Carolina Bays

Einführende Informationen zu den 'Carolina-Buchten' und zum Wissenschaftsstreit um die Impakt-Problematik

Abb. 1 Eine Luft-Aufnahme mehrerer der mysteriösen Carolina Buchten, die zumeist in Clustern auftreten

(bb) Bei den so genannten Carolina Bays (d.h.: "Carolina-Buchten") handelt es sich um elliptische Einbuchtungen (Abb. 1), die sich entlang der nordamerikanischen Atlantikküste in den meeresnahen Arealen von Delaware, Maryland, New Jersey, North Carolina, South Carolina, Virginia, Georgia, und nördlich-zentralen Florida. [1] In Maryland werden sie Maryland Basins genannt. [2] Im Bereich der Delmarva-Halbinsel, werden diese Formationen und andere Bassins an der Küste auch als Delmarva Bays bezeichnet. [3]

Andere, ähnlich becken- oder muldenartig geformte Landformationen, die in Forscherkreisen nicht allgemein als Carolina Bays akzeptiert werden, finden sich zudem im Gebiet des Küsten-Flachlands des nördlichen Golfs von Mexiko im südöstlichen Mississippi und auch in Alabama, wo sie als Grady ponds ("Grady-Bassins") oder auch - nach einer dort wachsenden Kräuterart - Citronelle ponds ("Zitronellen-Bassins") bekannt sind. [4]

Abb. 2 Ein Cluster von gut einem Dutzend kleinerer und größerer Carolina Bays im Südosten North Carolinas. Die meisten der Strukturen wurden entwässert, um sie landwirtschaftlich nutzbar zu machen.

Die Carolina Bays variieren bezüglich ihrer Größe zwischen einem und mehreren tausend Morgen. Etwa 500.000 von ihnen existieren im Bereich der atlantischen Küsten-Ebene, wobei sie häufig in Gruppen oder Clustern auftreten. Alle Buchten sind ausnahmslos in nordwestlich-südöstlicher Anordnung ausgerichtet. [5]

Die Buchten beherbergen, abhängig von ihrer Muldentiefe, Größe, hydrologischen Merkmalen und Untergrund, sehr unterschiedliche Vegetationsformen. Viele sind sumpfig, und einige der größeren sind (oder waren vor ihrer Trockenlegung) Seen. So etwa der noch heute existierende, ca. 36 Quadratkilometer (14 Quadratmeilen) große Lake Waccamaw in North Carolina. In diversen Buchten mit Freiwasser finden sich verstreute, Aufrechte Sumpfzypressen, während andere sumpfige, buschwerkreiche Feuchtgebiete (Pocosins) darstellen, in denen die Vegetation zum Teil auf schwimmenden 'peat mats' wächst. Allgemein weist das südöstliche Ende einer Carolina Bay einen höheren Rand auf, der aus weißem Sand besteht. (Abb. 3) Benannt wurden diese 'Buchten' angeblich nach den Lorbeerpflanzen (Laurus nobilis, Engl. auch: bay trees) die dort häufig wachsen, und nicht weil sie oft Wasser enthalten. [6] [7]

Abb. 3 Gut erkennbar sind auf dieser Aufnahme die charakteristischen 'Sandwälle' am südöstlichen Ende der Carolina Bays.

Die Entstehung der Carolina Bays ist bis heute umstritten und gilt als ungeklärt. Im wesentlichen lassen sich die Hypothesen und Theorien zum Ursprung dieser Strukturen in zwei Hauptkategorien aufteilen, nämlich solche, die rein terrestrische und aktualistische Ursachen - z.B. geomorphologischer Natur - annehmen, und zum anderen jene Modelle, die ein oder mehrere astronomische Ereignis/se (Impakte) zur Erklärung dieses Phänomens heranziehen. Wissenschaftsgeschichtlich spiegelt sich in der - zuweilen 'mit harten Bandagen' ausgetragenen - Kontroverse zwischen den Akteuren dieser beiden Lager [8] der alte geologische Streit zwischen den Anhängern des Uniformitarismus sowie jenen des Katastrophismus wider, und ganz konkret geht es bei der Erklärung der Carolina Bays auch um die heiß debattierte [9] Frage, ob das Aussterben der späteiszeitlchen Megafauna Amerikas rein klimatisch bedingt bzw. menschengemacht war, oder kataklysmische Ursachen hatte.

