Odyssee

Homers Odyssee und das frühe Wissen der Griechen vom legendären Westland

von unserem Gastautor Uwe Topper

Abb. 1 Griechen und Phönizier gehörten zu den ersten Eindringlingen aus dem östlichen Mittelmeer-Raum, die mit der Eroberung und Vernichtung der alten Kultur des Westlandes in Iberien begannen.

Die Odyssee ist die älteste erhalten gebliebene Beschreibung von Seewegen; sie berichtet hauptsächlich von den Gewässern und Küsten westlich von Italien. In diesem Epos sind Sagen zusammengefaßt, die mindestens zwei Jahrtausende vor Homer schon gesungen wurden. Die Verknüpfung der alten Texte zu einem dichterischen Gesamtwerk ist Schöpfung des "blinden Sängers" Homer, die Rahmenerzählung und Verbindung mit dem trojanischen Krieg Ausdrucks des Geschmacks seiner Zeit.

Daß die Quellen, die Homer verwendete, aus dem Westreich stammte, können wir schon an deren Anordnung erkennen: Die Beschreibung beginnt im äußersten Westen mit der Insel Ogygia, auf der die Nymphe Kalypso regierte. Sie war eine Tochter des Atlas, weshalb die Insel im Atlantischen Ozean gesucht wird. Allerdings beruht der Gelehrtenstreit über die Lage von Ogygia nur auf Vermutungen. Homer hat jedoch genau angegeben, wo die Insel liegt: Das nächste Land nach Osten ist Scheria, es liegt zwanzig Tage entfernt, wenn man mit dem Floß segelt. Scheria ist Homers Name für Spanien beziehungsweise eine große Hafenstadt an dessen Westküste.

Man hat sich gewundert, warum Homer die Lage und den richtigen Namen dieser reichen Stadt verschleiert hat, und nimmt an, daß er dies aus erzieherischen Gründen tat: er wollte die Auswanderlust der griechischen Söhne nicht noch unterstützen. Von Ogygia aus war Scheria leicht zu finden, denn Odysseus richtete bei der Fahrt dorthin den Blick auf das Sternbild der Plejaden und den Bootes, der langsam untergeht, dann auf den Orion, dabei den Großen Bären, der nie untergeht, immer zur Linken behaltend.

Damit ist die Route eindeutig festgelegt, und zur Bestimmung der Lage der Insel brauchen wir nur noch eine ungefähre Zeitangabe; diese entnehme ich der Erwähnung doppelseitig geschärfter Äxte aus gehärtetem Erz, was etwa auf 2000 vor unserer Zeitrechnung hinweist. Legen wir eine Tafel des Sternenhimmels zu jener Zeit zugrunde, dann ergibt sich, daß die nördliche Breite des gesuchten Ortes mindestens 35 Grad betragen haben muß (da der Große Bär nicht untergeht) und höchstens 45 Grad, da Bootes langsam unterging.

Die einzige Inselgruppe in diesem Bereich sind die Azoren. Aus der Bewegung des Sternbildes Bootes und der Hinzuziehung von Orion können wir weiter schließen, daß Odysseus seine Fahrt im Vorfrühling unternahm, der Zeit der stetigen Westwinde. Die für die Floßreise angegebene Dauer von zwanzig Tagen entspricht der Entfernung von den Azoren bis Spanien. Im übrigen hat Homer die Flora der Insel genau beschrieben, so daß wir auch hierin sicher gehen: Hier wuchsen schöne Wälder, Pappelweiden, Erlen und Tannen, Zypressen und Zedern, Zitronen und Weinstöcke, wie heute noch auf den Azoren.

Abb. 2 Die Azoren-Insel Pico. Ging Odysseus einst an ihren Gestaden vor Anker?

Auf seiner Floßreise sah Odysseus von weitem schon das Festland Scheria wie einen flachen Buckelschild aus den Fluten ragen, als ihn ein fürchterlicher Sturm in Seenoot brachte, aus dem nur Ino, die Göttin jener Küste, ihn retten konnte. Ino ist eine Tochter des Riesen Kadmos, der vielleicht ein Atlanter war, wie ich noch ausführen werde. Der Name Ino klingt wie eine Kurzform für Inena oder Nino, die Gottheit Andalusiens jener Zeit.

Homer beschreibt auch die «Elysische Flur, wo der bräunliche Held Radamanthus wohnt und ruhiges Leben die Menschen immer beseligt». Sie liegt am Ende des festen Landes; der Westwind, vom Ozean kommend, bringt sanfte Kühlung. Kein Schnee, kein Winterorgan, kein unmäßiger Regenguß stört den Frieden des Landes und seiner Bewohner...

