Präkolumbische transatlantische Kontakte

Ägypter, Phönizier, Inder & Co in Amerika - Belege für präkolumbische Seefahrt

(red) Zu den wesentlichen Aufgaben moderner Atlantisfor- scher, die Platons versunkenes Reich im Großraum des At- lantik suchen, gehört die Beweisführung, dass es - sowohl zur Zeit der vermuteten Atlanter als auch nach ihrem Untergang - Kontakte und Verbindungen der Kulturen Europas, Asiens und Amerikas gab; Verbindungen, die vielleicht erst vor etwa 2000 Jahren in Folge einschneidender kultureller Veränder- ungen (z.B. durch den Römischen Imperialismus) sowie durch Veränderungen des Klimas und der Topographie nach und nach abbrachen.

Damit vertreten sie einen modifizierten und weiterentwickelten Diffusionismus, der in in krassem Widerspruch zum Isola- tionismus derjenigen Schulbuch-Historiker befindet, die eine völlig autonome Entwicklung aller alten Kulturen voraussetzen: "Die ersten Menschen in Amerika, so wird Studenten gelehrt, waren mongolische Einwanderer, die nach Abklingen der Eiszeit über die damalige Landverbindung von Sibirien auf den Kontinent gelangten. Nach der Entwicklung der sogenannten Clovis-Kultur vor rund 11000 Jahren begannen sie in die Hochländer von Mexico und Peru vorzudrin- gen, wo sie die Grundlagen für all die eindrücklichen Monumente schufen, die uns heute noch in Erstaunen versetzen." [1] Eine Widerlegung dieser überholten Ansicht muss naturgemäß auch im Interesse der nonkon- formistischen Atlantisforschung liegen. Zudem unterstützen Nachweise weiterer prähistorischer Früh-Kul- turen in verschiedenen Teilen Amerikas die Theorien solcher Atlantologen, die von der wiederholten Vernich- tung früher Zivilisationen durch gewaltige Katastrophen ausgehen (siehe dazu: Kataklysmik und Atlantisforschung).

Für viele Vertreter alternativer Geschichtsforschung stehen solche Frühkulturen und ihre transatlantische Kontakte bereits außer Frage; zu umfangreich ist mittlerweile die Zahl eindeutiger Funde in der `Neuen Welt´. Diskutiert werden daher vorwiegend die Authentizität einzelner Fundstücke sowie unterschiedliche Modelle, welche die vorliegenden Evidenzen erklären sollen. Zahlreiche Forscher befassen sich dabei lediglich mit 'jungen' Funden, die transkontinentale Verbindungen während der Antike belegen können; andere beschäftigen sich auch mit Indizien, die Rückschlüsse auf verschollene "Ur-Kulturen", wie die von Atlantis, zulassen. Hier sind vor allem Andrew Collins und Frank Joseph zu nennen, die zu den profiliertesten Vertretern dieser Richtung der Atlantisforschung zählen.

Aus dem Blickwinkel vieler Atlantologen ist interkontinentale Seefahrt ohnehin nie ein neuzeitliches Phäno- men gewesen. Vermutlich gehen die Ursprünge maritimer Schiff-Fahrt sogar in Zeiten zurück, in denen der moderne 'Homo Sapiens' nicht die einzige Hominidenform auf diesem Planeten war. Auch die Besiedlungs- geschichte der beiden amerikanischen Kontinente (siehe: Die Besiedlungsgeschichte Amerikas und das Atlantis-Problem) reicht vermutlich weit tiefer in die Vergangenheit zurück, als schulwissenschaftliche Paradigmen dies zulassen - und sie geschah vermutlich zunächst auf dem Seeweg. "Die Französin Anne- Marie Pessis gehört zu den Archäölogen, die neuerdings der Meinung sind, daß die ersten Amerikaner vor 50000 Jahren von Australien aus auf dem Seeweg nach Südamerika einwanderten. Ja noch mehr: die ersten Bewohner Australiens kamen anscheinend nicht aus Asien, sondern per Boot oder Floß aus Afrika. Hierfür sprechen 12000 Jahre alte menschliche Schädel aus Südamerika. Nach Untersuchungen an der Universität Manchester lassen diese deutlich negroide Züge erkennen." [2] Von daher erscheint der Gedanke fast belustigend, hochentwickelte Seefahrernationen, wie etwa die Phönizier, wären im Lauf der Jahr- tausende NICHT auch in die Weiten des Atlantik vorgestoßen.