Die Ehre, die Impakt-Diskussion zum Ursprung der Carolina Bays in der Academia eröffnet zu haben, gebührt Frank Armon Melton (1896-1985) (Abb. 4) und William Schriever von der University of Oklahoma, die ihre 'verwegene' Impaktspuren-Hypothese 1933 veröffentlichten [10] - also zu einer Zeit, in der man gerade damit begann, die Luftbild-Technik zum Ausmessen von Farmland einzusetzen, wobei die Landvermesser in ihren Flugzeugen verblüfft auch die zahllosen elliptischen Senken an der Ostküste des Kontinents registrierten. [11] Damals gehörte jedenfalls einige Courage dazu, mit einer derartigen Annahme an die Öffentlichkeit zu gehen. Immerhin war Katastrophismus in jeder Form - und insbesondere im Zusammenhang mit außerirdischen Faktoren - zu jener Zeit faktisch ein tabuisiertes 'no go area' für Wissenschaftler. [12]

Abb. 4 Dr. Frank Armon Melton (1896-1985), Pionier der Impaktforschung im Zusammenhang mit den mysteriösen Carolina Bays

Für Melton und Schriever stand jedoch fest: "Da die Herkunft der Bays offensichtlich nicht durch die gut bekannten Arten geologischer [Prozesse] erklärt werden kann, muss ein außergewöhnlicher Vorgang gefunden werden. Ein solcher Vorgang wird nahegelegt durch die elliptische Form, die parallele Ausrichtung, und die systematische Anordnung der erhöhten Ränder." [13] Für sie lag es nahe, einen "Meteoritenschwarm oder kollidierenden Kometen" als Verursacher der Carolina Bays anzunehmen, wozu sie feststellten: "Wenn die kosmischen Massen sich diesem Gebiet aus Nordwesten näherten, hätten die Hauptachsen die erforderliche Ausrichtung." [14]

Erstaunlicher Weise manövrierten sich die beiden Forscher mit ihrem wagemutigen Vorstoß keineswegs ins berufliche 'Abseits', sondern ihr Papier wurde zwar nicht gerade bejubelt, aber es erregte in Fachkreisen "weltweite Aufmerksamkeit, und Geologen, [die] auf ähnlichen Gebieten [tätig waren], verloren keine Zeit, die neue Hypothese entweder zu unterstützen oder anzufechten" [15] - und bisweilen auch weitergehende Studien und Betrachtungen vorzunehmen. [16] Anfang der 1940er Jahre hatte ihr Erklärungsmodell bereits Einzug in die Lehrbücher gefunden [17], und etwa zehn Jahre später (1952) wurde William Prouty, seinerzeit Ordinarius der geologischen Fakultät der University of North Carolina, zum vermutlich hochkarätigsten Verfechter der Carolina-Impakttheorie. [18] Prouty vertrat nicht nur die Ansicht, die 'Buchten' seien das Resultat einer meteorischen oder kometaren Kollision mit der Erde, sondern er postulierte zudem, dieses Ereignis sei sehr rezent erfolgt, nämlich vor nur etwa 12.000 Jahren. [19] Damit wurde der zu vermutende Carolina-Impakt chronologisch in den Bereich des großen Artensterbens am Ende des Jüngeren Dryas gerückt. [20]

Abb. 5 Übersichtskarte zur geographischen Verteilung der Carolina Bays aus J. Ronald Eytons und Judith I. Parkhursts Studie von 1975

Etwa zur selben Zeit - also Anfang der 1950er Jahre - begannen sich abseits der universitären Establishment-Wissenschaft auch außenseiterische Privatforscher mit den Carolina Bays und den diesbezüglichen Impakt-Modellen zu befassen. So etwa der 'Erzkatastrophist' Immanuel Velikovsky (1895-1979), der diesem Thema einen längeren Abschnitt des 7. Kapitels seines 1955 erschienenen Werkes "Earth in Upheaval" widmete. [21] Auch Otto Muck (1892-1956), der österreichische Pionier neo-katastrophistischer Atlantisforschung, griff das Phänomen der Carolina Bays im Kontext der Impakt-Problematik auf. [22] Tony O’Connell, der irische Atlantologie-Enzyklopädist verweist darauf, dass Muck vermutlich der erste Forscher war, der einen Zusammenhang zwischen der Entstehung der Carolina-Buchten und der Atlantis-Katastrophe nahelegte. [23]