Dieser Beschreibung nach muß Homers Elysien die Westküste Marokkos gewesen sein, und ihr Beherrscher war ein Mohr. Sein Name Radamanth entspricht dem Namen der pferdezüchtenden «Garamanten», die noch in römischer Zeit in der Sahara lebten. Gara ist der zweirädrige Karren, was auch mit Rada = Räder ausgedrückt sein soll; und Manth heißt «der Befehlende». Beide Namen bedeuten also etwa «Wagenlenker». Die ersten Krieger, die mit zweirädrigen Streitwagen neue Reiche eroberten, waren die Manda, die Ende des dritten Jahrtausends über den Kaukasus im Iran einbrachen.

Sallust schrieb, daß jene frühen Perser, Meder und Armenier bis in die Berberei - das heutige Marokko - vorgedrungen seien. Dazu paßt auch die Sage von Perseus, der die Medusa enthauptete, wobei aus ihrem Körper die iberischen Riesen Pegasus und Krisaor geboren wurden. Ein Vorsprung an der marokkanischen Atlantikküste heißt Kap Medusa. Die Felsbilder der Westsahara zeigen Pferdewagen, und zwar aus der Sicht dessen, der den Wagen lenkt. Im atlantischen Heere gab es eine starke Abteilung Streitwagen, und das goldene Abbilde eines Pferdewagens mit Lenker stand im Tempel des Poseidon, wie Platon berichtet. So war wohl um 2000 vor unserer Zeitrechnung die westliche Sahara ein Teil des Atlantischen Reiches.

Abb. 3 Odysseus, Homers Held aus der Ilias und der Namensgeber der Odyssee. Bereiste er auch den östlichen Atlantik?

Das Zentrum des Westlandes, die Hauptstadt Scheria, beschreibt Homer ausgiebig im sechsten, siebten und achten Gesang. Da finden wir vieles, was uns sofort an das heutige Andalusien erinnert: Die Phäaken, ihre Bewohner sind nicht gastfreundlich, lieben aber Wettkämpfe, Gesang und besonders den Tanz, «das Beste auf Erden». Ihr Markt ist ein in Stein erbauter Versammlungsplatz, wo den Göttern geopfert wird. Noch heute heißt die spanische Stierkampfarena La Plaza, also Platz oder Markt. Ferner haben die Leute kein Bad, schreibt Homer; sie erhitzen das Wasser im Kessel zum Abwaschen des Körpers in der Wanne. Wer würde da nicht an Andalusien denken! Ihr Reichtum sind Maultiere, Ölbäume und Purpur. Alleine das reichte schon als Kennzeichnung für Spanien, das noch heute der Welt größter Olivenhersteller ist und einst durch seinen Purpurhandel weltberühmt war. Die Maultiere wurden wohl hier zuerst gezüchtet.

Die Bewohner des Landes heißen bei Homer auch Eschatoi, das sind «die am äußersten Rande» Lebenden. Dieser Name gleicht ganz auffällig dem Eigennamen, der in der Edda für das wiedererrichtete Thursenreich vorkommt: Skadi, die strahlende Götterbraut (das sk spricht sich sch, wie in Ski). Auch Skadi bedeutet wohl Rand oder Küste, wie das arabische Wort Schatt.

Homers Beschreibung der Hauptstadt und ihrer Lage ist sehr aufschlußreich: Dort, wo ein Fluß breit ins Meer mündet, befindet sich - ein kleines Stück flußaufwärts - eine Stadt mit je einem Hafen auf beiden Seiten. Der Marktplatz ist mit wohlbehauenen Steinen gepflastert. Dort steht ein Tempel zu Ehren des Meeresgottes Poseidon. Einen Ruf weit vor der Stadt liegt ein Pappelgehölz mit einer Quelle und einem Tempel zu Ehren der Göttin Athena. Die Phäaken hatten viele schwarze Segelschiffe und waren unkriegerisch; beide Tatsachen wurden auch von anderen antiken Schriftstellern bezüglich der frühen Turdetaner berichtet.

Der König der Phäaken, Alkinoos, war ein Sohn des Nausithoos, der direkt von Poseidon und der Gigantin Perböe abstammte. Sie lebten früher im Hypeiros-Gebirge in Westgriechenland. Dort wurden sie von den Zyklopen hart bedrängt, weshalb sie Nausithoos (= Schiffsthurse?) nach Scheria führte. Hier gründeten sie diese Stadt mit den hohen Mauern, von Pfählen umringt. Die Ausdrucksweise ist bezeichnend für Cadiz, das auch bei den Phöniziern «ein von Pfählen umringter Marktplatz» (= Gades) genannt wurde. Der Name Scheria hängt vielleicht mit Schäre (= Küste) zusammen, wie Skadi auch. Doch trotz der klanglichen Ähnlichkeit von Skadi mit Cadiz bedeutet das Letztere nicht Küste, sondern «Ort» oder «Stadt».

