußern, ist nicht mehr als ein rhetorischer 'Taschenspieler-Trick' - und alles andere als ein wissenschaftliches Argument.
  19. Quelle: Andrew O'Hehir, "Archaeology from the dark side" , (31. Aug. 2005), bei: Archaeology-Salon.com
  20. Quelle: ebd. - Anmerkung: O'Hehir hat übrigens sogar eine Art traditioneller "Arbeitsteilung" zwischen den alliierten Feinden wahrer Wissenschaft ausgemacht: "Während Atlantis-Sucher und Diffusionisten die Mainstream-Archäologie während der gesamten 70 oder 80 Jahre, in denen sie existiert [sic!; bb] angegriffen haben, haben Kreationisten hauptsächlich Biologie, Geologie und Astronomie ins Visier genommen, Gebiete der Wissenschaft, die am offenkundigsten der Darstellung in der Genesis widersprechen." (Quelle: ebd.)
  21. Anmerkung: Man beachte dazu, dass O'Hehir selber eingesteht, dass es keine echten Beweise für seine Behauptung gibt: "Genau gesagt, gibt es keinen schlagenden Beweis für eine Verbindung zwischen Kreationismus und alternativer Archäologie". Orig: "There isn't exactly a smoking gun linking creationism to alternative archaeology". (op. cit.)
  22. Quelle: ebd.
  23. Anmerkung: Der Verfasser verweist darauf, dass bei Atlantisforschung.de auch FAST ALLE Persönlichkeiten der alternativen Forschung des angelsächsichen Sprachraums zu Wort kommen, auf die O'Hehir sich in seinem Pamphlet bezieht.
  24. Anmerkung: Was diese Rezeptions-Geschichte angeht, führt O'Hehir sich und seinen Sermon (vermutlich ohne es zu bemerken) selber ad absurdum, wenn er feststellt: "Ungefähr das einzige, was das Coso-Artefakt vom Rest des düsteren Gefildes der Randzonen-Archäologie [orig.: "fringe archaeology"; d.Ü.] unterscheidet, ist die Tatsache, dass niemand - oder beinahe niemand - noch dazu bereit ist, es als ein uraltes Mysterium zu verteidigen. [Sic!!!; bb] In jeder anderen Hinsicht ist es ein klassisches Beispiel: eine skurrile Entdeckung, oder ein >out-of-place artifact< (>oopart<, im alternativ-archäologischen Jargon), das sich für unorthodoxe und hoch spekulativen Vorstellungen zu den Ursprüngen der menschlichen Zivilisation anbietet." (Quelle: ebd.)

    Ganz im Gegenteil stellt die Rezeptions-Geschichte dieses Streitobjekts im grenzwissenschaftlichen Lager, wenn auch keinen Beweis, so doch zumindest ein deutliches Anzeichen dafür dar, dass dort tatsächlich ein wissenschaftlicher Erkenntnis-Prozess stattfindet, in dessen Verlauf, was z.B. archäologische Anomalien angeht, zwischen 'Spreu' und 'Weizen' zu unterscheiden gelernt wird. Tatsächlich "klassische" Beispiele archäologischer 'Problematica' vorzustellen, wie wir sie oben präsentiert haben, kann O'Hehir sich im Rahmen seiner Schein-Argumentation überhaupt nicht erlauben, da ein Anerkennen ihrer Existenz das Eingeständnis bedeuten würde, dass diejenigen, die er in seinem Artikel krampfhaft als gefährliche Spinner zu "entlarven" trachtet, doch nicht so inkompetent sein können, wie er sie darstellt!
  25. Anmerkung: In dem vorliegenden etwa zwölf DIN A4 Seiten langem Traktat taucht der Begriff 'Atlantis' samt sprachlicher Erweiterungen ("Atlantis-Jäger", "Atlantis-Verrücktheit") genau 14 mal auf. In fast jedem Fall verknüpft O'Hehir ihn über Wort-Kombinationen oder im Kontext des jeweiligen Satzes mit pejorativen Konnotationen, um seine (laienhafte!) Meinung zu unterstreichen, das Thema 'Atlantis' sei nur dann ein legitimer Gegenstand wissenschaftlicher Forschung, wenn man es als rein fiktionale Figuration Platons betrachtet (vergl.: Fiktionalitäts-These).

    So schreibt er etwa über die - höchst reputierliche! - internationale Konferenz zur Atlantisforschung im Jahr 2005: "Im Juli fand eine internationale Konferenz über >Die Atlantis-Hypothese< auf der griechischen Insel Milos statt. Es war eine Mischmasch-Veranstaltung, die eine Auswahl von wirklichen Gelehrten anlockte, die sich für die historischen, geologischen, vulkanologischen und psychologischen Wurzeln der Legende interessierten, aber auch >unabhängige Forscher< (also: Fans der Alternativ-Archäologie), die ihre Lieblings-Theorien geltend zu machen hofften: Atlantis war Malta, Atlantis war Kreta, Atlantis war Gibraltar, Atlantis war in Serbien (!)." (Quelle: A. O'Hehir, op. cit.)
  26. Quelle: ebd.
  27. Quelle: ebd.
  28. Siehe dazu bei Atlantisfoschung.de: Psychopathia atlantologica - Wie die Beschäftigung mit der Atlantisforschung ihre Kritiker in den Wahnsinn treiben kann (bb)


Bild-Quellen

(1) links: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: Christlicher Fundamentalismus

(1) rechts: Wikimedia Commons, unter: File:PICT01171 crop.jpg (Richard Dawkins)

(2) Hérétiques - Les Découvertes Impossibles, unter: http://www.ldi5.net/archeo/cyl.html (Bild nicht mehr online)

(3) David Hatcher Childress, Technology of the Gods, Adventures Unlimited Press 2000, S. 88

(4) Forbidden History - Dedicated to Exposing 'Problematica' Evidence, unter: New Mexico Footprints

(5) M. Baigent, Das Rätsel der Sphinx, Droemerschen Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., 2002, S. 157

(6) The cyberhome of Keith Fitzpatrick-Matthews, unter: Cult and Fringe Archaeology

(7) Bildarchiv Atlantisforschung.de

(8) D. Shawn Bosler, Say 'Yes' to Drugs and Unveil the Secrets of Ancient Civilizations, bei: the village VOICE - NYC Life