Während das Interesse an der 'carolinischen' Impakt-Problematik in jenen Kreisen als recht beständig erwies, die man heute als alternativ- oder 'grenzwissenschaftlich' bezeichnen mag, flaute es in der universitären Mainstream-Forschung spätestens in den 1960er Jahren wieder merklich ab. Zum einen lag dies daran, dass sich in der Tat einige der Argumente, welche die frühen Verfechter 'außerirdischer' Erklärungs-Modelle vorgebracht hatten, im Licht neuer Erkenntnisse als unhaltbar erwiesen [24], und dass sich trotz angestrengter Suche keine Meteoriten-Fragmente, Strahlenkegel oder andere charakteristische Spuren eines Einschlags finden ließen. Zum anderen hatte sich aber auch das aktualistische Paradigma als äußerst widerstandsfähig erwiesen. Zwar wurde die Realität von gewaltigen Impakten oder auch anderen möglichen Großkatastrophen nun nicht mehr infrage gestellt, aber man zog sich auf den 'paläokatastrophistischen' Standpunkt zurück, so etwas könne sich auf unserem Planeten allenfalls vor Millionen oder sogar Milliarden von Jahren ereignet haben, keinesfalls aber während rezenter erdgeschichtlicher Zeiträume.

Abb. 6 Einige Wissenschaftler versuchten, die Carolina-Buchten als Überreste artesischer Brunnen (Bild) zu erklären. Angesichts der Spezifika der 'Bays' ein wenig überzeugendes Modell...

Jedenfalls hatte man seitens des universitären Mainstreams die in den 1950er und frühen 1960er Jahren aufgeflammte Diskussion der Möglichkeit von Impakten als Verursacher der Carolina Bays schon längst wieder ad acta gelegt, als J. Ronald Eyton und Judith I. Parkhurst von der University of Illinois at Urbana-Champaign diese Option 1975 mit ihrem Papier "A re-evaluation of the extraterrestrial origin of the Carolina Bays" [25] einmal mehr ins Gespräch brachten. Angesichts des anhaltenden Erklärungsnotstands bezüglich der 'Buchten' in Kreisen konservativer Fachwissenschaftler war dies auch keineswegs verwunderlich.

Tatsächlich war das, was die Verfechter terrestrischer Modelle damals und auch später produzierten, bisweilen einfach nur erheiternd: "Einige Wissenschaftler behaupten, dass die Carolina Bays Überreste alter artesischer Brunnen (Abb. 6) seien; andere, dass sie von Indianern geformt wurden, die Torf sammelten und verbrannten." [26] Bereits 1945 hatte Chapman Grant, ein Herpetologe, in der Zeitschrift Scientific Monthly eine noch hübschere Alternative zur Impakt-Theorie vorgelegt. Er nahm nämlich an, dass die Carolina Bays "geformt worden sein könnten, als ein großer Teil des Südostens vor der jüngsten Eiszeit vom Atlantik überflutet war, indem große Schulen von Fischen um ihre Brutstätten oder Futterplätze herumwirbelten." [27] Während einige Wissenschaftler, wie der Geologe Raymond T. Kaczorowski [28] und der Biologe Larry Cahoon von der University of North Carolina Wilmigton [29], die Erosionskräfte des Windes beschworen, setzten andere auf Modelle, die Meeresströmungen oder andere Erosionskräfte des Wassers in Betracht ziehen, um die Entstehung der seltsamen 'Buchten' zu erklären.

Abb. 7 Neue Untersuchungsmethoden und Verfahren können auch die Carolina-Impaktforschung voranbringen. Bild: Diese mit moderner Software digital bearbeitete Falschfarben-Darstellung einer Aufnahme des Gebiets von Rex (Robeson County, NC) zeigt deutlich die Kränze diverser 'Buchten', die ansonsten fast nicht mehr erkennbar sind. (Vergrößerung)