Gewiß war mit dem Homerischen Scheria Cadiz gemeint, wie vielen Einzelheiten zu entnehmen ist: Die Hauptstadt lag am Atlantik und nicht am Mittelmeer, denn Homer spricht vom linden Westwind auf der Insel im Meer am Rande der bewohnten Welt, fern von den Ländern der übrigen Menschen. Das entscheidende Merkmal aber ist die Beschreibung der zwei Häfen. Für eine Insel im Meer oder in einem Fluß wäre ja ein Hafen ausreichend. Doch die Insel lag in einer Doppelmündung, also zwischen zwei Flüssen. Dies trifft nur auf Cadiz zu: Links hinauf fuhr man in den Großen Fluß, rechts in den Guadalete.

Abb. 4 Der heutige Küstenverlauf Iberiens bei Cadiz, westlich von Gibraltar. Die Topographie dieser Region war in den vergangenen Jahrtausenden wiederholt gewaltigen Veränderungen unterworfen.

Zwar liegt die Felseninsel heute nicht mehr genau in der Doppelmündung, doch aus der Form der beiden Deltas kann man unschwer die alte Mündung rekonstruieren. Wie ein Verschluß lag der Felsen Cadiz im breiten Delta der beiden Flüsse. Fährt man bei Santi Petri, dort wo der Melkart- (= Herkules-)Tempel der Phönizier stand, in den Gudalete, dann liegt Cadiz noch heute «drei Leguas stromauf», das sind 16 Kilometer. Die Vorlage, welche Homer benützte, dürfte noch vor der dritten Landhebung abgefaßt worden sein, wie aus all dem hervorgeht. Statt der drei Häfen von Platons Atlantis sind nur noch zwei in Gebrauch, wie heute, doch die Inseln vor der Stadt (die alte Küstenlinie mit dem Wall bei Platon) sind noch nicht aufgetaucht.

Wie eine schreckliche Prophezeiung hängt die Vorahnung der nächsten Landhebung schon über den Bewohnern. König Alkinoos wiederholt selbst die Sätze seines Vaters: Einst werde Poseidon zur Strafe rings um die Stadt ein hohes Gebirge ziehen. Durch den Felsen, der wie ein versteinertes Schiff aussehen würde, wäre ihnen dann die Seefahrt verwehrt. Und so geschah es auch! Jahrhundertelang war die Bucht von Cadiz für Schiffe zu seicht. Doch glücklicherweise sank die Scholle wieder ab. In römischer Zeit erhob sich nur noch eine Insel, auf der ein Tempel der Aphrodite stand, aus dem Meer, und Cadiz war mit dem Festland verbunden. Die Stadt und ihre Umgebung sinkt ständig weiter. Die heutige Bucht von Cadiz ist erst in arabischer Zeit eingebrochen, wodurch das Bild der Doppelmündung verwischt wurde.

Ganz auf die spanische Frühgeschichte bezogen ist der Bericht von König Gereon, der Herodot überliefert hat. Die Namen sind teilweise die selben wie in den Mythen: Die Gorgone Medusa (deren Haupt Perseus abschlug), war die Mutter des großen Krisaor und des schnellen Pegasus, beides Riesen, die in Spanien zuhause waren. Kriasor, «das goldene Schwert», war König von ganz Iberien. Mit der schönen Kallirhoe, der Tochter des berühmten Ozeans [Okeanos; d. Red.], zeugte er den Geryon, der in einer Felsenhöhle nahe dem Flusse Tartessos - das heißt reich an Silber - geboren wurde.

Abb. 5 Herkules (griechisch: Herakles) war sowohl im östlichen Mittelmeer-Raum als auch im atlanto-mediterranen Westland legendär.

Er lebte jenseits der Straße von Gibraltar auf der Insel Erythia nahe Gadera und herrschte als König über drei Völker mit großen Rinderherden, die ein Hirte namens Eurition und ein riesiger Hund Orthos hüteten. Die Tochter des Königs wurde von Hermes geschwängert und gebar den Norax, der später auswandern mußte. Er gelangte erst in die Sardana (Ost-Pyrenäen) und schließlich nach Sardinien, wo er die Stadt Nora und andere Städte gründete und die Nuraghen erbaute. [zu Nuraghen siehe: Atlantis auf Sardinien - Die These des Robert Paul Ishoy; d. Red.]

Niemand hatte sich je mit König Geryon gemessen. Seine Besiegung wird in der zehnten Herkulesarbeit geschildert. Dieses politische Ereignis kennzeichnet die Einführung des Herkuleskultes im Westmittelmeer. Seitdem heißen die beiden Felsen Calpe und Abyle die «Säulen des Herkules». Mit der Einführung des neuen Kultes öffnete sich die Meerenge von Gibraltar für die griechische und phönizische Schiffahrt, denn dieser Seeweg hatte sich bis dahin fest in der Hand der Andalusier befunden.