Durch eindeutige Beweise von Forschungs- und Handelsfahrten während der so genannten Bronzezeit und in der Antike - über den Atlantischen Ozean hinweg, aber auch im Pazifischen Raum - könnte ein längst überfälliger Paradigmenwechsel in den Geschichtswissenschaften eingeläutet werden. Sobald mehr oder weniger regelmäßige Kontakte mediterraner Völkerschaften, insbesondere der Ägypter und Phönizier, mit amerikanischen Kulturen schulwissenschaftlich akzeptiert werden müssen, zerbröckelt das veraltete isolatio- nistische Weltbild, das in Hisorikerkreisen auch heute noch als wissenschaftliche Altlast des 19. Jahrhunderts herumgeschleppt wird.

Team Atlantisforschung.de


Transatlantische präkolumbische Kontakte nach Amerika

Vorchristliche und weit prähistorische Atlantikfahrten (William R. Corliss)

Das Ringmulden-Motiv in Europa und Amerika (William R. Corliss)

Die Alten Ägypter in der Neuen Welt? (William R. Corliss)

Ägypter in Amerika (II) - Spuren am Mississippi und in Oklahoma? (William R. Corliss)

Das Rätsel im Grand Canyon (bb)

Die Pyramiden vom Rock Lake (bb)

Gesucht: 500 000 Tonnen Kupfer (William R. Corliss)

Das Geheimnis von Burrows Cave (bb)

Burrows Cave - Mauritanier in Illinois (Frank Joseph)

Die Phönizier in Mittelamerika (Gene D. Matlock)

Die Phönizier - eine Spur in Brasilien? (bb)

Der Römer-Kopf von Calixtlahuaca (J. Huston McCulloch)

Libyer in Tennessee und Kentucky? (bb)

Basken im Susquehanna-Tal vor 2500 Jahren? (William R. Corliss)

Der Bat Creek-Stein - Hebräer in Nordamerika? (red)

Bemerkenswerte Petroglyphen in Colorado und Alabama (William R. Corliss)

Das Rätsel vom Grand Lake Stream (William R. Corliss)

Der "Boots"-Cairn von Connecticut (William R. Corliss)

Eine mysteriöse Doublette des Grave Creek Steins (William R. Corliss)

Kelten in Amerika? - (I) Der Blanchard-Stein (William R. Corliss)

Kelten in Amerika? (II) - Die Ogham Inschriften von West-Virginia (William R. Corliss)

Kelten in Nordamerika? (III) - Immer mehr keltische 'Anomalien' in Amerika (William R. Corlis)

Kelten in Nordamerika? (IV) - New England's keltische Ortsnamen (Barry Fell)

Wikinger in Südamerika? (William R. Corliss)

Diverse nonkonforme Funde in Nordamerika (red)

Die steinernen Rätsel von Neuengland (William R. Corliss)

Wer baute die Steinkammern von Neuengland? (William R. Corliss)

Die 'Stehenden Steine' von Ost-Massachusetts (William R. Corliss)

Eine megalithische 'Souterrain'-Struktur in Connecticut? (William R. Corliss)

Ein rätselhaftes Amulett aus Maine (William R. Corliss)


Transpazifische präkolumbische Kontakte nach Amerika

Chinesisch/tibetanische Piktographie in Arizona? (red)

Das China-Syndrom der Archäologie (William R. Corliss)

Japaner im alten Mexiko? (William R. Corliss)

Das 'Kaninchen im Mond': Weiterer Beweis für kulturelle Diffusion? (William R. Corliss)


Anmerkungen und Quellen

  1. Quelle: Luc Bürgin, Geheimakte Archäologie, bettendorf 1998, Seite 159
  2. Quelle: Klaus Aschenbrenner, Das neue Bild von Atlantis, König, 2001, Seite 19


Bildquelle

(1) http://www.gci-net.com/users/v/vrartist/heiroglyphics.html