Einig war man sich in der Academia zumeist nur insofern, dass Impakte als Verursacher auszuschließen seien. So wurde u.a. vorgebracht, dass Impaktkrater nun einmal rund und nicht elliptisch zu sein haben, man bemerkte, dass sich die Carolina Bays vor allem in Küstennähe befinden, die meisten nachweislichen Impaktrater jedoch im Inneren des Kontinents liegen [30], und schließlich seien die Carolina Bays viel zu flach für Impaktspuren. [31]

Neben solchen, kaum aussagekräftigen Allgemeinplätzen wurden aber auch handfestere Argumente vorgebracht, insbesondere um die von J.R. Eyton und J.I. Parkhurst 1975 vorgelegte Kometen-Theorie zu elimieren. Dazu heißt es beispielweise in der anglsächsischen Wikipedia, wo man einmal mehr die vorherrschende Lehrmeinung als 'Maß aller Dinge' präsentiert: "Diese Theorie wurde jedenfalls durch OSL-Datierung von Rändern der Carolina Bays, paläoenvironmentale [32] Daten, die mittels Bohrkernen aus Carolina Bay-Sedimenten gewonnen wurden, und andere Forschungen diskreditiert, die zeigen, dass viele von ihnen auf ein Alter von 60.000 bis 140.000 Jahren BP datieren, oder noch älter sind." [33] Weder wird dort darauf hingewiesen, dass diese 'Beweise' zumeist nur im Kontext einer aktualistischen Betrachtungsweise der zu untersuchenden Phänomene und Prozesse relevant sind bzw. lediglich gegen einen rezenten Impakt sprechen, noch wird auf neuere Thesen und Modelle der Impaktforschung - mit und ohne direkten Bezug auf die Carolina-Buchten - hingewiesen, welche auch völlig andere Interpretationen besagter Phänomene und der genannten Untersuchungsergebnisse ermöglichen.

Abb. 8 Der Bereich des von Michael und Jeanette Davias vermuteten Saginaw-Impaktes

Zum Beispiel verweist Tony O’Connell auf ein 2013 veröffentlichtes Papier [34] des Privatforschers Antonio Zamora, der ein interessantes neues Impakt-Modell vorstellt, "nämlich, dass die >Bays< von einem Meteoriten geschaffen wurden, der in den Laurentidischen Eisschild einschlug, welcher während der jüngsten Eiszeit im Gebiet der Großen Seen existierte, was wiederum einen enormen Hagel von Eis-Auswurf hervorrief, der an der Ostküste der heutigen USA abregnete. In seiner Schlussbemerkung macht er geltend, >dass das neue Modell der Niedriggeschwindigkeits-Impakte von durch einen Meteoriteneinschlag im Laurentidischen Eisschild hervorgerufenem Eis-Auswurfmaterial viele Charakteristika der Carolina Bays erklärt, einschließlich der mangelnden Schock-Metamorphosen und Meteoritenbruchstücke<." [35]

Einen ebenfalls erst recht neuen Interpretationsansatz im Rahmen eines weniger rezenten Impakt-Szenarios präsentieren Michael Davias und seine Schwester Jeanette, zwei weitere Privatforscher aus den USA. Zur Entstehung der Carolina-Buchten schlagen sie vor, "dass diese rätselhaften Landschaftsformen Ablagerungsmerkmale innerhalb einer 1 bis 10 Meter dicken Decke aus hydrierten Ejekta in Zusammenhang stehen mit einem kosmischen Impakt in den nordamerikanischen Eisschild während der Mittelpleistozänen Transition, vor etwa 800.000 Jahren. In dem vorgeschlagenen Szenario erzeugte ein sehr flacher (vielleicht fast tangentialer) Kometeneinschlag die jetzige regionale Senke der Saginaw Bay (später von mehreren Vorstößen der Eisdecke abgeschliffen [orig.: scoured; d.Ü.]), mit den Carolina Bays als proximale Auswurfmassen, und den australasiatischen Tektiten als distale Ejekta." [36]

Abb. 9 Solange nicht auch mögliche außerirdische Ursachen - d.h. vor allem Impakt-Ereignisse - ernsthaft, vorurteilsfrei und ergebnisoffen in die Diskussion um die Entstehung der Carolina Bays mit einbezogen werden, wird die diesbezügliche Forschung vermutlich in jener 'Sackgasse' stecken bleiben, in der sie sich seit Jahrzehnten befindet.