Die Schlacht des Herkules gegen Geryon wird folgendermaßen beschrieben: Herkules sammelte ein Heer in Kreta und setzte nach Libyen über, wo er gegen Anteo, den Sohn der Gea, kämpfte. Durch weite Wüsten erreichte er schließlich fruchtbares Land mit vielen Flüssen (Marokko) und gründete dort die Stadt der «Hundert Tore», so benannt nach seiner Heimatstadt Theben. Er zog dann zum Atlantik und errichtete die berühmte Säule gegenüber von Gadera. Nach der Überquerung der Meerenge besiegte er die drei Heere der Söhne von Krisaor und setzte dann nach Erythia über, wo er den Hund und den riesigen Hirten tötete.

Schließlich traf er auf den dreiteiligen Geryon selbst und besiegte ihn. Dann trieb er die wertvollen Stiere, um derentwillen er den Feldzug unternommen hatte, durch ganz Spanien, Südfrankreich und Italien bis nach Sizilien (so wird mythologisch die Anwesenheit dieser Stierrasse in Sizilien erklärt) und wieder nach Norden zurück. In der Gegend, in der später Rom erbaut wurde, gab es ein Zwischenspiel mit dem schrecklichen Giganten Caco.

Dieser eigenartige Name bedeutet im Baskischen «Dieb». Dessen Vater hieß Mulciber, das klingt wie Moloch Iber, König Iberiens. Der feuerspeiende Caco raubte dem Herkules die Stiere, aber der Held tötete den Riesen, wofür die dankbaren Bewohner der Gegend einen Altar zu Ehren des Herkules errichteten. Endlich brach dieser die andalusischen Stiere durch Illyrien und Thrakien nach Griechenland, womit er den zehnten Auftrag des Königs erfolgreich erfüllt hatte.

In dieser Sage sind allerdings zwei Herkules-Personen miteinander verwoben worden. Der Sieger über Geryon lebte eine Achsenzeit vor dem zweiten Herkules, der Caco besiegte. Das Wiederauftreten eines Helden nach einer gewissen Zeit, seine Wiedergeburt, wird oft berichtet. Manchmal hat ein vergöttlichter Held seine Wiedergeburt vorausgesagt. Bei geschichtlich weit zurückliegenden Gestalten wurde nach einer Weile die erste und zweite Form zu einer einzigen Person «verdichtet», wie bei Abram-Abraham, den beiden Noahs und bei Bakchos-Dionysos.

Abb. 6 Die uralten Pyramiden-Strukturen auf der Kanaren-Insel Teneriffa zeigen, dass dieses Archipel einst Teil des atlanto-mediterranen Kulturraums war.

In der Volksmythologie der Griechen waren viele dieser Vorstellungen und Namen enthalten. Elysien war das Land, wo die Sonne unterging, das Westland oder Abendland, auch Hesperia genannt, das wie unser Wort Vesper Abend bedeutet. Erythia ist der gleiche Name wie Elysien; beide sind sicher vom Eigennamen des Landes El-Lucia (das c spricht man hier wie das englische th) oder El-Lusien abgeleitet. Die Länder des Westens heißen noch heute so: Lusitanien und Anda-Lusien. In dieses ferne Land im Westen zogen die Toten, es war Unterwelt und Ur-heimat aller Lebenden. Dort gab es einen Fluß des Vergessens, den Lethe, der noch heute so heißt: Guada-Lete, das heißt Fluß Lete; bei Cadiz mündet er ins Meer. Ein schrecklicher Hund, Cerberos genannt, hütete den Eingang zur Unterwelt. Damit ist die Gegend am Südende der Pyrenäen gemeint, die den natürlichen Zugang zur Iberischen Halbinsel bewacht.

Der Ort an der spanischen Grenze direkt am Meer heißt Cerbère. Im weiteren Sinn beschrieb das Sinnbild des Höllenhundes allerdings einen Kult, der im gesamten atlantischen Bereich üblich war: die göttliche Verehrung von Hunden. Im Herkulesmythos heißt der Hund Bikephalos, der Zweiköpfige. Auf nordafrikanischen Felsenbildern sehen wir Götter in Hundegestalt beim Festmahl, und auf den Kanarischen Inseln, wo sich manche atlantische Sitte länger als anderswo erhalten hatte, wurde noch im 14. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ein Gott namens Irvene verehrt, den man sich als einen riesiggroßen Hund vorstellte. Sicher wurden die Kanarischen Inseln nach diesem Kult benannt, denn im Lateinischen heißt Hund Canis.

