Präkolumbische transatlantische Kontakte: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 22. Januar 2020, 00:50 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Ägypter, Phönizier Kelten & Co in Amerika
(red) Zu den wesentlichen Aufgaben moderner Atlantisforscher, die Platons versunkenes Reich im Großraum des Atlantik suchen, gehört die Beweisführung, dass es - sowohl zur Zeit der vermuteten Atlanter als auch nach ihrem Untergang - Kontakte und Verbindungen der Kulturen Europas, Asiens und Amerikas gab; Verbindungen, die vielleicht erst vor etwa 2000 Jahren in Folge einschneidender kultureller Veränderungen (z.B. durch den Römischen Imperialismus) sowie durch Veränderungen des Klimas und der Topographie nach und nach abbrachen.
Damit vertreten sie einen modifizierten und weiterentwickelten Diffusionismus, der in in krassem Widerspruch zum Isolationismus derjenigen Schulbuch-Historiker befindet, die eine völlig autonome Entwicklung aller alten Kulturen voraussetzen: "Die ersten Menschen in Amerika, so wird Studenten gelehrt, waren mongolische Einwanderer, die nach Abklingen der Eiszeit über die damalige Landverbindung von Sibirien auf den Kontinent gelangten. Nach der Entwicklung der sogenannten Clovis-Kultur vor rund 11000 Jahren begannen sie in die Hochländer von Mexico und Peru vorzudringen, wo sie die Grundlagen für all die eindrücklichen Monumente schufen, die uns heute noch in Erstaunen versetzen." [1] Eine Widerlegung dieser überholten Ansicht muss naturgemäß auch im Interesse der nonkonformistischen Atlantisforschung liegen. Zudem unterstützen Nachweise weiterer prähistorischer Früh-Kulturen in verschiedenen Teilen Amerikas die Theorien solcher Atlantologen, die von der wiederholten Vernichtung früher Zivilisationen durch gewaltige Katastrophen ausgehen (siehe dazu: Kataklysmik und Atlantisforschung).
Für viele Vertreter alternativer Geschichtsforschung stehen solche Frühkulturen und ihre transatlantische Kontakte bereits außer Frage; zu umfangreich ist mittlerweile die Zahl eindeutiger Funde in der `Neuen Welt´. Diskutiert werden daher vorwiegend die Authentizität einzelner Fundstücke sowie unterschiedliche Modelle, welche die vorliegenden Evidenzen erklären sollen. Zahlreiche Forscher befassen sich dabei lediglich mit 'jungen' Funden, die transkontinentale Verbindungen während der Antike belegen können; andere beschäftigen sich auch mit Indizien, die Rückschlüsse auf verschollene "Ur-Kulturen", wie die von Atlantis, zulassen. Hier sind vor allem Andrew Collins und Frank Joseph zu nennen, die zu den profiliertesten Vertretern dieser Richtung der Atlantisforschung zählen.
Aus dem Blickwinkel vieler Atlantologen ist interkontinentale Seefahrt ohnehin nie ein neuzeitliches Phänomen gewesen. Vermutlich gehen die Ursprünge maritimer Schiff-Fahrt sogar in Zeiten zurück, in denen der moderne 'Homo Sapiens' nicht die einzige Hominidenform auf diesem Planeten war. Auch die Besiedlungsgeschichte der beiden amerikanischen Kontinente (siehe: Die Besiedlungsgeschichte Amerikas und das Atlantis-Problem) reicht vermutlich weit tiefer in die Vergangenheit zurück, als schulwissenschaftliche Paradigmen dies zulassen - und sie geschah vermutlich zunächst auf dem Seeweg. "Die Französin Anne- Marie Pessis gehört zu den Archäölogen, die neuerdings der Meinung sind, daß die ersten Amerikaner vor 50000 Jahren von Australien aus auf dem Seeweg nach Südamerika einwanderten. Ja noch mehr: die ersten Bewohner Australiens kamen anscheinend nicht aus Asien, sondern per Boot oder Floß aus Afrika. Hierfür sprechen 12000 Jahre alte menschliche Schädel aus Südamerika. Nach Untersuchungen an der Universität Manchester lassen diese deutlich negroide Züge erkennen." [2] Von daher erscheint der Gedanke fast belustigend, hochentwickelte Seefahrernationen, wie etwa die Phönizier, wären im Lauf der Jahrtausende NICHT auch in die Weiten des Atlantik vorgestoßen.
Durch eindeutige Beweise von Forschungs- und Handelsfahrten während der so genannten Bronzezeit und in der Antike - über den Atlantischen Ozean hinweg, aber auch im Pazifischen Raum - könnte ein längst überfälliger Paradigmenwechsel in den Geschichtswissenschaften eingeläutet werden. Sobald mehr oder weniger regelmäßige Kontakte mediterraner Völkerschaften, insbesondere der Ägypter und Phönizier, mit amerikanischen Kulturen schulwissenschaftlich akzeptiert werden müssen, zerbröckelt das veraltete isolationistische Weltbild, das in Hisorikerkreisen auch heute noch als wissenschaftliche Altlast des 19. Jahrhunderts herumgeschleppt wird.
Team Atlantisforschung.de
Beiträge
- Der Römer-Kopf von Calixtlahuaca (J. Huston McCulloch)
- Ilias D. Mariolakos - Prähistorische Griechen als Atlantikfahrer (Tony O’Connell)
- Harold Preece: The Living South - BLACK PIONEERS BEFORE BILBO (1946) - Ein Plädoyer für die präkolumbische Präsenz schwarzafrikanischer Kolonisatoren in Amerika - und gegen den Rassismus in den USA (bb)
Siehe auch diverse Beiträge in den Rubriken:
Externum
- Austin Whittall, Phoenicians in America: an index, bei: Patagonian monsters - A guide to Patagonia's mythical (and real) monsters and legendary beasts, 25.02.2011 (abgerufen: 31.03.2013)
Fortsetzung
Anmerkungen und Quellen
Fußnoten:
- ↑ Quelle: Luc Bürgin, Geheimakte Archäologie, bettendorf 1998, Seite 159
- ↑ Quelle: Klaus Aschenbrenner, Das neue Bild von Atlantis, König, 2001, Seite 19