Erwähnt werden sollte hier auch Robert Kobres, ein in Athens, Georgia, lebender Privatgelehrter, dem sein Forscher-Kollege George A. Howard den Ehrentitel "Fackelträger der ET-Theoretiker" verliehen hat. [37] Vor etwa dreißig Jahren hat Bob Kobres damit begonnen, quasi als Nebenaspekt seines zentralen Interesses an der Bedrohung der Erde durch Impaktereignisse, besonders intensiv auch die Carolina Bays zu studieren. "Der Kernpunkt von Kobres´ Theorie ist", wie die Autorin Laura Knight-Jadczyk notiert, "dass die Suche nach >Trümmern< und der Vergleich der Bays mit >herkömmlichen< Impakt-Kratern fälschlich und naiverweise voraussetzt, kreisrunde Krater mit darin befindlichem außerirdischem Material seien die einzigen terrestrischen Evidenzen für vormalige Begegnungen mit Objekten, welche in die Erdatmosphäre eintraten.

Kobres geht einen logischen Schritt weiter, indem er annimmt, dass die Gewalten, die mit den hereinkommenden Körpern verbunden sind, vor allem die intensive Hitze, ebenfalls sichtbare SIGNATUREN auf der Erde hinterlassen sollten." Und schließlich betont er, "es sei nicht physikalisch notwendig, dass eine >Kollision< der beiden Körper erforderlich ist, um enorme Umbrüche auf der Erde hervorzurufen. Um nachzuweisen, dass dies auch außerhalb eines Physiklabors möglich ist, brauchen wir uns lediglich das so genannte Tunguska-Ereignis vor Augen zu führen." [38]

Solche außenseiterischen Überlegungen und Modelle zu den Carolina Bays wurden gerade in den Jahren nach der Jahrtausendwende massiv durch universitäre Studien aufgewertet, die den lange vermuteten Impakt mehr als ausreichend nachweisen [39], welcher offenbar die Kälteperiode des Jüngeren Dryas auslöste und in Nordamerika größräumige Verwüstungen sowie das Verlöschen der Clovis-Kultur bewirkte. Auf die "obskure Debatte" [40] der universitären Fachwissenschaftler, deren Forschungen zum Ursprung der Carolina Bays schon seit Dekaden in einer Sackgasse stecken [41], haben sie bisher keinen merklichen Einfluss gehabt. Aber wer weiß? Das Ende des aktualistischen Paradigmas zur Urgeschichte Amerikas, das kataklysmische prähistorische Ereignisse rigoros in Abrede stellt, scheint inzwischen absehbar. Und sobald die "Wir haben's ja schon immer gewusst"-Phase [42] dieses Paradigmenwechsels erreicht ist, wird auch der Disput um die Entstehung der Carolina Bays unter neuen Vorzeichen - und hoffentlich mit mehr Erkenntnisgewinn! - in eine neue Runde gehen.


Beiträge zu diesem Thema

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Externa:

Informationen zur Impakt-These

  • Michael & Jeanette Davias, The Saginaw Impact Manifold - The Carolina Bays: Proximal Ejecta Surface Features Australasian Tektites: Distal Ejecta Geophysical Flow Analysis Confirms Relationship & Enables Triangulation To Causal Impact Site


Literaturhinweise

Corliss - Carolina Bays.jpg
William R. Corliss, "Carolina Bays, Mima Mounds, Submarine Canyons and Other Topographical Phenomena: A Catalog of Geological Anomalies", Sourcebook Project, 1988
Zamora - Killer Comet.jpg
Antonio Zamora, "Killer Comet: What the Carolina Bays Tell Us", Zamora Consulting, LLC, 2014
Zamora - Meteorite Cluster Impacts.jpg
Antonio Zamora, "Meteorite Cluster Impacts", 2012