Die Griechen nannten diese Inseln die Hesperiden, nach den Töchtern des Hesperos (womit auch der Abendstern gemeint war). Dort wuchsen Goldene Äpfel, aber ob damit Orangen oder einfach Äpfel bezeichnet wurden, bleibt unklar. Der Apfel war im Altertum das Sinnbild des Lebens. Sein Besitz verlieh Macht, Ruhm und ewiges Leben. Die Bedeutung des Apfels ist ist noch in der Verführungsgeschichte von Adam und Eva, im Urteil des Paris und in einigen anderen Sagen erkennbar. Ob es in Griechenland wirklich keine Äpfel gab, so daß Herkules sie von den fernen Gestaden des Atlantik holen mußte? Kürzlich fand man bei der Bergung vorgeschichtlicher Mumien auf Teneriffa Blätter des Orangenbaums, die aus jener Zeit stammen müssen. Die goldenen Äpfel der Hesperiden könnten tatsächlich Apfelsinen gewesen sein.

Abb. 7 Diese Karte macht die Verteilung der Rohstoff-Quellen im antiken westmediterranen Raum deutlich - und zeigt, warum das Westland Griechen, Phönizier und Römer magisch anzog.

Hier auf den «Glücklichen Inseln» lebten die unsterblichen Helden, während die übrigen Toten im Orkus ihr Schattendasein führten. Denn das ferne Westland war für die Griechen Land der Seligen (Elysium) und Hölle oder Unterwelt zugleich. Hier herrschten die Totenrichter Hades und Aeakos (= Aegir, Iago), die den Neuankömmlingen an der Gabelung der drei Wege die Richtung zuwiesen. Der erste Bereich hieß auf Griechisch «Asphodelos», Tal der Unverbrannten (die Spanier äscherten ihre Toten nicht ein); wahrscheinlich ist der Name leicht verstümmelt und bedeutete ursprünglich «Tal von Elos», oder Fluß Elysiens.

Der Name des anderen Bereiches, Orkus, ist in Andalusien häufig: als Fluß Guadalhorce, als Gebirge Sierra Orce und so weiter; wahrscheinlich hängt er mit dem Wort für Kork zusammen, der eines der wichtigsten Naturprodukte des Landes war. Auch Tartarus gehört hierher, tar-tar soll west-west bedeuten, also «äußerster Westen». Der Name des Hades geht wohl auf die spanischen Feen, Hadas, zurück. Sein Bruder war einst der wichtigste Gott des Westlandes, Poseidon, der Erderschütterer; Delphine und Pferde waren ihm heilig. Er herrschte auch im vorgeschichtlichen Griechenland, bis in Kekrops Zeit, als Athene seinen Platz einnahm.

Da er auf Beschluß der Götter keine Flut mehr erzeugen durfte, rächte er sich anders: er trocknete das Land aus, so daß die Flüsse nur noch im Winter Wasser führen. Damit ist der Zeitrahmen seiner Vertreibung angezeigt: nach der Sintflut während der letzten Landhebung. Älter noch als Poseidon sind die Meergötter Phorkys und Neleus, die von den vorgriechischen Pelasgern verehrt wurden. Sie stammen ebenfalls aus dem Westmeer, dem Okeanos (= Ozean), in dessen Namen das älteste Wort für Wasser, Uk, enthalten ist.

Nach dem Fall von Troja durchsegelten die Argonauten das Mittelmeer auf der Suche nach neuen Taten; Kassandra weissagte ihnen die Gründung neuer Städte im Westland. Die berühmtesten Helden, die Spanien «gründeten», wie es bei den Griechen hieß, werden in der Ilias genannt: Teukros, der aus Zypern stammte, legte Mastia an, eine Hafenstadt an der Küste Murcia, die die Punier später in «Neu-Karthago», Cartagena, umbenannten. Dort befanden sich reiche Bleiminen, was als Anlaß für die Ansiedlung der Griechen angegeben wird. Teukros segelte weiter durch die Straße von Gibraltar und um Lusitanien herum bis nach Galizien, wo er ebenfalls Niederlassungen gründete, um den Zinnhandel zu sichern.

Der Bleigewinnung wegen wurden auch die Balearen erobert, und zwar von dem Helden Tlepolemos, der aus Ephyras am Strome Selleis (Kleinasien) stammte. Er war der Sohn des (zweiten) Herkules und der Aristocheia. Weil er seinen Onkel getötet hatte, floh er nach Rhodos, von wo aus er mit drei Mannschaften am Trojanischen Krieg teilnahm und danach schließlich nach Andalusien segelte. Vielleicht hat er die Stadt Trevelez (= Dreistadt) am Südhang der Sierra Nevada angelegt, denn Tlepolemos heißt "Herr der drei Städte". Ganz in der Nähe liegen mehrere Orte mit griechischen Namen: viermal Mecina, ein Pelopos und ein Sorvillan. Der Athener Baumeister Menestheus gründete den Hafen am Guadalete, unweit Jerez, den noch die Römer benützten: Portus Menestei. Ein anderer Städtegründer in Andalusien war Diomedes, der Sohn des ätolischen Fürsten Tydeus, Sohn des Oineus.

