Italien

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Abb. 1 Ein italienisches Atlantis nach Evelino Leonardi (1871-1939)

(red) Wenn es im deutschen Sprachraum um Italien geht, hat man zumeist entweder das sonnige Urlaubsland zwischen Mittelmeer, Adriatischem Meer und Alpen vor Augen, den Duft der Köstlichkeiten italienischer Küche in der Nase, oder aber man denkt - wenn es um Fragen der Vergangenheitsforschung geht - an das alte Rom, das Kolosseum und die Via Appia, vielleicht auch an Pompeji und Herculaneum und den Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n.Chr., der das Schicksal dieser beiden Städte und ihrer Bewohner besiegelte.

Abb. 2 Die sizilianische Großinsel (mit Malta) nach Axel Hausmann

In Hinblick auf die alternative Ur- und Frühgeschichtsforschung sind die Römer natürlich weniger von Interesse (wenn man von eingen Schriften römischer Gelehrter, wie Plinius dem Älteren, Claudius Aelianus und Ammianus Marcellinus absieht, denen wertvolle Informationen zur Prä- und Protohistorie zu entnehmen sind), und auch die historischen Eruptionen der beiden bekanntesten Vulkane Italiens - des Vesuv bei Neapel und des Ätna auf Sizilien - spielen allenfalls eine Nebenrolle als Lieferanten von Vergleichsdaten, wenn z.B. die katastrophische Urgeschichte Italiens ins Visier genommen werden soll.

Wesentlich bedeutsamer ist aus cenokatastrophistischem Blickwinkel das enorme Vulkansystem der Phlegräischen Felder, dessen Ausbruch vor ca. 40.000 Jahren - der so genannte "Kampanische Ignimbrit" - ganz Südosteuropa in Mitleidenschaft zog und mit Sicherheit gravierende Auswirkungen auf die kulturelle Entwicklung der Menschen in einem darüber hinaus reichenden Großraum, wenn nicht auf globaler Ebene hatte.

Abb. 3 Der mediterrane (tyrrhenische) Osten des Reiches von Atlantis nach Costantino Cattoi

Und natürlich stellen sich aus katastrophistischer Sicht auch eine ganze Reihe von Fragen nach kataklysmisch bedingten Veränderungen der Topographie des italienischen Mittelmeer-Bereichs: Hatte das Festland Italiens womöglich noch vor wenigen Jahrtausenden eine ganz andere Form (Abb. 1), wie Evelino Leonardi bereits in den 1930er Jahren und ca. zwei Jahrzehnte später auch sein Landsmann Costantino Cattoi vermuteten?

Bildeten Sizilien und Malta einst eine Großinsel (Abb. 2) und die Heimtätte einer europäischen Urkultur, wie Axel Hausmann 2002 postulierte, der - ähnlich wie vor ihm schon François de Sarre - das Modell einer rezenten Flutung des Mittelmeer-Beckens vorstellte? Und last but not least: Könnten diese versunkenen Landstriche im Zusammenhang mit der Überlieferung vom legendären Reich Atlantis stehen?

Oder sollte es sich bei den Atlantern doch weitaus weniger spektakulär um die bronzezeitlichen Bewohner Sardiniens gehandelt haben, wie Robert Paul Ishoy, Paolo Valente Poddighe und Sergio Frau meinen? Gab es womöglich im Gebiet des prähistorischen Italien - das in Platons Atlantisbericht als "Tyrrhenien" Erwähnung findet - noch weitere verschollene Reiche und Kulturen, deren Spuren von der schulwissenschaftlichen Forschung ignoriert werden? Hinterlassenschaften dieser Art finden sich z.B. im heutigen Kalabrien ("Caria-Kultur") und in den Bergen Südtirols ("Fànis"), und auch auf der Suche nach den vorzeitlichen Riesen Europas werden wir in Italien fündig. All diesen, Fragen, Themen und Problemen gehen wir mit den Beiträgen in dieser Sektion von Atlantisforschung.de nach, die wir für Sie zusammengestellt haben.


Beiträge in dieser Sektion


Portraits italienischer Forscher & Autoren


Anmerkungen und Quellen

Bild-Quellen:

1) Simmetria - associazione culturale di studi e ricerche sulle tradizioni spirituali, unter: Giuseppe Brex e il primato Italico (di Paolo Galiano) (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Bild-Archiv Axel Hausmann
3) Fortunadrago.it - Sito sulla Scienza di Confine (Frontier Science) "Il vuoto assoluto non esiste!", unter: Costantino Cattoi - Il Cacciatore di Giganti (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)