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: W.F. Prouty, "Carolina Bays and their Origin", in: Geological Society of America Bulletin Vol. 63, No. 2, 1952, S. 167–224; sowie: R.T. Kaczorowski, R. T., 1977, "The Carolina Bays: a Comparison with Modern Oriented Lakes", in: Technical Report, No. 13-CRD, 1977, Coastal research Division, Department of Geology, University of South Carolina, Columbia, South Carolina
  2. Siehe: W.C. Rasmussen und T.H. Slaughter, 1955, "The ground water resources", The water resources of Somerset, Wicomico, and Worcester Counties, in: Bulletin no. 16, Maryland Geological Survey, Baltimore, Maryland, 1955
  3. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: Carolina bay (Stand: 24. Jan. 2015)
  4. Siehe: E.G. Otvos, "Pseudokarst" and "pseudokarst terrains"; problems of terminology, Geological Society of America Bulletin, V. 87, No. 7, 1976, S. 1021–1027; sowie: G.W. Folkerts, G. W., 1997, "Citronelle ponds: little-known wetlands of the Central Gulf Coastal Plain", in: Natural Areas Journal, V. 17, 1997, S. 6–16.
  5. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: Carolina bay (Stand: 24. Jan. 2015)
  6. Siehe: R.R. Sharitz, 2003, "Carolina Bay Wetlands: Unique Habitats of the Southeastern United States", in: Wetlands, V. 23, No. 3, 2003, S. 550–562
  7. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: Carolina bay (Stand: 24. Jan. 2015)
  8. Anmerkung: Heute werden im Bereich universitärer 'Schulwissenschaft' fast ausschließlich terrestrische Erklärungsmodelle vertreten, während es sich bei den Vertretern von Impakt-Theorien in aller Regel um Privatforscher handelt, die nicht dem fachwissenschaftlichen Bezirk zuzurechnen sind und kaum über Möglichkeiten verfügen, den 'offiziellen' Diskurs mitzugestalten.
  9. Anmerkung: Im Rahmen dieses Wissenschaftsstreits, der 2007 durch eine Studie von Wissenschaftlern der Brown University, Providence, 'auf Touren gebracht' wurde, ist seitens des aktualistisch geprägten fachwissenschaftlichen Mainstreams immer wieder versucht worden, die sogenannte "Clovis-Impakt-These" für "widerlegt" zu erklären bzw. ihr "den Todesstoß" zu versetzen. Siehe dazu beipielsweise: o.A., "Aussterben der nordamerikanischen Megafauna: Studie widerlegt Einschlagstheorie", 1. September 2010, bei grenz|wissenschaft-aktuell.de; sowie: N. Pinter et al., "The Younger Dryas impact hypothesis: A requiem", in: Earth-Science Reviews 106, 2011, S. 247–264. Aber bekanntlich leben Totgesagte ja länger, und im Jahr 2013 meldete die University of California, Santa Barbara: "Neue Beweise für einen gravierenden Impakt vor ca. 12.800 Jahren - Umfassende Analyse von Mikro-Sphärulen untermauert die Theorie eines Impaktereignisses als Auslöser des Klimasturzes zu Beginn des Jüngeren Dryas.
  10. Siehe: F. A. Melton und W. Schriever, "The Carolina Bays - Are They Meterorite Scars?", in: Journal of Geology, XLI, 1933
  11. Quelle: Caroline Pitt Loomis, "The Fiery Origins of Carolina Bays", 23. Aug. 2013, bei: Coastal Review Online (abgerufen: 24. Jan. 2015)
  12. Anmerkung: Es sei daran erinnert, dass auch die Mondkrater zu dieser Zeit (und noch bis weit in die 1940er Jahre hinein) von praktisch allen Fachwissenschaftlern als Ergebnis vulkanischer Aktivität betrachtet wurden, und was den berühmten Barringer-Krater in Arizona betrifft, gelang es erst Eugene Shoemaker im Jahr 1960, konsensual in der scientific community akzeptierte Beweise dafür zu erbringen, dass es sich bei dieser beeindruckenden Struktur um das Ergebnis eines meteorischen Impakts handelt. Und auch Trevor Palmer stellte fest, dass "... der extraterrestrische Ursprung der Meteoriten zu Beginn des 20. Jahrhunderts fest etabliert war, aber erst in den 1960ern wurde allgemein anerkannt, dass Impakte viele der großen Krater verursacht hatten, die auf der Erdoberfläche gefunden wurden" Quelle: Ders., "CONTROVERSY: Catastrophism and Evolution - The Ongoing Debate", Springer US, 28.02.1999 (Preface etc. online als PDF-Datei), S. ix (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  13. Quelle: F. A. Melton und W. Schriever, op. cit. (1933); zit. nach: Immanuel Velikovsky, "Erde im Aufruhr", Julia White Publishing, 2005, S. 110