Abb. 8 Stammten die 'Goldenen Äpfel der Hesperiden von den Kanaren-Inseln? Bild: 'The Hesperides and the Golden Apples from Comus' von Arthur Rackham

All diese Gründungen spielten sich jedenfalls nach der dritten Landhebung ab. Der Zusammenhang mit dem Fall von Troja ist dennoch nicht so künstlich, wie es erscheinen mag, denn erst durch diesen Sieg wurden die Griechen Herr auf dem eigenen Meere (der Ägäis) und konnten ihren Blick in die Ferne richten. Noch geprägt von dem großen Ereignis des Trojanischen Krieges, gab man den neuen Orten Namen wie Elena (Helena), Illon (Illion), Troig (Troja) und Egea (Ägäis), alle in Aragon am Rande der Ebro-Senke.

Der Hauptanziehungspunkt für die Griechen bestand im Reichtum an Bodenschätzen, den die Iberische Halbinsel aufwies. Berühmt waren die Quecksilbergruben von Sisapon (Almaden del Mercurio), in römischer Zeit die größten der Alten Welt. Auch bei Ilipa (Peñaflor) und an der Mündung des Almanzora (Cuevas de Vera) fand man Quecksilber. Blei und Silber waren die nächstwichtigen Erze, die in Turdetanien gefördert wurden, sodann Kupfer und vor allem Gold. Die reichsten Gebiete waren Huelva und Almería, wo Gold an der Oberfläche lag. Auch schwarze Achate fand man hier, wie Plinius schreibt. Eine Aufzählung aller Bodenschätze und Abbaugebiete ergäbe eine lange Liste. Der spanische Historiker García y Bellido hat darüber ausführlich berichtet, uns soll diese kurze Andeutung hier genügen.

Spanien exportierte auch landwirtschaftliche Erzeugnisse, vor allem Olivenöl, Kork, Wein, Getreide und daneben Salzfische. Die getrockneten und gesalzenen Thunfische, die an der Küste der Gaditana im Mai und Juni gefangen wurden, waren ein im ganzen Mittelmeergebiet berühmtes Nahrungsmittel (und sind es noch heute). Die Fischsalzereien jener Zeit waren oft große und reiche Städte, deren Ruinen man heute wieder ausgräbt, von Portugal bis zum Cabo de la Nao. Die Thunfischer haben sich seit Jahrtausenden wenig geändert, ihre Mundart ist reich an Wörtern, die anderen fremd sind. Berühmte Salzereien waren Bailon (Bolonia bei Cadiz) und Baria (Villaricos in Almeria).

Ein besonderes Verdienst des Historikers Garcia y Bellido ist die Übersetzung und Anwendung der «Ora Maritima», einer Seefahrer-Ode, die Avieno von Marseille Anfang des 5. Jahrhunderts unserer Zeitrechnung verfaßte, indem er die ältesten Quellen verwendete, die er finden konnte. Die Ode beschreibt die Südküste Spaniens und Frankreichs mit vielen Einzelheiten und Ortsnamen, die teilweise ins 11. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zurückreichen.

Interessant sind folgende Nachrichten: Die Iberer trugen ihren Namen nach dem Fluß Hiberos westlich der Straße von Gibraltar (vielleicht der Odiel oder der Rio Tinto), nicht nach dem, der durchs Baskenland fließt (Ebro). Zwischen dem Ebro und den Pyrenäen wohnten die Sorden in unzugänglichen Orten bis zum «Inneren Meer» (ein Rest des alten Binnenmeeres in der Ebrosenke!). In jener Zeit war die Insel Erythia (= Cadiz) vom Festland durch einen Meeresarm von 900 Meter Breite getrennt. Von etwa 500 vor unserer Zeitrechnung an gibt es ausführliche Berichte über die spanischen Küsten und auch schon recht genaue Angaben über das Inland. Hekataios von Milet und viele nach ihm haben Texte hinterlassen, nach denen Garcia y Bellido eine historische Landkarte der Iberischen Halbinsel mit vielen Städten und Stämmen gezeichnet hat. Daraus geht hervor, daß wiederum der Südwesten Iberiens, die sogenannte Turdetana, das Hauptkulturgebiet war.

Die Hauptstadt des Landes hieß bei den Griechen Tartessos. Der byzantinische Geschichtsschreiber Justinus zitiert aus alten Texten, daß König Gorgoris die Stadt Tartessos gegründet habe. Die Gorgonen waren schreckliche «Monster», Riesen also, auf der Insel Sarpedon im Atlantik. Der Name der Insel lautete vielleicht Seraf-Don und hängt mit den Seraphim zusammen. Doch nicht Gorgoris, sondern sein Sohn und Nachfolger Habis wurde zum Kulturbringer. Er war als Neugeborener ausgesetzt worden. Eine Hirschkuh hatte sich seiner angenommen und ihn gesäugt. Er wurde ein schneller Läufer, war tätowiert und schlank.