  14. Quelle: ebd.
  15. Quelle: R. Cedric Leonard, "ASTEROID CATASTROPHE - Did an asteroid destroy Atlantis?", bei Quest for Atlantis - Adventures in Science (abgerufen: 25. Jan. 2015; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  16. Siehe z.B.: C.C. Wylie, "Iron meteorite and the Carolina >Bays<", in: Popular Astronomy, Vol. 41 (1933), S. 410
  17. Siehe: Douglas Wilson Johnson, "The Origin of the Carolina Bays", Columbia University Press, 1942, S. 4
  18. Siehe: W.F. Prouty, "Carolina Bays and Their Origin", in: Bulletin of the Geological Society of America LXIII (1952), S. 167-224
  19. Quelle: Caroline Pitt Loomis, op. cit. (2013)
  20. Siehe dazu: Richard Firestone Allen West und Simon Warwick-Smith, "The Cycle of Cosmic Catastrophes: How a Stone-Age Comet Changed the Course of World Culture", Bear & Company, 2006, ISBN 1591430615
  21. Siehe die deutschsprachige Fassung: Immanuel Velikovsky, "Erde im Aufruhr", Julia White Publishing, 2005, S. 109-111
  22. Siehe: Otto Muck, "Atlantis: die Welt vor der Sintflut", Walter Verlag, 1956
  23. Siehe: Tony O’Connell, "Carolina Bays", 6. Junei 2010, bei Atlantipedia.ie; O’Connell verweist dort auf: Otto Muck, "The Secret of Atlantis", London (Collins), 1978, S. 154-158
  24. Anmerkung: So heißt es z.B. bei der englischsprachigen Wikipedia: Bei Berichten "über magnetische Anomalien stellte es sich heraus, dass sie keine Konsistenz über die Fundstätten hinweg zeigten", d.h., nicht repräsentativ oder aussagekräftig waren, was das Phänomen der Carolina Bays insgesamt betrifft. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: Carolina bay (Stand: 25. Jan. 2015; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  25. Siehe: J. Ronald Eyton und Judith I. Parkhurst, "A re-evaluation of the extraterrestrial origin of the Carolina Bays", Geography Graduate Student Association, University of Illinois at Urbana-Champaign, 1975
  26. Quelle: Ben Steelman, "Geologists are stumped over formations of 'Carolina bays'", 16. Aug. 1998, in: Spartanburg Herald Journal; zit. nach: Google News Newspaper Archive
  27. Quellen: Ben Steelman, op. cit. (1998); sowie: John Manuel, "The Natural Traveler Along North Carolina's Coast", John F. Blair, Publisher, 2003, S. 18
  28. Siehe: Raymond T. Kaczorowski, "The Carolina Bays: A Comparison with Modern Lakes" (alternativer Titel), Coastal Research Division, Department of Geology, University of South Carolina, 1977
  29. Quelle: Ben Steelman, op. cit. (1998)
  30. Siehe: Henry Savage, "The Mysterious Carolina Bays", University of South Carolina Press, 1982
  31. Quelle: Ben Steelman, op. cit. (1998)
  32. Erklärung: Für den englischsprachigen Fachbegriff pal(a)eoenvironment bzw. adjektivisch pal(a)eoenvironmental scheint es im Deutschen keine direkte terminologische Entsprechung zu geben. Die Erklärung des Begriffs "paleoenvironment" bei Merriam Webster online zugrundelegend, liegt für das Adjektiv die Übersetzung: "die Umwelt eines vergangenen (geologischen) Zeitalters betreffend" nahe.
  33. Quelle: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: Carolina bay (Stand: 25. Jan. 2015)
  34. Siehe: Antonio Zamora, [Interpreting Carolina Bays as Glacier Ice impacts], 28. Juni 2013, bei scientificpsychic.com
  35. Quelle: Tony O’Connell, "Carolina Bays", 9. Juni 2010 (Erstveröffentlichung), bei: Atlantipedia.ie
  36. Quelle: Michael Davias, "The Saginaw Impact Manifold - The Carolina Bays: Proximal Ejecta Surface Features Australasian Tektites: Distal Ejecta - Geophysical Flow Analysis Confirms Relationship & Enables Triangulation To Causal Impact Site /Abstract" (abgerufen: 26. Jan. 2015; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  37. Anmerkung: Im Original heiß es "keeper of the flame for >ET< theorists". Siehe: George Anderson Howard, Carolina Bays under study like never before, bei: George Howard's website (abgerufen: 26. Jan. 2015)