Abb. 9 Die exakte Position der Iberer-Metropole Tartessos ist heute nicht mehr bekannt, aber die meisten Forscher vermuten sie an der Mündung des Guadalquivir.

Hier haben wir viele Elemente der südspanischen Felsbilder, auf denen Hirschkühe und schlanke Läufer häufig zu sehen sind. Habis lehrte den Ackerbau und erließ Gesetze, wie zum Beispiel ein Arbeitsverbot für die Reichen und die Aufteilung der Bevölkerung in sieben Kasten. Eine Zeit des Friedens und Wohlstands brach an. In mancher Beziehung mag es sich um eine Wiedergeburt des Horra-Reiches handeln, doch andererseits hat man direkt an das zweite Atlantis, das Thursenreich, angeknüpft. Die schriftliche Überlieferung der Stadt - vor allem die Gesetze - sollen 6000 Jahre alt gewesen sein.

Ab 1100 vor unserer Zeitrechnung setzten sich die Phönizier in Cadiz, genauer auf dem flachen Landstreifen vor dem Felsen, fest und begannen Handel mit den Turdetanern, die dabei nach Kräften übervorteilt wurden. Besonders die Verschiffung von Sklaven soll den Iberern mißfallen haben. Darum setzte sich einer ihrer Fürsten, Theron, zur Wehr. Mit seiner Flotte bekämpfte er die Phönizier, wobei er die Schiffe der Gegner mit einer Strahlenwaffe in Brand setzte. Was das war, wußten die Griechen nicht; vielleicht handelte es sich um Linsen oder Hohlspiegel, mit denen Theron die geteerten Segel der Phönizier entzündete.

Die Stadt Tartessos erlangte noch einmal die Größe und den Reichtum, die ihr als Nachfahrin von Atlantis zukamen. Als Tarschisch und Tharsis war sie im Vorderen Orient wohlbekannt. In der Bibel wird sie mehrmals erwähnt, so in Hesekiel 27, Vers 12: «Tharsis hat mit dir (Tyros) seinen Handel gehabt und allerlei Ware: Silber, Eisen Zinn und Blei auf deine Märkte gebracht.» Und in Vers 25 heißt es von Tyros: «Aber die Tharsisschiffe sind die vornehmsten auf deinen Märkten gewesen.» Aus der Aufzählung der Handelspartner von Tyros, die fast alle damals bekannten Völker umfaßt, kann man ermessen, welch überragende Stellung die Hauptstadt des Westlandes einnahm. Übrigens war Tyros an der Libanonküste, der Stolz der Phönizier, eine Tochter von Tharsis, schreibt Jesaja im Kapitel 23, Vers 10. Zwischen Japho (das ist Joppe an der Phönizierküste) und Tharsis bestand regelmäßiger Schiffsverkehr, wie wir der Geschichte von Jonas (1,3) entnehmen können.

Einer der letzten Könige von Tartessos war der langhlebige Arganthonios, der von 630 bis 550 vor unserer Zeitrechnung regierte. Er schickte Wettkämpfer zu den Spielen von Olympia und Geld für Wehrbauten nach Griechenland. Man sagt, er sei 120 Jahre alt geworden. Übrigens ist die griechische Namensform Tartessos echt. Abgesehen von der Endung -essos, die Insel bedeutete und ganz einfach zur Vorstellung gehörte, daß alle Häfen der Punier auf Inseln liegen, ist die Verbindung mit Thurs und Turdetana, den wahren Eigennahmen des Westlandes, offensichtlich.

Abb. 10 Um 500 vor Chr. begannen die Hellenen mit der Eroberung des iberischen Westlandes.

Auch die Lateiner vermuteten, daß die Namen Tartessos und Tartarus (= Unterwelt) aus einer gemeinsamen Wurzel abgeleitet seien und soviel wie «Westen» bedeuteten. Doch über die Lage der reichen Stadt wußten sie nichts mehr. Einige Schriftsteller nahmen an, Carteia wäre einst Tartessos gewesen, den Carteia bedeutet im Punischen «Stadt», und soviel war noch bekannt: Die Königsstadt des Westlandes war so alt, daß ihr Name einfach «Stadt» bedeutete. Doch trugen mehrere Orte an der Küste Andalusiens den Namen Carteia, eingeführt durch karthagische Händler.

Die wirkliche Form des Namens, nämlich Gades, wurde nicht erkannt. Und das habe ich nie ganz verstehen können: wie eine Stadt, die so berühmt war, plötzlich um 500 vor unserer Zeitrechnung «verschwinden» konnte, ohne daß auch nur eine einzige Schrift darüber berichtet. Handelte es sich um eine List der Punier, die kostbare Stadt vor den gierigen Händen der anderen Mittelmeervölker zu schützen?