  38. Quelle: Laura Knight-Jadczyk, "The Secret History of the World and How to Get Out Alive", Red Pill Press, 2005, S. 212 (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  39. Siehe vor allem: * R. B. Firestone et al., Evidence for an extraterrestrial impact 12,900 years ago that contributed to the megafaunal extinctions and the Younger Dryas cooling, in: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS), Vol. 104 No. 41 (2007) --- University of Cincinnati, 7. 2. 2008, unter: Exploding Asteroid Theory Strengthened by New Evidence Located in Ohio, Indiana - Was the course of life on the planet altered 12,900 years ago by a giant comet exploding over Canada? New evidence found by UC Assistant Professor of Anthropology Ken Tankersley and colleagues suggests the answer is affirmative. --- Ted E. Bunch et al., Very high-temperature impact melt products as evidence for cosmic airbursts and impacts 12,900 years ago, in: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS), Vol. 109 no. 28 (2012) --- Isabel Israde-Alcántara et al., Evidence from central Mexico supporting the Younger Dryas extraterrestrial impact hypothesis, in: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS), Vol. 109 No. 13 (2012) --- James H. Wittke et al. and R. B. Firestone, Evidence for deposition of 10 million tonnes of impact spherules across four continents 12,800 y ago, in: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS), Vol. 110 No. 23 (2013)
  40. Anmerkung: So ("orig.: "obscure debate") bezeichnete 1997 der US-amerikanische Privatforscher George Anderson Howard sehr zutreffend den akademischen Diskurs zur Entstehung der Carolina bays. Siehe online: Ders., "The Carolina Bays", auf: George Howard's website (abgerufen: 24. Jan. 2015)
  41. Anmerkung: Wer diesen Beitrag aufmerksam gelesen hat und des Englischen mächtig ist, dem sei die Lektüre des folgenden populärwissenschaftlichen Artikels aus dem Jahr 2006 empfohlen. Der hätte zweifellos - was die darin vorgestellten Modelle zur Lösung des Problems der Carolina-Buchten betrifft - genau so auch schon vor dreißig oder vierzig Jahren erschienen sein können: Kristin Boyle, "Carolina Bays: Locals, scientists differ on origins of natural phenomena", 8. Januar 2006, bei: Star News ONLINE (abgerufen: 26. Jan. 2015)
  42. Anmerkung: Mit dieser ironischen Bereichnung hat der Physiker und Anomalistiker William R. Corliss 1997 die Neigung von Mainstream-Wissenschaftlern charakterisiert, sich angesichts des absehbaren Zusammenbruchs eines gängigen Lehrmeinungskomplexes im Verlauf einer 'wissenschaftlichen Revolution' eiligst auf die Seite der zu erwartenden 'Sieger' zu schlagen - und sich 'im Handumdrehen' vehement von genau jenen Ansichten zu distanzieren, die sie noch kurz zuvor mit Zähnen und Klauen verteidigt haben.

Bild-Quellen:

1) Tony O’Connell bei Atlantipedia.ie, unter:Carolina Bays
2) 4ing bei Wikimedia Commons, unter: File:Carolinabays.jpg
3) Bob Kobres, oops.... :-(, unter: The Carolina Bays
4) Kenneth S. Johnson, Frank Armon Melton (1896-1985), in: AAPG Bulletin, September 1985
5) J. Ronald Eyton und Judith I. Parkhurst, "A re-evaluation of the extraterrestrial origin of the Carolina Bays", Geography Graduate Student Association, University of Illinois at Urbana-Champaign, 1975
6) Andrew Dunn, bei Wikimedia Commons, unter: File:Artesischer Brunnen, Artesian Well DE.svg
7) Cintos, bei Wikimedia Commons, unter: File:Rex, NC LiDAR DEM of Carolina bays.jpg
8) Perigee: Zero, unter: Geomorphology Of Possible Impact Structure as Source for Carolina bay Ejecta
9) R. Cedric Leonard, ASTEROID CATASTROPHE - Did an asteroid destroy Atlantis?, bei Quest for Atlantis - Adventures in Science