In jener Zeit faßten die Griechen - von Marseille kommend - an der spanischen Mittelmeerküste Fuß und gründeten eigene Handelsstädte; unter ihnen blieb Ampurias in Katalonien am besten erhalten. Der Name des Ortes bedeutet Handelsplatz, Empore würden wir heute sagen. Auf einem stufenförmig ansteigenden Oval wurden die Waren ausgelegt. Solch ein Oval sieht man vom Felsen Ifach bei Calpe (Alicante) aus, wenn man in Richtung Westen auf das flache Vorland am Fuße des Berges blickt.

Durch den Handel begann die Graekisierung der iberischen Kunst und damit der Niedergang dieser alten Kultur, die sich recht abgeschieden zu einer Sonderform entwickelt hatte. Auch in umgekehrter Richtung ist kultureller Einfluß spürbar, denn aus dem Blickwinkel der Iberer waren die Völker des Ostens, vor allem Galliens und Griechenlands, Barbaren. Doch die wirtschaftliche Ausbeutung wurde immer unerträglicher. Mehr und mehr verschlossen sich die Iberer dem Handelseinfluß ihrer Nachbarn und suchten sich der Eindringlinge zu erwehren. Das rief zunächst die Karthager auf den Plan, die einen Teil Mittelspaniens unterjochten.

Aus dem Streit mit den Römern entstanden die Punischen Kriege, in denen viele iberische Städte verwüstet wurden. In grausamen Kämpfen (Appianus von Alexandrien berichtet davon in seinen «Iberike») unterwarfen die Römer schließlich die ganze Iberische Halbinsel. Die heldenmütig kämpfenden Iberer waren zu stolz, sich den unkultivierten Kriegern zu ergeben, weshalb manche Stadt als letzte Lösung die Selbstverbrennung wählte. Familienweise zündeten die Iberer sich und ihre Häuser an; wer überlebte, wurde von den Siegern als Sklave verkauft.

Doch schon hundert Jahre nach der Befriedung [sic!; d. Red.] Spaniens waren die Unterschiede zwischen Herrschern und Besiegten vergessen, und das Land erlebte eine neue Blüte. Die drei spanischen Provinzen wurden für Rom die wichtigsten des Reiches. Mehrere Kaiser sind hier aufgewachsen, viele Politiker und Schriftsteller stammten von hier. Pomponius Mela, der in Tarifa an der Meerenge von Gibraltar geboren war, schrieb ein Werk über Spanien (Chorographika); auch andere Lateiner haben sich mit Spanien beschäftigt, so etwa Plinius (in seiner Naturgeschichte) und Strabon , der ältere griechische Texte von Poseidonius und Pherekydes verwendete.

Wiederum stieg Cadiz zur wichtigsten Stadt der Iberischen Halbinsel auf. Als erste Stadt außerhalb Italiens erhielt sie römisches Stadtrecht. Nach Rom war Cadiz die größte Stadt des Römischen Reiches, sie zählte damals 50 000 Einwohner; ebenso viele wohnen auch heute in der Altstadt auf dem Felsen.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Uwe Topper © wurde seinem Buch "Das Erbe der Giganten - Untergang und Rückkehr der Atlanter" entnommen, dass 1977 im Walter-Verlag, Olten erschienen ist. Er ist also ca. 30 Jahre alt und entspricht inzwischen teilweise nicht mehr den neuen Forschungsergebnissen des Autors. - Die angegebenen Jahreszahlen entsprechen dem konventionellen Geschichtsbild, das heute nicht mehr von ihm vertreten wird. Der Text entpricht dem Kapitel 9, "Was die Griechen vom Westland wußten", S. 107 - 119, und erscheint bei Atlantisforschung.de in einer redaktionell bearbeiteten und neu illiustrierten Fassung.

Bild-Quellen:

1) Roy A. Decker, CARTHAGIANS IN THE NEW WORLD, A RADICAL THEORY, 1999, 2002
2) http://www.geocities.com/Hollywood/Picture/3117/ (nicht mehr online)
3) http://www.people.auckland.ac.nz/Frances/Hellenistic%20Art/Hellenist.%20Free-Stand.%20Sculpt/Sperlonga,%20Odysseus%20detail.JPG
4) Bildarchiv Uwe Topper
5) http://www.grf.hr/kultura/_priprema/predodzbe/lik-1/antika/rim/images/herkules_png.jpg
6) http://members.chello.se/wivisel/tenerife/Tenerifebilder/Guimar-1.JPG
7) http://haven.apolyton.net/weurope.shtml#
8) http://www.ddg.com/LIS/InfoDesignF97/car/Plato2c.htm
9) http://www.tolos.de/tartessos.htm
10) http://www.latein-pagina.de/iexplorer/turkey/griech/griech.htm